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Vorrichtung zum selbsttätigen Entleeren und Füllen von Verdampfapparaten
Die selbsttätige Regulierung des Verdampfungsbetriebes erfolgte bisher durch Schwimmer,
die den jeweiligen Stand des eingedampften Materials angeben sollten. um dann im
geeigneten Augenblick das Absaugen bzw.
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Füllen des \'erdampfers zu bewirken. Die Unzulänglichkeit dieser Schwimmeranordnungen
liegt darin, daß sich in einem Verdampfer im allgemeinen ein bestimmtes Niveau nicht
einstellt und dadurch Schwimmeranordnungen. die die Entleerungs- und Füllapparatur
betätigen sollen, in ihrer Funktion unzuverlässig sind. Erfindungsgemäß wird, um
den Nachteil der bisherigen Methode zu vermeiden, das jeweilige Gewicht der im Verdampfer
befindlichen Flüssigkeitsmenge für diese selbsttätige Arbeitsweise benutzt.
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I)ies geschieht in sehr einfacher Weise dadurch, daß man den Verdampfer
pendelnd, ähnlich einer Waage, odersonstivie beweglich aufhängt, so daß bei wechselnder
Füllung ein mehr oder weniger großer ; Ausschlag irgendeiner Hebelvorrichtung auftritt,
der für die Betätigung der Nachfüllung und des Absaugens verwendet wird.
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Die Schaltung der Stromkreise für die Betätigung der Pumpen zum Füllen
und Entleeren des Verdampfers erfolgt in diesem Ausführungsbeispiel durch Quecksilberkipper.
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Es stellen dar: Abb. 1 und 2 die Anordnung eines Verdampfers in den
beiden Hauptansichten. Abb. 3, 4 und 5 das Prinzip einer Schaltung für diese kontinuierliche
Arbeitsrreise.
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In Abb. I und 2 ist der Verdampfer beispielsweise als Umlaniverdampfer
ausgebildet. In der Heizkammer I wird das einzudickende Material erhitzt, die aufsteigenden
Brüden gelangen in den Raum 2, wo die Trennung der mitgerissenen Flüssigkeitsteilchen
von den Brüden vor sich geht. Die Brüden werden im Rohr 3 abgesaugt, die übergerissene
Flüssigkeit fließt durch das Rohr 4 nach der Heizkammer zurück. Der Verdampfer lagert
auf dem Rahmen 5. Dieser ist schwenkbar gelagert auf derSchneide6.
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Der Anschlag 7 begrenzt das Pendelspiel des Rahmens. In der Schwebe
gehalten wird der auf der Schneide 6 ruhende Rahmen durch die Feder (9 in Verbindung
mit der Stellschraube 9. die im Bügel 10, der mit dem Rahmen 5 verbunden ist. lagert.
Der Bügel IO trägt ferner die Schaltvorrichtung mit den beiden Kippern In und I2.
Diese beiden Quecksilberkipper bewirken die sinngemäße elektrische Stromführung
für die Betätigung der Pumpen zum Absaugen des Fertigextraktes aus dem Verdampfer
und zum Nachfüllen der Frischlauge in diesen. Bei dieser Regulierung
ist
es auch möglich, daß die für die Regulierung erforderliche Beweglichkeit des Verdampfers
eine andere als eine pendelnde ist. Diese Flüssigkeitsstandregulierung kann auch
für andere Apparaturen als Verdampfer Anwendung finden.
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Bei dieser beweglichen Anordnung des Verdampfers ist es nötig, daß
die mit dem Verdampfer in Verbindung stehenden Rohrleitungen eine entsprechende
Nachgiebigkeit zeigen, was ohne Schwierigkeiten möglich ist.
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Die Arbeitsweise der Schaltung für die Betätigung der Pumpen sei
veranschaulicht durch die schematischen Darstellungen der Abb. 3, 4 und 5. Es sei
der Bügel IO, Abb. I, durch die Vertikale 10' der Abb. 3 bis 5 dargestellt. Die
Kipper 11 und 12 lagern in den Drehpunkten 13 und 14 der Hebel 15 und I6, Der Kipper
1 1 ist mit nur einer Quecksilber kontaktstelle ausgestattet, der Isipper 12 mit
zwei. Beide Hebel 15 und I6 stehen mit dem Bügel i ol (bzw. so, Abb. 1) in Gelenkverbindung.
Wird das Gewicht des Verdampfers durch Füllen desselben mit Frischlauge größer,
so senkt sich der Bügel, Abb. 1, während er steigt, wenn der Verdampfer durch Abdampfung
des Wassers aus dem Extrakt oder durch Abpumpen des Fertigextraktes leichter wird.
Dieses Spiel bewirkt die Schaltung, und es sei dies dargestellt durch die Strecke
A-B. Angenommen, der Verdampfer war gefüllt, entsprechend Abb. 3, dann befindet
sich der Verdampfer in seiner tiefsten Stellung B; beide Kipper stehen mit ihrer
rechten Hälfte tiefer. Die Abdampfung geht vor sich, der Verdampfer wird leichter,
er hebt sich und mit ihm der Bügel IO.
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Schließlich gelangt dieser in die Stellung C, Abb., in der das Quecksilber
von rechts nach links fließt und den Stromkreis zur Betätigung der Pumpe für das
Entleeren schließt, entsprechend Abb. 4. Dieser Stromkreis ist noch geschlossen,
da sich das Kontaktquecksilber des Kippers 12 noch rechts befindet. Während dieses
Abpumpens wird nun der Verdampfer noch leichter, er hebt sicli noch höher, gleichzeitig
der Hebel I6 mit dem Kipper I2. Der E Hebel I6 kommt schließlich in die Stellung
A", Abb. 5; das Kontaktquecksilber im Kipper 12 läuft von rechts nach links, wobei
der Kontakt des Stromkreises für das Abpumpen unterbrochen (das Abpumpen von Fertigextrakt
hört auf) und der Stromkreis für die Pumpe zum Füllen geschlossen wird, d. h. die
Zuführung von Frischlauge beginnt, der Verdampfer wird schwerer, er senkt sich,
bis der Hebeln6 schließlich in die Stellung B, Abb. 3, größter Füllung gelangt.
Das Kontaktquecksilber fließt nach rechts, der Stromkreis wird unterbrochen, die
Nachfüllung hört auf. Ehe der Hebel I6 in die Stellung B gelangt, ist das Kontaktquecksilber
im Kipper It des Hebels I5 bereits nach rechts geflossen, so daß bei Überfließen
des Kontaktquecksilbers im Kipper 12 des Hebels I6 und dadurch bedingtem Schließen
der Stromführung für das Abpumpen diese nicht vorzeitig geschlossen wird und das
Absaugen bereits beginnt, ehe die eben erst eingeführte Frischlauge eingedickt ist.
Nun wiederholt sich das Spiel von neuem. Die Wasserabdampfung bedingt wieder das
Steigen des Verdampfers usw.