DE45709C - Filtrirapparat zur Gewinnung von Bier aus flüssigen Brauereiabfällen, z. B. Kühlgeläger, Fafsgeläger, Vorzeug und Fafshefe - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Faisgeläger, Vorzeug und Falshefe.

Beim Abfüllen der Würze und Biere vom Kühlschiff zum Gährbottich, vom Gährbottich zum Lagerfafs und vom Lagerfafs ins Transportfafs bleiben mehr oder weniger trübe Rückstände, als Kühlgeläger, Vorzeug, Fafsgeläger, Fafshefe, aus Bier und Hefe und anderen Unreinigkeiten bestehend, aus denen man bisher durch Absetzen einen kleinen Theil des darin enthaltenen Bieres gewonnen hat, während die gröfsere Menge des dicken Restes, welcher durch das darin enthaltene Bier flüssig ist, als Abfall in einer Menge von 2 bis 8 pCt. der ganzen Bierproduction verloren ging. Um diesen Verlust zu vermeiden, wurde der auf beiliegender Zeichnung ersichtliche neue Apparat construirt. Derselbe besteht aus nachfolgenden, auf einem fahrbaren oder stationären Gestell α montirten Theilen: 1. aus dem Cylinder A, bestimmt zur Aufnahme der Klärelemente, wie Horden, Tücher, Siebe, Geflechte, Gewebe u. s. w., zum Aufsaugen des gewonnenen Bieres, und versehen mit Thüre a und Auslaufhahn α¹; 2. aus dem hermetisch verschlossenen Vertheilungsgefäfs B, welches auf dem Cylinder A lösbar befestigt ist und am Boden eine entsprechende Anzahl durch Hähne b verschliefsbarer Oeffnungen b¹ besitzt, an welche die Kopfstücke zur Befestigung der Klärelemente b² angeschraubt sind. In diesem Gefäfs ist eine durchlochte Metallpatrone b³ angeordnet, welche mit den für das Verfahren nöthigen pulverisirten Klärkörpern, als Sand, Kohlen, Cellulose, Strohstoff, Asbest, Schlackenwolle u. s. w., gefüllt wird; diese Theile des Apparates sind leicht abnehmbar, sitzen auf den Rollen r und sind am Gestell g mit leicht lösbaren Haken g^l befestigt; 3. aus dem über diesem Apparat sich befindenden, mit dem Gestell g verbundenen Sammel- oder Absetzreservoir C zur Aufnahme und Vorklärung der zu verarbeitenden Abfälle; in diesem Gefäfs befindet sich ein Senkboden c, sowie über und unter dem Senkboden je ein Ablafshahn c¹ und c²; 4. gehören zu diesen Theilen die eigentlichen Klärelemente b², welche aus beliebigen Geweben, Säcken, Schläuchen, Netzen, Tüchern u. s. w. bestehen, entweder flach ausgebreitet oder mehrfach gefaltet an den abnehmbaren Kopfstücken der Hähne b befestigt werden und mit Schläuchen, Netzen u. s. w. überzogen sind, um Form und Fläche während des Klärens beizubehalten.

Das Verfahren, das nutzbare Bier ganz hell aus den genannten Brauereiabfällen mittelst des vorbeschriebenen Apparates zu gewinnen, besteht in folgendem: Die verschiedenen Abfälle werden in das Sammelreservoir zur Vorklärung geschüttet, wo sich vorerst die groben Unreinigkeiten und Hefentheile unter dem Senkboden c absetzen, so dafs sich dieselben beim Nachfüllen nicht wieder heben und die vorgeklärte Flüssigkeit nicht nochmals trüben können. Desgleichen wird dadurch erreicht, dafs sich die Klärelemente b² nicht so leicht zusetzen und länger arbeitsfähig bleiben. Die Patrone b^s wird sodann mit dem angeführten Klärkörper gefüllt und in das Gefäfs eingeschraubt. Von den zu klärenden Abfällen

den können und so kein blankes Filtrat ergeben. In solchem Falle mufs man die Filtration durch Zusatz von Klärmitteln, wie Holzkohlenstaub, gemahlene Schlackenwolle, Flugsand, Asbestmehl u. s. w., vornehmen. Diese, in den Apparat gebracht, legen sich in den Netzen, Tüchern, Säcken oder Beuteln vor die Oeffnungen der Gewebe, verschliefsen diese theilweise und halten die schwer zurückhaltbaren feinen Theile, welche diese Trübungen verursachen, zurück. Diese Klärmittel Menge und in jedem Stadium der Filtration vornehmen, sowie durch Drehung der Mischpatrone jederzeit die Zuführung von Klärmittel gegen die Richtung des Durchganges der Flüssigkeit ganz oder theilweise aufheben kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Für Bierfiltrirapparate die Anbringung einer einzuschraubenden, drehbaren, auf einer Seite mit Löchern versehenen Röhre (Klärmittel-Mischpatrone) in dem Vertheilungsgefäfs B.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.