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Bandage zur Korrektur des Hallux-valgus Zusatz zum Patent 841 195
Die
Erfindung betrifft eine Verbesserung bzw.
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Weiterentwicklung der Bandage zur Korrektur bzw Zurückführung des
Hallux-valgus oder, populär ausgedrückt, der Ballenhildung des Fußes in die normale
Lage, nach Patenschrift 84I 195.
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Es wird dabei ausgegangen von einer Vorrichtung, bei welcher durch
eine in der Spalte zwischen der Großzehe und der zweiten Zehe vorgesehene Feder
ein medial wirkender Druck auf die Großzehe ausgeübt wird, wobei diese Feder an
einer den hlittelfuß umspannenden Binde gelagert ist.
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Die vorliegende Erfindung stellt insofern eine Verbesserung dieses
sich bei der Behandlung der Hallux-valgus bewährten Bandage dar, als nunmehr die
Alittel zur Erzielung dieses Korrektureffektes vereinfacht werden und darüber hinaus
die Möglichkeit einer auch in weiten Grenzen dosierbaren Einwirkung gegeben ist.
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Erfindungsgemäß wird die den medial wirkenden Druck auf dieGroßzehe
ausübendeFeder als doppelarmiger Hebel ausgebildet, der an der den Fuß umspannenden
Binde schwenkbar gelagert ist und seinen Lastangriff durch die Großzehe erfährt,
den Kraftangriff jedoch am Mittelfuß etwa in Höhe des Kahnbeines Auf diese Weise
ist es mit ein und derselben Bandage möglich, verschieden große Deformat ionen der
Großzehe zu behandeln, da ja je nach Größe der Abweichung der nach innen abgewinkelten
Großzehe gegenüber der normalen Lage die jeweils zu übernebmenden Lasten verschieden
sind.
Diese zur Rückführung der Deformation der Großzehe in die normale Lage erforc2erliche
Kraft, die eine Belastung des Federvorderteils ergibt, wird hervorgerufen durch
eine entsprechende Krafteinwirkung am rückwärtigen Federende. Diese Wirkung des
Hebelmomenrs läßt sich verändern, also beispielsweise vom Beginn der Behandlung
ab sich allmählich steigernd verstärken. Der Druck der in der Spalte zwischen der
zweiten Zehe und der Großzehe liegenden Feder auf die Großzehe kann so von einem
anfänglichen Kleinstwert nach und nach in Anpassung an die bereits erreichte Gradrichtung
der Großzehe gesteigert werden. So ist es möglich, jede einzelne Hallux-valgus-Deformation
individuell zu behandeln und die Dosierung des medial auf eine allmähliche Gradrichtung
der Großzehe wirkenden Druckes im genau gewünschten Umfang lediglich durch Änderung
der Krafteinwirkung am freien Hebelende zu bewirken und den j eweilagenVerhältni
essen genauestens anzupassen.
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Zweckmäßig besteht die den Fuß umspannende Binde aus zwei Teilen.
Der eine Teil umfaßt den ersten Mittelfußknochen hinter dem ersten Glied der Großzehe
und bildet eine Schlaufe aus festem und biegsamem Material. Der zweite Teil besteht
aus einem hart elastischen und verstellbaren Zugband, welches an der den ersten
Mittelfußknochen umfassenden Schlaufe beiderseits beweglich angelenkt ist und den
übrigen Fuß umfaßt. Die den medial wirkenden Druck auf die Großzehe ausübende Feder
ist zweckmäßig als Federdrahtbügel ausgebildet und an den beiden beweglichen Anlenkungsstellen
zwischen Schlaufe und Zugband an der oberen und der unteren Seite des Fußes schwenkbar
angelenkt. Der Kraftangriff auf das freie Ende des Federbügels erfolgt zweckmäßig
mit Hilfe eines dort angelenkten, den Fuß etwa in Höhe des Kahnbeines lateral umfassenden,
verstellbaren und gegebenenfalLs hart elastischen weiteren Zugbandes.
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Das Wesen der Erfindung wird an Hand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels weiter erläutert. Es zeigt Fig. I die Draufsicht und Fig. 2
die Druntersicht einer am Fuß angebrachten Hallux-valgus-Korrekturbandage, wobei
die Konturen des Fußes gestrichelt eingezeichnet sind.
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Wie ersichtlich, ist die den Mittelfuß umspannende Binde zweiteilig.
Sie besteht aus der den ersten Mittelfußknochen hinter dem ersten Glied umfassenden
Schlaufe 1 aus Leder, die zur Verbesserung der Anlage und Vermeidung unerwünschter
Druckwirkung mit einer Schaumgummiunterlage versehen ist. An beiden Enden der Schlaufe
I sind um Niete 2 Laschen 3 mit Osen 4 verschwenkbar befestigt. An diesen Osen 4
ist der zweite Teil der den Mittelfuß umspannenden Binde angeordnet, nämlich das
aus einem starken Lochgummiband bestehende Zugband 5. Dieses Zugband 5 läßt sich
entsprechend der jeweiligen Fußbreite genau einstellen. Die sich aus Schlaufe I
und Zugband 5 zusammensetzende Umfassung des Mittelfußes sitzt so stets fest und
einwandfrei. In den beiden Laschen 3 ist der Federbügel 6 mit seinen beiden Schenkeln
schwenkbar gehalten bzw. gelagert. Dieser Federbügel 6 erstreckt sich in den Raum
zwischen' zweiter Zehe und Großzehe und liegt an dieser mit Hilfe eines Lederpolsters
7 an.
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An den beiden Enden des Federbügels ist bei 8und9 in Höhe des Kahnbeines
ein dem Fuß nur lateral anliegendes weiteres Zugband so vorgesehen, das ebenfalls
aus starkem Lochgummiband besteht und zur Erzielung jeder gewünschten Zugstärke
ein-und verstellbar ist.
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Die Wirkung der geschilderten Bandage ist ohne weiteres ersichtlich.
Mit Hilfe des dem Fuß in Höhe des Kahnbeines lateral anliegenden Zugbandes 10 wird
über die Lagerung der beiden Schenkel des Federbügels 6 in den Laschen 3 ein medial
gerichteter Druck auf die Großzehe über das Lederpolster 7 ausgeübt. Die zunächst
winklig nach einwärts gerichtete Großzehe wird also strahlenrichtig ausgerichtet
und so in die natürliche Stellung zurückgebracht. Dabei ist die Dosierung des bei
7 auf die Großzehe ausgeübten Druckes durch Anderung der Krafteinwirkung des Zugbandes
10 einstellbar und eine Variierung der Einwirkung auf die schief bzw. winklig gestellte
Großzehe im gewünschten Umfang möglich, ohne daß der Patient unerträglichen Schmerzen
ausgesetzt ist. Vielmehr besteht die Möglichkeit, die Behandlung bzw. das Gradrichten
der Großzehe so zu führen, daß nach und nach durch engeres Stellen des Zugbandes
10 ein immer stärkerer medialer Druck auf die Großzehe ausgeübt werden kann, so
daß also entsprechend dem nach und nach fortschreitenden Grade der Rückführung der
schief gestellten Großzehe in die Normallage der jeweils erforderliche mediale Druck
auf die Großzehe ausgeübt wird, und zwar so lange, bis die beabsichtigte Gradrichtung
der Großzehe und die strahlenrichtige Korrektur des ersten Mittelfußknochens erreicht
und damit die Kongruenz der Gelenkflächen des Großzehengelenkes in naturgemäßem
Sinn wiederhergestellt ist.
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PATENTANSPROCHE: I. Bandage zur Korrektur des Hallux-valgus nach
Patentschrift 84I I95, bei welcher durch eine in dem Spalt zwischen der Großzehe
und der zweiten Zehe vorgesehene und an einer den Mittelfuß umspannenden Binde gelagerte
Feder ein medial wirkender Druck auf die Großzehe ausgeübt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feder als doppelarmiger Hebel, bei schwenkbarer Lagerung an der den Fuß
umspannenden Binde mit Lastangriff durch die Großzehe und Kraftangriff am Mittelfuß
etwa in Höhe des Kahnbeines, ausgebildet ist.