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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Breit-Nassbehandeln von im wesentlichen horizontal geführten Textilbahnen mit vorerhitzter Behandlungsflüssigkeit, bei welchem die Materialbahn von oben her mit der Behandlungsflüssigkeit begossen und von dieser durchströmt wird.
Es sind Verfahren in verschiedenen Varianten bekannt zur kontinuierlichen Veredlungsbehandlung, bevorzugt zum kontinuierlichen Färben von breitgeführten Bahnen, insbesondere Textilbahnen, wie Gewebe- und Gewirkebahnen, getufteten Bahnen, Faservliesen, Garnscharen, Faserbändem od. dgl. mit Chemikal-Reaktions-
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Bei diesen Verfahren wird jeder Längeneinheit der zu behandelnden Materialbahn während des Durchlaufs durch den Behandlungsprozess vom Einlauf einer jeden Materialpartie an eine gleiche, mit ihr im absoluten Gleichlauf mitlaufende Mengen an Behandlungsflüssigkeit von im Ausgangszustand gleicher chemischer und physikalischer Beschaffenheit zugeordnet. Der Behandlungsprozess wird einerseits zeitlich so ausgedehnt, dass bei besonderen Chemikalbehandlungen eine Erschöpfung bzw. ein Verbrauch des Behandlungsmittels und bei Färbungen weitgehend ein Ausziehen der Farbstoffe aus der Behandlungsflüssigkeit eintritt ; anderseits kann der Vorgang durch Anwendungg hoher Behandlungstemperaturen und/oder durch andere Massnahmen zur Steigerung des Wirkungs- und Stoffaustausches zwischen Behandlungsflüssigkeit und Materialbahn wirksam verkürzt werden.
Die Erfindung soll bevorzugt dann zur Anwendung kommen, wenn eine wesentliche Steigerung des Wirkungs- bzw. des Stoffaustausches zwischen Behandlungsflüssigkeit und Materialbahn durch Erzeugen intensiver konvektiver Bewegungen in der Behandlungsflüssigkeit mit wesentlichen Bewegungskomponenten senkrecht zur Oberfläche der Materialbahn erzielt werden soll, wenn eine breitgeführte Materialbahn, insbesondere bei schwierig zu führenden Materialstrukturen, und die ihr zugeordnete Behandlungsflüssigkeit in einmaliger oder höchster doppelter längerer Planführung (von etwa 10 m Länge und mehr) horizontal oder vertikal geführt werden soll oder wenn innerhalb der Gleichlaufführung der heissen Behandlungsflüssigkeit bei breitgeführten Materialbahnen ein ständiger Ausgleich der Behandlungsmittelkonzentration quer zur Warenlaufrichtung,
bevorzugt durch eine reine Querzirkulation, erfolgen soll.
Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass die Materialbahn an mehreren, in ihrer Laufrichtung
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durch die Bahn hindurchgegangen ist.
Bei diesen Verfahren kann jeweils frische Behandlungsflüssigkeit in entsprechend geringerer Menge und höherer Konzentration zugeführt werden ; diese Flüssigkeit kann mit der in Teilabschnitten oder im ganzen Verfahrensdurchlauf wiederholt umlaufenden Behandlungsflüssigkeit zu dem gewünschten Flüssigkeitsverhältnis von etwa 10 : 1 bis 50 : 1 bei entsprechend geringerer Behandlungsmittelkonzentration vermischt werden und am Ende des Vorganges kann eine der Menge der am Anfang zugeführten frischen Behandlungsflüssigkeit entsprechende Menge verbrauchter Behandlungsflüssigkeit abgeführt werden.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens kann zur Führung der Materialbahn beim Behandlungsprozess ein Förderband aufweisen, bei dem zwischen den Auflageflächen für die Materialbahn Öffnungen zur Abführung der von der Bahnoberseite zur Bahnunterseite durch die Materialbahn hindurchgeführten Behandlungsflüssigkeit vorgesehen sind. Das Förderband soll dabei vorzugsweise ein Plattenförderband mit Öffnungen von genau bestimmter Grösse in den Platten für den Durchtritt der Behandlungsflüssigkeit nach unten, oder ein Stabförderband, oder auch ein sonstwie geeignetes, an sich bekanntes Förderband sein. Zur besseren Steuerung des Durchtritts der Behandlungsflüssigkeit durch die Ware hindurch kann der Raum unterhalb der auf dem Förderband aufliegenden Materialbahn mit einer Absaugevorrichtung verbunden sein.
Diese Vorrichtung, eine Luft-oder Plüssigkeitspumpe od. dgl., soll dann einen gewissen, vorzugsweise einstellbaren Unterdruck in diesem Raum herstellen, zum gezielten und gesteuerten Durchtritt der Behandlungsflüssigkeit durch die Materialbahn hindurch.
In den Zeichnungen ist eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens dargestellt.
Es zeigen Fig. 1 in vereinfachter Darstellung eine Gesamtanlage und Fig. 2 eine bsondere Führung eines Förderbandes in Teildarstellung.
Bei der in Fig. 1 gezeigten, bevorzugt zum kontinuierlichen Färben von schwereren Textilstrukturen, insbesondere von Teppichen mit druckempfindlichem Flor verwendbaren Anlage, läuft die zu behandelnde Materialbahn--l--über eine Hochführungs-und Einlauftransportwalze--2--in den vorteilhaft von der äusseren Atmosphäre durch ein Gehäuse--13--abgeschlossenen Behandlungsbereich ein. Der vom Gehäuse --13-- umschlossene Raum kann zweckmässig mit Wasserdampf gefüllt sein.
Im vorderen Teil des Behandlungsbereiches wird die Materialbahn--l--auf ein Förderband aufgelegt, das von Walzen--15--getragen und angetrieben wird. Am Ende des Behandlungsbereiches wird die Materialbahn--l--durch eine Ausziehwalze--12--aus dem Gehäuse --13-- abgeführt.
Im Behandlungsbereich sind in Warenlaufrichtung hintereinander mehrere Zulaufverteiler--10-- vorgesehen, durch die die Behandlungsflüssigkeit im Sinne des Gleichlaufs von Behandlungsflüssigkeit und zu behandelnder Materialbahn wiederholt gleichmässig über die Materialbahnbreite verteilt auf die Materialbahn aufgegeben wird. Im Förderband --16-- sind Öffnungen vorgesehen, durch die die Behandlungsflüssigkeit nach
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hier durch Pumpen-9--, wie beispielsweise in Fig. 1 angedeutet ist, von neuem auf die Materialbahn aufgegeben oder aber auch in anderer Weise geführt werden.
Fig. 2 deutet die Führung der Materialbahn durch den Behandlungsbereich in kurzen durchhängenden Schleifen an. Auch hiebei wird die in den Schleifen angedeutete Bahandlungsflüssigkeit vorzugsweise durch die Materialbahn nach unten abgenommen.