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Deckelverschluß für Vulkanisierkessel und andere unter innerem oder
äußerem Druck stehende Behälter. Es ist bei Behältern der vorliegenden Art, insbesondere
Dampffässern o. dgl., sehr wichtig, daß erst nach vollkommenem Schluß des Behälters
das Unterdrucksetven erfolgen kann; ferner muß vermieden werden, daß ein Öffnen
des Verschlusses stattfindet, solange noch Druck im Behälter vorhanden ist.
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Zu diesem Zweck ist bei dem Deckelverschluß nach Patent 433
779 ein Sicherungsventil oder ein sonstiges Abschlußorgan vorgesehen, welches
den vollständigen Schluß des Behälters anzeigt. Die Anwendung eines solchen Sicherungsventils
bietet aber keine unbedingte Gewähr für die Erfüllung der eingangs erwähnten Bedingungen,
abgesehen davon, daß durch die verwickelte Bauart derartiger Ventile und ihrer Steuerung
sowie die Anwendung besonderer Übertragungsmittel erhöhte Kosten entstehen und daß
auch die Zuverlässigkeit beeinträchtigt wird.
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Durch die Ausbildung gemäß der Erfindung wird in unmittelbarer Abhängigkeit
von der Schließbewegung des Füllkörpers, der die Verriegelung bewirkt, eine Verbindung
des Behälterinnern mit der Außenluft abgeschlossen; wird der Füllkörper im Öffnungssinne
bewegt, so wird jene Verbindung mit der Außenluft ebenfalls geöffnet. Dabei findet
das Öffnen des Auslasses, also der Verbindung mit der Außenluft, schon beim ersten
Beginn der Lösung der Füllkörperverriegelung statt. Es kann also selbst bei Unachtsamkeit
der Bedienungsmannschaft nicht vorkommen, daß der Behälter vorzeitig geöffnet oder
daß vorzeitig Druck in- den Behälter eingelassen wird, ehe nicht der Deckelverschluß
vollkommen hergestellt ist.
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Zur Erreichung dieser Wirkung wird nach der Erfindung der die Außennut
des Deckelrandes und die gegenüberliegende Innennut des Mantelrandes verbindende
Ring von einem Körper geschlossen oder geöffnet, welcher zugleich Abschlußorgan
für einen das Behälterinnere mit der Außenluft verbindenden Kanal ist.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar
zeigen: Abb. i einen lotrechten Schnitt durch die Verschlußeinrichtung des Deckels
und Abb. a einen wagerechten Schnitt.
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In Abb. 3 und 4 sind in wagerechten Schnitten die geschlossene und
die geöffnete Stellung des Füllkörpers veranschaulicht.
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An der Stelle, wo der Behälterdeckeln und der obere Mantelrand des
Behälters ineinandergreifen, ist in gleicher Höhe je eine Ringnut c (am Deckel)
und d (am Mantelrand des Behälters) vorgesehen. In dieser so gebildeten Aussparung
kann der als Verschlußmittel dienende Füllringe in der horizontalen
Ebene
hin und her bewegt werden. Diese Bewegung des Füllringes e vermittelt die auf der
Spindel/ verschiebbare Mutter g, die einen Mitnehmervorsprungel des Füllringes e
mitnimmt (vgl. die verschiedenen Stellungen in Abb. 3 und 4).
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In dem verdickten Mantelrand des Behälters b ist ein Kanal h vorgesehen
(Abt. i und 2). Die äußere Mündung dieses Kanals ist durch eine Schrauben verschlossen.
Die andere Mündung des Kanals !t steht mit dem Innenraum des Behälters in Verbindung,
während ein Abzweigkanal hl seitlich an der Stelle ins Freie mündet, wo die Verschlußmutter
g mit ihrer Seitenfläche in der Verschlu.ßstellung stehentleibt. An dieser Verschlußmutter
g ist eine entsprechend ausgebildete Widerlagsfläche (Dichtungsfläche) k vorgesehen
(Abb.2).
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Die Wirkungsweise ist folgende: Ist der Füllringe durch die Stellvorrichtung
g, f in seine Verschlußlage gebracht, so schließt sich am Ende dieser Schließbewegung
selbsttätig und unmittelbar der ins Freie führende Kanal h, hl, indem sich die Abscblußfläche
k vor die Kanalmündung dichtschließend vorlegt. Auf diese Weise wird, ohne daß es
der Anbringung eines besonderen - Ventils o. dgl. bedarf, diese Verbindung mit der
Außenluft abgeschnitten, worauf dann Druck in den Behälter eingelassen werden kann.
Man hat also die Gewähr, daß vor allem zunächst die Überführung des Füllkörpers
e in die Verschlußlage vollkommen durchgeführt wird.
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Beginnt man mit dem Lösen des Füllkörpers durch Verschieben der Mutter
g nach der entgegengesetzten Seite, so findet in erster Linie eine Öffnung des Kanals
h, hl statt, indem die Verschlußfläche k des Mutterkörpers sich von dem Sitz abhebt,
bevor der Füllring in die Offenstellung gebracht wird. Man hat also auch hierdurch
die Gewähr, daß das vollkommene Lösen des Verschlusses erst dann eintreten kann,
wenn kein Druck mehr im Behälterinnern herrscht, da gegebenenfalls vorher schon
ein Druckausgleich durch den Kanal lt,1t:' stattfinden würde.
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Nach Entfernen der Verschlußschraube i ist der Kanal k zwecks Reinigung
zugänglich. Die jeweilige Lage des Füllringes w läßt sich nicht nur an der Stellung
der Spindel oder der Spindelmutter erkennen, sondern auch in den am BehÜltermantelrand
b vorgesehenen Aussparungen i (Abt. i bis 4). In diese Aussparungen können die Vorsprünge
e2 des Füllringes -eintreten. Auf diese Weise wird die verschiedene Stellung des
Füllringes deutlich nach außen erkennbar, und die überwachung ist infolgedessen
erleichtert.
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Der Füllkörper e kann quadratischen, rechteckigen, ovalen. oder sonstigen
Querschnitt haben. Er braucht nicht unbedingt federnd zu sein oder aus einem Stück
au bestehen,. Vielmehr kann er auch aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein.
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Die Abdichtung zwischen. Deckel und Behältermantel kann verschieden
sein. In Abb. i ist beispielsweise Lein :elastischer Ringo in Form einer Lippendichtung
vorgesehen.
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Die Fläche k der Stellvorrichtung f, g kann verschiedene Ausbildung
haben, ebenso der Sitz an der Mündungsstelle des Kanals, h, hl. Das gleiche gilt
hinsichtlich der Art und Anbringung des Abdichtungskörpers, der an dieser Stelle
vorgesehen ist. Das Dichtungsmittel kann sowohl an der Kanalmündung als auch an
der Stellmutter$äche oder an beiden vorgesehen sein.
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Endlich kann auch die zur Bewegung des Füllringes dienende Stellvorrichtung
verschieden sein, z. B. könnte man statt einer Spindel auch ein Hebelgestänge, z.
B. in Form eines Kniehebels, anwenden.
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Die Verschlußvorrichtung ist für alle unter innerem oder äußerem Drück
stehenden Behälter, insbesondere Dampffässer, anwendbar.