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Satinier- oder Glättkalanderwalze, bestehend aus Scheiben aus Papier
oder ähnlichem elastischen Stoff. In einem Satinierkalander werden die mit einem
Belag aus Papier oder ähnlichem Stoff überzogenen Walzen durch die Erwärmung der
Hartgußwalze und durch den Feuchtigkeitsgrad des zu satinierenden Papiers in ihrer
Lebensdauer insofern nachteilig beeinflußt, als der Belag an der Oberfläche erhärtet
und dann in Stücken verschiedener Größe und Stärke abbröckelt. Die Stärke dieser
abbröckelnden Stücke ist bedingt durch den Druck, unter welchem die Walze zwischen
den Hartgußwalzen läuft und durch den. Grad der Feuchtigkeit des zu ratinierenden
Papiers.
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Auf der "Zeichnung ist dieser Vorgang schematisch dargestellt.
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Zwischen den geheizten Hartgußwalzen z läuft die mit einem Belag aus
Papier oder ähnlichem Stoff versehene Walze 2. Je nach dem Druck, unter welchem
die Walzen arbeiten, erzengen die Walzen r Eindrücke B in Walze 2. Die Eindrücke
werden infolge der Elastizität des Walzenbelages bis zu einer gewissen Tiefe in
die Walze übertragen, so daß der Belagstoff bis zu dieser Druckgrenze am ganzen
Utnfange der Walze fortlaufend he,#ee-t wird. Die größte Bewegung liegt am Umfange
der Walze und endet etwa bei der Kreislinie .1.
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Eine gute Satinage verlangt für eine Walze finit Papierberg ein weiches
und sehr elastisches Papier, weshalb für die Bekleidung ein schwach geleimtes Papier
benutzt wird, für dessen Herstellung größtenteils Lumpen aus tierischen und Baumwollstoffen
verwendet werden. Diese Papiere sind sehr saugfähig. Wird nun ein, mehr oder weniger
gefeuchtetes Papier satiniert, so saugt die Walze 2 diese Feuchtigkeit auf. Zwar
ist dies bei neuen Walzen nicht so sehr der Fall, da der unter hohem Preßdruck hergestellte
Belag vorläufig <las Eindringen von Feuchtigkeit verhindert. Allmählich läßt
aber die Festigkeit und die Elastizität des Belages nach. Letzterer wird dann, wenn
er sich erwärmt, sehr lose, so daß alsdann z. B. bei Papierwalzen die Feuchtigkeit
mehr und mehr zwischen die einzelnen Bogen des Belages eindringt. Die Eindringungstiefe
der Feuchtigkeit ist in der Regel gleich der Eindruckstiefe durch den Druck, «=eil
die Bewegung die Feuchtigkeit gebunden hält. Durch die dauernde Bewegung der Oberfläche
beim Rollen der Walze findet, wenn die Walze 2 eine gewisse Menge Wasser aufgesaugt
hat, ein dauerndes Kneten in der beweglichen Schicht des Belages statt. Die einzelnen
Fasern verlieren ihre Gestalt und werden zerstört. Sie bilden alsdann eine breiige
Schicht, die durch das starke Kneten keine Feuchtigkeit mehr aufnimmt und infolge
der Erwärmung durch die Hartgußwalzen erhärtet und sich von der nicht bewegten Schicht
löst. Der sich so bildende Mantel reißt nach einiger Zeit und zerbröckelt. Mit der
Zunahme der Erhärtung des Belages wird die Satinagewirkung der Walze 2 aber auch
schon vermindert.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Lebensdauer
solcher Walzen durch Imprägnieren zu erhöhen, indem man entweder dem Belagstoff
im Rohzustand Imprägniermittel zusetzt oder aber die fertigen Stoffbahnen im ganzen
imprägniert. Dies schließt aber nicht aus, daß die Feuchtigkeit bis in die Bewegungstiefe
des Belages eindringt. Ein tieferes Eindringen wird jedoch durch die Imprägnierung
verhindert, so daß die Feuchtigkeit in der Bewegungstiefe gebunden ist. Infolge
des dauernden Knetens werden sich die Fasern des Stoffes allmählich auflösen, was
eine Zerstörung des Walzenbelages bis zu dieser Tiefe zur Folge hat.
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Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, daß
man den Walzenbelag bis zur Tiefe der arbeitenden Schicht (Bewegungsgrenze) mit
einer wasserabstoßenden Flüssigkeit imprägniert.
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Der Belag wird zu diesem Zweck aus einzelnen, dünnen, aufeinandergelegten,
aus Papier oder ähnlichem Stoff bestehenden Scheiben gebildet, deren Durchmesser
dein äußeren Durchmesser der Walze entspricht und die bis zur Tiefe der arbeitenden
Schicht. die je nach dein Belag ro bis 40 mm tief sein kann, mit einem Imprägniermittel,
z. B. Alaunl_ösung oder Pflanzenfettstoff, imprägniert sind. Die Scheiben, die entsprechend
dem Durchmesser der den Kern der Walze bildenden Stahlachse gelocht sind, werden
auf diese Achse ohne Bindemittel fest aufgepreßt und in dieser Pressung durch Schlußscheiben
gehalten.
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Die imprägnierte Schicht des Walzenbelages saugt keine Feuchtigkeit
auf. Die durch die Bewegung noch eintretende Feuchtigkeit wird von der imprägnierten
Schicht nicht gebunden, sondern sie wird von der nicht imprägnierten, nach der Walzenmitte
zu innerhalb der KreislinieA liegenden Schicht aufgesaugt. Dadurch, daß in dieser
Schicht keine Bewegung in den Fasern stattfindet, kann hier durch die Feuchtigkeit
kein schädlicher Einfluß ausgeübt werden. Da die bewegliche Schicht trockener bleibt,
wird die Bildung der ,harten Kruste verzögert, die Oberfläche bleibt elastischer,
und die Lebensdauer sowie die Güte der Walze bezüglich der Satinagewirkung wird
erhöht.