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Konservierapparat Unter den bekannten Konservier- und Einmacheapparaten
befindet sich eine große Anzahl, die das Verschließen der Büchsen im kontinuierlichen
Betriebe nicht gestatten, so daß stets nur eine geringe Menge von Büchsen luftdicht
verschlossen werden kann und beim jedesmaligen Einsetzen frischer Büchsen der ganze
Apparat geöffnet werden muß. Hierzu tritt als weiterer Nachteil der Umstand, daß
die Büchsen in geschlossene Dampfbehälter eingestellt werden müssen, um Dampf in
die Büchsen eindringen zu lassen, durch dessen Kondensierung die Luftleere erzeugt
wird. Dieses Einmachsystem birgt jedoch die Gefahr in sich, daß bei unsachgemäßer
Handhabung durch den Dampf schwere Verbrühungen auftreten können, ganz abgesehen
davon, daß derartige Betriebe viel Kohle oder Gas verbrauchen. Schließlich sind
schon mehrfach Vorrichtungen zum Verschließen einer größeren Anzahl von Konservengefäßen
im kontinuierlichen Betriebe mit Hilfe des Vakuums bekannt geworden, bei denen mehrere
Kammern oder Zellen vorhanden sind, welche durch Rohrleitungen mit einer gemeinsamen
Vakuumpumpe in Verbindung stehen oder bei denen in einzelnen Zellen die Luftverdünnung
in allmählich fortschreitenden Abstufungen erfolgt.
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Im Gegensatz zu den letzteren wird gemäß vorliegender Erfindung das
Verschließen der Konservenbüchsen in einem Schranke ausgeführt, der zwei getrennte,
luftdicht abzusperrende Räume aufweist, in denen durch eine Pumpe das Vakuum erzeugt
wird und die in abwechselnder, aber ununterbrochener Aufeinanderfolge in Betrieb
genommen werden. Der Vorzug im Vergleich mit dem Bekannten liegt in der schnelleren
Arbeitsweise und demzufolge in der Erzielung einer größeren Ausbeute in jedem Arbeitsgange,
wobei die Kontinuität der Arbeitsgänge durch die Anordnung eines drehbar gelagerten
Ventils erreicht wird, das unter der Wirkung eines vom Motor angetriebenen Regelorgans
steht und welches in selbsttätig erfolgendem Wechselgang die Vakuumpumpe steuert.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen
Ausführungsform veranschaulicht.
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In dem oberen Teil des Schrankes a ist eine Vakuumpumpe b eingebaut,
die von dem Elektromotor c angetrieben wird. Der Motor wird durch den Stecker d
mit der Stromleitung verbunden. Auf der Welle e des Motors ist die Friktionsscheibe
f so verschiebbar gelagert, daß diese Scheibe ständig von dem Motor mit angetrieben
wird. Die Welle kann z. B. vierkantförmig sein. Neben der Motorwelle ist auf der
vertikal verschiebbaren Vorgelegewelle g eine andere Friktionsscheibe h so angeordnet,
daß diese an die Scheibe f ständig anzuliegen kommt und von der -Scheibe f angetrieben
wird.
Damit die Scheibe f stets mit genügendem Druck gegen die Scheibe h anliegen kann,
ist auf die Motorwelle e zwischen dem Motor und der Scheibe feine Feder
i aufgeschoben, durch die die Friktionsscheiben aneinandergedrückt werden.
Die Welle g ist auf dem Schaft k zu verschieben und kann durch die unterhalb der
Scheibe la festzuklemmende Muffel in beliebiger Höhe eingestellt werden, so daß
auch die Scheibe k an den äußeren Rand oder an den. Mittelpunkt der Scheibe f zu
verschieben ist, wodurch gleichzeitig das Übersetzungsverhältnis zwischen der Welle
e und der Vorgelegewelle g beliebig einzustellen ist. Durch die Welle g wird das
Zahnrad m angetrieben, in welchem die Welle g sich verschieben läßt. Mit dem Zahnrad
in steht das größere Zahnrad n in Eingriff, durch welches die Regulatorwelle o getrieben.
wird. Auf dieser Welle ist der Zentrifugalregulator p befestigt, durch den in an
sich bekannter Weise die Muffe q auf und nieder bewegt wird. Durch diesenRegulator
wird das Regelventil ai beeinflußt. Das Ventil ist so eingerichtet, daß in dem Ventilkörper
s vier Bohrungen t in gleichem Abstand sich befinden, so daß also stets zwei Bohrungen
genau gegenüberstehen. In dem Regelhahn n ist nur eine durchgehende Bohrung v vorgesehen,
so daß bei jeder Vierteldrehung immer zwei Öffnungen t verbunden werden. Der Hahn
u ist mit dem Rädchen w fest verbunden, an dessen Umfang fortlaufend
kleine Sperrzähne x vorgesehen sind. Seitlich von dem Rädchen w ist der Stellhebel
y lose drehbar angeordnet und mit seinem äußeren Ende mittels des Schlitzes z auf
den Zapfen i der Regelmuffe q aufgeschoben. An dem Hebel y ist eine kleine federnde
Klinke 2 befestigt, die beim Herunterdrücken des Hebels in die Sperrzähne x einschnappt
und infolgedessen das Rädchen w und somit den Hahn u mitbewegt. Beim Hochbewegen
des Hebels y durch den Regler gleitet die Klinke 2 an den Zähnen vorbei; der Hahn
wird also in diesem Falle nicht verstellt.
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An den beiden oberen, nebeneinanderliegenden Bohrungen t des Ventilkörpers
s ist die Leitung 3 angeschlossen, die zur Vakuumpumpe b führt und durch welche
die Luft aus den Schrankräumen abgesaugt wird.
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Der Konservierschrank ist in die beiden luftdicht abschließbaren Räume
A und B unterteilt. Der Raum A ist durch die Leitung q. mit der einen unteren Bohrung
t, der Raum B durch die Leitung 5 mit der anderen unteren Bohrung t des Ventilgehäuses
verbunden.
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Bei jeder Viertelumdrehung des Ventils werden daher die Schrankräume
A und B abwechselnd mit der Vakuumpumpe b verbunden.
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Der Schrank wird durch die beidem Türen 6 verschlossen, die auf der
Innenseite ringsherum am Rande mlt einer Gummiauflage 7 versehen sind, die eine
sichere Abdichtung der Türen bewirkt. Innerhalb der Räume A und
B sind seitlich an den Wänden Regalleisten 8 angeordnet, in die der Konserventräger
g eingehängt werden kann. Zwischen den Türflügeln befindet sich der Schalter io
zum Einschalten des Motors. Seitlich am Schrank oder über den Schließtüren sind
zwei Manometer ii befestigt, -die den in den Konservierräumen herrschenden Druck
anzeigen.
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Vor Inbetriebnahme des Apparates wird der eine Schrankraum A fest
verschlossen und der Riegel 12 fest zugelegt; der Motor wird alsdann eingeschaltet.
Der Regulator wird mit angetrieben; die Schwungkugeln gehen auseinander, die Muffe
q hebt sich und schiebt den Hebel y nach oben. je mehr Luft abgesaugt wird, um so
größer wird der Widerstand, den der Motor findet; die Umdrehungszahl nimmt ab, und
derRegulator fällt allmählich zusammen. Sobald das Vakuum im Raum A erreicht ist,
ist gleichzeitig durch die Abwärtsbewegung der Muffe q das Ventil
u so weit bewegt worden, daß der andere Schrankraum B mit der Pumpe
b
verbunden wird. Dieser Raum Bist inzwischen ebenfalls luftdicht verschlossen
worden.
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Sobald ein Raum luftleer gepumpt ist, ist auch die in den Büchsen
und Gläsern enthaltene Luft heraüsgesaugt worden. Beim Wiedereinlassen von Luft
durch ein besonderes Ventil oder durch das Regelventil u selbst bleiben die Konservengläser
luftleer, und die Deckel werden durch den Atmosphärendruck fest auf die Gummidichtung
gepreßt.
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Sobald das Einlassen von Luft automatisch von dem Regelventil aus
erfolgt, können die Türen 6 unter Wirkung einer Feder 13 stehen, die das selbsttätige
Öffnen der Türen bewirkt. Alsdann müssen die Riegel 12 nach genügendem Auspumpen
der Schrankräume wieder geöffnet werden, sobald also die Türen durch den Luftdruck
selbst zugedrückt werden.
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Das Regelventil kann auch durch den Luftdruck selbst betätigt werden,
z. B. durch ein Relais, dessen Kolben durch den Luftdruck belastet und verschoben
wird.
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Um den Konservierapparat auch für weitere Zwecke verwenden oder andere
Apparate, z. B.-Eiereinleger, an die Leitung 3 anschließen zu können, ist die Leitung
3 noch mit einem Anschlußstutzen 14. versehen, der bei Nichtgebrauch durch eine
Deckelmutter 15 verschraubt bleibt. Zwischen diesem Stutzen und dem Ventil u ist
ein Absperrhahn 16 angeordnet, um bei Anschluß eines anderen Konservierapparates
die Leitung 3 von dem Ventil u ganz absperren zu können. Der Apparat eignet sich
auch vorzüglich zum Verschließen von Einmachegurken.