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Tisch für orthopädische Behandlung. Die Erfindung betrifft einen Tisch
für orthopädische Behandlung. Das Wesen der Erfindung liegt darin, daß eine aus
einer Anzahl auf der Platte sowie an deren Randzarge vorgesehener Ausschnitte und-Aussparungen
von rundem, viereckigem und kreisbogenförmigem Umfang bestehende Einrichtung vorgesehen
ist zum Einstecken, Aufschrauben und Einregeln mehrerer Hilfsgeräte, nämlich: eines
schlittenartig verstellbaren Säulendöppelgestelles mit Klemmschraubenspindeln als
Pelottenträger zum Einspannen einzelner Gliedmaßen und zur Behandlung bestimmter
Knochenteile, und einer Doppelkettenwindeknarre seitlich des Doppelgestelles, weiterhin
einer Beuge- und Streckvorrichtung für -die Füße, ferner eines Aufsatztischchens
zur Lagerung und Behandlung des Rumpfes, insbesondere des Beckens mit Traggurt,
Widerlagsbügel und Dammschutzpolster in Verbindung mit einem Auslegerpaar zur Lagerung
der Beine und mit drei Zugwindevorrichtungen zur Streckung der letzteren, und schließlich
zweier hauptsächlich in der Richtung der Längsmittelachse des Tisches wirksamen
Windenzugvorrichtungen mit Führungs- und Aufwindungsmitteln.
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Das Säulendoppelgestell besteht aus zwei in Schlittenlängsführung
gegeneinander verschiebbaren und feststellbaren Einzelgestellen, Je mit einer Anzahl
senkrechter Schraubenspindel- und. Führungssäulenpaaren für senkrecht verstellbare
Gewindemutterblöcke zu wagerechten, # einstellbaren Spannschraubenspindeln, für
deren Innenenden auswechselbare Druckbügel und -pelotten verschiedener Art und Form
und Einspannpelotten vorgesehen sind. Die seitlich vom Säulendoppelgestell auf der
Tischplatte in einem kreisbogenförmigen Ausschnitt - zweckmäßig
eines
konsolartigen, mittels Zapfen in die Löch-zr der Randzarge des Tisches einsteckbaren.
somit auswechselbaren Vorsprunges der letzteren - v erschwenkbare und feststellbare
Doppelkettenwinde besitzt zwei <.furch ein Sperrad für den Knarrenhebel mit einstellbarer
Klinke getrennte Kettenräder, deren beide Ketten mit ihrem einen Endenpaar an einer
Zugbandage für (las zu behandelnde Glied und mit ihrem anderen Endenpaar an einem
vom Tisch frei herabhängenden Belastungsgewicht angreifen. Die Fußbeugevorrichtung
besteht in einer wagerechten, mit Auskehlung für die Ferse versehenen Auflageplatte
und in einer an diese angelenkten, mittels Kurbel- und Zahnradgetriebes um eine
wagerechte Welle drehbaren und winklig einstellbaren Fußwiderlags- und Pressungsplatte,
an deren oberem Ende auf der Rückseite zwei Sperrwinden mit Handkurbeln für einen
Kettenzug vorgesehen sind, dessen eines Ende zwecks Angreifens an einer Unterschenkelzugmanschette
unterhalb der Plattendrehw elle hindurch sich nach vorn leiten läßt, dessen anderes
Ende zwecks Ausübung eines Zuges auf die Fersenbandage sich über eine wagerechte,
längs der Vorderkante der Fußauflageplatte angeordnete Welle nach dem Fußende zu
führen läßt, während die Mitte in einer langen Schleife zwischen den beiden Sperrwinden
frei herunterhängt. Ferner sind das zur Lagerung des Rumpfes bestimmte Aufsatztischchen
für die Behandlung des Beckens und die beiden Auslekerarme für die Behandlung der
Beine mit je einer Sperrwindenzugvorrichtung ver eben, deren eine, unterhalb der
Platte des Aufsatztischchens angeordnete, zur Anspannung eines breit gehaltenen
Beckenauflagegurtes dient, welcher mittels Rollenführung über die Platte hinweg
zum senkrecht aufstellbaren und ein senkrechtes Dammschutzpolster tragenden Beckenwiderlagsbügel
hinführt, während' die beiden anderen Doppelsperrwinden an den Enden der beiden
nach oben durchgekröpften, -kreisbogenförmig ausschwingbaren und feststellbaren
Auslegerarme sitzen, die auf ihrer Gleitschlitzoberfläche verschiebbare Beinstützen
tragen. Endlich dient als Zugwindevorrichtung je eine an den Beinen des Tischendes
gelagerte Welle mit Kurbelgetriebe, von deren auf der Mitte aufgesetzten Wicklungsrollen
aus der Zuggurt über Führungsrollen der anderen Welle derartig geleitet wird, daß
ein zusätzlicher orthopädischer Zug auf die zu behandelnden Glieder in der Längsrichtung
des Tisches ausgeübt werden kann.
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Die Wirkungsweise der verschiedenen Arnäaturen des Tisches läßt sich
aus einer Schilderung des ganzen Herganges des Verfahrens ersehen, die nachstehend
unter Hinweis auf Bezugszeichen-in der Zeichnung gegeben ist.
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Die Behandlung der Fußdeformitäten gründet sich auf die Anschauung,
daß die bisherigen Behandlungsmetlfoden lediglich Stellungsverbesserungen der deformierten
Füße erzielten, ohne eine Änderung der verbildeten Form der einzelnen Fußwurzelknochen
herbeiführen zu können. Deshalb sind wirkliche Korrekturen durch alle diese Verfahren
unmöglich und bei ihrer Anwendung noch auf lange Zeit hinaus tragbare Apparate,
Tag- und Nachtschienen, Gipsverbände oder orthopädische Schuhe notwendig, ohne Rückfälle
verhindern zu können. Durch den neuen Tisch soll eine volle Korrektur der einzelnen
Fußwur zelknochen, vor allem des Calcaneus, der als der Hauptträger der Deformität
anzusehen ist, erreicht werden.
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Zur richtigen Indikationsstellung sind zuerst genaue Fußabdrücke notwendig,
die von den mit Stempelfarbe gleichmäßig und besonders den Hauptlinien entsprechend
bestrichenen Fußsohlen in der Weise angefertigt werden, daß in Rückenlage des Patienten
unter genauer Frontalstellung der Kniescheibe der Unterschenkel im Kniegelenk gebeugt,
und beide Füße nebeneinander fest auf eine weiße Papierunterlage gedrückt werden.
Über den Fußabdrücken sollen auf dein Papier die Konturen der Unterschenkel und
die Frontalkonturen der IZ'-niescheil)e angedeutet werden, um die tatsächliche Stellung
der Füße zum Unterschenkel vor Augen zu führen.
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Als einleitende Operation wird in jedem Fall die Tenotomie der Achillessehne
ausgeführt, die ziemlich hoch, d. h. am Übergang der Sehne in den Muskel, gemacht
wird und hier nur die rein sehnigen Fasern unter Stehenlassen der muskulären Bündel
durchtrennen soll, um die spätere Wiedervereinigung zu begünstigen.
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Nachdem Fuß und Unterschenkel mit Mastisol bestrichen und mit einer
sterilen Mullbinde umwickelt, besser noch mit einem Trikotschlauch bekleidet sind,
wird der narkotisierte Patient auf den Tisch gelegt, der in seiner Platte und der
für den Beginn der Operation zunächst notwendigen Armatur wie folgt aussieht: Die
Tischplatte A (Abb. i und 2o) besteht gewöhnlich und vorteilhafterweise aus -Eisen
und weist eine ringsum laufende eiserne Randzarge A1 (Abb. i und 21) auf, die an
den Längs- wie an den Ouerseiten mit einer Anzahl gleich großer Löcher I. (Abb.2i)
versehen ist. Unterhalb der Platte laufen in einem bestimmten gleichmäßigen Abstand
parallel zu allen vier Seiten als innere Zarge weitere Eisenschienen A2 (Abb. 2o),
-die mit gleich großen, mit den Löchern in der äußeren
Zarge genau
korrespondierenden Löchern versehen sind. In zwei der an der vorderen Querseite
.des Tisches angebrachten Löcher wird ein Rollenträger S, (Abb. r) mittels zweier
Zapfen eingesteckt, über dessen Rolle R der Riemen einer der an dem Fuße des Tisches
unter .der Platte angebrachten Zugvorrichtungen verläuft. Letztere besteht in der
üblichen Weise aus einer Welle W mit zwei aufgesetzten Scheibenrollen R zur Aufnahme
der mit Zughaken versehenen Riemen und einer in üblicher Weise aus Zahnrad und Klinke
bestehenden, von Hand auslösbaren Sperrvorrichtung Sp. Auf die obere Seite der Platte
des vorderen Tischendes wird ein in sich verschiebbarer und verstellbarer Säulenaufbau
(Abb. i) gesetzt, dessen Fußplatte 0, f mit vier Fassonstiften O1.
s, -die in vier Löcher der Tischplatte zur Fixierung der Stellung passen und mit
einer Ankerscluraube 0, a zur Befestigung der Vorrichtung an der Tischplatte
versehen ist. Auf der Grundplatte sind teils glatte, teils gezahnte Leisten
01 1 aufgesetzt, durch die zwei weitere, nach vorn und rückwÜrts verschiebbare,
mit Gleitleisten versehene Platten 01 @; geführt werden, deren jede ihrerseits
Träger je eines Säulenaufbaues ist. Diese Säulenjoche bestehen aus je fünf gleich
langen Säulenpaaren 01 h, die unten durch Verschraubung mit der Schlittenplatte
O1 p verbunden, an ihrem olleren Ende durch eine Deckplatte mit aufgesetzter Kappe
mittels gleicher Verschraubung zusammengehalten werden. Das zweite, dritte und vierte
Säulenpaar sind durch je zwei in bestimmtem Abstand übereinanderliegende Traversen
O1 t (Abb. 2) verbunden, während sich zwischen dem ersten und zweiten sowie
zwischen dem vierten und fünften Säulenpaar ein Führungswürfel '01 w mittels einer
durch ein senkrechtes Gewindeloch hindurchgehenden, in der Grund- und Deckplatte
befestigten Schraubspindel 01 m. (Abb. i) auf und ab bewegen läßt, die durch
einen Steckschlüssel zu betätigen ist, der auf das obere, durch die Deckkappe hindurchsehencle
Vierkantende aufgesteckt wird. In jedem der Würfel verläuft weiter in horizontaler
Richtung nach der Mitte des Apparates ein Schraubloch, durch das eine als Druckspindel
wirkende Schraubspindel 01 1t gesteckt ist, die an ihrem inneren Ende eine knopfartige
Verdickung zur Aufnahme der verschiedenen Pelotten, an ihrem äußeren Ende einen
tellerartigen Griff besitzt, der von Hand oder zur Erzielung eines außergewöhnlichen
Druckes mittels eines aufzusetzenden Verlängerungshebels betätigt wird. In zwei
der an der vorderen Längsseite des Tischrandes befindliche Löcher wird seitlich
der erstgenannten Armatur sodann eine Hilfsvorrichtung eingesteckt, und zwar der
Knarrenstuhl St, -auf dessen äußerem Ende sich eine'Doppelkettenknarre mittels einer
Verschraubung K3 auf einer bogenförmigen Gleitleiste um ihre senkrechte Achse H
drehbar angebracht befindet. Die Kettenenden, die über zwei in dem Knarrengehäuse-
auf einer gemeinschaftlichen Achse sitzenden Kettenräder laufen, hängen auf der
einen Seite durch einen kreisbogenförmigen Schlitz der Kiarrenstuhlplatte hindurch,
an einem gemeinsamen Haken mit einem entsprechenden Gewicht beschwert, herunter
(Abb. 3), während die anderen beiden -vereinigten Enden einen Haken K11 zur Aufnahme
einer Zugvorrichtung. tragen. Die Kettenräder werden durch einen KnarrhebeI K betätigt,
der in bekannter Weise einen vom Griffende aus durch einen gelenkig und federnd
angebrachten Griff zu handhabenden Schnepper K., trägt, der in" ein zwischen den
beiden Kettenrädern auf derselben Achse sitzendes Zaunrad greift, das durch eine
am Gehäuse gelenkig -angebrachte Sperrklinke K= in seiner Stellung fixiert =werden
kann.
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Der zu behandelnde Unterschenkel des auf den Tisch in Rückenlage aufgelegten
Patienten wird unter stärkster Betonung der Deformitätsstellung zwischen die Schraubenjoche
der Armatur 01 gelegt. Nach entsprechender Einstellung der Höhenspindel
01 nz werden die mit elastischen Kissen armierten Muschelpelotten (Abb: 15)
auf die Spitzen der hinteren Druckspindeln 0l ya gesetzt und unter Anziehen dieser
Spindeln so an den Unterschenkel gepreßt, daß das Glied in der Mitte zwischen beiden
Jochen oder Schlitten festliegt. An einer der obenerwähnten Traversen wird ein Riemen
befestigt, der über den Unterschenkel gezogen, um eine Traverse im entgegengesetzten
Schlittenjoch geschlungen; -nach dein Atisgangspunkt zurückgeführt und mittels der
dort sitzenden Riemenschnalle fest 'angespannt wird, so daß er das Glied in seiner
Lage festlegt. Sodann wird-beim Pes varus auf der Innenseite, beim Pes valgus auf
der Außenseite des Fußes eine große runde Pelotte (etwa nach Abb. 13 oder 14) auf
die Spitze der vorderen Druckspindel 0.11t. gesetzt und bis zur Anlehnung an den
Fuß angezogen. Auf die andere Seite des Fußes wird mittels der anderen vorderen
Druckspindel, je nach dem Erfordern des Falles, eine der anderen keilförmigen oder
röhrenförmigen oder halbmondförmigen Pelotten (Abb. q. bis 1a) zunächst so weit
angeschraubt, daß der Fuß fest eingespannt ist.
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Der erste Akt ist jetzt die Korrektur des Metatärsus: Zu diesem: Zweck
wird zur Behandlürig des Kluinpfußes ein Zuggurt um den VOrder£uß gelegt und mit
seinen- Ringen
in den Kettenhaken Kil der Knarre eingehängt, die
auf ihrem Knarrenstuhl St an der Außenseite in die Einstecklöcher der Tischkante
eingelassen ist. Der Zweck der Knarre ist, durch wippende Bewegungen, bei denen
die Kette durch Betätigung des Knarrenhebels mehr und mehr angezogen wird, unter
allmählich sich steigerndem Zug den Vorderfuß in eine der Deformität entgegengesetzte
Stellung zu bringen. Unter Umständen kann es angezeigt erscheinen, diesen seitlich
wippenden Zug zu kombinieren mit einem Dor-4alzug, der den Fuß in starke Spitzfußstellung
zwingt. Zu diesem Zweck wird ein zweiter Gurt über den Vorderfuß gehängt und über
die Rolle R an der Stirnseite des Tisches hinweg in Verbindung gebracht mit dem
unter dem Tisch hindurchgeführten und an der Seite des. entgegengesetzten Tischendes
mit einer Kurbel angespannten Riemenzuge. Die schon erwähnte Sperrklinke Sp verhindert
das Lockerwerden oder Zurückschnellen des unter hoher Zugspannung stehenden Riemens.
Während der Betätigung des Knarrenzuges durch den Doppelkettenknarrenhebel ist durch
wiederholtes Andrehen der vorderen Druckspindeln, wobei die eigentliche Druckspindel
auf die stärkste Prominenz der Deformität eingestellt sein soll, dafür zu sorgen,
daß der Fuß nicht bloß unverrückbar eingespannt bleibt, sondern daß auch schon die
fest angezogene Druckpelotte korrigierend auf die Deformität einwirkt.
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Die Korrektur des Calcaneus und Tales wird im zweiten Akt der Operation
ausgeführt: Der Patient wird nach Lösung aller Schrauben in Bauchlage umgedreht
und der Unterschenkel und Fuß abermals zwischen den Schlittenjochen festgespannt,
nachdem die Abtastung des Calcaneus mit Daumen und Zeigefinger die Angriffspunkte
für die Korrektur bestimmt hat. Bei fester Anlehnung der großen runden Pelotte (Abb.
1:4) wird jetzt die keilförmige (Abb.7) oder röhrenförmige Pelotte (Abb. 8) auf
der höchsten Prominenz der Deformität nach unten und vorn vom Malleolus externes
so fest angedreht, daß an der Druckstelle im Knochen eine Vertiefung von etwa einer
halben oder ganzen Fingerdicke entsteht. Reicht die Kraft der Hand nicht aus, um
die Spindel fest genug anzudrehen, so wird ein Steckhebel auf den Spindelhandgriff
aufgesetzt und mit diesem das Andrehen der Druckpelotte fortgesetzt, bis die Prominenz
in eine Vertiefung umgewandelt ist. Sodann wird die Druckspindel gelöst und durch
Abtasten festgestellt, ob das Fersenbein durch diese Behandlung schon die verlängerte
schmale, schlankgestreckte Form angenommen hat, Ist das nicht der Fall, so erfolgt
ab neu ermittelter, meist prominenter Stelle ein abermaliger Druck. Ein bis zwei,
höchstens drei derartige Korrekturen werden regelmäßig genügen, den Calcaneus in
die.. veränderte Form zu bringen, wobei sich der pathologisch vergrößerte uerdurchmesser
unter Umständen bis auf die- Hälfte verringern kann. .
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Als dritter Akt der Korrektur folgt dann die Redression des Spitzfußes,
die zugleich den verlagerten Tales in seine normale Stelle in der Malleolengabel
definitiv zurückzwingt. Diese Redression findet statt in einer weiteren Armatur
0. (Abb. 16, 17, i9), die sich an dem anderen, der Armatur 01 entgegengesetzten
Ende des Tisches in Einstecklöchern abnehmbar angebracht findet. Die Armatur OZ
besteht aus einer Auflageplatte 02 z mit leichter Fersenaushöhlung; durch eine starke
eiserne Achse ist mit dieser Platte eine Preßklappe 0, 11 scharnierartig
verbunden, die durch eine an beiden Seiten .der Achse mittels Zahnrad und Zahnsegment
angreifende Kurbel OZ 3 im Sinne der Plantor- und Dorsalflexion bewegt wird. An
der Rückseite des Oberteiles der Preßklappe der Armatur 02 verläuft eine Kette 02'5
über zwei in einem Gehäuse 02 q. angebrachte Kettenräder, so daß nicht nur die beiden
Enden, sondern auch clie Mitte derselben in einer langen Schlinge frei herunterhängen,
so daß jedes der beiden Enden, durch eine besondere Kurbel bewegt, für verschiedene
Zwecke nutzbar gemacht werden kann. Der in eine Gurtmanschette eingeschnallte Unterschenkel
wird auf die Auflagerungsplatte gelagert. Die Zugenden der Unterschenkelmanschette
werden untef der Welle 0., 6 hindurch auf die Rückseite der Preßklappe geführt und
hier in einen der Kettenhaken eingehängt. Durch Anziehen dieser Kette mit der entsprechenden
Kurbel 02 7 wird der mit elastischen Kissen unterlagerte Fuß fest gegen- die Preßklappe
angezogen. Sodann wird die als »Quertreiber« bezeichnete V-förmige Pelotte oder,
bei besonders hartnäckigen Prominenzen des Tales oder Metatarsus, die mit der knopfförmigen
Pelotte (Abb. i i) armierte Kreuzpelotte (Abb. 18) auf den Tales gesetzt und mittels
einer an den eingenuteten Enden des Querbalkens der Pelotte eingehängten Bandage
ebenfalls unter der Welle OZ 6 hindurch in Verbindung gebracht mit dem Haken des
unter dem Tisch entlang laufenden Langriemens, der mittels Welle und Kurbel W und
Sp an der entgegengesetzten Seite des Tisches angespannt wird. Durch das feste Anziehen
dieser Pelotte, des Quertreibers, wird bei der jetzt folgenden Spitzfußkorrektur
ein Ausweichen des prominenten Tales nach oben verhindert. In den Fällen, wo ein
Hakenfuß
besonders stark ausgeprägt ist, wie bei der Hohlfußkorrektur,
wird auf der Armatur OZ außer dem Fußzug und dem Quertreiber noch ein Fersenzug
betätigt. Dieser besteht aus einer Bandage, deren breiter gepolsterter Teil um die
Unterfläche der Ferse gelegt wird, während ihre Riemen an der Hinterseite des Unterschenkels
-über die Walze OZ 9 am vorderen Ende der Auflageplatte hinweg und unter dieser
Platte hindurch zurückgeführt werden, um in den Haken der zweiten Kette an der Rückseite
der Preßklappe der Armatur OZ eingehängt zu werden. Beim Andrehen der dieser Kette
entsprechenden Kurbel wird also auf den hinteren Abschnitt des Fersenbeines in Richtung
nach dem Knie ein starker Zug ausgeübt. Wenn in- dieser Weise alle Teile des kranken
Fußes unverrückbar- fixiert sind, wird mittels des Windhebels OZ 3 die Preßklappe
unter ständigem Wippen in zunehmende Dorsälflexion gebracht. = Es ist zweckmäßig,
daß bei dieser Bewegung die Hand des Operateurs zwischen Fußsohle und Polsterkissen
liegt, um durch eigenes Gefühl den Grad der zunehmenden Dorsalflexion des Fußes
feststellen zu können. Die Bewegung wird im allgemeinen so weit getrieben werden
müssen, daß der Fußrücken auf der Vorderfläche des Unterschenkels nahezu aufliegt.
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Bei der Korrektur des Plattfußes ist die Operation in der Armatur
0, im umgekehrten Sinne vorzunehmen. Sie ist so weit zu treiben, daß aus
dem Plattfuß ein vollendeter Klumpfuß entsteht. Auch der Gipsverband ist in ausgeprägter
Klumpfußstellung anzulegen. 1 An dem Tisch befinden sich außer den beschriebenen
noch Vorrichtungen zur Anlegung von Beckengipsverbänden sowie zur Anlegung von Gipsverbänden
bei Frakturen der unteren Extremitäten (Abb.2o und 2i).
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Die Armatur 02 wird nach Lösung der durch die Füße 0= 8 der Lagerungsplatte
in die Tischplatte greifenden Schrauben aus dem Tischende entfernt. In das größere
Loch in der Mitte der Tischplatte wird der Galgen E, eingesteckt und zwischen dem
Galgenende und dem Haken E6, der in das kleinere Loch eingeschraubt wird, der Dammschutz
G16 -eine mit Polsterung überzogene Kette -eingehängt. Der Haken an der Galgenstange
steht in Verbindung mit dem Gurt G.1, dessen großer, mit einem Haken versehener
Ring über den Dammschutze gestreift wird, und dessen Haken dazu dient, dem Ring
des Beckenauflagerungsgurtes Halt zu geben. Als Lagerung für den Rumpf wird das-Aufsatzbänkchen
E1_ auf den Tisch gestellt, indem man es mit seinen vier Füßchen auf die Bolzen
Z1 der vier Aufsatzeinsteckzapfen Z steckt, die in entsprechende Löcher an den Seitenrändern
des--Tisches eingesteckt-sind. _ Dabei ist der Abstand vom Dammschutz nach der Größe
des Patienten. zu bemessen.- Unter dem Aufsatzbänkchen ist auf einer mittels Kurbel
E¢ drehbaren Welle der Beckenauflagegurt GZO befestigt, der über die Walze Elo im
Einschnitt der -Bänkchenplatte hinweggeführt und so weit hervorgezogen wird; daß
sein Ring in den Haken. der vorerwähnten Bandage GZr eingehängt werden kann. Der
Beckenauflagegurt soll mit eingegipst und nach Erhärten des Verbandes nach rückwärts
herausgezogen werden. Damit in; diesem Augenblick das eingegipste Becken der Unterlage
nicht entbehrt, ist unter dem Aufsatzbänkchen ein kleineres, nach vorn tierausziehbares
Beckenbänkchen Eü angebracht. Die Extension nach oben und unten wird in folgender
Weise bewirkt: In Löcher Aa und die mit einem Einschnitt versehenen Kreis. bogen
AA= in der Tischplatte werden mittels Zapfen und Schrauben die Ausleger E,- eingefügt.
Diese tragen in der Mitte eine oder zwei in einem Schlitz verschiebbare Stützen
E2 und an ihrem äußeren, zur Herstellung eines horizontalen Zuges nach oben durchgekröpften
Ende in einem. Kurbelgehäuse eine Extensionsvorrichtung in Gestalt einer Gurtdoppelwinde,
mit der die vorher bis zurn Oberschenkel eingegipste und nach Erhärten des Verbandes
in eine Unterschenkeimanschette eingeschnallte Extremität nach unten extendiert
werden kann. Hier ist zu beachten, daß die Extensiönsmanschette lediglich mit demjenigen
der beiden Riemen des Kurbelgehäuses in Verbindung zu bringen ist, der sich in der
geraden Verlängerung des Auslegers befindet, während der exzentrisch gelegene Riemen
für etwa notwendig erscheinende Seitenzüge nach der gegenüberliegenden Extremität
hin bestimmt ist: Der Gegenzug nach oben wird dadurch erreicht, daß eine Gurtbandäge
über den Damm des Patienten gelegt wird, und daß die durch seine Schlaufen geführten
schmaleren Gurte mit ihren Enden in die Schlitze eines kandarenartigen Extensionsbügels
eingehängt werden, dessen Ring mittels eines Zwischenstückes in Verbindung gebracht
wird mit dem Langzug unter dem vorderen Tischende, -der eingangs als Dorsalzug beschrieben
war. Der Dammgurt wird ebenso wie der Beckenauflagegurt nach Erhärten des Gipsverbandes
- in diesem Fall nach unten - herausgezogen.