-
Holzabsatz und Verfahren zum Herstellen desselben Es ist bekannt,
Schuhabsätze aus Holz zu fräsen. Bei Holzabsätzen für Damenschuhe, insbesondere
sehr hohen, schlanken Absätzen. in Louis-XVI.- und ähnlichen Formen, kommt es sehr
häufig vor, daß der untere Teil des Holzabsatzes schon beim Aufsetzen abspringt
und insbesondere dann abspaltet, wenn die Dame ungeschickt auftritt. Das ist darauf
zurückzuführen, daß die Fasern des Holzes notwendigerweise durch die Konturen des
schmalen Absatzes ungünstig geschnitten werden.
-
Es ist deshalb vorgeschlagen worden, in den Holzabsatz einen Nagel
oder Dübel einzuschlagen. Gerade dieses Mittel ist aber nicht geeignet, das Spalten
und Zerspringen des Holzabsatzes nahe dem unteren Ende zu verhindern, denn der Querschnitt
ist an dieser Stelle sehr klein, und der Absatz muß aus sehr trockenem Holz geschnitten
werden. Daher wird häufig beim Eintreiben eines Dübels der ganze Absatz gesprengt.
Zumindest wird eine Schwächung verursacht.
-
Derselbe übelstand zeigt sich, wenn in die Lauffläche z. B. zum Befestigen
eines Absatzfleckes ein Keil eingetrieben wird, der das Spalten des Absatzes noch
begünstigt.
-
Ein anderer Vorschlag, den ganzen Absatz aus mehreren sich gegenseitig
absperrenden Teilen oder Holzstücken anzufertigen, die dann mit sich kreuzender
Faserrichtung wie eine Sperrplatte unter Druck verleimt werden, scheitert- an der
Preisfrage. Abgesehen von dem teureren, zeitraubenden Herstellen eines solchen Blockes
muß dieser dann noch in die Absatzform gefräst und ge. schliffen werden, so daß
auch noch wertvolle Teile des teueren Blockes verlonengehen, während ein solcher
Holzabsatz nicht einmal die Gewähr bietet, daß sich nach dem Fräsen zwischen den
zusammengeleimten Teilen nicht Spalte und Risse an der Oberfläche zeigen.
-
Die Erfindung will dem Übelstand abhelfen, indem sie zwar auch den
Absatz absperrt, aber ohne von dem bisher üblichen und wirtschaftlichen Verfahren,
den Absatz aus einem Holzklotz zu fräsen, abzuweichen.
-
Der Erfindung gemäß wird der Holzabsatz an einer Stelle, und zwar
vorteilhaft in seiner ganzen Höhe oder Länge aufgeschnitten und eine Nut eingefräst.
In diese Nut wird dann ein Brettchen eingelassen, das. mit dem Absatz unlösbar verleimt
wird. Da das Aufschneiden oder das Einfräsen der Nut an. der oberen Fläche auf eine
ziemliche Tiefe erfolgen kann und das Brettchen vorteilhaft ganz schwach keilförmig
auszutführen ist, kann die Verbindung zwischen dem eingelassenen Brettchen und dem
eigentlichen Holzabsatg so dicht erfolgen, daß nach der Verleimung der Spalt vollkommen
nach allen Seiten abgeschlossen ist und keinerlei Unterbrechung in der Oberfläche
des Holzabsatzes festzustellen ist. Das Einsetzen des Brettche* erfolgt vorteilhaft
vor dem Fertigstellen des Holzabsatzes, d. h. entweder vor dem Abfräsen
der
Außenkonturen oder vor dem Abschleifen, so daß nach dem Abschleifen die Oberfläche
vollkommen glatt und eben ist.
-
Das eingelassene Brettehen bietet in einfachster Weise nicht nur eine
wirksame Stütze für den Schulabsatz, sondern eine sehr kräftige Versteifung und
verhindert jedes Abspringen und Abspaltendes unteren, schlanken Endes der hohen
Holzabsätze. Auch höchste Absätze, wie sie heute üblich sind, bieten mit dieser
Verstärkungsleiste eine hohe Festigkeit.
-
In der beiliegenden Zeichnung- sind Ausführungsbeispiele dargestellt;
es zeigen: Fig. i einen Holzabsatz, bei welchem das Brettehen an der Innenseite,
d. h. an der .der Sohle oder Schuhspitze zugekehrten Seite des Absatzes, .eingelassen
ist, Fig. z einen Holzabsatz, bei welchem das Brettehen in der hinteren Außenseite,
d.h. an der gerundeten Absatzfläche, eingelass@eui ist, ..
-
Fig. 3 einen Absatz, bei dem zwei schmale Brettehen als Verstärkungsleisten
von beiden Seiten reingelassen sind, Fig.4a, bis @.c@ Draufsichten dieser Darstellungen.
-
Die Ausführung des Verfahrens ergibt sich aus dem bereits Vorgetrageüen,,
Man kann in das Holzstück, aus -welchem der Schuhabsatz gefräst wird, oder in den
bereits vorgefrästen oder fertigen Absatz a mit Hilfe einer - hesqndenen Nubenfräsmaschine
os dgl. eine. Nut oder einen Spalt b in der Stärke der Verstärkungsbrettchen oder
Leisten c einfräsen. Hierauf werden die Brettehen, die vorteilhaft etwas keilförmig
gehalten sind, eingesetzt und verleimt. Nach. dem Einsetzen der Brettehen kann der
Schuhabsatz entweder fertiggefräst und abgeschliffen werden, j e nachdem ob ein
Vorfräsen erfolgt war -oder die Fräsarbeit erst ausgeführt wird, wenn das Brettehen
reingesetzt ist.
-
Im Muster nach der Ausführungsform z ist das *Brettchen an der Innenseited
eingesetzt. Man kann auch hier die Nut nach dem Ausschneiden der inneren Absatzflächen
d ausfräsen oder vor dem Ausschneiden der Flächen d; zweckmäßig wird letzteres ausgeführt.
Die Brettehen werden in gleicher Weise eingesetzt wie in der Ausführungsform nach
Fig. i.
-
Das gleiche bezieht sich auf die Ausführungsform nach Fig. 3. Auch
hier können Verstärkungsbrettchen oder Leisten je nach Wunsch vor oder nach dem
Fräsen eingelassen werden. Im übrigen ist das Fertigstellen der Absätze das gleiche
wie bisher.
-
Absätze dieser Art sollen eine wesentlich höhere Festigkeit haben-als
die bekannten Absätze, so daß Brüche oder ein. Abspalten der unteren Enden nicht
mehr zu befürchten sind.