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Schuh mit Louis-XV.-Absatz Durch die augenblickliche Modeströmung
ist die seit vielen Jahrzehnten für Luxusschuhe bekannte Art der Louis-XV. Absätze
stark begünstigt worden. Diese bekannte Machort ist schwierig in der Verarbeitung.
Sie kann bloß von geübten Handarbeitern hergestellt werden. Der mit Leder oder Stoff
überzogene Holzabsatz wird hierbei zur V erdeckung und. Befestigung der überstehenden
Überzüge mit der Sohle dadurch verbunden, daß die Sohle in eleganter Wölbung an
den Absatz angeklebt wird.
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Die Massenfabrikation von Fabrikwaren mit Louis,-XV.-Absätzen versucht
nun diese umständliche und kostspielige Machart zu vereinfachen. Durch die Verwendung
von Celluloidlack als Überzug konnte eine vereinfachte Befestigungsart dieser Absätze
dadurch erzielt werden, daß das Anwalken und Ankleben der Sohle erspart wird. Bei
solchen Louis.-XV.-Absätzen jedoch, bei denen kein Celluloidüberzug verwendet wird,
sondern die mit Stoff oder Leder überzogen sind, krankt diese vereinfachte Befestigungsart
(d. h. ohne das Anwalken und Ankleben der Sohle) an dem großen Nachteil, daß die
angeklebten Stoff- oder Lederüberzüge an den Absatzkanten sich. während des Tragens
loslösen.
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Dieser Nachteil wird nach der Erfindung dadurch beseitigt, daß, der
über dem eingelassenen Sohlenende befestigte Holzabsatz an beiden Seitenflächen
mit einer kurz hinter den Vorderkanten der Seitenflächen und parallel zu diesen
verlaufenden Rille versehen wird, in welche die Enden des Absatzüberzuges zur Verhinderung
ein=es späteren Loslösens vom Absatz eingedrückt werden, während dem bis zur Vorderkante
der Seitenflächen verbleibenden, nicht überzogenen schmalen Holzstreifen des Absatzes
das Aussehen einer angewalkten Sohle gegeben wird.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung
dargestellt.
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Abb. i zeigt eine Seitenansicht des fertigen Schuhs.
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Abb. z erläutert die Verbindung zwischen Sohle und Absatz in größerem
Maßstabe. Abb.3 ist ein Schnitt des Absatzes nach der Linie q.-q. der Abb. i mit
aufgelegtem Überzug.
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Abb. q. zeigt den gleichen Schnitt wie Abb.3, jedoch mit fest angedrücktem
über-Zug.
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Im Gegensatz zu dem echten Louis-XV.-Absatz, bei dem der abgespaltene
Fersenteil der Sohle an die Vorderfront des Holzabsatzes angeklebt wird, wird beim
Erfindungsgegenstand die Sohlea vor dem Aufnageln des Absatzes b mittels eines konischen
Fräsers oder einer Schmirgelscheibe in der Fersenpartie bis zur Stelle c (Abb. a)
eingefräst, so daß von der Sohlenstärke noch etwa i bis i1%2 mm an dieser Stelle
stehenbleiben. Der restliche Sohlenbeil d kommt, wie üblich, in das Fersenbett des
Absatzes zu liegen und wird als Ausbaustück des Fersenbettes mit Absatz und Schuh
zusammengenagelt.
Der Absatz b ist beiderseits etwa 2 mm hinter
der Vorderkanteh der Seitenflächeni mit je einer Rille f (Abb. 3) versehen, die
parallel zur Vorderkante h der Seitenflächen verläuft. Der auf den Holzabsatz aufgebrachte
Überzug g wird nach dem Aufkleben längs den beiden Vorderkanten k abgeschnitten
und mit -seinen über die beiden Rillen/ hinausgehenden Enden in die Rillen f (vgl.
Abb. q.) eingedrückt, wodurch eine Festlegung der Cberzugskanten erfolgt. Ein späteres:
Loslösen des Überzuges vom Absatz wird dadurch unmöglich gemacht.
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Der Absatz wird nun, nachdem die Sohle, wie vorstehend beschrieben,
vorgerichtet ist, mit der Brücke e fest an die abgefräste Kante c der Laufsohle
a angedrückt und aufgenagelt. Sohle und Absatzfront werden dann abgeglast, so daß
die Verbindungsstelle zwischen Absatz und Sohle fast unsichtbar wird. Die etwa noch
sichtbare Fuge zwischen beiden. wird dann beim. Bodenpolieren verdeckt.
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Hierauf wird noch die Sohlenkante irn Gelenk mit dem unüberzogen@en,
etwa 2 mm breiten Absatzstreifen h (Abb. 2; mittels Schnittwachs zusammenpoliert,
so daß der Charakter des :echten Louis-XV.-Holzabsatz@es mit angewalkter Sohle erreicht
wird. Das Aussehen des fertigen Schuhes geht aus Abb. z der Zeichnung hervor.