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Zusammensetzbarer Elektromotor für Spielzeuglokomotiven. Die Erfindung
betrifft einen Elektromotor für Spielzeuglokomotiven, der den wißbegierigen Knaben
in die Lage versetzt, seinen Elektromotor auseinanderzunehmen, dessen iVirkttngsweise
kennenzulernen und zu beobachten, kleine Reparaturen selbst vorzunehmen und Störungen
zu beseitigen. Es ist ein auseinandernehm- und wieder zusammensetzbarer Elektromotor
bereits bekannt, doch besitzt die neue Erfindung den Vorteil der einfacheren Handhabung
beim Zusammenbauen, der besseren t'bersicht sowie der bedeutend billigeren Herstellung.
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Bei dem schon bekannten Elektromotor werden die Platinen durch Schrauben
mit Muttern zusammengefügt. flenn nun kleinere Kinder die Teile zusammenschrauben,
kommt das Gewinde leicht in Gefahr, beschädigt zu werden. Denn wenn der erste Gewindegang
nicht gleich richtig erfaßt wird, drehen die Kinder gewaltsam weiter, so daß die
Mutter beim wiederholten Zusammenbauen auf dem verdrückten Gewinde überhaupt nicht
mehr richtig zum Sitz. kommt. Deswegen ist die Verbindung durch Mutter und Schraube
für Kinder schlecht geeignet. Dieser L'belstand wird durch die neue Einrichtung
beseitigt. Die Verbindung wird in vorliegendem Falle durch Stifte bewerkstelligt,
welche gleichzeitig als Abstandsstifte dienen. Das eine Ende dieser Stifte ist mit
einer Platine vernietet, das andere Ende zu Halsknöpfen ausgebildet, auf die die
andere Platine mit ihren entsprechenden öffnu gen aufgesteckt wird. Zu dem Vorteil
der leichteren Handhabung gesellt sich hier der der billigeren Herstellung. Die
Stifte können in einem Arbeitsgang hergestellt und die Nuten der Halsknöpfe zu gleicher
Zeit mit einem zweiten Stahl eingeschnitten werden. Ein weiterer Vorteil der vorliegenden
Erfindung besteht darin, daß die Reinigung des von der Kohle verschmierten Kollektors
sehr einfach ist. Es ist nur nötig, einen leicht lösbaren Lagerbock abzunehmen,
nach dessen Entfernung der Kollektor bloßliegt und gereinigt werden kann. Dabei
ist das wichtigste, daß der Motor zu dieser Reinigung noch nicht einmal äus der
Lokomotive herausgenommen zu werden braucht. Anders jedoch bei dem bereits bekannten
Motor. Um an den Kollektor heranzukommen, muß der Motor unbedingt aus der Lokomotive
entfernt und eine Platine abgenommen werden, ein Verfahren, welches für die spielenden
Kinder besonders durch das Lösen der Schraubenverbindungen außerordentlich umständlich
ist. Schließlich ist der Vorteil noch ztt erwähnen, daß die Induktionsspule nicht
fest mit dem Magneteisen verbunden ist. Die den Magnetbügel bildenden Lamellen sind
in zwei über der Ankermitte zusammenstoßende Halblamellen unterteilt und werden
von entgegengesetzten Seiten in einen rechteckigen oder quadratischen Längskanal
der Induktionsspule eingesteckt. Ist die Spule beschädigt, so wird sie von den Lainellen
abgezogen,
durch eine neue ersetzt und wiederum auf die Lamellen Heraufgebracht. Dies ist bei
der 'hekannten Einrichtung nicht möglich. Hier ist die Spule unlöslich mit dem Magneteisen
verbunden. Ist die Spule nicht mehr in Ordnung, so hilft in diesem Falle nur das
Abwickeln des alten und das Aufwickeln eines neuen Drahtes. Dieses bringt aber ein
Kind nicht fertig, auch ist es für einen erwachsenen Laien nahezu eine Unmöglichkeit.
Es ist nur mit besonderen Hilfsmitteln in"der Fabrik möglich. Das Magneteisen mit
der Spule muß eingeschickt werden, wodurch natürlich die Reparatur sich verzögert
und nicht unerhebliche Kosten verursacht.
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Auf den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des neuen Spielzeuglokom@otivenelektromotors
veranschaulicht. Abb.-i zeigt die innere Seitenansicht, Abb.2 die Rückansicht und
Abb. 3 die Oberansicht der -in der Fahrtrichtung gesehenen linken Platine, Abb.
q. die äußere Seitenansicht, Abb.5 die Rückansicht und Abb. 6 die Oberansicht der
in der Fahrtrichtung gesehenen rechten Platine. Abb.7 ist eine innere Seitenansicht,
Abb. 8 eine Rückansicht und Abb. 9 eine Oberansicht des linken Ankerwellenlagerhockes.
Abb. i o ist eine äußere Seitenansicht, Abb. i-i- eine Rückansicht und Abb. i--
eine Oberansicht - des rechten Ankerwellenlagerbockes mit seiner inneren Futterplatte.
Abb. 13 zeigt von innen und Abb. i ¢ von hinten das zwischen dem linken Lagerbock
und` der linken Platine auf der Befestigungsschraube des linken Lagerbockes zu *lagernde
übersetzungsräderpaar. Abb. 15 ist eine Breitseitenansicht und Abb. 16
eine
Schmalseitenansicht einer der zu dein Magnetbügel. - zusammenzusetzenden ' Halblamellen.
Abb. 17 läßt in Ansicht von rechts und Abb. 18 in Rückansicht die
Erregerspule erkennen, die von den Halblamellenpaketen getragen wird. Abb. i9 ist
die" linke Seitenansicht und Abb.2o die Vorderansicht des Elektromotorankers: Abb.
21 -ist ein Schaubild zur Veranschaulichung der - Ausrüstung der linken Platine
und -des Aufsteckens des ans den Halblamellen -und der Erregerspule zusammengefügten
Magnetbügels auf ein inneres unteres Abstandsstiftepaar: - Abb. z?-läßt ebenfalls
schaubildlich erkennen, wie nach dem Aufstecken des Magzi:eteü der Anker zwischen
dessen -Polschuhe eingefügt und in dem linken Lagerbock gelagert wird, während Abb.
23 das schließliche Aufsteckender rechten, fertig ausgerüsteten Platine auf das
Magnetbügelstiftepaar und auf ein weiteres Stiftepaar erkennen läßt.
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Nach den Abb. i bis 6 sind in bekannter Weise an die Platinen a, w
oben Flansche b, b' angewinkelt, deren Lappen c, e' in Schlitze des nicht
dargestellten Lokomativoberteiles eingeschoben und in diesen verriegelt werden.
Beide Platinen haben Ausschnitte d, d und bilden oben Ansteckleisten
f, f für die V-förmigen Lagerbäckeg, g'. An die Schenkel dieser Lagerböcke
sind oben Flansche h, h' angewinkelt. In diese Flansche sind m einem der
Gesamtzahnbreite i des übersetzungsräderpaares h, L entsprechenden Abstand
von den V-Schenkeln Schlitzem, m' angeordnet. Die Lagerflansche bilden also Klauen,
welche von unten an die Platirienleisten f, f angesteckt werden können. Der
rechte Lagerbock g' sitzt auf einer Isolierplatten, welche zur Erzielung gleicher
Lagerbockabmessungen die Gesamtzahnbreite l des übersetzungsräderpaares
k, l hat. Diese Platte trägt die Schleifkohlenhülsen o"n' mit Kabela.nschließarmen
p, p'. Die untere Schleifkohlenhülse o' durchsetzt eine weitere Bohrung q des rechten
Lagerbockes. Zur Lagerung der Ankerweher (Abb. i9, 2o und 22) haben beide Lagerböcke
obere Bohrungen s, und zur Aufnahme der unteren Befestigungsschlitzkopfschrauben
1q. sind unten in den Lagerböcken Bohrungen t vorgesehen.
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-Die Ankerwelle r trägt links das Ritzel u,
welches das Zahnrad
l des übers.etzungsrä.derpaares anzutreiben hat: Der Anker v mit seinen Wicklungen
W kann beliebig ausgebildet sein. Für vorliegenden Fall ist nur wesentlich, daß
er eine Köllektorstirnfläche x (Abb:2o und 22) hat, welche,-den Strom von den in
den Hülsen.,o, o' eeakenden, nicht dargestellten Schleifkohlen abnimmt, die durch
Nachschrauben der ' Schraubkappen y, y' und vermittels dadurch gespannter Federn
wie sonst an die Kollekborstirnfläche x angepreßtwerden.
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Die rnit der Erregerwicklung z versehene Erregerspule 3 hat einen
quadratischen oder rechteckigen Längskanal q. zum Einstecken der Steghälften 5 der
Halblamellen 5, 6, aus denen halbe Magnetbügel zu stapeln sind. Die Magnetschenkel
6 haben in bekannter Weise- aufeinanderpa:ssende untere Bohrungen 7 zum Aufreihen
auf an der linken Platine a festsitzende Tragstifte B.
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Außer den bekannten Tragstiften 8 sitzen an der Blinken Platine .ebenfalls
bekannte Tragstifte 9 zwn Anschließen der rechten Platine a'. - Die Enden . der
Stifte 8, 9 sind zu Halsknöpfen iof i i ausgebildet. Die rechte Platinen' hat Korsettösen
io',=i i' in solcher Anordnung, - daß deren Rundlöcher i o' auf die Köpfe io und
deren Längsschlitze i i' auf die Schäfte i i der Halsknöpfe passen. Durch Darübersterken
über :die Köpfe io und Herabschieben an den Schäften i i wird die rechte Platine
geben Querverschiebung auf den Stiften 8, 9 gesichert. Zu ihrer Sicherung gegen
unerwünschtes
Lösen durch Hochschieben trägt die Platine a' zwei Schwenkriegel 12 (Abb. 4.), welche
sich unter die Schäfte i i des Stiftpaares 9 einschwenken lassen. Auf die Stifte
8 aufzusteckende Abstandshülsen 13 (Abb. 21) vor und hinter den Magnetlamellenpaketen
verhindern in bekannter Weise deren Querverschiebung.
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Aus den gezeigten Einzelteilen kann der Knabe den ganzen Elektromotor
leicht selbst zusammensetzen. Dieser ist für ihn also ein liaukasten ganz besonderer
Art. Zum Zusammenbau ist wie folgt zu verfahren: Zunächst werden die Lagerböcke
ä, u' an die Platinen a,tc' angefügt, indem man die Flanschklauen h, m, h',
tn' an den Ansteckleisten/,/' hochschiebt, bis die Lagerlöchert auf die Gewindelöcher
t' der Platinen passen. Unter Zwischenschalten des Cbersetzungsräderpaares
k, L zwischen den linken Lagerbock und die linke Platine wird dann. eine
Stiftkopfschraube 1 ¢ (Abb. 21) durch das Lagerloch t und die Räderbohrung
k' (Abb.13 ) gesteckt und dann mit dem Schraubenzieher in das Gewindeloch
i' der Platine eingeschraubt. In gleicher Weise wird der rechte Lagerbock mittels
einer gleichen Stiftkopfschraube 14. (Abb. 23) an der rechten Platine festgelegt.
Nun werden aus den Halblamellen 5, 6 halbe Magnetbügelstapel aufgeschichtet und
mit ihren Steghälften 5 in den Spulenkanal 4. eingesteckt. Hierauf sind die hinteren
Abstandshülsen 13 auf die Stifte 8 und auf diese dann die Lamellenpakete mit ihrem
Löcherkanal ; aufzustecken. Dann werden die vorderen Abstandshülsen 13 vor den nun
festsitzenden Lamellenpaketen aufgesteckt. Jetzt wird die Ankerwelle r in das Lochs
des linken Lagerbockes eingesteckt und dabei das Ritzel u mit dem Zahnrad Z des
C'bersetzungsräderpaares in Eingriff gebracht. Hierauf steckt man das Lochs des
bereits an der rechten Platine sitzenden Lagerbockes auf das rechte Ende der Ankerwelle
auf und gewinnt dadurch schon eine Führung der rechten Platine, derart, daß deren
Korsett schlitze io', i i' mit den Rundlöchern io' fast van selbst den Weg über
die Knopfköpfe io hinwegfinden. Schließlich braucht man nur noch die rechte Platine
niederzudrücken und die Schwenkriegel i 2 unter die Stifte 9 hereinzuklappen. Der
fertig zusammengesetzte Antrieb läßt sich dann durch Einschieben der oberen seitlichen
Platinenlappen c, c' und Verriegelung derselben an dem Oberteil der Lokomotive befestigen.
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In umgekehrter Reihenfolge läßt sich der i ganze Antrieb in kürzester
Zeit wieder zerlegen. Das einzige benötigte Werkzeug ist ein Schraubenzieher. Durch
das Zerlegen und Wiederzusammensetzen des Antriebes gewinnt der Knabe einen klaren
Einblick in das Getriebe und in-den Bau des Elektromotors, so daß er .eine nützliche
Belehrung findet. Außerdem kann er die häufigste Störungsurs:a.che, nämlich die
Verunreinigung der Kallektorstirnfläche x, leicht nach Abnehmen des rechten Lagerbockes
ä' durch Reinigung dieser Fläche beheben. Bei abgenommenem rechten Lagerbock kann
der Knabe ohne Abnehmen der Schraubenkappen y, y' leicht von innen nachsehen, wie
es mit der Abnutzung der Schleifl:ohlen steht, und diese rechtzeitig wieder erneuern.
Der Knabe kann also den Antrieb in jeder Hinsicht bemeistern und wird deshalb an
diesem eine um so größere Freude haben.