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Vorrichtung zum Entfeuchten und Trocknen von Textilgutwickeln Durch
das Patent 659 oog ist eine Vorrichtung zum Vor- und Fertigtrocknen von Textilgut
geschützt, bei welchem ein Luftbewegungsmittel auf der Saugseite über einen Wasserabscheider
mit dem Innenraum eines Gutsträgers und auf der Druckseite über eine Heizvorrichtung
mit dem Innenraum eines zweiten Gutsträgers verbunden ist. Die Druck-bzw. Saughöhe
sowie die Luftmengen des Luftbewegungsmittels .ändern sich bei Anwendung von Fliehkraftgebläsen
jeweils mit dem Widerstand, den die strömende Luft durch das Textilgut hindurch
findet. Bei großem Widerstand wird die volle Druckhöhe bei .einer entsprechend dem
Widerstande verringerten Fördermenge sich einstellen, dagegen bei kleinem Widerstand
die größte Fördermenge bei entsprechend verringerter Druckhöhe. Da aber die Fördermenge,
die durch das Textilgut hindurchgeht, als Maß für die entzogene Feuchtigkeitsmenge
dienen kann, ist die Vergrößerung der Fördermenge entsprechend der fortschreitenden
Trocknung an sich erwünscht, weil dadurch der Trockenvorgang wesentlich verkürzt
wird. Andererseits aber ergibt sich eine wesentliche Erhöhung der Ablufttemperatur
bei der Fertigtrocknung, weil die Einwirkungsdauer der heißen, quer durch die Wickellagen
strömende Luft' infolge der größeren Geschwindigkeit bei abnehmendem Widerstand
zu kurz ist, um den auf Diffusion beruhenden Wärmeaustausch bis zum Gleichgewicht
erfolgen zu lassen, so daß noch ungenutzte Wärmeenergien mit der Abluft verlorengehen.
Diese Erscheinung wird insbesondere in denjenigen Fällen auftreten, in denen der
Unterschied der Widerstände bei Durchströmen des nassen Textilgutes einerseits und
des angetrockneten andererseits sehr groß. ist, wie z. B. beim Entwässern und Trocknen
von Textilgut auf Kettb,äumen, welche zum Entwässern einenDruckunterschied von 0,4
bis 0,3 atü und feim Trocknen einen solchen von o,2 bis o, i 5 atü benötigen.
Bei Kreuzspulen sind die entsprechenden Zahlen 0,2 bis o, i 5 atü beim Entwässern
und o,i bis 0,07 5 beim Trocknen.
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Es wurde nun gefunden, daß. eine Anpassung der Gebläseleistung an
diese sehr unterschiedlichen Widerstände bei möglichst gleichbleibenden Fördermengen
in der Weise erfolgen kann, daß zwei- oder mehrstufige Geblase
verwendet
werden, bei welchen durch besondere Mittel die Wirkungen der Einzel- , stufen hintereinander-
oder nebeneinandergeschältet werden können. Es wird zu dem Zwecke das Luftbewegungsmittel
mit zwei. oder mehreren auf der gleichen Welle angeordneten Flügelrädern ausgerüstet
und werden in dem Gehäuse durch Steuerscheiben verschließbare Öffnungen angeordnet;
welche offen ein Überströmen der von dein ersten Flügelrad bewegten Luft zu dem
zweiten Flügelrad und von da gegebenenfalls zuginem dritten und vierten durch die
Steuerscheiben, geschlossen dagegen die Förderung der Luft von jeder Stufe durch
den zugehörigen Druckstutzen über ein Heizregister in die Innenräume der aufgesetzten
Gutsträger ermÖglichen, so daß eine Einstellung der Einrichtung auf den verschiedenen
Widerstand des Trockengutes möglich ist In der Zeichnung ist die Erfindung für ein
zweistufiges Luftbewegungsmittel als Beispiel gezeichnet.
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Abb. i zeigt den Grundriß der Gesamtanlage und das Luftbewegungsmittel
in der Stellung zum Vorentwässern.
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Abb. 2 zeigt den Querschnitt @ des Luftbewegungsmittels in der Stellung
zum Trocknen.
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Der Absaugeständ i, mit einem Wasserabscheider bekannter Konstruktion
ausgerüstet, ist durch die -Rohrleitung 2 mit dem Saugstutzen 3 des Luftbewegungsmittels
q., das durch den Motor 5 angetrieben wird, vQrbunden. - An der Rohrleitung 2 befindet
sich ein verschließbarer Frischluftstutzen 6 für die erste Druckstufe und an dem
Luftbewegungsmittel 4. ein weiterer Frischluftstutzen 7 für die zweite Druckstufe.
Ferner hat jede Stufe ein eingebautes Heizregister B bzw. 9, welches in dem jeweiligen
Druckstutzen io bzw. i i der beiden Druckstufen eingebaut ist. Die beiden Trockentische
i q. und 15 zur Aufnahme von je zwei Gutsträgern sind mit den Druckstutzen i o bzw:
i i durch die Leitungen 12 und 13 verbunden.
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Der Saugstutzen 3 mündet in den Ringraum 16, welcher zum ersten Flügelrad
17 in der ersten' Druckstufe 18 überleitet. Weiter befindet sich in dem Druckraum
18 die Steuer-Scheibe ig, - welche einen zylinderförmigen Ring 2o mit der öffnung
2 i sowie dem Ansatzstück 22 besitzt. In der feststehenden Mutter 23, von denen
insgesamt drei Stück an der Steuerscheibe i 9 befestigt sind, dreht sich die Spindel
24, welche auf der einen Seite in der Trennwand 25 drehbar gelagert ist und auf
der anderen Seite ein Handrad 26 mit einem Zahnkettenrad trägt, mit Hilfe dessen
durch .eine nicht gezeichnete Zahnkette die beiden anderen nicht gezeichneten Spindeln
24 im Gleichtakt gedreht werden. Die Trennscheibe 27 mit den Leitschaufeln 28 bildet
in dem Gehäuse 29 mit dem Frischluftstutzen 7 für die zweite Stufe den Überleitungskanal
zum Flügelrad 31 der zweiten Stufe 30.
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Der naß behandelte Textilgutträger wird auf den Absaugetisch i aufgesetzt
und bei Hintereinanderschaltung der Flügelräder gemäß Äbb. i ' entwässert, wobei
das abgesaugte Wasser in bekannter Weise in dem untergebauten Wasserabscheider gesammelt
wird. Hierbei ist der Frischluftstutzen 6 der Stufe 18 durch eine Klappe und der
Frischluftstutzen 7 der Stufe 3o durch das Ansatzstück 22 der Steuerscheibe ig geschlossen.
In dieser Stellung der Steuerscheibe i 9 schließt der zylinderförmige Ring 2o die
Stutzenöflnung des Stutzens i o der ersten Stufe 18 ebenfalls dicht ab.
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Die angesaugte Luft verläßt das Luftbewegungsmittel nur durch den
Stutzen i i und trocknet im Dauerbetrieb während der Absaugezeit von io bis 15 Minuten
nur die Träger auf dem Trockentisch 15, während die Träger auf dem Trockentisch
14 während dieser Zeit ünbeaufschlagf bleiben. In der Rohrleitung 13 kann auch ein
Stutzen mit einer Klappe angeordnet sein, um gegebenenfalls zur Erhöhung des Druckunterschiedes
während der Absaugung die Abluft direkt ins Freie führen zu können.
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Nach der Absaugung werden die Stufen durch Drehen des Handrades 26
und dem damit erreichten Verschieben der Steuerscheibe i9 bis zum abdichtenden Anliegen
derselben an der Trennscheibe 27 getrennt (Abb. 2). Diese Verschiebung kann sowohl
bei Stillstand als auch während des Betriebes vorgenommen weiden. Durch diese Verstellung
wird die öffnüng des Stutzens io und die öffnung des Frischluftstutzens .7 der zweiten
Stufe 30 mit dem Innern des Gehäuses 29 verbünden, wodurch nunmehr jede Stufe für
sich allein wirksam ist und die Luftmenge verdoppelt und der Druck halbiert wird.
Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß die mögliche Trockenleistung je nach Anzahl
der Stufen vervielfacht und zugleich die Luftgeschwindigkeit der Trockenluft durch
das Textilgut verringert und damit die Einwirkdauer der Hei13-luft vergrößert wird,
wodurch die Verdunstungsmenge unter weitgehendster Ausnutzung der aufgewendeten
Wärme steigt. Die vorliegende Erfindung soll sich auf alle Möglichkeiten .erstrecken;
die in der wirtschaftlichen Ausnutzung der aufzuwendenden Mittel liegen, z. B. auch
bei der Trocknung von. schwer und leicht durchdringbaren Textilgütern, beispielsweise
Kettbäumen und Kreuzspulen auf einem Apparat. ,
lm Falle, daß beide
Gutsträger, Kettbäume und Spulenträger, entwässert und getrocknet werden sollen,
wird man ein vierstufiges Luftbewegungsmittel verwenden mit drei Steuerscheiben,
ähnlich der, welche in der Zeichnung Abb. i und Abb. 2 veranschaulicht ist, wobei
die Steuerscheiben der Stufe i und 3 miteinander verbunden sein können und durch
eine Verstellvorrichtung bewegt werden, während die Steuerscheibe der Stufe 2 für
sich allein verstellbar ist. Auf diese Weise ist es möglich, einen Kettbaum mit
vier hintereinandergeschalteten Stufen, d. h. einem Druckunterschied von o,3 Atm.
zu entwässern und anschließend zwei Kettbäume mit je zwei hintereinandergeschalteten
Stufen, d. h. einem Druckunterschied von je 0,2 Atm. sowie gegebenenfalls auch mindestens
vier Spulenträger mit parallel geschalteten Stufen, d. h. mit einem Druckunterschied
von je etwa o, i Atin. zu trocknen. Die Verstellung kann auch, ohne von der Erfindung
abzuweichen, anstatt durch Verschieben der Steuerscheibe durch Drehen entsprechend
ausgebildeter Vorrichtung vorgenommen werden.