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Von innen beschickte Samenauslesetrommel mit axialer Schüttelbewegung.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung der in dem Patent q.6o
07 5 beschriebenen Samenauslesetrommel. Das wesentliche Merkmal der genannten
Auslesetrommel besteht darin, daß der mit hoher Umfangsgeschwindigkeit laufenden
Trommel eine so schnelle Schüttelbewegung erteilt wird, daß die Getreidemasse infolge
ihrer Trägheit den Bewegungen der Trommel nicht folgt. Als Folge der genannten hohen
Schüttelgeschwindigkeit hat sich im praktischen Betriebe ergeben, daß sehr starke
Massenkräfte auftreten, welche nicht nur die Maschinenfundamente, sondern sogar
das ganze Gebäude, in welchem die Maschine aufgestellt ist, aufs ungünstigste beanspruchen.
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Man hat deswegen versucht, die durch die Schüttelbewegung hervorgerufenen
Massenkräfte dadurch in ihrer Wirkung zu verringern, daß man die Samenauslesetrommel
mit umlaufenden Schwungscheiben in Verbindung gebracht hat. Auf diese Weise wurden
allerdings die durch die Schüttelbewegung erzeugten Massenkräfte der 'Trommel durch
die Massenkräfte der Schwungscheiben, soweit sie in einer zur Trommelachse parallelen
Richtung wirkten, ausgeglichen. Jedoch wurden durch die Schwungscheiben selbst neue,
nicht ausgeglichene Massenkräfte erzeugt, welche in der zur Trommelachse senkrechten
Richtung wirkten. Durch die Schwungscheiben wurde also lediglich erreicht, daß die
Massenkräfte statt in Richtung der Trommelachse senkrecht zu derselben in senkrechter
Richtung zur Wirkung kamen. Wenn auch der Einfluß der senkrechten Massenkräfte,
insbesondere bei kleinen Maschineneinheiten, nicht so störend empfunden wurde wie
der Einfluß der in Richtung der Trommelachse wagerecht -wirkenden Massenkräfte,
so werden doch bei größeren Maschineneinheiten auch die senkrecht zur Trommelachse
in senkrechter Richtung verlaufenden Massenkräfte so groß, daß ernste Gefahren sowohl
für die Maschine als auch für das Gebäude, in welchem dieselbe aufgestellt war,
eintraten.
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Um nun einerseits die durch die Schüttelbewegung der Samenauslesetrommel
hervorgerufenen Massenkräfte völlig auszugleichen, andererseits besondere Schwungmassen
zu vermeiden, wird die Samenauslesetrommel erfindungsgemäß derart mit einem zu schüttelnden
Flachsiebwerk vereinigt, daß die durch die Schüttelung des Flachsiebwerkes hervorgerufenen
Massenkräfte in ihrer Größe gleich und in ihrer Richtung entgegengesetzt den durch
die Schüttelbewegung der Samenauslesetrommel erzeugten Massenkräften sind, so daß
sich die Massenkräfte in der Maschine völlig aufheben und ferner auch keine unausgeglichenen,
durch das Ausgleichmittel selbst hervorgerufenen Massenkräfte auftreten. Um den
gegenseitigen Massenausgleich herbeizuführen, werden die Samenauslesetrommel und
das
Flachsiebwerk erfindungsgemäß mit der gleichen Schwingungszahl, aber in entgegengesetzter
Richtung, durch einen gemeinsamen zwangläufigen Antrieb hin und her bewegt, wobei
als Antriebsmittel ein Hebel- oder Rädergetriebe dienen kann.
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Durch die Vereinigung von Samenauslesetrommel und Flachsiebwerk, die
durch einen gemeinsamen Antrieb in Schüttelbewegung gesetzt werden, läßt sich ferner
ein sehr bequemer Übergang des Getreides vom Flachsiebwerk in die Samenauslesetrommel
dadurch erreichen, daß das Getreide aus dem Siebwerk durch eine schräge Rinne mit
mäßigem Gefälle unmittelbar in die Samenauslesetrommel läuft.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht,
und zwar zeigt Abb. i eine schaubildliche Ansicht der Saatgutveredelungsmaschine
in schematischer Darstellung, Abb.2 einen Mittellängsschnitt durch die in Abb. i
gezeigte Maschine, während Abb.3 einen Querschnitt nach der Linie A-B mit Ansicht
auf die Hebelgelenkverbindung darstellt.
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An dem Maschinengestell i ist der zum Einfüllen des Getreides biestämmte
E@unfüUtrtchter 2 befestigt, an dessen Stelle gegebenenfalls der Auslauf einer Reinigungsvorrichtung
o. dgl. treten kann. Unterhalb des Einfülltrichters 2 befindet sich das Siebwerk
3 rriit den Sieben 4 und 5. Das Siebwerk 3 ist mittels der Stangen 6 in den am Gestell
i befestigten Lagern 7 schwingend aufgehängt. Der Überlauf des Getreides aus dem
Siebwerk 3 in die Auslesetrommel (Trieur) 8 erfolgt durch die Auslaufrinne 9 des
Siebwerkes 3. Die Trommel 8 ist auf der Achse i o in bekannter Weise derart gelagert,
daß sie auf der Achse i o drehbar ist, aber an wagerechten Bewegungen der Achse
teilnehmen muß. Um die Trommel 8 in Drehung versetzen zu können, ist sie in bekannter
Weise mit dem galligen Ring i i versehen, über den ein Treibriemen (in der Zeichnung
nicht dargestellt) gespannt werden kann. Im Inneren der Trommel befindet sich eine,
wie üblich, mit der Achse io fest verbundene Mulde 12, die. zur Aufnahme der minderwertigen
Getreidekörner dient. Die Achse io ist auf der einen Seite mittels der schwingenden
Stütze 13 am Gestell i angelenkt, an .der anderen Seite wird sie durch den Zapfen
14 getragen, der an beiden Seiten mit den oberen Enden der Hebel 15 gelenkig verbunden
ist. Die unteren Enden der Hebel 15 tragen den Zapfen 16, an den die Exzenterstange
1 7 angreift. Unmittelbar neben den Hebeln 15 sitzen auf dem Zapfen 16 die beiden
am Siebwerk angreifenden Arme 18. Die Hebel 15 sind in den Lagern i g, welche
auf den Streben 20, 21 des Gestells i befestigt sind, gelagert. Die Exzenterstange
17 ist mit dem Ring der Exzenterscheibe 22, welche auf der von der Riemenscheibe
23 angetriebenen Welle 24 angeordnet ist, verbunden. Durch Drehen der Welle 24 erhält
also die Exzenterstange 21 eine hin und her gehende Bewegung, durch welche die Hebel
15 in schwingende Bewegung versetzt werden. Diese schwingende Bewegung wird einerseits
durch den Zapfen 14 auf die Achse io der Auslesetrommel, andererseits durch die
Arme 18 auf das Siebwerk derart übertragen, daß diese beiden Maschinenteile wagerecht
in entgegengesetzter Richtung mit gleicher Schwingungszahl geschüttelt werden.
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Der hierdurch erreichte technische Fortschritt besteht in einem Ausgleich
der durch die hin und her gehenden Bewegungen hervorgerufenen Massenkräfte, so daß
das Maschinengestell und das Gebäude, in dem die Anlage aufgestellt ist, vor Erschütterungen
bewahrt bleiben. Ein solcher Ausgleich ist bei Maschinen zum Reinigen und Sortieren
von Getreide allgemein üblich.