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Verfahren zur Darstellung von Carbonsäuren N-w-aminoalkylierter Aminonaphthaline
Durch das HauPtPatent 467 626 ist ein Verfahren zur Darstellung von Sulfo-,
Aminosulio- und Oxysulfosäuren N.,-w-aminüalki-yliexter Aminonaphthaline geschützt.
Es besteht darin, daß man Oxy, Dioxy-, Amino-, Aminooxy- od#erDiarninonaphthalinsulfosäurengl-eich-'
-zeitig oder nacheinander mit Sulfiten und Alkylendiaminen behandelt.
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Es wurde nun weiter geftmden, daß man zu den bisher unbekannten N-cü-Aminoalkylarninenaplithalincarbonsäur,en
auf sehr einfachem Wege und mit voxzüglichen Ausbeuten gelangt, wenn man solche
Oxy- oder Aminaliaphthalincarbonsäuren, bei denen sich die OH- bzw. NH.- und die
COOH-Gruppe nicht in o-Stellung zueinander befinden, gleichzeitig oder nacheinander
mit Sulfiten und Alkylendiaminen behandelt.
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Bei solchen Carbonsäuren der Oxynaphthaline, welche die Hydroxyl-
und Carboxylgruppe in o-Stellung zueinander enthaltenn, spaltet sich bekanntlich
bei derartiger Behandlung die Carboxylgruppe ab. Im Gegensatz hierzu bleibt die
Carboxylgruppe hier im Molekül erhalten. Die N-(,)-Aminoall,-yL%niinonaphthaliiicarbonsäuren
bilden wertvolle Zwischenprodukte z. B. für die Darstellung von Farbstoffen. Beispiel
i 38 Gewichtsteile 2-Oxynaphthalin-6-carbonsäure werden mit 3oo Volumteilen
heißem Wasser übergossen; dazu gibt MaU 25 G-ewichtsteile Äthylendiaminhydrat,
wodurch alles in Lösung geht. Unter Rühren versetzt man nun mit 4oo Volumteilen
einer Natriumbisulfitlösung von 4o#" B6; dabei fällt ein Teil der Oxynaphthalincarbonsäure
fein verteilt wieder aus. Erhitzt man jetzt das Reaktiansgemisch mehrere Stunden
unter Rückfluß und Rühren zum Sieden, so löst sich zunächstalles auf; bald aber
beginnt sich ein dichter weißer kristalliner Niederschlag, die neue 2-N-o-Amin,oäthylanün,o-naphthalin
- 6 - carbonsäure, abzuscheiden. Wenn dieser an Menge nicht mehr zuninunt,
läßt man erkalten und saug gt ab. Im Filtrat sind nur noch. Spur-en des Kondensationsproduktes
enthalten. Der Filterrückstand wird mit 5oo Volumteilen, heißein Wasser verrührt.
Man erhitzt das Ganze
zuin Sieden und versetzt so lange mit 20prozentiger
Salzsäure, bis kongosaure Reaktion bestehen bleibt und alle schweflige Säure entwichen
ist. Nun stumpft man die übexschüssige Salzsäure mit Natriumacetatlösung ab, :Eltriert
nach dem Erkalten und arbeitet in der üblichen Weise auf.
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Die 2 - N - cü - Amin#oäthylaminonaphtl-ialin-6-carbonsäure
kann durch Umkristallisieren aus -viel Alkohol, in Gestalt feinkristalliner, verfilzter
Nädelchen erhalten werden, die in Wasser.schwer löslich sind. Die neue, Säure löst
sich in der Wärrne, in viel starker Salzsäure; ihr salzsaures Salz kristallisiert
ebenfalls in verfilzten Nadeln. Die 2-Aminoäthylan-ßnonaphthalin-6-carbonsäure löst
sich in der Hitze gut in verdünnter Sodalösung oder Natronlauge; ihr Natriumsah
ist aussalzbar; ihre alkalischen Lösungen oder Suspensionen fluoreszieren blauviolett.
Mit salpetriger Säure reagiert die neue Verbindung unter sch:wacher Gelbfärbung
der Lösung. Beim Erhitzen bis 270' färbt sich die 2-Aminoäthyläniinonaphthalin-6-carbonsäur.e
etwas gelber, ohne indessen einen deutlichen Schmelzpunkt zu Zeigen. Diazotierte4-Nitro-i-amülohenZ01-2-sulfasäure
kuppelt mit der 2-Aminoätliylaminonaphthalin-6-carbonsäu.r,e ün sauren Medium sofort
tief blauviolett.
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In genau derselben Weise reagieren andere Oxy- bzw. Aminonaphthalincarbonsäuren,
soweit sie die Hydroxyl- bzw. Aimno- und die Carboxylgruppe nicht in o-S.teUung
zueinander enthalten.
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Ersetzt man im obigen Beispiel die 2-OXY-naplitbalüi-6-c,arb,onsäure
durch die 2-AminonaphthaliuL-6-carbonsäure, so gelangt man ebenfalls zu ider 2-Aniin#oäthylaminonaphthalin-6-carbonsäu#e.
Man kann auch so verfahren, daß man die 2-Oxy- bzw. 2-Arninon-aphthalin-6-carbonsäure
zu-erst mit Sulfit und dann mit Äthylendiamin behandelt. Beispiel 2 Ersetzt man
ün Beispiel i die 25 Gewichtsteile Äüiyl#endiaminhydrat durch 17,6
Gewichtsteile iooprozentiges 1, 4-Butylendia '
und arbeitet man im
übrigen mit den gleichen Mengenverhältnissen und unter den nämlichen Bedingungen,
so gelangt man in glatt-er Reaktion zur 2-N-w-AminobutyLimin#onaphthalin-6-carbonsäure
von der Formel:
Sie ist ein auch in heißem Wasser nahezu unlösliches kristaUinisches, farbloses
Pulver und kristallisiert aus sehr viel Alkohol in farblosen kleinen Nadeln. Beim
Erhitzen auf 2/eo' zeigt sie die gleichen Erscheinungen wie die in Beispiel i beschriebene
Veibindung.
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Die alkoliolischen und die alkalischen Lösungen der 2 - Arninobutylan-änonaphthaäu-6-carbo,-nsäu-re
fluoreszieren blau. Die. neue Säure kuppelt mit diazotierter 4 - Nitroi-aminobenzol-2-sulf,oaäure
im sauren Medium sofort zu einem rotstichig blauen Farbstoff.