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Lederumbugmaschine. Zusatz zum Patent 452 379.
Die Erfindung
betrifft eine weitere Verbesserung und Ausgestaltung der Lederumbugmaschine nach
Patent 452 379, bei welcher der Rand des zu bearbeitenden Leders durch einen
hin und her gehenden zangenartigen Greifer schrittweise rechtwinklig vorgebogen
und vorgeschoben wird, indem die untere Greiferbacke mit einer winkelförmigen Arbeitsfläche
versehen ist, die mit einer wagerecht vorspringenden Kante der oberen Greiferbacke
zusammenarbeitet. Zuerst wirkt der senkrechte Schenkel der winkelförmigen Arbeitsfläche
mit der oberen Greiferbacke zusammen und biegt den Lederrand hoch, worauf erst der
wagerechte Schenkel dieser Arbeitsfläche gegen die obere Backe sich anlegt und der
Vorschub stattfindet. Das Vorbiegen des Lederrandes stellt sich als ein Herumdrücken
desselben um die feste Kante dar, bei dem der senkrechte Schenkel der winkelförmigen
Arbeitsfläche das Bestreben hat, das Leder vor sich herzuschieben oder auch etwas
zurückzuschieben. Da der wagerechte Schenkel der Arbeitsfläche erst in seiner höchsten
Stellung mit dem Leder in Berührung kommt, gibt das Leder diesem Bestreben nach
und erleidet oft eine Ortsverschiebung, so daß das Umbugen ungenau und ungleichmäßig
ausfällt. Um dies zu verhindern, ist gemäß der vorliegenden Erfindung die winkelförmige
Arbeitsfläche des unteren Greifers in ihren Schenkelflächen unterteilt. Die wagerechte
Schenkelfläche wird zuerst gegen die obere Greiferbacke gehoben, um das Werkstück
zunächst festzuklemmen und ein Verschieben desselben unmöglich zu machen. Hierauf
geht erst die senkrechte Schenkelfläche in die Höhe und bewirkt das Hochbiegen des
Leders. Auf diese Weise wird eine genaue Arbeit mit den einfachsten Mitteln erzielt.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung dargestellt.
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Abb. i ist ein Aufriß der in Frage kommenden Werkzeuge der Maschine.
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Abb. 2 zeigt eine Einzelheit.
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Die senkrecht unbewegliche Greiferbacke ist mit i bezeichnet. Gegen
die wagerecht vorspringende Kante 9 dieser Backe trifft von unten der Festhalt6dorn
2, während der Biegefinger io seitlich an der Kante senkrecht vorbeigeführt wird.
Dorn 2 und Finger io bilden zusammen die Winkelfläche der unteren Greiferbacke der
älteren Erfindung.
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Die Backe i ist im Träger 3 befestigt. Der Träger 3 wird von einem
entsprechenden Nocken der Antriebswelle 6 wagerecht um eine geringe Strecke hin
und her bewegt. Der
Festhaltedorn 2 macht die wagerechte Bewegung
des Trägers 3 mit, führt aber unabhängig von derselben eine senkrechte Bewegung
aus, die von einem geeigneten Nocken abgeleitet wird. Der Biegefinger To führt sich
mit seinem Halter i i in einem senkrechten Schlitz des Trägers 3. Eine Feder 12,
ist bestrebt, den Biegefinger To mit dem Halter i i in seiner unteren Lage zu halten,
so daß dieser Halter dauernd auf dem freien Ende des Schwinghebels 13 aufruht. Dieser
Hebel 13 ist bei 14 seitlich am Maschinenständer gelagert und läuft mit der Rolle
15 auf dem Nocken 16 der Welle 6. , Der Nocken 16 hebt somit den Biegefinger
To, während das Senken durch das Eigengewicht des Halters i i und der Feder 12 erfolgt,
welche Bewegung auch durch Zahngetriebe oder ähnliche Vorrichtung bewerkstelligt
werden kann. .
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Das zu bearbeitende Werkstück wird mit dem Rande zwischen die Werkzeuge
i und 2 bis zur Anlage an die in der genannten Erfindung beschriebenen Anschläge
hineingeschoben. Der Festhaltedorn 2 geht in die Höhe und klemmt das Werkstück gegen
die untere Fläche der Backe i, welche in diesem Falle als Widerlager dient. Nachdem
das Werkstück auf diese Weise erfaßt worden ist, so daß es sich nicht verschiel,en
kann, geht der Biegefinger To in die Höhe und richtet den Rand an der Kante der
Backe i hoch. Alle drei Werkzeuge i, 2 und To bewegen sich samt ihrem Träger 3 und
dem eingeklemmten Werkstück um die Größe des Vorschubs vorwärts, und der aufgerichtete
Lederrand wird durch die weiteren Werkzeuge umgelegt und angehämmert. Während das
Werkstück vom Hammer festgehalten wird, gehen die Werkzeuge i, 2 und To in geöffnetem
Zustande zurück, um das Erfassen und Aufrichten an einer weiteren Stelle des Lederrandes
zu wiederholen.
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Man erkennt daraus, daß das Werkstück während des Hochrichtens dem
Schub des Biegefingers To nicht nachgeben kann und seine Lage unverändert beibehält,
so daß ein vollständig gleichmäßig verlaufender gebugter Rand erzielt wird.