DE454792C - Selbsthemmendes Getriebe zum Bewegen schwerer Massen, insbesondere zum Richten von Geschuetzen - Google Patents
Selbsthemmendes Getriebe zum Bewegen schwerer Massen, insbesondere zum Richten von GeschuetzenInfo
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Description
- Selbsthemmendes Getriebe zum Bewegen schwerer massen, insbesondere zum Richten von Geschützen. Triebwerke zur Bewegung schwerer Massen (beispielsweise Schwenkwerke für Geschütztürme oder Höhenrichtmaschinen für Geschütze) oder zum Heben von Lasten (beispielsweise Aufzüge oder Krane) oder für Steuerungen (beispielsweise Rudermaschinenanlagen) bestehen gemeinhin aus einem Gztriebe, das auf der einen Seite mit :einer antreibenden Triebwerksmaschine und auf der andern Seite mit einem anzutreibenden Teil (beispielsweise Geschützturm oder Last des Kranes oder Ruder) verbunden ist. Um zu verhindern, daß der anzutreibende Teil sich durch irgendwelche äußeren Kräfte; die nicht aus der Antriebsmaschine des Triebwerkes stammen (Rückstoß der Geschütze oder plötzliche Mehrbelastung eines Kranes oder Ruderdruck), oder auch durch Versagen der Antriebsmaschine in unerwünschter Weise zu unrichtiger Geit in Bewegung setzt, ist es üblich, in dem Getriebe derart eine selbsthemmende Schnecke mit Schneckenrad vorzusehen, daß die Leistung der Triebswerksmaschine durch denEingriif z@ri:chen Schnecke und Schneckenrad auf den zu bewegenden Teil übertragen wird. Bei dieser Eingliederung der Schnecke in das Getriebe wäre also die Leistungsübertragung von der Maschine zum anzutreibenden Teil unterbrochen, wenn man die Schnecke und das Schneckenrad aus dem Getriebe entfernen würde.
- Die vorstehend geschilderte übliche Anordnung dieser selbsthemmenden Schnecke im Getriebe verhindert zwar ungewollte Bewegungen des anzutreibenden Triebwerkteiles, hat aber bekanntlich den Nachteil, daß infolge der hohen Reibung zwischen Schnecke und Schneckenrad ein. sehr erheblicher Teil der Leistung der Antriebsmaschine für die Bewegung bzw. den Hub der Masse oder Last oder des Steuerorgans verlorengeht, indem er an der Schnecke in -Wärme umgesetzt wird.
- Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine selbsthemmende Getriebeanordnung zu schaffen, die den durch die vorstehend geschilderte Schneckenanordnung verursachten Leistungsverlust vermeidet, und löst sie dadurch, daß die Kraftübertragung von der Triebwerksmaschine zum anzutreibenden Teil nicht mehr durch die Schnecke stattfindet, so daß die Schnecke also mit den anderen Teilen des Getriebes nicht mehr in Serie angeordnet ist. Um die Möglichkeit der Selbsthemmung zu geben, wird die Schnecke irgendwie seitwärts am Hauptgetriebe angreifend angeordnet, diesem also in Parallelschaltung angegliedert. Bei dieser neuen Anordnung der Schnecke und des Schneckenrades würde der Kraftfluß von der Triebwerksmaschine zum anzutreibenden Teil nicht unterbrochen werden, wenn Schnecke und Schneckenrad entfernt würden.
- Damit diese Art der neuen Anordnung der Schnecke nicht .ständig sperrend wirkt und um die notwendigen Bewegungen des anzutreibenden Triebwerksteiles durch die Triebwerksmaschine zu ermöglichen, sieht die Erfindung Mittel vor, um die Schnecke unabhängig von der Antriebsmaschine des Triebwerkes drehen zu können. Zu dieser Drehung der Schnecke sind nur sehr kleine Leistungen aufzubringen, wenn gleichzeitig die Trebwerksmaschine im Sinne der Schneckendrehung auf den anzutreibenden Teil wirkt. Durch die Schneckendrehung vermag. man mithin die Bewegungsübertragung von der Triehwerksmaschine an dörr anzutreibenden Teil zu steuern.
- Die von der Antriebsmaschine des Triebwerkes unabhängige Vorrichtung zum Drehen der Schnecke kann von Hand betätigt werden oder durch. eine besondere xrn folgenden als Steuermaschine bezeichnete Kraftmaschine,. deren Leistung viel kleiner sein wird als die Leistung derTriebwerksmaschine. Die Leistung der Steuermaschine wird im allgemeinen so bemessen, daß sie für sich nicht imstande ist, Bewegungen des anzutreibenden TriebwerkStetles herbeizuführen, daß sie vielmehr lediglich ausreicht, die- Schnecke unter Überwindung nur ihrer Leerlaufreeibung so schnell nachzudrehen, daß die Schnecke jeder von der Triebwerksniaschine geforderten und bewirkten Drehung des anzutreibenden Teiles folgen kann. Der Drehsinn der Schnecke muß immer dem von der Triebwerksmaschine herbeigeführten Drehsinn des anzutreibenden Teiles entsprechen, weil bei widersprechendem Drehsinn Selbsthemmung eintreten würde. Dies erfordert, daß bei motorischem Antrieb der Schnecke die Steuermaschine zugleich mit derTriebwerksmaschine umgesteuert wird.
- Die Vorteile der geschilderten neuen Anordnung einer selbsthemmenden Schnecke am Getriebe und ihres gesonderten Antriebes bestehen im wesentlichen darin: Die Triebwerksmaschine kann für gleiche Wirkleistung am anzutreibenden Teil sehr wesentlich schwächer, kleiner und leichter bemessen sein, da die Leistungsverluste an der selbsthemmenden Schnecke fortfallen, weil sie nicht mehr im Leistungsffuß liegt, und es ist möglich, mit kleinen Leistungen der Steuermaschine an der selbsthemmenden Schnecke große und größte Leistungen der Triebwerksmasehine zu steuern.
- Die Vorteile der Erfindung kommen besonders dann zur Geltung, wenn die Trieb-Werksmaschine am ganzen Getriebe und auch die Steuermaschine an der selbsthemmenden Schnecke beide Elektromotoren sind, weil gerade die Elektromotoren die Möglichkeit einer feinen Drehzahlregelung gewähren und sich durch eine einfache Umsteuerbarkeit auszeichnen.
- Bei einem mit einer Schneckenanordnung nach vorliegender Neuerung versehenen beispielsweise elektrisch angetriebenen Kran würden sich in den einzelnen Gefahrfällen folnende Verhältnisse ergeben: Bleibt etwa bei Belastung des Kranes der Strom aus, so wird nicht nur der TriebwerksmGtor, sondern auch der Steuermotor der selbsthemmenden Schnecke stromlos, so daß diese das Ablaufen der Last sperrt. Erfolgt während des Aufwindens einer Last ein Bruch im Getriebe des Kranes, so kann ebenfalls die Last nicht ablaufen, da der Steuermotor der selbsthemmenden Schnecke entweder stromlos ist oder aber durch den Strom in dem einem Ablauf der Last entgegengesetzten Sinne angetrieben wird. Wenn: dagegen der Bruch des Getriebes während des Ablassens einer Last eintritt, so hat man es in ,der Hand, das weitere Ablaufen der Last sofort anzuhalten oder in beliebiger Weise' fortzusetzen, da das Ablassen von Lasten im allgemeinen durch Regelung der Drehzahl des Steuermotors überwacht werden wird. Allzu heftige Stöße auf das Getriebe verursachen, ganz gleich, ob sie von dem anzutreibenden Teil oder von dem antreibenden Motor ausgehen, in jedem Falle Selbsthemmung an der S.chnecke:, in welchem sinne auch diese angetrieben sein mag. Wird der S.teuermotar der selbstfremmenden Schnecke für sich allein stromlos oder bricht die Verbindung zwischen Steuermotor und Schnecke, so wird das ganze Triebwerk gesperrt; hierdurch kann zwar die Sicherung des Triebwerksmotors durchbrennen, sonst aber kein größerer Schaden entstehen.
- Es empfiehlt sich, bei: Triebwerken der geschilderten neuen Art die Steuerung des ganzen Triebwerkes für beide Drehrichtungen allein durch Regulierung der Steuermaschine der Selbsthemmenden Schnecke vorzunehmen unter ständiger Vollast entsprechender Zuführung des Kraftmittels zur Triebwerksmaschine.
- Erfolgt bei elektrisch angetriebenen, der Erfindung entsprechenden Anlagen die Steuerung am Triebwerksmotor, so wird man @vorteilhafterweige den- Steuermotor mit einem Strombegrenzer (Eisenwasserstofflampe) versehen; wenn dagegen die Steuertmg durch den Steuermotor bewirkt wird, so ist es ratsam, dem Triebwerksmotor einen Strombegrenzer zu geben (Maximalzeitrelais). Die Abbildungen zeigen beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung in Anwendung für eine artilleristische Anlage. Die Abb. i und 3 geben eine Seitenansicht der Draufsicht gemäß den Abb. z und 4. In allen Abbildungen bezeichnet a die Drehscheibe eines um die Achse b drehbaren Geschützturmes mit den Geschützen c und d. e ist der Triebwerksmotor mit der Welle/, deren auf ihr festgekeiltes Zahnrad g in einen Zahnkranz h der Drehscheibe a eingreift. i ist der Steuermotor mit der Welle h, auf der eine selbsthemmende Schnecke l sitzt. NTach den Abb. i und 2 greift die Schneckel in ein Schneckenrad m ein, das auf der Welle f des Triebwerkmotors e befestigt ist. Dagegen ist nach den Abb. 3 und 4 das Schneckenrad n starr mit der Drehscheibe a verbunden. Die Drehscheibe läßt sich in beiden Fällen nur dann durch den Triebwerksmotor drehen, wenn zugleich die Schnecke angetrieben wird. Durch Entfernung der Schnecke würde die Leistungsübertragung vom Triebwerksmotor zur Drehscheibe nicht unterbrochen werden, wie dies bei den bisher üblichen Anordnungen selbsthemmender Schnecken der Fall war, die dem Getriebe eingegliedert und nicht angegliedert waren.
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE i. Selbsthemmendes Getriebe zum Bewegen schwerer Massen, insbesondere zum Richten von Geschützen, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem die Kraft und Bewegung von der Triebwerksmaschine zu dem anzutreibenden Teil übertragenden Hauptgetriebe ohne Selbsthemmung ein selbsthemmendes Getriebe (Schneckengetiiebe) mit besonderem Antrieb parallel geschaltet ist.
- 2. Getriebe nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftfluß von der Triebwerksmaschine zum anzutreibenden Teil nur durch das Hauptgetriebe geht, dem das Schneckengetriebe in Parallelschaltung angeglisdert ist.
- 3. Getriebe nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die selbstsperrende Schnecke von Hand oder durch motorischen Antrieb gedreht werden kann.
- 4. Getriebe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine Umsteuerung der Triebwerksmaschine auch die Maschine zwangläufig umgesteuert wird, welche zum Drehen der selbsthemmenden Schnecke dient.
- 5. Getriebe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung des Gesamttriebwerkes durch Regulierungseinrichtungen an der Triebwerksmaschine erfolgt.
- 6. Getriebe nach Anspruch. 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung des Gesamttriebwerkes durch Regulierungseinrichtungen erfolgt, die an der Kraftmaschine zum Drehen der selbsthemmenden Schnecke angreifen.
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