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Gleichlaufvorrichtung für Schiffsantriebsmaschinen Die Erfindung bezieht
sich auf eine Gleichlau.fvorrichtung für Schiffsantriebsmaschinen, insbesondere
für Brennkraftmaschinen, mit über Ausgleichgetriebe beeinflußter Kraftstoffregelung.
Als wesentliches Merkmal ist bei den verschiedenen bekannten derartigen, Vorrichtungen
übereinstimmend !ein mit mechanischer oder hydraulischer Übertragung arbeitendes
Ausgleichgetriebe vorgesehen, das zwischen den beiden auf Gleichlauf zu regelnden
Maschinen geschaltet ist und gegebenenfalls die Kraftstaffm@enge der einen Maschine
in Abhängigkeit von der jeweiligen Drehzahl der anderen verändert. .
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Durch Anwendung einer solchen Gleichlaufvorrichtung bei einem Nlehrschraub:enschiff
können sich jedoch ungünstige Betriebsverhältnisse ergeben. Dies ist z. B. der Fall
bei größeren Ruderausschlägen, bei denen die Drehzahl der im Drehkreis außenliegenden
Maschine steigt und die Drehzahl der innenliegenden Maschine fällt. Wenn nun. dem
gegenseitigen Abweichen der Maschinendrehzahlen durch die Vorrichtung entgegengewirkt
wird, so. muß, je nachdem auf welcher Seite die als Schrittmacher dienende Maschine
sich befindet, die andere nachzuregelnde Maschine durch entsprechende Veränderung
ihrer Kraftstoffmenge zusätzlich be-oder entlastet werden.
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Wenn z. B. die Bb-Maschine der Schrittmacher ist und sich infolgedessen
in ihrer Drehzahl nach der durch die Betriebsverhältnisse gegebenen Belastung frei
einstellen kann, wird sie bei Stb-Ruderlage ihre Drehzahl erhöhen. Die- Gleichlaufvorrichtung
sorgt dann dafür, daß auch die Stb-Mast-hiney die infolge des Drehens des Schiffes
das- Bestreben hat, ihre Drehzahl zu verringern, durch eine vermehrte Kraftstoffzufuhr
nicht nur die ursprüngliche Drehzahl beider Maschinen beibehält, sondern sich sogar
der erhöhten Drehzahl der Bb,-Maschine anpaßt. Damit wird die Gesamtleistung beider
Maschinen vergrößert, und die Stb-Maschine wird, wenn sie schon bisher auf Vollast
eingeregelt war, @er-
"lieblich überlastet. Bei Bb-Ruderlage dagegen
sinkt die Drehzahl der Bb-Maschine, und das Drehmoment der jetzt normalerweise schneller
werdenden Stb-Maschine wird durch eine verringerte Kraftstoffmenge so weit herabgesetzt,
daß auch ihre Drehzahl im gleichen Ausmaß zurückgeht. In diesem Falle ist die Gesamtleistung
beider Maschinen geringer als bei Rudermittellage. Wählt man die Stb-Maschine als
Schrittmacher für die Bb-Maschine, so kehren sich die Verhältnisse entsprechend
um. Infolge der bei Bb- und Stb-Ruderlage verschiedenen Gesamtleistung beider Maschinen
dreht also das Schiff nach der einen Seite besser als nach der anderen.
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Um eine solche gefährliche Überlastung der nachgeregelten Maschine
und der durch die Wirkung der bekannten Gleichlaufvorrichtung sich ergebenden ungleichen
Steuereigenschaften des Schiffes nach Backbord oder Steuerbord zu vermeiden, wird
@erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß je ein.Ausgleichgetriebe zwischen dem Backbordantrieb
und dem Steuerbordantrieb einerseits und einem besonderen Schrittmacher andererseits
geschaltet ist, wobei der Schrittmacher von der Steuerung des Schiffes abhängig
ist. Aus der nachstehenden Beschreibung sind weitere Einzelheiten des Erfindungsgegenstandes
zu ersehen, -während :ein Ausführungsbeispiel desselben auf der Zeichnung schematisch
dargestellt ist.
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Die Zeichnung zeigt zwei Brennkraftmaschinen z, 2, von denen die nur
teilweise dargestellten Schraubenwellen 3, 4. eines Zweischraubenschiffes angetrieben
werden. Die Gleichla vorrichtung besteht aus zwei Ausgleichgetrieben 5, 6, die einerseits
mit je einer der beiden Schraubehwelle:,n und andererseits mit einem Gleichstrommotor
7 gekuppelt sind. Dieser dient ,als Schrittmacher für die beiden Brennkraftmaschinen
und arbeitet über ein Untersetzungsgetriebe 8, 9 auf die beiden Ausgleichgetriebe;
außerdem ist für ihn ein Regelwiderstand i o vorgesehen, dessen Betätigungshebel
i i mit der nicht gezeichneten Steuereinrichtung des Schiffes verbunden ist und
beim Ruderlegen nach Backbord oder Steuerbord den Widerstand des Motors 7
-im Sinne abnehmender Drehzahl gleichmäßig vergrößert. Die Linien 12, 13
zwischen den 5, 6 und den Regelwellen i4., 15 für die Brennstoffpumpen der beiden
Maschinen bedeuten die von den bekannten Gleichlaufvorrichtungen her ohne weiteres
verständliche Verbindung zum i)bertrag.en des Regelvorganges. Schließlich ist noch
eine Anzeigevorrichtung 16 für die gegenseitige Winkellage der Kurbelwellen der
beiden Brennkraftmaschinen mit den erforderlichen Übertragungsgliedern vorhanden.
Mit einer dem Erfindungsgedanken entsprechenden Gleichlaufvorrichtung wird erreicht,
daß die Aufgabe des Schrittmachers den auf übereinstimmende Drehzahl zu regelnden
Antriebsmaschinen abgenommen und einem E-Motor oder einer anderen geeigneten Regelmaschine
übertragen wird. Dadurch hat man es in der Hand, die Drehzahlkin beider Antriebsmaschinen
bei Ruderlage sowohl nach Backbord als auch nach Steuerbord so weit zu verringern,
daß in keinem Falle eine Überlastung der im Drehkreis innenliegenden Maschine eintritt.
Außerdem ist das Aufrechterhalten einer gleichmäßigen Steuerfähigkeit des Schiffes
nach beiden Seiten gewährleistet. Diese Wirkungen stellen im Zusammenhang mit dem
Gleichlauf der Antriebsmaschinen einen weiteren technischen Fortschritt auf dem
wichtigen Gebiete des Schiffsantriebes dar. Die Verwendung eines E-Motors mit Regelwiderstand
als Schrittmacher für eine andere Kraftmaschine ist an sich bekannt; dabei handelt
es sich aber um einen ganz anderen Zusammenhang, indem der Schrittmacher weder für
den Gleichlauf mehrerer Antriebsmaschinen unter sich zu sorgen hat noch eine unter
bestimmten Verhältnissen von ihm selbsttätig zu bewirkende Drehzahlveränderung dieser
Maschinen in Frage kommt.
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Wenn ein Schiff aus irgendeinem Grunde, z. B. als Dreischraubenschiff
oder durch äußere Einflüsse bedingt, an sich nicht ganz gleichmäßige Steuereigenschaften
nach Backbord und Steuerbord hat, kann sogar diese Eigenart mit der neuen Vorrichtung
ausgeglichen werden., indem unter Berücksichtigung der sonstigen Verhältnisse die
Drehzahlverringerung für die beiden Ruderlagenseiten in entsprechendem Sinn und
Ausmaß verschieden gewählt wird. Die für die verschiedenen Fahrtzustände des Schiffes
erforderlichen Drehzahlen der Antriebsmaschinen können durch eine entsprechende
Drehzahlregelung der Schrittmachermaschine, im Falle der erwähnten Verwendung eines
Gleichstrommotors, also z. B. durch eine zusätzliche Einstellmöglichkeit seines
Regelwiderstandes von Hand oder auch durch ein Getriebe mit möglichst stufenlos
veränderlicher Übersetzung bewirkt werden. Um beim Abweichen einer Maschine oder
beider Maschinen von der Drehzahl des Schrittmachers ein Überregeln und Pendeln
um den wiederherzustellenden Gleichlaufzustand zu vermeiden, s können in an sich
bekannter Weise Rückführungen oder Dämpfungseinrichtungen vorgesehen werden. Schließlich
muß für jede Maschine eine Abschaltmöglichkeit von der Gleichlaufvorrichtung vorhanden
sein. i Die Vorrichtung nach der Erfindung ist grundsätzlich auch beim Vorhandensein
von
mehr als zwei auf Gleichlauf zu regelnden . Antriebsmaschinen
anwendbar, wobei es gleichgültig ist, ob diese Maschinen auf je eine Schraubenelle
oder gruppenweise auf eine Schraubenwelle arbeiten.