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Trockenvorrichtung für Kardenbänder. Um Kardenbänder zu trocknen,
bedient man sich beispielsweise übereinanderliegender endloser Siebe, zwischen denen
die Kardenbänder hindurchgeführt werden. Solche Siebe haben den Nachteil, daß sie
sich durch das lose Trockengut, besonders wenn die Kardenbänder aus kurzstapeligem
Fasergut bestehen, leicht zusetzen und daß dann, falls gefärbte Kardenbänder getrocknet
werden, beim Wechseln d.er Farbe die in den Sieben sitzenden Reste sich auf die
nächstfolgenden andersfarbigen Kardenibänder übertragen und diese verunreinigen.
Um dies zu verhindern, müssen die endlosen Siebe vor dem Einführen andersgefärbter
Kardenbänder gereinigt werden, was eine mühsame Arbeit darstellt. Deshalb ist man
dazu übergegangen, die Kardenbänder horizontal freischwebend im Zickzack durch den
Trockenraum und die Warmluft senkrecht durch das Gut hindurchzuführen. Bei dieser
Einrichtung ergibt sich aber wieder der schon vor Anwendung der endlosen # Siebe
aufgetretene Übelstand, daß, weil das Fasergut der Kardenbän:der in trockenem Zustande
an Adhäsionskraft verliert, es durch den freischwebenden Durchhang sehr leicht zerreißt,
was ganz besonders bei kurzstapeligem Fasergut wiederholt eintritt. Reißt ein Kardenband,
dann muß die Trockenvorrichtung stillgesetzt werden, und es hat in der Regel viel
Mühe und Zeitverlust zur Folge, um die Trockeneinrichtung wieder in Gang setzen
zu können.
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Um alle diese Übelstände zu beseitigen, wird das Trockengut zwar in
bekannter Weise durch mit seitlichen Ketten verbundene Stäbe geführt, jedoch der
Erfindung gemäß zwischen versetzt zueinarnder angeordneten Stäben lagernd im Gegenstrom
zur Trockenluftbewegung durch den Trockenraum hindurchgeführt. Die Führung kann
hierbei vorteilhaft in einem vertikalen Zickzackweg auf- und- absteigend erfolgen.
Um den Trockenvorgang möglichst zu beschleunigen, wird ferner der Trockenraum mit
einer Reihe hintereinandergeschalteter Heizkammern verbunden, so daß die durch denselben
hindurchziehende Trockenluft stufenweise mehr und mehr erhitzt wird und neben ihrer
Bewegung in der Längsrichtung des Trockenraumes absatzweise noch eine Kreisbahnbewegung
quer zur Längsrichtung des Trockenraumes erhält. Die Trockenkammern mit den Heizelementen
können hierbei zwischen den die Luftbewegung herbeiführenden Windflügeln, und zwar
über dem Trockenraum, artgeordnet sein, und über der am Trockengutausgangsende der
Einrichtung befindlichen Befeuchtungskammer kann eine Windflügelkammer für Frischluftzuführung
angeordnet werden.
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Die Zeichnung veranschaulicht durch die A.bb. z den Längsschnitt durch
eine solche Trockenvorrichtung in schematischer Darstellung, während die Abb.2 einen
Ouerschnitt durch die Einrichtung darstellt_. In Abb. 3 ist das Schema der Luftbewegung
wiedergegeben.
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Wie aus A#bb.2 zu ersehen ist, sind die Heizkammern a über dem gemeinsamen
Trockenrauen h angeordnet, und zu beiden
Seiten einer jeden Heizkammer
befinden sich die üblichen Windflügel c, durch welche einerseits die kreisende Bewegung
zwischen Heizkammer und darunter befindlichem Trockenraum im Sinne der Abb. z, anderseits
die stufenweise fortschreitende Bewegung durch die Länge des Trockenraumes im Sinne
.der Ab:b.3 herbeigeführt wird. d ist das zu trocknende Kardenbandgut, welches bei
dl austritt. Überkleinere Rollen e und größere Rollen f (aus Abb. i nicht ersichtlich),
die in einer oberen und unteren Reihe angeordnet sind, und über weitere Führungsrollen
g, 1a werden an jeder Seitenwand der Vorrichtung endlose Stahlbänder, Ketten'i,
k o. dgl. geführt. Die beiden gegenüber angeordneten Bänder i und k sind mit Stäben
ea bzw. n verbunden, so daß Stabketten ohne Ende entstehen. Die Stabkette
k, n geht beispielsweise oben über die größeren Rollen f, unten über die
kleineren Rollen e und umgekehrt, die Staubkette i, m oben über die kleineren Rollen
e und unten über die größeren Rollen f, und dazwischen befindet sich das Kardenbandgut,
so daß es .durch versetzt zueinander verlaufende Stäbe m, n gestützt wird. Ein Durchhängen
kann nicht erfolgen, weil die einzelnen Kardenbänder nicht horizontal, sondern vertikal
geführt werden; ein Auseinanderreißen besonders bei kurzstapeligem Fasergut durch
Gewichtswirkung eines jeden Bandes kann deshalb nicht eintreten, weil ein jedes
Band mehrfach unterwegs seitlich gestützt wird. Dadurch köfinen auch die Bänder
recht dicht nebeneinander laufen, d. h. der Längenaufbau einer solchen Trockenvorrichtung
kann trotz maximaler Leistung der letzteren verhältnismäßig kurz gehalten werden.
Auch der Auftrieb dier Warm-oder Trockenluft kann durch die beidseitige Stützung
der Trockengutbänder schädigend auf die letzteren nicht einwirken und eine ziemliche
Geschwindigkeit erhalten, so daß der Trockenvargang sehr beschleunigt werden kann;
durch die stufenweise Führung der Trockenluft kommt das nasse Gut in der Ausgangszone
der Trockenluft mit dem heißesten Luftstrom in Berührung, so daß das Trockengut
geschont wird und schon an sich mit fast gleichmäßigem Feuchtigkeitsgrade aus der
Trockenvorrichtung heraustritt. Wie bereits erwähnt, kann die zugeführte Frischluft
entweder ehe sie in die Vorrichtung .eintritt oder in einer besonderen Befeuchtungskammer
auf einen ;bestimmten Feuchtigkeitsgrad gebracht werden, wozu man sich einer der
bekannten Luftbefeuchtungseinrichtungen mit Feuchtigkeitsmesser bedienen kann. Das
die Trockeneinrichtung verlassende Gut kann dann in bekannter Weise weiterverarbeitet
werden.
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Wie bei einer solchen Einrichtung ein Antrieb der Stabketten ohne
Endei bzw. h erfolgt und ob die beidseitig gegenüberliegenden Rollen e durch
Wellen miteinander in Verbindun .g stehen bzw. durchgehende Walzen bilden., soll
für .das. Wesen der Erfindung nebensächlich sein, desgleichen auch, mit wieviel
Abteilungen bzw. Heizkammern eine solche Vorrichtung versehen ist.
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Dadurch, diaß der Raum zwischen den Windflügeln c gleichzeitig als
Heizkammer ausgebildet wird, brauchen die seitlichen Druckluftschächte r nur ein
-verhältnismäßig geringes Ausmaß zu erhalten, so daß auch der Querschnitt einer
solchen Einrichtung wesentlich kleiner ausfallen kann, als .wenn die Heizelemente
in den seitlichen Schächten y sich befinden.
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Am Ende der Trockenvorrichtung, wo das getrocknete Gut-austritt, kann
die darüber befindliche Kammer al. ohne Heizkörper sein, so daß die seitlich von
derselben in :bekannter Weise angebrachten Windflügel nur Frischluft ansaugen, um
das austretende Kard@enbandgut gleichmäßig zu kühlen und ihm gleichzeitig die normale
Luftfeuchtigkeit zu geben.