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Tragbarer Korrektions-Apparat für Beinverkrümmungen. Die Erfindung
betrifft einen tragbaren Korrektions .Apparat für Beinverkrümmungen und besteht
darin, daß die über Ober- und Unterschenkel sich erstreckende Schiene in vier zum
Tragen von Druck- und Zugpelotten eingerichtete Teile unterteilt ist, deren Verbindungsstellen
gegenüber dem Kniegelenk durch ein das Verschwenken der Schienenteile innerhalb
deren eigener Ebene ermöglichendes Drehgelenk und an den übrigen Stellen durch Federn,
die ein Biegen der Schiene in der zu dieser senkrechten Ebene ermöglichen, gekuppelt
sind.
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Die Druckpelotten sind 'durch Kugelgelenke beweglich, während die
eine oberhalb des Knies vorgesehene Druckplatte außerdem noch vermöge eines Gewindezapfens
verstellbar ist. Die Zugpelotten endlich sind an der Korrektionsstange beweglich
befestigt und können beim Umlegen der Pelottenschelle mittels zugehöriger Gewindebuchsen
so zusammengezogen werden, bis die drei Federn entsprechend angespannt sind.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i eine Seitenansicht des Apparates, Abb. a einen
Schnitt durch den Apparat, Abb.3 die Zugpelotten mit ihren einzelnen Teilen, Abb.4
den Zugpelottenkorb für X-Beine, Abb. 5 einen Grundriß eines Druckpelottenringes,
Abb.6 einen Schnitt durch den Apparat mit eingespanntem 0-Bein und Abb.7 einen Schnitt
durch den Apparat mit eingespanntem X-Bein.
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Die Korrektionsstange i ist viermal unterteilt. Gegenüber dem Kniegelenk
ist ein Drehgelenk z vorgesehen, welches ein Verschwenken der Schienenteile innerhalb
ihrer eigenen Ebene gestattet. An den übrigen drei Unterbrechungsstellen, eine im
Oberschenkel und zwei im Unterschenkel, sind Federn 4. angebracht, wodurch ein Biegen
der Schiene i in der zu ihr senkrechten Ebene ermöglicht wird.
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Die Korrektionsstange i hat vier Druckpelotten 5, 6, 7, 8, eine Steckpelotte
9a und zum Auswechseln der Druckpelotte 7 einen Pelottenkorb ii, 1z. Diese Druckpelotten
sind an den Druckstellen gepolstert, um das Druckgefühl zu lindern.
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Die Korrektionsstange i sowie das Drehgelenk a besitzen Gewindezapfen
3b, die an ihrem vorderen Ende Kugeln 3a tragen, welche letztere in am hinteren
Teil der Druckpelotten vorgesehene runde Einfräsungen 3d eingreifen und durch eine
Platte 3c mittels Schrauben in ihrer Lage gehalten werden. Durch diese Anordnung
drehen sich die Druckpelotten einmal im Gewinde in der Korrektionsstange i, das
andere Mal in den Druckpelottengabelklötzchen 3, wodurch erreicht wird, daß bei
sämtlichen Bewegungen des Beines beim Laufen in diesen kleinen Kugeln 3a der Gegenklemmungsdruck
beseitigt wird.
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Durch die Versteilbarkeit der Druckpelotten 5, 6, 7, 8 kann beim Anlegen
dies
Apparates durch die Druckpelotten 6 und 7 jede einzelne Krümmung
abgegrenzt und auch reguliert werden.
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Die Zugpelotten 13 sind ebenfalls in allen Teilen beweglich. Sie bestehen
aus einer Zugpelottenschelle 13a, Zugpelottengewindepatronen 13b und Pelottenbügel
i3c. Der Pelottenbügel13c hat zwei Gewinde, die den Pelottengewindepatronen 13b
angepaßt sind. Sie werden ineinander zusammengeschraubt. An den Gewindepatronen
greift .eine Pelottenschelle 13a an. Die Pelottenschelle wird durch zwei Schrauben
mit den Gewindepatronen 13b verbunden; diese zwei Verbindungsschrauben drehen sich
mit den Gewindepatronen und sind wieder nach allen Seiten beweglich. Die Steckpelotte
9a hat den Zweck, die Druckpelotte 5 im Ruhezustande zu versetzen; sie wird am unteren
Teil der Druckpelotte 5 in die zwei gezeichneten runden Löcher eingeführt und legt
sich unterhalb des Knöchelgelenkes an (Abb. i).
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Die Wirkung des Apparates ist folgende: Das Anlegen des Apparates
und das Anziehen der Zugpelotten 13 kann in jeder Stellung vorgenommen werden.
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Die Einstellung bei O-Beinen geschieht in folgender Weise: Man nehme
den Apparat, fahre mit dem Fuß durch die Zugpelotte 13, lege die Korrektionsstange
i mit den Druckpelotten 6 und 7 an das Bein an, worauf die Zugpelotte 13 durch die
Gewindepäottenpatronen i3b zusammengezogen werden. Nun werden die Druckpelotten
5 und 8 dem Bein so weit entgegenges.chraubt, bis die vier Druckpelotten 5, 6, 7,
8 gleichmäßig anliegen. Hierauf werden die Zugpelottengewindeschrauben so fest angezogen,
bis die Federn q. genügend angespannt sind. Die Federn q. werden der Person bzw.
dem Alter entsprechend in verschiedenen Stärken eingesetzt, z. B. mit 2, q., 6,
8, 1o und 12 kg. Druck.
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Bei X-Beinen ist die Verwendungsweise des Apparates folgende: Die
Druckpelotten 5 und 8 werden so weit herausgeschraubt, daß die Korrektionsstange
i durch die Druckpelotte 7 nicht gehindert wird. Jetzt wird die Zugpelotte io, welche
oberhalb des Beinknöchelgelenkes sitzt, angezogen, und zwar nur so fest, daß der
Apparat gehalten wird. In dieser Stellung muß das X-Bein erst 5 bis 6 Tage mit dem
Apparat eingelaufen werden, ehe die Druckpelotte 7 in Tätigkeit treten kann. Nach
dieser Zeit wird die Druckpelotte 7 langsam durch Drehungen des Gewindes 3b entgegengeschraubt,
bis die Winkelkrümmung beseitigt ist. Sollen stärkere Winkelkrümmungen beseitigt
werden, so muß der Apparat auf der äußeren Seite des Beines getragen werden. Die
Druckpelotten 5 und 8 werden nicht herausgeschraubt, sondern die Druckpelotten 6
und 7. Die Zugpelotte io oder Zugpelottenschelle 13a umfaßt den inneren Teil des
Beines. An Stelle der Druckpelotte 7 tritt jetzt der Zugpelottenkorb i i, 12. Das
Gewinde 13b wird so weit herausgeschraubt, bis der X-Beinkranke bequem im Zugpelottenkorb
11, 12 laufen kann. Nun wird der Zugpelottenkorb der Körrektionsstange i durch Zurückschrauben
des Gewindes 13b nähergebracht, bis das Bein in der normalen Lage steht.
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Der Apparat hat auch den Vorteil, daß nach Anlegen desselben und nach
Überziehen der Hose das Bein als schön gerade erscheint, ohne in irgendeiner Weise
die versuchte Korrektur zu verraten. Dies geschieht lediglich aus dem Grunde, weil
der ganze Apparat keine krümmen Korrektionslinien und auch keine vorstehenden Teile
aufweist. Derselbe zeigt nur gerade Linien, wodurch verhindert wird, daß die krummen
Linien des O- oder X-Beines in Erscheinung treten.