DE464054C - Verfahren zur Abtrennung fluechtiger Stoffe von schwerer- oder nichtfluechtigen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Abtrennung flüchtiger Stoffe von schwerer- oder nichtflüchtigen Nach Patent 397 332, KI. :23a, kann die Abtrennung von flüchtigen Stoffen von schwerer-oder nichtflüchtigen, z. B. das Austreiben von Fettsäuren, sowie die Entfernung schlechter Geruch- und Geschmackstoffe aus Ölen oder Fetten bis zur vollständigen Desodorierung derselben dadurch erfolgen, daß in das auf hohe Temperaturen erhitzte und unter niederem Druck stehende Gut geeignete Flüssigkeiten, z. B. Wasser in feiner, vorteilhaft nebelartiger Verteilung, eingeleitet werden. Als Träger der feinverteilten Flüssigkeiten können dabei neutrale Gase oder auch Getnische solcher, z. B. Kohlensäure und Stickstoff oder auch überhitzte Dämpfe, verwendet werden.
• Die Erfindung betrifft weitere Anwendungen und Verbesserungen dieses Verfahrens, ,vie sie insbesondere bei der Behandlung von Fetten, Ölen u. dgl. zur Anwendung kommen können.
• Eine besondere vorteilhafte Wirkung des Verfahrens nach Patent 397 332 besteht darin, daß z. B. bei gewissen Speiseölen, wie Sesamöl, Erdnußöl usw., eine Verbesserung der Farbe bzw. eine Aufhellung erzielt wird. Bei den genannten Ölen tritt im Laufe der Behandlung, vielleicht infolge der Expansionswirkung der augenblicklich verdampfenden Flüssigkeitsteilchen, eine Ausflockung etwa vorhandener kolloidal gelöster Farbstoffe, wie Chlorophylle, Phlobaphene usw., ein. Bei dem bisher bekannten Verfahren, z. B. bei dem bekannten Desodarationsverfahren mit überhitztem Wasserdampf, läßt sich eine derartige Wirkung nicht beobachten.
• Es hat sich gezeigt, daß die Ausfällung der kolloidal gelösten Bestandteile, wie Farbstoffe usw., beschleunigt und verstärkt wird durch die Anwesenheit von bei höherer Temperatur mit oder ohne Dehydrierung oder partiellen Verkohlung koagulierenden Stoffe, z. B. von Eiweißstoffen, Pektinen u. dgl., wie sie z. B. in Rohölen stets vorhanden sind. Wahrscheinlich beruht diese Wirkung darauf, daß die koagulierenden Eiweißstoffe u. dgl. bei ihrer Ausflockung die kolloidal gelösten Farbstoffe mitreißen, wodurch der kolloidale Zustand der Farbstoffe aufgehoben wird.
• Gegebenenfalls kann auch durch besonderen Zusatz koagulierender, einer Dehydrierung oder partiellen Verkohlung unterliegender Stoffe, wie z. B. Eiweiß, Pektine u. dgl., vor oder während der Behandlung die Ausflokkung der kolloidal gelösten Farbstoffe beschleunigt bzw. verstärkt werden.
• Es wurde ferner gefunden, daß in manchen Fällen mit demVerfahren nachPatent397 332 oder mit der vorstehend beschriebenen Desodorations- oder Ausfällungsbehandlung vorteilhaft eine chemische Beeinflussung der behandelten Stoffe verbunden werden kann. Diese kann zweckmäßig in- der Weise erfolgen, daß chemische Agenzien für sich eder zusammen reit den Dampf- und Flüssigkeitsnebeln, z. B-. in fein zerstäubtem Zustande, eingeführt oder den Ölen oder Fetten vor oder während ihrer Behandlung mit den Flüssigkeitsnebeln zugesetzt werden. So kann man z. B. die Farbe von ölen und Fetten günstig beeinflussen, indem man in dieselben gleichzeitig mit den Flüssigkeitsnebeln, Wasserstoffsuperoxyd oder schweflige Säure, in der angegebenen Weise einführt. Ferner kann in gegebenen Fällen der Zusatz von katalytisch wirkenden Reagenzien vor oder während der Behandlung zu den ölen oder Fetten vorteilhaft sein, so z. B. bei Leinöl der Zusatz von die-Lackbildung befördernden Katalysatoren.
• Bei der praktischen Durchführung des Verfahrens nach Patent 397 332 sowie der den Gegenstand der Erfindung bildenden Anwendung desselben hat es sich als vorteilhaft erwiesen, in den von den ölen oder Feiten durchströmten Reaktionsgefäßen Verteilungsorgane, z. B. Verteilungsfülllkörper u. dgl., vorzusehen. Vorteilhaft können z. B. rohr- oder turmartig gestaltete, senkrecht oder geneigt stehende, mit übereinandergreifenden Prallflächen oder mit Füllkörpern, wie Raschig-Ringeil o. dgl., versehene Reaktionsgefäße angewendet werden.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren gemäß Hauptpatent 397 332, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung der Fette und Öle zwecks beschleunigter Ausfällung der kolloidal gelösten Bestandteile, wie Farbstoffe o. dgl., unter Zusatz von koagulierenden oder einer Dehydrierung oder teilweisen Verkohlung unterliegenden Stoffen, z. B. von Eiweißstoffen, Pektinen usw., erfolgt.
2. 2. Verfahren nach Patent 397 332 und Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks chemischer Beeinflussung der zu behandelnden Stoffe chemische Agenzien, z. B. Wasserstoffsuperoxyd oder schweflige Säure, mit den Flüssigkeitsnebeln zerstäubt und in die zu behandelnden Stoffe eingeführt oder diesen schon vorher zugesetzt werden.
3. 3. Verfahren nach Patent 397 332 und Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die zu behandelnden Stoffe und die Flüssigkeitsnebel durch ein oder mehrere, z. B. rohr- oder turmförmig gestaltete, gegebenenfalls mit geeigneten Verteilungsorganen, - Verteilungsfüllkörpern usw. versehene Reaktionsgefäße führt.