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Verfahren zur Gewinnung von Ölkohleballen durch Rühren des in Wasser
fein verteilten Kohlenmaterials unter Zusatz von Öl Im Hauptpatent 423 382 ist ein
Verfahren zur Bildung zusammengeballter Massen aus fein verteiltem kohlehaltigen
Material unter Zusatz von ()1 beschrieben, wobei die Teil; chen heftig im Wasser
miteinander durch gerührt werden. Die Massen werden durch das Wasser zu einer Sammelstelle
geleitet und schließlich aus dem Wasser und den darin schwebenden Verunreinigungen
herausgenommen. Dieses Verfahren beruht auf der Beobachtung, daß die Geschwindigkeit
oder Heftigkeit des Rührrens und die Zeit Faktoren sind, die die Größe und Form
der Massen oder Zusammenballungen beeinflussen. Die kugeligen Ballen haben eine
Größe, deren Durchmesser zwischen 1,5 cm und 5 cm liegt. Die so gebildeten Massen
können in bewegtem Wasser oder anderer geeigneter Flüssigkeit schweben und werden
`-dadurch von dem Rührwerk kontinuierlich hinweggeführt, und zwar indem sie auf
eine geeignete Sammelvorrichtung, zweckmäßig ein Sieb, gelangen, durch welches das
Wasser zusammen mit den Ascheteilchen abläuft.
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Es hat sich nun weiter ergeben, daß das bekannte Verfahren mit Hilfe
geeigneter Regelung der Konzentration und Temperatur des Behandlungsbades so durchgeführt
werden kann, daß die Größe der Ballen an der Grenze gehalten wird, die die kontinuierliche
Abführung der schwimmenden Ballen aus dem Behälter noch sichert. Die erwünschte
Vergrößerung und Vereinigung der abgeführten Ballen zu größeren Massen wird nachträglich
in einem besonderen Behälter durch Rühren in klarem kalten Wasser erreicht. Man
hat gefunden, daß das Anwachsen der Massen durch Vergrößerung der Wassermenge vermindert
und anderseits durch Erhöhung der Temperatur dies Bades .erhöht wird. Wenn daher
bei der Arbeit die Größe der Ballen zurimimt, so genügt @es, die Temperatur
des
Bades zu erniedrigen, ohne die Rührgeschwindigkeit zu vermindern, um die Erzielung
der gewünschten Ballengröße zu sichern.
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Man kann auch die Ballen weiterbehandeln, uiiz Massen von etwa der
Größe von Preßkohlen zu erzielen, die unmittelbar zur Bildung von harten und festen
Briketten zusammenbacken, ohne daß ein Formen oder Brikettieren notwendig ist.-
Diese weitere Behandlung besteht in der Wiederholung des Rührens in klarem, zweckmäßig
kaltem Wasser für eine solche Zeit und mit solcher Geschwindigkeit, daß die Ballen
miteinander zusammenwachsen.
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Bei der Durchführung des Verfahrens wird nur eine einzige Zusammenballungssubstanz
zur Bildung der Balligen Körper aus Kohle und Öl benutzt. Eine solche Substanz kann
ein Kohlenwasserstofföl, beispielsweise Brennöl, sein. Um dichte Massen zu bilden,
soll die Menge des benutzten Öls 14% überschreiten, und bei der gewerblichen Ausführung
soll in der Regel die Ölmenge etwa 15 o/o der behandelten Kohle betragen.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungs;-form der benutzten Vorrichtung
schematisch dargestellt.
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Abb. i ist ein senkrechter Schnitt.
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Abb. 2 ist ein senkrechter Lä,ngsschniitt einer Vorrichtung, bei welcher
die Ballen einer weiteren Behandlung mit kaltem Wasser unterworfen werden, um ihre
Größe zu -erhöhen.
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i ist ein Reinigungs- und Zusammenballungsgefäß. Durch das Gefäß läuft
in der Längsrichtung eine durch einen geeigneten Antrieb gedrehte Welle. Das Gefäß
wird durch versetzt zueinander g erichtete Wände 3 und 4 in eine Reihe von Abteilungen
zerlegt. In jeder Abteilung ist ein Rührarm(-kreuz 5 auf der Welle 2 angebracht,
durch welches die durch das .Reinigungsgefäß fheßende Masse rasch umgerührt wird.
Wasser mit darin enthaltener fein verteilter Kohle wir d durch die Leitung 5' zugeführt.
Eine Letung 6 dient zur Einführung von Dampf, welcher den Inhalt des Vereinigungsgefäßes
erwärmt und eine Leitung 7 zur Einführung von Öl. Alle diese Leitungen besitzen
unabhängig voneinander verstellbare Ventile B. Am Austrittsende des VereinigungsgefäfUs
ist eine Rinne i o vorgesehen, durch welche das Material auf ein Sieb i i geleitet
wind, mittels dessen die zusammengeballten Körper vom Wasser und den aschebildenden
Verunreinigungen getrennt werden. Am Ende des Siebes gelangen die Körper in einen
Behälter 12 oder werden unmittelbar zu der zweiten Vereinigungsvorrichtung geführt,
die in Abb.@2 dargestellt ist. Das Wasser mit den Aschebildnern gießt durch das
Sieb i i in eine Rinne 17 und von da durch ein Rohr 18 in einen Absetzbiehälter
i9 oder fließt ab, wie es gewünscht wird. In dem Absietzbebälter i 9 sammeln sich
die Aschebildner auf dem Boden, und das Wasser kaum dann wieder zur weiteren Behandlung
benutzt werden. Das mit abgeführte Öl kann zu erneuter Benutzung wiedergewonnen
werden.
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Während die zusammengeballten Massen auf dem Sieb i i entlanggeführt
werden, unterliegen sie zweckmäßig der Einwirkung eines Reinigungsstrahls, welcher
aus einem gelochten Rohr 2o durch das Sieb hindurchtr# und gegen die zusammeng1eballten
Massen trifft. Dadurch werden Verunreinigungen abgewaschen, die sich an der Oberfläche
der Massen niedergeschlagen haben. Ferner kann Spülwasser aus -dem Rohr 2o nach
unten auf das Sieb i i austreten, um dieses zu reinigen, so daß eine reine Fläche
vorhanden ist, wenn das Sieb i i wieder an der Aufnahmestelle anlangt.
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Die zu reinigende Kohle wird zweckmäßig sehr fein gemahlen, beispielsweise
so, daß sie durch ein Sieb mit 7 o bis 8 o Maschen auf den Linearzentimeter hindurchgeht.
Bei dieser Verteilung wird der Kohlenstoffgehalt der Kohle im wesentlichen von den
Aschebildnern getrennt. Wasser und Kohle werden kontinuierlich dem Vereinigungsgefäß
durch die Leitung 5' zugeführt, das Zusammenballungsmittel, beispielsweise Öl, wird
durch die Leitung 7 eingeführt. Um vereinigte Körper von ungefähr o,6 cm Durchmesser
zu erzielen, benutzt man zweckmäßig 2 GewichtsteileWass:er auf i Gewichtsteil Kohle.
Wird ein schweres Brennöl zur Bildung der zusammengeballten Körper benutzt, so wird
das Flüssigkeitsbad auf eine Temperatur von etwa 53° C erhitzt. Die Temperatur richtet
sich wesentlich je nach der Viskosität des Öls und der Größe der zu bildenden Körper.
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Wenn sich bei der Arbeit zeigt, daß die Größe der zusammengeballten
Körper wesentlich wächst und insbesondere so groß zu werden droht, daß sie nicht
länger in dem fließenden Strom in der Schwebe bleiben., so können normale Bedingungen
wiederhergestellt und aufrechterhalten bleiben, indem die Wassermenge vergrößert
und die Temperatur des Bades vermindert wird. Beispielsweise hat eine Senkung der
Badtemperatur unter Vergrößerung dex Wassermenge die Bildung von Körpern geringerer
Größe zur Folge. Dies ermöglicht die Herstellung von Ballen solcher Größe, daß sie
in feinem Wasserkörper schwebend abgeführt werden können. Einer der Hauptanwendungsfälle
der Ölkohleiunasse besteht darin, diese zu formen und zu brikettieren und dann zusammenzubacken,
so
daß sie einen harten und festen Körper bilden. Man kann auch unmittelbar große zusammengeballte
Körper durch Rühren erzielen und das Brikettieren vermeiden. Um dies zu erreichen,
können die zusammengeballten Körper von o,6 cm Durchmesser aus dem Behälter 12 entfernt
und in einen zweiten Vereinigungskörper 14 eingeführt werden, dessen Abteilungen
15 ein Rührwerk 16 umschließen. In diesen zweiten Vereinigungsbehälter wird klares
kaltes Wasser in einer Menge eingeführt, die .etwa 2 Teile Wasser zu i Teil zusammengeballten
Brennstoffen beträgt. Durch die Hindurchführung durch diese Behälter wachsen die
zusammengeballten Körper zusammen und bilden Massen von ungefähr 2,5 cm oder mehr
Durchmesser je nach der Rührgeschwindigkeit und den Behandlungsbedingungen. Aus
diesem zweiten Vereinigungsbehälter werden die vergrößerten Körper auf ein Sieb
abgeführt und dann an einen Lagerplatz gebracht oder in einen Ofen eingeführt und
zusammengebacken.