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Bordwand für Fahrzeugaufbauten Die Erfindung bezieht sich auf eine
Bordwand für Fahrzeugaufbauten, bestehend aus mehreren durch -Nut- und Federverbindung
zusammengesetzten hölzemen Bordwandbrettern.
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Bekannte Bordwände werden aus einschichtigen einfachen Holzbrettern
hergestellt, deren Nut- und Federverbindung gegen Zerstörung sehr anfällig ist,
da sie nicht im Hirnholz des Brettes liegt.
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Die Probleme und Nachteile bekannter Bretter sind erheblicher, wenn
ihre Oberfläche möglichst fehlerfrei sein, einen guten Lackträger darstellen und
im übrigen eine erhebliche Widerstandsfähigkeit besitzen soll, wie dies bei Bordwandbrettern
für Fahrzeuge- und Anhängerpritschen notwendig wäre. Für derartige Bretter hat man
bisher Fichten- und Tannenholz zur Herstellung einschichtiger Bretter verwendet.
Der Weg vom Aufkaufen der Hölzer bis zur Auslieferung des fertig hergestellten Bordwandbrettes
ist mühsam, zeitraubend und unwirtschaftlich. Man war bisher gezwungen, die Hölzer
in Kleinstmengen von 2 bis 5 cbm einzusammeln, wobei zu bedenken ist, daß
die geeigneten Hölzer nur an vereinzelten Plätzen zu erhalten sind.
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Im Holzwerk muß zunächst eine Einlagerung für die Lufttrocknung erfolgen,
woraufhin die Hölzer erneut sortiert werden müssen. Weiterhin ist es üb-
lich,
eine vorsichtige künstliche Trocknung durchzuführen, bei der ein hoher Ausschuß
durch Ausfalläste, Holzstrukturrisse und sonstige Fehler zu verzeichnen ist. Man
muß dabei die Harzgallen ausbrennen, lose Äste ausdübeln, Harzgallen auskitten und
sonstige Holzfehler beheben. Sobald Nut und Feder hergestellt und die richtige Stärke
gehobelt ist, treten bei den bekannten Bordwandbrettern erneut Holzfehler, Harzgallen,
Risse zufolge Spannung oder Druck sowie ausfallende Äste auf. Die Behebung dieser
Fehler muß also erneut beginnen. Erst nachdem sämtliche Fehler beseitigt sind, können
die Bretter geschliffen und alsdann grundiert und lackiert werden.
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Eine wesentliche Schwierigkeit bei den bekannten Bordwandbrettern
ergibt sich daraus, daß ihre Oberfläche kein guter Lackträger ist, da die Jahresringe
die Tendenz haben, den Lack abzustoßen. Es ist daher kaum zu vermeiden, daß die
Oberfläche bekannter Bordwandbretter ein ungleichförmiges Aussehen besitzt.
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Diese Nachteile werden durch die Erfindung vermieden. Die erfindungsgemäße
Bordwand ist dadurch gekennzeichnet, daß das einzelne Bordwandbrett aus mindestens
drei kreuzweise verleimten Schichten besteht, dessen mittelste Schicht etwa halb
so stark wie die Bordwanddicke ist und im Hirnholz Nut und Feder aufweist, während
die Deckschichten aus Abachiholz bestehen.
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Die Erfindung stellt eine Kombination aus teilweise einzeln bekannten
Merkmalen dar. So ist es nicht nur aus der Sperrholztechnik, sondern auch aus anderen
Anwendungsgebieten bekannt, mit mindestens dreischichtigen Sperrholzplatten zu arbeiten,
was vor allem bei Fußbodenplatten ausgeführt wird. Die mittelste Schicht etwa halb
so stark wie die gesamte Platte auszubilden, ist für sich ebenfalls bei Parkettbrettern
bekannt. Daraus ergibt sich auch das bekannte Merkmal, Feder und Nut im Hirnholz
anzuwenden. Neu ist hingegen die Anwendung dieser bekannten Merkmale auf Bordwandbretter
sowie die Herstellung der Deckschichten aus Abachiholz, wobei es selbstverständlich
ist, daß jedes andere holzfehlerfreie und holzstrukturfehlerfreie exotische Holz
im Sinne der Erfindung an die Stelle des Abachiholzes treten kann.
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Der Vorteil der Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß die erfindungsgemäße
Bordwand ganz besonders unempfindlich bei mechanischen Beschädigungen ist und eine
erhebliche Festigkeit in der Verbindung der einzelnen Bordwandbretter aufweist.
Darüber hinaus ist sie ein ausgezeichneter Lackträger. Eine mechanische Einwirkung
wirkt sich nur in der Bildung von Dellen, nicht aber im Zersplittern der ganzen
Wand aus.
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Es handelt sich beim erfindungsgemäßen Brett also nicht um ein bekanntes
Sperrholz. Die übliche Herstellungsweise von Sperrholz weist ein Drittel der Fertigstärke
für das obere Deckfurnier, ein weiteres Drittel für das untere Deckfurnier und das
letzte Drittel der Fertigstärke für das Blindholz auf. Auch ist kein Vergleich der
Erfindung zu bekannten Schichthölzern gegeben, bei der die Deckschichten aus Sperrholz
und die Mittelschicht aus stumpf aneinandergeleimten Leisten besteht. Derartige
Schichthölzer sind für Wandelemente, Türen u. dgl. vorgesehen,
bei
denen die Oberfläche keiner so erheblichen Beanspruchung unterliegt, wie dies beispielsweise
bei Bordwandbrettern der Fall ist.
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Wesentlich ist beim Gegenstand der Erfindung darüber hinaus das an
sich bekannte Merkmal, daß die Stärke der Feder kleiner als die Dicke der Mittelschicht
ausgebildet ist. Auf diese Weise wird die Verklebung zwischen den einzelnen Schichten
bei der Herstellung von Nut und Feder nicht belastet, so daß an dieser Stelle keine
Schäden eintreten können. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung ist darin
zu sehen, daß Nut und Feder im Hirnholz der Mittelschicht liegen. Somit wird der
widerstandsfähigste Teil des Brettes für die Ausbildung der Feder verwendet. Diese
nach der Erfindung hergestellte Feder weist eine wesentlich größere Belastbarkeit
als die Feder bei bekannten Bordwandbrettem auf. Es ist daher möglich, die Querschnittsfläche
der nach der Erfindung hergestellten Feder zu verringern, ohne die Widerstandsfähigkeit
wesentlich zu beeinträchtigen.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Brettes werden die Ausbesserungsarbeiten,
die bei der Herstellung von bekannten Bordwandbrettem unumgänglich waren, vollständig
vermieden. Es kommt erfindungsgemäß dabei wesentlich auf die Auswahl der Deckschicht
an, die vorzugsweise aus exotischem Holz, z. B. Abachiholz, bestehen soll, das eine
Messerung in Dickten von etwa 5 bis 8 mm erlaubt. Dieses exotische
Holz ist frei von Holzfehlem und Holzstrukturfehlern. Es besitzt die vorteilhafte
Eigenart, ein guter Lackträger zu sein. Außerdem besitzt es eine filzartige Struktur,
so daß bei Beschädigungen des Brettes lediglich eine Eindellung, aber keine Splitterung
erfolgt. Dies unterscheidet das erfindungsgemäße Brett wesentlich von vorbekannten
Sperrhölzern, bei denen die Deckschicht nach Beschädigung zum Splittern neigt.
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Schließlich besteht ein ganz besonderer Vorteil der Erfindung darin,
daß die Möglichkeit gegeben ist, ohne wesentlichen Ausschuß unterschiedliche
Ab-
messungen der einzelnen Bretter auf Lager zu halten oder kurzfristig herstellen
zu können. Bei den bekannten Bordwandbrettern war man gezwungen, sich nach den Abmessungen
des aufgekauften Holzes zu richten. Wurde ein wesentlich schmaleres Brett verlangt,
so mußte meistens erheblicher Ausschuß in Kauf genommen werden. Die Erfindung bietet
die Möglichkeit, die Holzschichten in Tafelforin miteinander zu verleimen und
je nach Bedarf die gewünschten Brettbreiten herauszuschneiden. In jedem Falle
besitzen sämtliche derart hergestellten Bretter gleiche Qualität, so daß sie, was
besonders wesentlich ist, untereinander austauschbar sind. Beim Zusammenfügen der
Bretter braucht weiterhin keine besondere Nacharbeit geleistet zu werden, wie dies
bei den bekannten Bordwandbrettern häufig nicht zu vermeiden war.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Brettes
besteht darin, daß bei einer Gesamtbrettstärke von z. B. etwa 25 mm die Mittelschicht
etwa 13,5 mm und jede Deckschicht etwa 6 mm stark sind. Soll die Brettstärke
geändert werden, so braucht man lediglich die angegebenen Maße proportional im Sinne
der Gesamtstärkenänderung zu vergrößern bzw. zu verringern. Dieses Ausführungsbeispiel
ist besonders deswegen von Vorteil, weil die Ausbildung einer Deckschicht mit einer
Stärke -von 6 mm durch Messerung des Holzes ermöglicht wird. Für die Messerung
ist eine Dicktenstärke von etwa 5 bis 8 mm besonders geeignet.
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Schließlich besteht ein wesentlicher Vorteil der Erfindung darin,
daß wegen der Vermeidung von Ausbesserungsarbeiten die Oberfläche der Gutseitendeckschicht
vor dem Grundieren und Lackieren lediglich geschliffen zu werden braucht. Bei den
vorbekannten Bordwandbrettern war es dagegen häufig notwendig, die Fehler auszuspachteln
und sonstige Korrekturen vorzunehmen, um eine möglichst einwandfreie Lackfläche
zu erzielen.
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Diese und weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung.
In ihr ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles schematisch dargestellt,
und es zeigt F i g. 1 eine Vorderansicht auf ein dreischichtiges Bordwandbrett,
F i g. 2 eine Draufsicht auf das Brett gemäß F i g. 1
und F i
g. 3 eine perspektivische Ansicht des Brettes, dessen einzelne Schichten
abgebrochen dargestellt sind.
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Das Ausführungsbeispiel der F i g. 1 bis 3 geht von
einem dreischichtigen Brett aus, von dem die Schichten 1 und 3 als
Deckschicht und die Schicht 2 als Mittelschicht bezeichnet sind. Die Faserrichtung
der Deckschichten 1, 3 soll hierbei parallel zur Längsachse des Brettes verlaufen.
Da die drei Schichten 1, 2, 3 kreuzweise verleimt werden sollen, folgt,
daß die Mittelschicht eine quer zur Brettlängsrichtung verlaufende Faserrichtung
besitzt. Diese Faserrichtung ist deswegen von besonderem Vorteil, weil Nut 4 und
Feder 5 des Brettes somit irn Hirnholz liegen. Auf diese Weise wird für die
Nut 5 eine besondere Steifigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Beschädigungen
erreicht. Keinesfalls kann die Nut 5 absplittern oder abbrechen, wie dies
bei bekannten Bordwandbrettem der Fall ist.
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Das Ausführungsbeispiel zeigt weiterhin, daß die Nut 4 eine geringere
Breite als die Mittelschicht 2 besitzt. Dadurch wird bei der Herstellung der Nut
4 die Trennschicht zwischen den Deckschichten 1, 3
und der Mittelschicht 2
nicht beschädigt. Es ist vielmehr eine genügende Distanz 6 vorhanden, so
daß die Verleimung der einzelnen Schichten nicht aufgerissen oder in sonstiger Weise
beschädigt wird. Diese verringerte Ausbildung der Nut 4 und Feder 5
ist auch
deswegen nur möglich, weil diese Teile im Hirnholz der Mittelschicht 2 liegen.
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Es empfiehlt sich, für die Deckschichten 1, 3 ein exotisches
Holz zu verwenden, das holzfehlerfrei und holzstrukturfehlerfrei ist. Diese Eigenschaften
sind wesentlich für die Oberflächenbehandlung durch Lackierung und für die Widerstandsfähigkeit
gegen Verschleiß und Beschädigungen. Da diese Deckschichten keine Äste, Verwimmerungen
oder Harzgallen besitzen, braucht ihre Oberfläche lediglich geschliffen zu werden,
um eine gute Lackierung zu gewährleisten. Die Mittelschicht 2 soll hingegen im Sinne
der Erfindung aus einem möglichst kernfreien Blindholz bestehen. Sämtliche Schichten
1 bis 3 können in Plattenforin miteinander verleimt werden. Dabei
ist die Mittelschicht 2 aus mehreren flachen Stücken stumpf aneinandergeleimt, deren
Trennflächen 8 in den F i g. 2 und 3 gezeichnet sind. Die Mittelschicht
kann hierbei aus Fichte, Kiefer oder Weichholz bestehen. Die darin enthaltenen Holzfehler
brauchen nicht entfernt zu werden.
Die relativ starke Ausbildung
der einzelnen Deckschicht 1, 3 hat neben der Sicherung der Standfestigkeit
des einzelnen Brettes auch noch den Vorteil, daß Abphasungen 7 nicht über
die gesamte Stärke zu verlaufen brauchen. Durch diese Abphasung wird somit auch
nicht die Klebstoffschicht zwischen den Holzschichten 1, 2 beschädigt und
beeinträchtigt.
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Das erfindungsgemäße Brett eignet sich im besonderen zur Verwendung
als Bordwandbrett für Fahrzeug- und Anhängerpritschen. In diesem Anwendungsbereich
ist es gegenüber den vorbekannten Brettern an Qualität wesentlich überlegen. Außerdem
sind die Herstellungskosten geringer.
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Der Gegenstand der Erfindung ist aber auch beispielsweise als Verschalungsbrett
sehr geeignet, weil es eine hohe Standfestigketi besitzt, frei von Verzug ist und
eine saubere glatte Oberfläche enthält. Selbstverständlich kann der Gegenstand der
Erfindung auch für andere Zwecke, z. B. für Backbretter, verwendet werden. Die Erfindung
beschränkt sich auch nicht auf eine dreischichtige Ausbildung des Brettes. Es können
auch mehr als drei ungeradzahlige Schichten vorgesehen werden, wobei jedoch darauf
zu achten ist, daß die Faserrichtung der Deckschichten parallel zur Brettlängsachse
gerichtet sein muß und Nut und Feder im Hirnholz der Mittelschicht liegen.