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Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Bahnen in Trockenmaschinen.
Die Antriebe der Gewebebahntrockenmaschi-#e:i, z. B. Zylindertrockenmaschi-ie:i.
Rahm- oder Spann- und Trockenrnaschine-i. Hot-flues u. dgl., sind zum größten Tea
regelbar eingerichtet. Es sind Stufeascheiben-, Konusscheiben-, Planscheiben-, Stufenräder-Vorgelege
sowie regelbare Dampfmaschinen, Elektromotoren und Flüssigkeitsgetriebe in Gebrauch,
die sämtlich von dem die Maschine bedienenden Arbeiter gefühlsmäßig oder erfahrungsgemäß
von Hand so eingestellt werden sollen, daß die zu trocknende Gewebebahn die Trockenmaschine
nicht mehr naß, aber auch nicht übertrocknet verläßt. Es ist bei dein geschilderte-i
Betrieb nicht zu vermeiden, daß die Geschwindigkeit der Trockenmaschine manchmal
eine zu große ist. Dies hängt von verschiedenen Umständen ab, welche dem die Maschine
bedienenden Arbeiter nicht rechtzeitig bekannt werden, um darauf Rücksicht nehmen
zu können. Es kann z. B. vorkommen, daß der Dampfdruck für die Heizelemente plötzlich
sinkt, wenn der- Dampfverbrauch der Anlage ein sehr schwankender ist und .der Dampferzeuger
nicht groß genug ist, um diese zeitweili- auftretenden Spitzenbelastungen ausgleichen
zu können. Vielfach sind auch die zu trocknend--n Gewebebahnen nicht gleichmäßig
entwässert oder ungleichmäßig befeuchtet, ohne daß diese Erscheinung vorher beachtet
wird, was zur Folge hat, daß das Gewebe nicht einwandfrei getrocknet ist. Man ist
in solchen Fällen gezwungen, das Gewebe nochmals zu behandeln, was die Herstellung
verteuert und andere Nachteile zur Folge hat. Man wird, um diese Nachteile zu vermeiden,
sehr oft die Geschwindigkeit der Trockenmaszhine so klein einstellen, daß ein ungenügendes
Trockensein des Trockengutes auf alle Fälle ausgeschlossen ist, ein Umstand, welcher
die Wirtschaftlichkeit d=r Anlage ungünstig beeinflußt, weil i. die Leistungsfähigkeit
der Maschine nicht genügend ausgenutzt wird, a. der Dampfverbrauch vermehrt wird
und 3. die behandelte Stoffbahn für Nachbehandlungen nicht ohne weiteres geeignet
ist, weil sie so ausgetrocknet von der Maschine gekommen ist, daß sie bedeutend
weniger Feuchtigkeit enthält, als die normale Luftfeuchtigkeit beträgt. -Es ist
versucht worden, durch Einbau von Regelvorrichtungen eine gleichmäßige Dampfspannung
in den Heizelementen der Trockenmaschine zu erreichen oder eine Temperatur der Trockenluft
zu erhalten, welche dem Charakter des zu trocknenden Gewebes entspricht, indem man
den Dampfdruck der Heizelemente oder die Temperatur der abziehenden verbrauchten
Trockenluft als Beeinflussungsmittel für die Regler benutzt, jedoch können diese
Regeleinrichtungen nicht zum Ziele führen, weil bei ihnen ein Haupt-Vsnkt, nämlich
die Feuchtigkeitsmenge des die Trockenmaschine verlassenden Trockengutes, außer
acht gelassen wird.
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Gel-enstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Behandlung von Bahnen in Trockenmaschinen,
Spann-
und Trockenmaschinen und ähnlichen Maschinen, bei welchen die Feuchtigkeitsmenge
des die Trockenmaschine verlassenden Trockengutes benutzt wird, um Feuchtigkeitsmesser
so zu beeinflussen, daß durch dieselben eine selbsttätigeGescliwindigkeitsregelung
-der Trockenmaschine und dadurch auch des Trockengutes herbeigeführt wird, damit
das Trockengut möglichst mit dem gewünschten Feuchtigkeitsgrad die Maschine verläßt.
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Auf der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele dargestellt,
und es zeigen: Abb. i und 2 die Seitenansicht und den Grundriß einer Zylindertrockenmaschine
mit den Antriebs- und Geschwindigkeitsänderungselementen, Abb. 3 eine Zweietagen-Gewebespann-
und Trockenmaschine mit `Tachtrockentrommel in der Seitenansicht.
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Abb. ¢ eine Gewebespann- und Trockenmaschine, Vieretagensystem mit
Absaugkasten in der Seitenansicht.
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Abb. $ eine Seitenansicht des in Abb. 4 angegebenen Absaugekastens,
etwas vergrößert dargestellt, Abb.6. 7 und 8 ein Planscheiben-Vorgelege in mehreren
Ansichten, Abb.9 und io ein Konusscheiben-Vorgelege in zwei Ansichten, Abb. ii und
12 ein Reibrollenwendegetriebe, wie es zur Geschwindigkeitsänderung der Abtriebswelle
der verschiedenen Antriebsvorgelege Verwendung findet, Abb. 13 eine Ansicht der
vom Feuchtigkeitsmesser beeinflußten Regelvorrichtung mit ihren verschiedenen Elementen
zur zwangläufigen Erregung des Schwach- und Starkstromrelais und des Reibrollenwendegetriebes,
Abb. 14 und 15 zwei Darstellungen, bei welchen an Stelle von Starkstrommagneten
Steuerungen für Druckluft oder Vakuum angewendet werden, Abb. 16 und 17 ein mit
Druckluft oder Vakuum betriebenes Reibrollenwendegetriebe in Stirn- und Seitenansicht,
Abb. i8 -die Abtriebswelle des Reibrollenwendegetriebes zur Betätigung der Regeleinrichtung
für Dampfmaschinen, Elektromotoren, Flüssigkeitsgetriebe usw., bei welchen nur ein
Verschieben des Regelhebels nötig ist.
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In Abb. i und 2 sind die Trockenzylinder der Trockenmaschine mit
a, b, c, d, e, f, g, h, i, k, l und m bezeichnet, mit :2 der
Schwadenfang über dem Trockenzylinder nz, mit 3 das Verbindungsrohr zwischen letzterem
und dem Exhaustor 4, mit 5 der in das Verbindungsrohr 3 eingebaute Feuchtigkeitsmesser.
6 ist eine vom Feuchtigkeitsmesser 5 beeinflußte Regelvorrichtung, die die von der
Schwachstrombatterie 7 zu erregenden Magnete enthält, 8 ist ein Reibrollenwendegetriebe,
dessen Antriebswelle von der Abtriebswelle io des Planscheibenvorgeleges 9 betrieben
wird und dessen Abtriebswelle die Gewindespindel zum Verschieben der Reibrolle i
i des Pl.anscheibenvorgeleges 9 zwecks Geschwindigkeitsänderung der Trockenmaschine
mittels Kettengetriebe 12 betätigt.
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Die Abb.6, 7 und 8 zeigen die einzelnen Elemente des Planscheibenvorgeleges
und des Reibrollenwendegetriebes deutlicher als dies in den Abb. i und 2 der Fall
ist. Ebenso .ist in den Abb. i und 2 der Antrieb nicht dargestellt, welcher von
einer geeigneten Welle der Zylindertrockenmaschine aus die Steuereinrichtung der
Regelvorrichtung 6 antreibt, und wird dies vorstehend noch näher erklärt.
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Der Arbeitsvorgang der in den Abb. i und 2 dargestellten Einrichtung
ist folgender: Die der Zylindertrockenmaschine bei A zugeführte nasse Gewebebahn
soll durch Berührung mit den geheizten Trockenzylindern a bis in getrocknet werden,
und wickelt sich dieselbe nach Verlassen der Trockenzylinder bei B auf. Der entstehende
Schwaden.über den Trockenzylinder a bis L kann durch eine Haube 13 abgefangen
und durch ein Abzugsrohr . ins Freie geleitet werden. Über dem letzten Trockenzylinder
ix ist eine besondere Schwadenfanghaube 2 angeordnet, deren Abzugsrohr 3 mit einem
Exhaustor verbunden ist. In den Abzugsrohr 3 ist der Feuchtigkeitsmesser 5 eingesetzt,
dessen Zeiger die Menge der relativen Feuchtigkeit genau anzeigt, .so daß beispielsweise
.bei zu großer Schwadenentwicklung über dem Zylinder ix der Zeiger nach rechts ausschwingt.
Dieser Fall tritt ein, wenn das Gewebe auf den Zylindern a bis L nicht genügend
vorgetrocknet ist und der letzte Zylinder in den Trockenvorgang nicht beenden kann,
so daß die Gewebebahn noch feucht zur Aufwicklung B gelangt.
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Der entgegengesetzte Fall tritt ein, wenn der Trockenvorgang schon
vor Passierung des Trockenzylinders m beendet ist; in diesem Fall enthält die abziehende
Luft über dem Zylinder m keine Feuchtigkeit, und der Zeiger der Registriervorrichtung
schlägt nach links aus. Eine andere Zeigerstellung ergibt sich, wenn die durch das
Rohr 3 abgehende Luft die Menge Feuchtigkeit enthält, welche der ordnungsgemäßen
Trocknung der Gewebebahn entspricht, und bei dieser Zeigerstellung wird die Regelvorrichtung
6 auf die Geschwindigkeitsregelung des Planscheibenvorgeleges 9 keine Einwirkung
haben, während in den Fällen, wo der Zeiger über eine
bestimmte
einstellbare. Grenze nach links ausschlägt, eine schnellere Gangart der Zylindertrockenmaschine
eingeleitet und im entgegengesetzten Fall, wo der Zeiger die Grenze nach rechts
überschreitet, eine langsamere Gangart der Trockenmaschine eingeleitet wird, die
so lange beibehalten wird, bis durch genügende Trocknung der Gewebebahn die Feuchtiglceitsinenge
der abziehenden Luft den Registrierzeiger in eine Stellung bringt. die auf das Regelgetriebe
nicht einwirkt.
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Die Abb.3 zeigt eine Gewebespann- und Trockenmaschine zum Spannen
und Trocknen von Bauimwoll- und Halbwollgeweben. Diese Maschine, deren Einrichtungen
bzw. deren Trockenvorgang als bekannt vorausgesetzt werden, versieht man vielfach
mit einem K achtrockenzylinder 14. Derselbe hat den Zweck, feuchte Stellen im Gewebe
nach Verlassen des Trockenraumes und der Spannkette noch restlos zu trocknen. Dabei
ist auch die 1llöglichkeit gegeben, daß der die Maschine bedienende Arbeiter das
Gewebe betastet, um sich jederzeit zu überzeugen, ob das letztere zu feucht oder
zu trocken auf den -Nachtrockgelangt ist. Die Dichte des abziehenden Schwadens belehrt
den Arbeiter darüber, ob das Gewebe die Trockenmaschine bzw. den Trockenraum derselben
mit dem richtigen Feuchtigkeitsgehalt verläßt, und er kann nach dieser Beachtung
bei der Trockenmaschine die richtige Gangart einstellen, natürlich nur unter der
Voraussetzung, daß .die Maschinen einen regelbaren Antrieb besitzen, -was wohl immer
der Fall sein dürfte. Der Vorgang zur Feuchtigkeitsregistrierung geschieht in gleicher
Weise wie bei der in Abb. i und 2 dargestellten und beschriebenen Zylindertrockenmaschine,
indem der 1Tachtrockenzylinder mit dem Schwadenfang 2 und daran anschließendem Abzugsrohr
3 sowie Feuchtigkeitsmesser 5 versehen ist.
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Abb. .4 zeigt eine Ge-,v ebespann# und Trokkenmaschine fürWollgewebe,
Filze u. dgl., bei welcher eine -Nachtrockentrommel aus verschiedenen Gründen nicht
angeordnet werden kann. Bei solchen Trockenmaschinen wird die Feuchtigkeitsfeststellung
dadurch bewirkt, daß man in geringerer oder größerer Entfernung vom Ausgang des
Trockengutes aus dem Trockenraum der 'Maschine eine Absaugevorrichtung anordnet,
die finit dem Absaugventilator in V erbindun,- steht. Der Feuchtigkeitsmesser wird
auch in dieseln Falle in das Abzugsrohr eingebaut. Abb. 5 zeigt den Saugkasten 15
im Querschnitt. Die Saugö -ftnung desselben ist der schmalsten auf der Spannmaschine
zu behandelnden Gewebebahn entsprechend eingerichtet. Das am Saugkasteit vorgesehene
Abzugsrohr führt zum Absaugeventilator, und in dasselbe ist der Feuchtigkeitsmesser
eingebaut. Bei der in Abb. 4. dargestellten Maschine befindet sich der Saugkasten
15 vor dem Umkehrhaspel 16. Diese Einrichtung soll in ähnlicher Weise wirken wie
bei der Nachtrockentrommel nach Abb.3 dadurch, claß die vom Lufterhitzer i; kommende
heiße Luft durch das -Gewebe hindurchgesaugt wird, beim Vorhandensein von größerer
Feuchtigkeit in letzterem im Absaugrohr ein mit größerer Feuchtigkeit geschwängerter
Schwaden entsteht, der den Feuchtigkeitsmesser zur Geschwindigkeitsregelung veranlaßt.
Der Feuchtigkeitsmesser wird eine größere Geschwindigkeit der Trockenmaschine herbeiführen,
wenn ihm bei zu trockenem Gewebe ganz trockene Luft zugeführt wird.
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Abb. 6, 7 und 8 zeigen Vorderansicht. Seitenansicht und Grundriß eines
Planscheibenvorgeleges, welches sich zur Erreichung von verschiedenen Geschwindigkeiten
eignet. Die Planscheibe 18 erhält ihren Antrieb durch die Riemenscheiben i9 und
2o. Durch die Reibrolle 2 1 wird die Drehbewegung auf die Ab-. triebswelle 22 übertragen
und vermittels Kegelräder 23 und 24 oder anderer Übertragungsmittel die Trockenmaschine
angetrieben. Die Reibrolle 2i wird mittel einer auf Gewindespindel 25 sich führenden
Gabel 26 durch Drehen der Spindel 25 in die Stellung gebracht, welche der erforderlichen
Arbeitsgeschwindigkeit der Trockenmaschine entspricht.
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Abb.9 und io zeigen einen Antrieb mit konischen Riemenscheiben. Die
Konusscheibe 27 erhält ihren Antrieb durch die -Riemenscheibe 29 und 30 vermittels
des Riemens 3 i, der sich in verstellbaren Gabeln 32 und 33 führt. Es kann durch
das Verstellen der letzteren durch Drehung der Spindeln 34 und 35 eine verschiedenartige
Geschwindiä keit der Trockenmaschine erreicht werden. Das Stirnrad 36 überträgt
die Drehbewegung der Antriebscheibe 28 auf die Trockenmaschine.
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Abb. il und i2 zeigen Lias Reibrollenwendegetriebe, welches zum Verstellen
der Schraubenspindel 25 (Abb. 7 und 8) oder der Schraubenspindeln 34 und 35 (Abb.
io) verwend-et werden kann. Die drei Stirnräder 37, 38 und 39 erhalten ihren Antrieb
von der Abtriebwelle 22 des Planscheibenvorgeleges (Abb. 7) durch die Riemenscheiben
40, 41 und den Riemen 42 (Abb. 6). Das Stirnrad 37 ist mit der Riemenscheibe 41
verbunden, und ebenso sind die beiden Stirnräder 38, 39 mit den Rillenscheiben 43,
44 verbunden, und letztere laufen auf den Bolzen 45, die im Schwinghebel 46 eingesetzt
sind. Der
Schwinghebel 46 wird durch die beiden Magnete 47, 48 angezogen,
wenn die letzteren erregt werden, und dadurch kommen die Rillenscheiben 43 bz-,v.
44 mit der fest gelagerten Rillenscheibe 49 in Berührung und versetzen dieselbe
in eine Links- oder Rechtsdrehbewegung. Dadurch, daß das Kettenrad 5o mit der Rillenscheibe
49 auf einer gemeinsamen Welle befestigt ist, erhält das Kettenrad eine gleiche
Drehbewegung wie die Rillenscheibe 49 und kann bei Betätigung des Reibrollenwendegetriebes
vermittels der Kette 51 und des Kettenrades 52, welches auf der Gewindespindel 25
befestigt ist, der letzteren eine Links- oder Rechtsbewegung geben. An Stelle der
Gewindespindel 25 (Abb.7) kann man vermittels der vorbeschriebenen Vorrichtung
die Gewindespindeln 34, 35 (Abb. ro) in Drehbewegung versetzen und durch Veränderung
des Riemenauflaufes die Gangart der Trockenmaschine verändern.
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Abb. 13 zeigt, wie der Feuchtigkeitsmesser 5 (Abb. i, 2), welcher
als thermoelektrischer Fernfeuchtigkeitsmesser gedacht ist, der aber ebensogut als
Haarfeuchtigkeitsmesser Anwendung finden kann, die Regelvorrichtung beeinflußt.
Von der Voraussetzung ausgehend, daß zur Einleitung der G:schwindigkeitsänderung
an der Trockenm:ischine die feinempfindlichen Zeiger des Feuchtigkeitsmessers nicht
unmittelbar zur Betätigung von elektrischen Schaltern oder Sfeue-ventilen (bei Anwendung
von Vakuum, Druckluft oder Druckwasser) verwendet wersen können, kommt eine Renelvorrichtung
zur Anwendung, welche ihren A-trieb zwangläufig von der Trockenmaschine erhalten
kann. Von einer geeigneten Welle der Trokkenmaschine oder einer anderen Kraftquelle
wird die Schneckenwelle 53 getrieben, und durch diese werden vermittels Schneckenrades
54 und Kettenräder 55 und 56 die beiden Steuerwellen 57 und 58 gedreht. Auf der
Steuerwelle ;7 befindet sich das Nockenrad 59, und durch dieses wird das parallelograinmartig
aufgehängte Gestell, bestehend aus den Querrollen 6o, 61, Armen 63, 64 und den Verbindungen
6j, bewegt. Dieses Gestell wird durch die Zugfeder 66 stets nach oben gezogen. Die
Querwelle 61 ist einpolig mit der Schwachstrombatterie verbunden. Zwischen dieser
Welle und der Schaltwalze 67 bewegt sich der zwischen Spitzen aufgehängte Zeiger
68, welcher vom Feuchtigkeitsmesser elektrisch oder mechanisch (beim Haarhygrometer)
beeinflsßt wird. Die Schaltwalze 67 ist drehbar angeordnet und besitzt zwei Metallmäntel,
welche durch die querschraffierten Porzellanhülsen unterbrochen sind. Die Berührung
des metallischen Vorderteils vom Zeiger 68 mit der linken Metallfläche der Schaltwalze,
welche dann eintritt, wenn der Zeiger zwangläufig durch das Parallelogrammgestell
auf die Schaltwalze gedrückt wird, bewirkt eine Erregung des Magneten 69, während
eine Berührung .des Zeigers 68 mit der rechten Mantelfläche eine Erregung des Magneten
7o bewirkt. Beide Magnete sind mit dem zweiten Pol der Batterie verbunden. Solange
sich der Zeiger 68 über der schrägverlaufenden Porzellanmantelfläche befindet, wird
derselbe beim Berühren mit dieser den elektrischen Strom nicht weiterleiten, und
man kann durch Verdrehen der Schaltwalze das unwirksame Spiel des Zeigers 68 vergrößern
oder verkleinern, so daß beispielsweise eine Bewegung des Zeigers zwischen den Skalazahlen
to bis 30 keine elektrische Stromübertragung herbeiführt; dreht man jedoch
die Schaltwalze so, daß die Spitze des Porzellanmantels mehr nach oben kommt, so
wird der Zeiger 68 schon bei einer ganz kleinen Skalazahldifferenz eine Erregung
der Magnete bewirken. Durch geringere oder größere Umdrehungszahl der Schneckenwelle
53 kann man die Anzahl der Abwärtsbewegungen und damit die Stromverbindungen durch
den Zeiger 68 in einer bestimmten Zeit vermehren oder vermindern. Auf der unteren
Steuerwelle 58 befinden sich die,Nockenräder 71, 72. Dieselben haben den Zweck,
die unter Federzug stehenden Kontalzth2bel 73, 74. «-elche auf der Querwelle 84
drehbar aufgehängt sind, in bestimmten Zeitabständen anzuheben, damit die durch
das Senken des Vorderteiles dieses Hebels eingetretene Stromverbindung zwischen
der Starkstromleitung und den Starkstrommagneten 47, 48 wieder unterbrochen wird.
Durch die Erregung der Magnete 69, 70 werden die Sperrhebel 75, 76 angehoben
und die Kontakthebel 73, 74 entsichert, so daß sich diese auf die Kontaktplatten
auflegen können, was dann möglich ist, wenn die Nocken der Scheiben 71, 72
nicht auf die Rolle der Hebel 73, 74 einwirken. Dadurch wird der Strom kurzges-hlossen
und die Magnete 47, 48 erregt. Der besseren Veranschaulichung wegen ist das durch
Abb. 11, 12 dargestellte und beschriebene Reibrollenwendegetriebe, auf welchem die
Magnete 47, 48 befestigt sind, nochmals mitgezeichnet.
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Die Abb. 14, 15, 16 und 17 zeigen die Ausführung der Regelvorrichtung,
wenn, an Stelle von Magneten, durch Vakuum, Druckluft oder Feuchtigkeit bewegte
Kolben am Reibrollenwendegetriebe (Abb. 16 und 17) angewendet werden sollen. Die
mit gleichen Zahlen wie bei Abb. 13 bezeichneten Hebel 73 werden ebenfalls
durch Schwachstrommagnete 69 unter Benutzung der Sperrhebel 75 entsichert und durch
Federkraft im Vorderteil
nach unten gezogen, wodurch vermittels
eines Schiebers 77, der sich im Gehäuse 78 auf und ab bewegen kann, die Verbindung
zwischen den Druckzylindern 79, So und der Kraftquelle hergestellt wird. Beim Anheben
des Hebels 7 3 durch die Nockenscheibe 71
wird der Steuerkolben wieder in
die Stellung nach Abb. 14 gebracht und durch Hebel 75
gesichert. Der Druck
auf den Zyl:nder79 oder So kann entweichen, und der Hebel 46 wird durch Federn in
seine Mittelstellung gedrückt, wodurch die Reibrollen 44 und 49 voneinander entfernt
werden und Stillstand der Reibrolle 49 und des Kettenrades 5o eintritt.
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Abb. IS zeigt die Ausführung, wenn am Reibrollenwendegetriebe der
Einlaßschieber eines Dampf- oder Flüssigkeitsgetriebes oder der Schalthebel eines
Elektromotors mit veränderlicher Geschwindigkeit betrieben werden soll, in welchem
Falle mittels Schnecke 8 1 auf Schneckenrad 82 getrieben wird und durch die
Zugstange 83 der Schieber oder Schalthebel betätigt wird.