DE455051C

DE455051C - Verfahren zur Ausstattung von Textilien, Papier und aehnlichen Stoffen

Info

Publication number: DE455051C
Application number: DEST41838D
Authority: DE
Original assignee: GERTRUD STEIN GEB GOERNE
Current assignee: GERTRUD STEIN GEB GOERNE
Priority date: 1926-11-17
Filing date: 1926-11-17
Publication date: 1928-01-21

Description

Verfahren zur Ausstattung von Textilien, Papier und ähnlichen Stoffen. Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung umfaßt ein Verfahren zur Ausstattung von Textilien, Papierstoffen, Pappen aller Art u. dgl. Flächen mit erhabener Zeichnung, wie z. B. Linien, Schriften, Bildern u. dgl. Es ist bisher bekannt, die bezeichneten Stoffe mit Hilfe von Farben und Tinten oder nach dem sogenannten Lackschriftverfahren mit erhabener Zeichnung auszustatten. Es sind jedoch diese Methoden teils ungenügend wirksam, teils zu umständlich und zu teuer in der Anwendung, um einem allgemeinen Bedürfnis ausreichend Rechnung tragen zu können. Weiterhin ist die Festigkeit der gewonnenen Reliefs gegen mechanische Beschädigung immer mehr oder weniger mangelhaft, einer der besonderen Gründe, die zur Aufsuchung eines vollkommeneren Arbeitsverfahrens Anlaß geben mußten.
Das vorliegende neue Verfahren überbrückt die bislang bestehenden Schwierigkeiten und schafft eine Arbeitsmethode, welche ebenso einfach in der Handhabung, wie billig in der Herstellung ist. Mit Hilfe einer Schreibfeder, eines Pinsels u. dgl. wird die Zeichnung auf den betreffenden Stoff unter Benutzung einer klebenden Flüssigkeit aufgebracht. Auf die so vorbereitete Zeichnung wird ein pulverförmiges Gemisch von Farbkörpern und leicht schmelzenden Stoffen, wie Harzen und harzartigen Körpern, Wa-zhs, Lacken, Celluloid und celluloidähnlichen Stoffen oder Verbindungen und Gemischen der genannten Stoffe aufgestreut. Das Streupulver haftet an der Zeichnung fest an. Nunmehr wird die so gemusterte Fläche der Einwirkung von Wärnle ausgesetzt. Hierbei vereinigt sich das Bindemittel mit dem schmelzenden Teil des Farbkörpergemisches, und es findet bei verhältnismäßig niedriger Temperatur eine feste, außerordentlich widerstandsfähige Haftung des Gemisches an dem Untergrund statt.
Die Eigenschaften der erzielten Schmelze kann man durch Zusatz von besonderen Stoffen in dem Farbkörpergemisch in ganz bestimmter Richtung beeinflussen. So kann man besondere Biegsamkeit z. B. durch Zusatz von Erdpech erzielen. Besondere Festigkeit ergibt sich z. B. durch Beifügung von Kalkpulver, besonderes Aussehen z. B. durch Zusatz von Bariumhyposulfit. Durch Beimischung von ätherischen ölen kann der Gegenstand als Duftträger ausgerüstet werden.
Um die feste Vereinigung der Schmelzmasse mit dem Untergrund besonders zu fördern, können der zum Aufbringen der Zeichnung verwendeten Flüssigkeit besondere Zusätze beigegeben «-erden. So bewirken z. B. Zusätze von Lacken, Nelkenöl, Wasserglas usw. eine Erhöhung des Haftvermögens des geschmolzenen Gemisches auf dem Untergrund.

Claims

PATENTANSYRÜCliL: 1. Verfahren zur Ausstattung von Textilien, Papierstoffen u. dgl. Flächen aller Art, dadurch gekennzeichnet, daß in bekannter Weise mittels einer klebenden Flüssigkeit, wie z. B. mit Gummiarabikum verdickter Wasserglaslösung, auf dem betreffenden Stoff eine beliebige Zeichnung äufgebrächt wird, diese mit einem Gemisch aus Farbkörpern, Bronzen u. dgl. und einer leicht schmelzbaren Substanz eingestreut und hierauf bis zum Schmelzen der letzteren erwärmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die schmelzbare Substanz mit Stoffen versetzt wird, welche ihr besondere Eigenschaften verleihen, wie z. B. Biegsamkeit, Festigkeit, besonderes Aussehen.
3. Verfahren nach Anspruch z und z, dadurch gekennzeichnet, daß der zum Aufbringen der Zeichnung verwendeten Flüssigkeit Stoffe beigegeben werden, welche die Vereinigung der Schmelzmasse mit dem Untergrund fördern.