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Einrichtung zum Kaltpressen von Hufnägeln aus fortlaufendem Stangengut
_ mittels einer Vierbackenpresse Nach der Patentschrift 29I235 werden mittels einer
Vierbackenpresse und einer zwangsweise mitte ds Feder und Daumenscheibe innm@e:r
um das gleiche Maß hin und her bewegten Zuführungsvorrichturng Hufnägel aus Stangenmaterial
hergestellt, und zwar derart, daß der Kopf des Nagels hinten, also an der der Zuführungsvorricht,mg
zugekehrten Seite des Preßgesenks und die Schaftspitze in der Vorschubrichtung nach
vorn liegt, wobei Zweck der daselbst beschriebenen Erfindung der ist, durch die
Federwirkung die beim Zusammenführen der Preßbacken entstehende Kopfpyramide länger
auszuziehen, als der Quetschwirkung der Bakken entspricht. Es sollte hierdurch erreicht
werden, daß die Kopfpyramiden immer gleich lang werden.
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Dieses Verfahren ist ausführbar, soweit die Köpfe durch eine einzige
Pressung gebildet werden können. Wegen des nachfolgenden Stauchvorganges ist es
aber zweckmäßig oder gar notwendig, zweimal zu pressen, um eine möglichst kurze
Kopfpyramide zu erhalten. Das beschriebene Verfahren läßt sich aber offensichtlich
nicht bei einer zweiten Pressung sicher durchführen, denn bei der zweiten Pressung
greifen anfänglich nur die hinteren (rechten) Kanten der Preßstähle an der Stange
an, und zwar an dem schon konisch geformten Kopfhals; ein starkes Ziehen würde dann
ein Schlüpfen der Stange bewirken, und man würde Köpfe unregelmäßiger Form bekommen,
je nach dem Maß des jeweiligen Schlüpfers.
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Benutzt man dagegen dieses Verfahren in einer Maschine, die derart
konstruiert ist, daß die Köpfe vorn gebildet werden, derart also, daß die Schaftspitze
der Zuführungsvorrichtung am nächsten liegt, wird sich der Vorgang ganz anders abspielen,
und man erreicht Vorteile sowohl was die Herstellung der Nägel (des Erzeugnisses)
als was die Anordnung der Maschine betrifft; man bekommt eine präzise arbeitende
und billige Maschine.
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Das Pressen von Hufnägeln in der Weise, daß der Kopf vorangeht, ist
in der Patentschrift 28,1693 als Ausführungsbeispiel des dort gezeigten Verfahrens
erwähnt. Es sollten nach diesem Patent die Köpfe möglichst mit gleich großem Volumen
in einem Preßgang dadurch hergestellt werden, daß während des Pressens ein zwangläufig
mit den Preßbacken arbeitender Widerstand das Austreten des Materials innerhalb
im voraus bestimmten Grenzen verhindert. Es ergibt sich indessen in der Praxis,
daß die Arbeit der Preßbacken so groß ist, daß durch einen in dieser Weise vergrößerten
Widerstand der Druck, den die Backen aushalten müssen,
ein. für
die Praxis zweckmäßiges Höhenmaß übersteigt. Was man durch etwas schnelleren Arbeitsgang'
etwa gewinnt, wird durch die häufigeren Reparaturen reichlich verloren.
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Es kennzeichnet sich nach der Erfindung eine Einrichtung zum Kaltpressen
von Hufnägeln aus fortlaufendem Stangengut mittels einer Vierbackenpresse durch
das Zusammenwirken einer während des Pressens auf die Gutstange entgegen der Vorschubrichtung
wirkenden. starken Zugkraft mit einem Preßgesenk, dessen Eingriffsflächen, in der
Richtung des Vorschubs sich keilförmig ,erweiternd, an der Vorderseite in ein pyramidenförmiges
Kopfgelenk auslaufen.
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Eine derartige Einrichtung ermöglicht ein Verfahren zum Kaltpressen
von Hufnägeln, bei dem das Pressen jedes Nagelwerkstücks in vier Stufen erfolgt,
und zwar so, daß das Stangenende vor dem ersten Preßgang in dem Gelenk so weit vorgeschoben
wird, daß das Preßgut auf beiden Seiten aus dem Gesenk unter Bildung von Quetschpyramiden
austritt, daß zum zweiten Preßgang die Stange zurückgezogen wird, um das Kopfstück
zu verkürzen, und daß zum dritten und vierten Preßgang die Stange vorgeschoben wird,
um die hintere Quetschpyramide aufzuarbeiten.
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Es wirkt während der ersten beiden Preßgänge die entgegen der Vorschubrichtung
wirkende starke Zugkraft auf Verkürzung des Kopfstücks.
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Eine Ausführungsform der neuen Einrichtung ist in der Zeichnung schematisch
dargestellt.
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Abb. i zeigt schematisch die wesentlichen Teile der Maschine in Anfangsstellung,
Abb. z bis 8 die aufeinanderfolgenden Stellungen eines Arbeitsganges.
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Die Werkzeuge zum Pressen und Zuführen des Preßguts sind zum Teil
in. bekannter Weise ausgebildet. Zum Pressen dient eine zwangläufig angetriebene
Vierbackenp.resse, von der zwei Backen b, b' dargestellt sind. Die Zuführungsvorrichtung
beseht aus einem Zuführungshebel e, den eine Nockenscheihe h hei ihrem
Umlauf mehrmals vortreiben kann. Sie besitzt zu diesem Zweck vier Druckpunkte, die
die Lage der Stange in den vier auszuführenden Preßgängen bestimmen, und außerdem
einen fünften Druckpunkt, der das Abmessen der neuen Nagellänge bewirkt.
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Gegen den Zuführungshebele wirkt entgegen der Vörschubrichtung eine
starke Feder g. Die Klemmvorrichtung f, mit der der Zuführungshebel e an der Drahtstange
a angreift, wird durch ein Nockengetriebe i entsprechend gesteuert.
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Die Eingriffsflächen der Preßbacken. der Vierbackenpresse sind in
bekannter Weise so ausgeführt, daß sich das Preßgesenk in Richtung des Vorschubs
(Peil x) erweitert, und zwar derart, daß, an der der Zuführungsvorrichtung zugekehrten
Seite der Presse beginnend, die Eingriffsflächen der Preßbacken sich zunächst ,keilförmig
erweitern, um das Schaftgelenk c zu bilden, woran sich in der Vorschubrichtung das
pyramidenförmig erweiterte Kopfgelenk d anschließt.
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Die Preßarbeit zur Erzeugung eines Nagels ergibt sich aus den Abb.
a bis 8 und verläuft wie folgt In der Stellung der Teile gemäß Abb. i fangen die
Backen b, b' an zu pressen.
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In der Stellung der Teile gemäß Abb. z ist der erste Preßgang beendet.
Es sind dadurch das Kopfstück m, m1, das Schaftstück n und die Verbindungspyramide
o zwischen dem Schaftstück n und der Stange a entstanden. Während
dieses Pressens hat die gegen den Zuführungsarm e drückende starke Feder g (Abb.
i) einen Zug (Pfeil y) auf die Stange entgegen der Vorschubrichtung ausgeübt. Dies
bezweckt, die Kopfpyramide m' so klein wie möglich zu halten, derart, daß mehr Preßgut
nach der hinteren (rechten) Pyramide v strömt als nach der vorderen (linken), indem
eine ähnliche Wirkung eintritt wie die in einer gewöhnlichen Ziehvorrichtung; das
Preßgut staucht sich sozusagen am vorderen Ende der Stange, also am Kopfstück m.
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In der Stellung der Teile gemäß Abb. 3 ist nun die Preßvorrichtung
bereit für die zweite Pressung. Das Werkstück ist in dem Gesenk um ein Stück zurückgezogen.
Bei dieser Pressung hat die starke Feder g dieselbe Wirkung wie bei der ersten Pressung
und dazu noch die Aufgabe, einem Durchschlüpfen der Stange nach vorwärts vorzubeugen,
indem bei diesem Preßgang die Angreifstelle der Backen die stumpfwinkhbe Kante cl-
zwischen dem Schaftgesenkteil c und dem Kopfgesenkteil d ist, so daß selbst ein
rasches und energisches Zufassen der Backen keine Sicherheit gegen Schlüpfen bietet,
da der resultierende Druck nach vorwärts gerichtet ist.
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Nach Vollendung dieses Preßgangs (Abb. q.) ist sowohl der rohe Kopf
m2 wie auch der Schaft;n2 fertiggepreßt. Nunmehr ist noch die Schaftspitze fertigzupressen.
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In der Stellung gemäß Abb. 5 greifen nun die Preßbacken, und zwar
nur ihre hinteren Kanten e22, an der hinteren Pyramide o an und geben die
erste Spitzenpressung, der die zweite Spitzenpressung (Abb. 6) alsbald folgt, wobei
die Pyramide.o im wesentlichen aufgearbeitet wird. Bei diesen Arbeitsvorgängen ist
demgemäß nur eine geringfügige Arbeit auszuführen. Die Teile haben nun die in Abb.
7 dargestellte Lage und Form.
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Es folgt nun, nachdem in bekannter Weise und mit bekannten Mittehe
erfolgenden Anstauchen
des Kopfes (das übrigens am besten gleich
nach dem Preßvorgang Abb. ,l stattfindet) das Abtrennen des fertigen Nagelwerkstückes,
indem der Zuführungsarm g die Stange mit dem daraufsitzenden Werkstück in die Stellung
nach Abb.8 vorschiebt, die mit der Anfangsstellung gemäß Abb. i identisch ist.
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Die technische Wirkung der neuen Anordnung besteht zunächst darin,
daß sie den Vorteil der großen Einfachheit der Einrichtung nach der Patentschrift
291 235, die nur einen Hebel, eine Kurvenscheibe und eine Feder zur Steuerung der
Gutstange erfordert, mit dem Vorteil der Maschine nach der Patentschrift 28¢ 693
verbindet, wo durch das Austretenlassen des Stangenguts an beiden Seiten der Preßbacken
der Widerstand gegen das Pressen wesentlich verringert wird.
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überdies wird durch das Zusammenwirken dieser 'Merkmale besonders
unter Anwendung des vierstufigen Pressens der zusätzliche Vorteil erreicht, daß
das beim ersten Preßgang geformte Werkstück kleiner ist als üblich und immer genau
die gleiche Länge hat.
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Beim ersten und namentlich beim zweiten Preßvorgang vermindert offensichtlich
der entgegengesetzt zur Zuführungsrichtung ausgeübte Zug in Verbindung mit der gewählten
Preßbackenform das Austreten des Kopfwerkstoffes aus den Preßbacken, und zwar in
erhöhtem Maße bei weniger hartem Werkstoff, so daß in beiden Fällen annähernd gleiche
Volumina bei der Kopfbildung sich ergeben, die bei den folgenden Pressungen sich
nicht verändern können, weil nunmehr nur eine Preßwirkung auf die Schaftpyramide
o ausgeübt wird. Unerheblich ist es, wie lang hierbei der Nadelschaft ausfällt,
da dessen endgültige Länge beim Zwicken ohnehin hergestellt wird. Beim zweiten Preßvorgang
verhindert überdies der auf die Stange ausgeübte Zug ein Durchschlüpfen des Kopfkegels
durch die nur mit einer Kante ansetzenden Preßbacken.
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Es kommt als fernerer Vorteil. hinzu, daß die Feder, der Zuführungsvorrichtung
einen so starken Zug auf die Gutstange ausübt, daß diese immer straff gehalten wird.
Ungenauigkeiten infolge eines Ausbiegens der Stange sind ebenfalls ausgeschlossen.