DE457381C - Verfahren zum Daempfen von Stoffen - Google Patents

Verfahren zum Daempfen von Stoffen

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DE457381C
DE457381C DER65563D DER0065563D DE457381C DE 457381 C DE457381 C DE 457381C DE R65563 D DER65563 D DE R65563D DE R0065563 D DER0065563 D DE R0065563D DE 457381 C DE457381 C DE 457381C
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  • Verfahren zum Dämpfen von Stoffen. Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Dämpfen von Stoffen in der Zeugdruckerei und verwandten Betrieben. Dieses Dämpfen hat den Zweck, die chemischen und zum Teil physikalischen Vorgänge zur Entwicklung der Farbe und ihre Befestigung auf der Faser zu beierken.
  • Die bekannten Einrichtungen zur Ausführung derartiger Verfahren bestehen aus einem großen, wärmeisolierenden, eisernen Kasten, in den der Dampf einströmt und durch den die Ware über Rollen hindurchgeleitet wird. Die Decke und Vorderwand dieses Kastens wird beheizt zu dem Zwecke, Wassertropfen, die sich durch Niederschlag bilden könnten, sofort wieder zu verdampfen.
  • Bei dieser bekannten Einrichtung wird die gewünschte Dampffeuchtigkeit dadurch erzielt, daß man den Dampf durch einen Befeuchter schickt und über einen Wasserabscheider in den Dämpfer einströmen läßt, denn Wasser darf niemals mit eingeblasen werden. Da die auf diese Weise erzielte Befeuchtung jedoch äußerst mangelhaft und äußerst unkontrollierbar ist, muß im Innern des Kastens noch ein Wasserbad angeordnet werden, das durch dirckten Dampf oderHeizrohre zum Kochen gebracht wird und den im Dämpfer enthaltenen Dampf befeuchten soll.
  • Abggesehen davon, daß das Wasserbad das Gerät wesentlich verwickelter macht und sich kaum beobachten läßt, bringt es die Gefahr der '#Vasserfleckenbildui#g durch Spritzwasser mit sich und gewährleistet in keiner W,-ise die gewünschte und erforderliche Dampffeuchtigkeit. Dies hat seinen Grund darin, daß bei den heute verwendeten Dämpfern die Abfuhr des verbrauchten Dampfes im unteren Teil des Kastens erfolgen muß. Der aus dem Wasserbade aufsteigende Dampf hat also gar keine Möglichkeit, genügend auf die 'Ware einzuwirken. Dabei kommt noch hinzu, daß die durch das Dämpfen eich im Apparat entwickelnden heißen Gase und Dämpfe nach oben steigen, den Dämpfer schließlich anfüllen und ein Aufsteigen - des schweren Frischdampfes unmöglich machen. Die Wirkung des Wasserbades ist also völlig in Frage gestellt.
  • Der Dampf, der normalerweise für Dämpfer verwendet werden muß, hat einen überdruck von etwa 6Atm. Dieser Druck ist schon wegen der vielen Trockenapparate, die in der Zeugdruckerei verwendet werden, allgemein üblich. Dieser Dampf von 6 Atü. strömt bei den bekannten Einrichtungen in einen dampferfüllten Raum unmittelbar unterhalb einer Heizplatte. Da der Dampf keine Arbeit leistet und eine Wärmeabfuhr kaum möglich bzw. sehr gering ist, bleibt sein .Wärmeinhalt nahezu konstant. Da gleichzeitig eine Entspannung des Dampfes eintritt, so ergibt sich eine Trocknung und überhitzulig des Dampfes. Die ganze vorherige Befeuchtung des Dampfes erweist sich somit als unwirksam, denn überhitzter Dampf ist das Schädlichste, was es für den Stoff gibt, erstens wegen der fehlend-en Feuchtigkeit und zweitens wegen seineT geringen Wärmeleitfähigkeit. Er ist nicht in der Lage, die bei den im Gewebe auftretenden exothermischen Prozessen.frei werdende- Wärme in genügender Weise aufzunehmen und fortzuleiiten. Es tritt infolgedessen leicht ein Verbrennen des Stoffes ein.
  • Gemäß der Erfindung wird der in einer im wesentlichen zum Antriebe der Förderwalzen in dem Dämpfer dienenden Dampfkraftmaschine entspannte Betriebsdampf als feuchter Dampf von etwa atmosphärischem Druck in den Dämpfer geleitet, wobei der Dampfverbrauch der Kraftmaschine durch eine Zusatzbelastung so geregelt werden soll, daß eine genügende Dampfmenge für den Dämpfer zur Verfügung steht. Der Dampf ist feucht, weil ein Teil seiner Energie in Arbeit verwandelt wurde. Die hierzu verwendete Dampfkraftmaschine vertritt gewissermaßen ein Reduzierventil, das den Druck drosselt, ohne dabei den Dampf zu überhitzen, sondern es ermöglicht, einen Stoff von ganz bestimmtem Zustande je nach den Erfordernissen der zu dämpfenden Ware herzustellen. Die Befeuchtung ist dabei zwangläufig.
  • Man kann auf diese Weise beispielsweise mit Unterdruck arbeiten, also mit Dampf unter ioo' C. Es genügt, den am Eingangsspalt des Stoffes austretenden Dampf abzusaugen, um den erforderlichen Unterdruck zu erzeugen. Es ist also die Möglichkeit ge- geben, den Dampf durch die Ware hindurchzusaugen, was bei den bisherigen Verfahren nicht möglich war.
  • Es ist von großer Wichtigkeit, niedrige Temperaturen zu haben und eine recht innige Berührung von Farbe und feuchtem Dampf herbeizuführen; dies soll durch das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung ermöglicht werden. Da nämlich der Dampf in der Kraftmaschine -sein Volumen erheblich vergrößert, ist es möglich, ihn ohne überhitzungsgefahr in breitem Spalt entsprechend der Warenbreite auf die Ware zu führen. Je nach der Ware strömt der Dampf mit geringem Überdruck in die Warenbahn oder wird beim Arbeiten mit Unterdruck hindurchgesaugt. In beiden Fällen tritt eine innige Berührung des Dampfes mit der Ware ein.
  • Ein weiterer Vorteil des Verfahrens gemäß vorliegender Erfindung ist der geringe Dampfverbrauch und die hohe Wirtschaftlichkeit der Anlage.
  • Außer dem großen Spielraum hinsichtlich der Regulierung verdient die Vereinfachung der sich ergebenden Anlage besondere Beachtung. Die Vorrichtung fällt wesentlich kleiner aus, das lästige Wasserbad fällt fort, und dabei ist doch der Dampf stets feucht und die Feuchtigkeit gleichmäßig verteilt, da in der Maschine eine vorzügliche Durchmischung erfolkt. Die Luftfreiheit des Gerätes ist außerordentlich schnell herstellbar und vollkommen einwandfrei.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH - - Verfahren zum Dämpfen von Stoffen in der Zeugdruckerei und verwandten Betrieben, dadurch gekennzeichnet, daß der in einer im wesentlichen zum Antrieb des Dämpfers dienenden Dampfkraftmaschine entspannte Betriebsdampf als feuchter Dampf von etwa atmosphärischem Druck in den Dämpfer geleitet wird, wobei der Dampfverbrauch der Kraftmaschine durch ,eine Zusatzbelastung geregelt wird.
DER65563D 1925-10-04 1925-10-04 Verfahren zum Daempfen von Stoffen Expired DE457381C (de)

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