DE46612C

DE46612C - Kraftüberträgungs-und Umsteuerungs-Vorrichtung für Schiffe mit Petroleum-Kraftmaschine

Info

Publication number: DE46612C
Application number: DENDAT46612D
Authority: DE
Original assignee: Benz & Co., rheinische Gasmotoren-fabrik in Mannheim
Anticipated expiration: 1908-08-09

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei Uebertragung der Kraft eines Gasmotors auf die Welle eines Schraubenschiffes ist es vortheilhaft, wenn diese Welle nicht fest mit dem Motor verbunden ist, um denselben leichter in Gang setzen zu können. Dann aber mufs die Schiffswelle auch zeitweise in entgegengesetzter Richtung betrieben werden können, während der Gasmotor immer nach einer und derselben Richtung läuft.

Wir bringen hierfür folgende Einrichtung zur Anwendung:

Das Rad 1 ist das Schwungrad des Motors und wird der Schwungradkranz 2 desselben konisch ausgedreht. Innerhalb dieses Schwungradkranzes 2 ist eine in den Konus desselben passende konische Reibungsscheibe 3 gelagert. Diese läfst sich auf dem auf der Kurbelachse lose sich drehenden konischen Zahnrad 4 auf- und abschieben, ist aber durch Nuth und Feder 5 derart mit dem Zahnrad 4 verbunden, dafs bei ihrer Drehung das konische Zahnrad 4 mitgenommen wird.

Ist nun diese Reibungsscheibe 3 durch den Hebel 6 in die Höhe gehoben, so kann das Schwungrad 1 des Motors dieselbe nicht mitnehmen, da die Kegelflächen aufser Contact sind. Wird dagegen der Hebel 6 herabgelassen, so setzt sich die Reibungsscheibe 3 in den Konus des Schwungrades hinein. Steht nun das Gewicht dieser Reibungsscheibe 3 im richtigen Verhältnifs zur übertragenden Kraft, so genügt dieses, um im Konus die nöthige Reibung zu verursachen und die vorhandene Kraft des Motors sicher auf diese übertragen zu können. Es fällt in diesem Falle jede schädliche Reibung durch Festpressen im Konus fort.

Das Schwungrad 1 überträgt also die Kraft des Motors durch Reibung auf die Scheibe 3, welche durch Keil 5 diese an das konische Zahnrad 4 abgiebt. Dieses konische Zahnrad 4 kann nun entweder mit dem einen konischen Rad 7 oder dem anderen 8 in Eingriff gebracht werden durch Verschieben der Hülse 9, auf welcher die beiden konischen Räder 7 und 8 fest aufgekeilt sind. Die Hülse 9 ist durch Nuth und Feder 1 ο auf der Schraubenwelle verschiebbar befestigt. Die Schraubenwelle wird also bei Einrückung des Rades 7 in das treibende konische Rad 4 nach der einen Richtung sich drehen, während sie bei Benutzung des anderen konischen Rades 8 in umgekehrter Richtung arbeiten wird.

Diese Einrückung der konischen Räder in einander, d. h. das Umsteuern der Schraubenwelle, soll aber zur Schonung der Räderzähne nicht bei voller Geschwindigkeit vorgenommen werden. Es wird daher beim Umsteuern zuerst die Reibungsscheibe 3 gehoben, und zwar so viel, dafs ihr innerer Rand an die Bremsklötzchen 11, 11 geprefst werden kann, wodurch sie rasch ihre Schwungkraft verliert und zum Stillstehen kommt. Dann erst wird die Aus- und Einrückung der konischen Zahnräder 7 und 8 bewirkt und durch Ablassen

des Hebels 6 die Reibungskupplung 3 wieder verbunden.

Claims

Patent-Anspruch:

Bei Schiffen, welche mit Petroleum - Kraftmaschine versehen sind, zur Uebertragung der Betriebskraft auf die Schraubenwelle die Anordnung einer Reibungskupplung, bei welcher das Eigengewicht der Reibungsscheibe 3 zur Erzeugung des Reibungsdruckes so benutzt wird, dafs beim Anheben dieser Scheibe die Entkupplung erfolgt, in Verbindung mit der Anordnung eines Dreirad-Wechselgetriebes zur Umsteuerung der Schraubenwelle.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.