DE1096082B - Verfahren zur Bestimmung der Feuchtigkeit von Gegenstaenden flaechenhafter Ausdehnung, insbesondere Papieren, Textilien, Folien usw., sowie Geraet zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung der Feuchtigkeit von Gegenstaenden flaechenhafter Ausdehnung, insbesondere Papieren, Textilien, Folien usw., sowie Geraet zur Durchfuehrung des VerfahrensInfo
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Description
DEUTSCHES
Es ist bekannt, daß der Feuchtigkeitsgehalt von Papieren, Textilien usw. ausgedrückt werden kann, entweder
durch Angabe des Wassergehaltes bezogen auf Volumen oder Gewichtseinheiten des betreffenden
Stoffes oder durch diejenige Luftfeuchtigkeit, bei weleher
der Stoff weder Wasser aus der Luft aufnimmt noch Wasser an die Luft abgibt. Die Feuchtigkeit der
Luft ist dann im Gleichgewicht mit der Feuchtigkeit des betreffenden Stoffes, weshalb man von der Gleichgewichts-Luftfeuchtigkeit
spricht. ίο
Es ist bereits bekannt, diese Gleichgewichts-Luftfeuchtigkeit durch Messung des elektrischen Widerstandes
einer hygroskopischen, elektrolytischen Sonde zu bestimmen, die sich in einer an den Prüfling angrenzenden,
gegen den Prüfling hin offenen Kammer befindet. Auch ist zur Ausschaltung des Temperatureinflusses
schon vorgeschlagen worden, bei der Messung des elektrischen Widerstandes der genannten
Sonde in einer Brückenschaltung als Bezugswiderstand den elektrischen Widerstand einer zweiten hygroskopischen
Sonde zu benutzen, die gleich ausgebildet und der an der Meßstelle herrschenden Temperatur
ausgesetzt ist. Gemäß diesem früheren Vorschlag sind die beiden Sonden in zwei getrennten Kammern
eines gemeinsamen Gehäuses angeordnet. Die Kammer mit der eigentlichen Meßsonde ist gegen die Stoffbahnen,
deren Feuchtigkeit gemessen werden soll, offen, wogegen die zweite Sonde von der gegebenen
Raumluftfeuchte beeinflußt wird oder in einer hermetisch geschlossenen Kammer untergebracht ist. Die
Bestimmung der Feuchtigkeit der Stoffbahnen erfolgt kontinuierlich, indem die Stoffbahnen an der Meßstelle
vorbeibewegt werden.
Bei der kontinuierlichen Messung spielt es in den meisten Fällen eine untergeordnete Rolle, wenn der
bahnförmige Prüfling gegenüber den beiden Sonden einen konstanten Temperaturunterschied aufweist, da
in der Regel eine Vergleichsmessung genügt. Ferner wird bei der kontinuierlichen Messung in der Regel
mit einer erzwungenen Luftströmung gearbeitet, welche die Feuchtigkeit von Prüfling zur Meßsonde
fördert. Durch die Luftströmung wird dem Prüfling Feuchtigkeit in erheblichem Maße entzogen. Dies ist
bei der kontinuierlichen Messung gestattet, da der Feuchtigkeitsentzug fortlaufend an anderer Stelle der
Bahn erfolgt. Bei einer diskontinuierlichen Messung an zugeschnittenen Papieren z. B. darf kein Feuchtigkeitsentzug
durch eine Luftströmung erfolgen, da dadurch die Messung sofort wesentlich verfälscht und
der Prüfling im Laufe der Messung ständig trockener würde. Zudem ist bei der diskontinuierlichen Messung
keine Gewähr vorhanden, daß ein allfälliger Temperaturunterschied zwischen dem Prüfling und den Sonden
bei allen Messungen immer gleich ist. Aus diesem Verfahren
zur Bestimmung der Feuchtigkeit
von Gegenständen flächenhafter
Ausdehnung, insbesondere Papieren,
Textilien, Folien usw.,
sowie Gerät zur Durchführung
des Verfahrens
Anmelder:
Zürcher Papierfabrik an der Sihl,
Zürich (Schweiz)
Zürich (Schweiz)
Vertreter: Dipl.-Ing. R. Müller-Bömer,
Berlin-Dahlem, Podbielskiallee 68,
und Dipl.-Ing. H.-H. Wey, München 22, Patentanwälte
und Dipl.-Ing. H.-H. Wey, München 22, Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 23. Dezember 1954
Schweiz vom 23. Dezember 1954
Max Müller, Langnau am Albis, Bern (Schweiz),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Grunde muß für die diskontinuierliche Messung möglichst gleiche Temperatur von Prüfling und Sonden
angestrebt werden.
Die vorstehenden Betrachtungen zeigen, daß zwischen der kontinuierlichen Feuchtigkeitsmessung an
laufenden Bahnen und der diskontinuierlichen Feuchtigkeitsmessung einzelner, gegenüber dem Meßgerät
nicht bewegter Blätter oder Bogen ein wesentlicher Unterschied besteht und beachtet werden muß, weshalb
man die für kontinuierliche Messungen bereits vorgeschlagenen Verfahren und Geräte nicht ohne
weiteres auch für diskontinuierliche Messungen benutzen kann.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Gerät, um diskontinuierliche Messungen der Feuchtigkeit
von Gegenständen flächenhafter Ausdehnung, insbesondere Papieren, Textilien, Folien usw. rasch, bequem
und vor allem präzis durchführen zu können.
Das erfindungsgemäße A^erfahren besteht darin, daß
man vor der Messung das Gehäuse mit den beiden Kammern, die je eine Meßsonde bzw. eine Bezugs-
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sonde enthalten, auf eine metallische Grundplatte von verhältnismäßig großer Masse aufsetzt, damit das Gehäuse
und die Grundplatte gleiche Temperatur annehmen, und daß man für die Messung den Prüfling zwischen
die Grundplatte und das Gehäuse einlegt, so daß auch der Prüfling die erwähnte gleiche Temperatur
annimmt. Auf diese Weise wird erreicht, daß nicht nur die beiden hygroskopischen Sonden gleiche Temperatur
aufweisen, sondern während der Messung auch der Prüfling selbst die gleiche Temperatur besitzt. Nur so
sind die Voraussetzungen für eine fehlerfreie diskontinuierliche Messung gegeben.
Um eine sowohl von der Temperatur als auch von dem Feuchtigkeitsgehalt der Umgebungsluft unabhängige
Messung zu erzielen und mit einer einzigen Eichkurve auszukommen oder das zur Messung des elektrischen
Widerstandes der Meßsonde dienende Instrument direkt in Einheiten der Feuchtigkeit eichen zu
können, enthält beim Gerät nach der Erfindung die hermetisch geschlossene Kammer außer der Sonde ein
an sich bekanntes Mittel zur Erzeugung einer Atmosphäre konstanter Feuchtigkeit und bildet der Mantel
des den beiden Kammern gemeinsamen, aus Metall bestellenden Gehäuses gleichzeitig für die andere
Kammer die Umrandung, die lose auf die metallische Grundplatte von verhältnismäßig großer Masse oder
auf den auf die Grundplatte aufgelegten Prüfling aufsetzbar ist. Diese Ausbildung vermeidet eine Luftströmung,
die dem Prüfling eine unzulässig hohe Menge Feuchtigkeit entziehen würde, und ist daher für die
diskontinuierliche Messung besonders geeignet.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung,
in welcher rein beispielsweise eine Ausführungsform des Gerätes gemäß der Erfindung dargestellt ist und
an Hand welcher das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise beschrieben ist.
Fig. 1 zeigt einen senkrechten Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel des Gerätes und durch einen
Prüfling während der Feuchtigkeitsbestimmung;
Fig. 2 stellt in größerem Maßstab das Hygrometerelement des Gerätes in Ansicht von unten oder von
oben dar.
Das in Fig. 1 veranschaulichte Gerät weist eine metallische Grundplatte 11 von verhältnismäßig großer
Masse auf. Die Grundplatte 11 dient zum Auflegen des blatt- oder bogenförmigen Prüflings 12, dessen
Feuchtigkeit bestimmt werden soll.
Auf den Prüfling ist ein Metallkörper 13α aufsetzbar, welcher eine nach unten offene, flache Kammer
14a enthält. In der Kammer 14a ist ein scheibenförmiger Isolierträger 15a aus Quarz, Glas oder Porzellan
mit Hilfe einer gelochten Scheibe 31 und mittels Schrauben 32 festgehalten, derart, daß die gelochte
Scheibe 31 dem Isolierträger gegen unten hin mit Abstand vorgelagert ist. Zwischen dem Isolierträger 15a
und der gelochten Scheibe 31 sowie zwischen dem Isolierträger 15a und dem Metallkörper 13 a sind elastisch
nachgiebige Dichtungsringe 33 und 34 eingeschaltet, welche eine hermetische Abdichtung zwischen
der flachen Kammer 14a und einer zweiten Kammer 35 schaffen und den Träger 15 a von dem Körper 13 a
und der Platte 31 isolieren. Die Kammer 35 ist durch den Träger 15a vollständig abgeschlossen und enthält
ein Gefäß 36 mit einem Feuchtigkeitspuffer 37, der z. B. aus Kaliumkarbonat besteht und derart befeuchtet
ist, daß in der Kammer 35 ständig eine Atmosphäre mit 43 bis 44% relativer Feuchtigkeit herrscht. Das
Gefäß 36 ist mit Hilfe von Blattfedern 38 in der Kammer 35 festgeklemmt.
Der Isolierträger 15a ist auf beiden Seiten, d.h. gegen die unten offene Kammer 14a und gegen die geschlossene
Kammer 35 hin mit zwei Edelmetallelektroden 16 und 17 sowie mit einer hauchdünnen, hygroskopischen,
elektrolytischen Schicht 18 versehen, welche die beiden zugeordneten Elektroden 16 und 17
miteinander verbindet, wie dies in Fig. 2 veranschaulicht ist. Die Schicht 18 stellt eine elektrisch leitende
Verbindung zwischen den beiden Elektroden 16 und 17 her, dient als Sonde zur Messung der Feuchtigkeit
und besteht aus einer hygroskopischen Salzlösung (z. B. Zinkchlorid, Lithiumchlorid usw.) in Mischung
mit Pigmenten (z. B. Bariumsulfat, Titandioxyd, Quarzpulver, wasserunlösliche Kunstharzpulver usw.),
Verdickungsmittel!! (ζ. Β. Gelatine, wasserlösliche Kunstharze) und Netzmitteln (z. B. quarternäre Ammoniumverbindungen
mit einem längeren aliphatischen Rest). Die hygroskopische Salzlösung kann entweder
mit allen drei genannten Zusätzen gemischt sein oder aber nur einen oder zwei beliebige der genannten
Zusätze in Mischung enthalten. Jede der Elektroden 16 und 17 ist mit einem isolierten Anschlußleiter 41,
42, 43 bzw. 44 versehen. Diese Leiter sind paarweise durch Bohrungen 45 des Körpers 13 a hindurchgeführt.
Oben ist der Metallkörper 13 α mit einem Metalldeckel 46 versehen, der einen Handgriff aus Isoliermaterial
aufweisen kann. Die Leiter 41 bis 44 gelangen zunächst in den vom Deckel 46 eingeschlossenen Raum,
von welchem sie durch eine Öffnung 47 hindurch nach außen geführt sind.
Zwischen der gelochten Platte 31 und der äußeren hygroskopischen Schicht 18 ist ein Staubfilter 50 angeordnet,
das zwischen zwei Dichtungsringen 33 eingespannt ist. Das Staubfilter 50 besteht aus einem feinen
Drahtsieb, dessen Maschen mit einem nichthygroskopischen Pulver, z. B. Quarzpulver, ausgefüllt sind.
Bei der Herstellung dieses Filters 50 wird das Pulver zu einem dicken wäßrigen Brei angerührt, der nachher
auf das Sieb aufgestrichen wird. Den überschüssigen Brei wischt man vorsichtig mit etwas Watte ab. Um
das Quarzpulver zu binden, wird nach dem Eintrocknen des Breies das Filter mit einer 5°/oigen Lösung
von Paraffin in Toluol besprüht und nach dem Abdunsten des Toluols kurze Zeit auf 100° C erhitzt.
Das Filter 50 verhütet wirksam, daß sich Staubteilchen auf der äußeren elektrolytischen Schicht 18 absetzen.
Die gelochte Platte 31 dient zum mechanischen Schutz des Filters 50.
Die beiden elektrolytischen Schichten 18 auf der Unterseite und der Oberseite des Isolierträgers 15α
sind genau gleich ausgebildet und werden z. B. wie folgt hergestellt:
Man löst 2 g Lithiumchlorid in 25 g Wasser, worauf man in der entstehenden Salzlösung noch 2 g niederviskose Gelatine unter leichtem Erwärmen löst. Der
Lösung wird nachher in einem Mörser noch 25 g Bariumsulfat beigemischt, worauf man die Masse auf
den Isolierträger 15a, der zuvor mit den Elektroden
16 und 17 belegt worden ist, aufstreicht. Die Schichten 18 sind vor dem Einbau des Isolierträgers 15a in
den Metallkörper 13a künstlich zu altern.
Der elektrische Widerstand der als Meßsonde dienenden unteren Schicht 18 wird in einer Brückenschaltung
gemessen, in welcher der Widerstand der oberen elektrolytischen Schicht 18 als Bezugswiderstand benutzt
wird. Zu diesem Zweck sind gemäß Fig. 1 die einen Elektroden 16 mittels der Leiter 41 und 43 an
die beiden Enden eines Schleifdrahtwiderstandes 51 angeschlossen, während die beiden anderen Elektroden
17 mittels der Leiter 42 und 44 miteinander verbun-
den und an ein Anzeigeinstrument 52 angeschlossen sind, das andererseits mit dem Schleifer 53 der Brücke
in Verbindung steht. Die Brücke wird an Klemmen 54 und 55 mit Wechselspannung von z. B. 1 Volt gespeist.
Dem Anzeigeinstrument 52 kann ein nicht gezeichneter Verstärker vorgeschaltet sein.
Bei Nichtgebrauch des beschriebenen Gerätes stellt man den Metallkörper 13 α stets auf die Grundplatte 11
auf, damit beide Teile die gleiche Temperatur annehmen. Den Prüfling 12 legt man auf die Platte 11, wobei
dann der Körper 13 α auf den Prüfling aufgestellt wird, wie Fig. 1 zeigt. Innerhalb weniger Sekunden
nimmt auch der Prüfling 12 die Temperatur der Platteil und des Körpers 13a an. In der Kammer
14a stellt sich über dem Prüfling die Gleichgewichts-Luftfeuchtigkeit ein, welche durch die Löcher der
Platte 31 und durch den Filter 50 hindurch zur äußeren hygroskopischen Schicht 18 diffundiert. Da bei der
Messung des Widerstandes dieser Schicht die jeweils herrschende Temperatur in gleicher Weise auch auf ao
die andere Schicht 18 auf der Oberseite des Isolierträgers 15a einwirkt, werden die durch Temperaturänderungen
bedingten Widerstandsänderungen der Schichten 18 kompensiert, so daß die Messung unabhängig
von der Temperatur wird. Es ist daher möglieh, dem Schleifer 53 eine direkt in Feuchtigkeitsprozenten geeichte Skala zuzuordnen. Gegebenenfalls
ist es auch möglich, den Abgriff des Potentiometers 51 fest einzustellen und das Instrument 52 mit einer in
Feuchtigkeitsprozenten geeichten Skala zu versehen. Wegen der gleichartigen Beschaffenheit der beiden
elektrolytischen Schichten 18 auf der Ober- Und der Unterseite des Trägers 15 a sind auch allfällige Veränderungen
zufolge Alterung dieser Elemente praktisch weitgehend ohne Einfluß auf das Meßresultat,
wobei selbstverständlich Voraussetzung ist, daß die Feuchtigkeit in der geschlossenen Kammer 35 immer
konstant bleibt.
Das beschriebene Gerät und Meßverfahren haben den Vorteil, daß sie gestatten, auch die Feuchtigkeit
von verhältnismäßig kleinen und dünnen Prüflingen flächenhafter Ausdehnung zu bestimmen, was bisher
nicht möglich gewesen ist. So ist es z. B. möglich, sogar die Feuchtigkeit eines einzelnen Papierblattes zu
messen, das nur 30 g/m2 wiegt. Dies wird wegen des verschwindend kleinen Feuchtigkeitsbedarfes der äußeren
hygroskopischen Schicht 18 ermöglicht.
Bei der beschriebenen Ausführungsform des Gerätes tragen die als Bezugswiderstand dienende Schicht
18 und das Staubfilter 50 wesentlich bei zu einer hohen zeitlichen Stabilität der Eichung des Gerätes. Bisher
bekanntgewordene Hygrometer, bei denen der elektrische Widerstand von Schichten aus reinen Salzlösungen
oder von Schwefelsäure gemessen wird, erreichen nicht diese Konstanz.
Man hat zwar schon Hygrometer mit Kunstharzschichten, insbesondere aus Polyvinylalkohol, sowie
Gelatineschichten als Hygrometersonden vorgeschlagen, die eine befriedigendere Konstanz der Eichung
zeigen als die erwähnten Hygrometer, doch haben diese Schichten den Nachteil einer ungünstig verlaufenden
Widerstands-Feuchtigkeits-Charakteristik, die sich als Exponentialfunktion über mehrere Zehnerpotenzen
erstreckt, wenn die Feuchtigkeit von 10 bis 90 % ändert. In diesem Falle kann man nicht mit
einem einzigen Bereich des Gerätes auskommen, sondern es muß der Referenzwiderstand mehrmals umgeschaltet
werden, um die ganze Feuchtigkeitsskala überstreichen zu können. Mit Hilfe der beschriebenen
elektrolytischen Schichten macht es hingegen keine Schwierigkeiten, Feuchtigkeiten von 10 bis 90 % relativer
Luftfeuchtigkeit in einem einzigen Bereich zu erfassen, so daß also eine Umschaltung des Meßbereiches
hinfällig wird.
Nach dem beschriebenen Verfahren und mit dem beschriebenen Gerät läßt sich nicht nur die Feuchtigkeit
von Papieren, sondern auch von Textilien, Folien und anderen Gegenständen flächenhafter Ausdehnung
rasch und einfach bestimmen.
Claims (14)
1. Verfahren zur diskontinuierlichen Bestimmung der Feuchtigkeit von Gegenständen flächenhafter
Ausdehnung, insbesondere Papieren, Textilien und Folien, durch Vergleichsmessung des elektrischen
Widerstandes einer hygroskopischen, elektrolytischen Meßsonde und einer ebensolchen Bezugssonde, wobei die Meßsonde in einer gegen den
Prüfling hin offenen Kammer und die Bezugssonde in einer vollständig geschlossenen Kammer eines
gemeinsamen Gehäuses untergebracht sind, dadurch gekennzeichnet, daß man vor der Messung das
metallische Gehäuse mit den beiden Kammern auf eine metallische Grundplatte von verhältnismäßig
großer Masse aufsetzt, damit das Gehäuse und die Grundplatte gleiche Temperatur annehmen, und
daß man für die Messung den Prüfling zwischen die Grundplatte und das Gehäuse einlegt, so daß
auch der Prüfling die erwähnte gleiche Temperatur annimmt.
2. Gerät zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit zwei gleich ausgebildeten hygroskopischen,
elektrolytischen Sonden, die sich in getrennten Kammern eines gemeinsamen Gehäuses
befinden, deren eine hermetisch geschlossen und deren andere gegen den Prüfling hin offen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die hermetisch geschlossene Kammer (35) außer der Sonde (18) ein an
sich bekanntes Mittel (37) zur Erzeugung einer Atmosphäre konstanter Feuchtigkeit enthält, und
daß der Mantel des den beiden Kammern (35,14 a) gemeinsamen, aus Metall bestehenden Gehäuses
(13a) gleichzeitig für die andere Kammer (14 a) die Umrandung bildet, die lose auf eine metallische
Grundplatte (11) von verhältnismäßig großer Masse oder auf den auf die Grundplatte (11) aufgelegten
Prüfling (12) aufsetzbar ist.
3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kammern (14a und 35)
durch eine Isolierplatte (15 α) voneinander getrennt sind, welche als Isolierträger für die beiden, auf
verschiedenen Seiten der Isolierplatte (15 a) angeordneten elektrolytischen Schichten (18) dient.
4. Gerät nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der einen elektrolytischen
Schicht (18), welche sich in der offenen Kammer (14 a) befindet, gegen die öffnung dieser
Kammer hin ein Staubfilter (50) vorgeschaltet ist, das aus einem feinen Drahtnetz besteht, dessen
Maschen mit einem Pulver aus einem nicht hygroskopischen Stoff gefüllt sind.
5. Gerät nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß gegen die öffnung der offenen
Kammer (14a) hin dem Staubfilter (50) eine gelochte Schutzplatte (31) vorgeschaltet ist.
6. Gerät nach den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe der gelochten
Schutzplatte (31) sowohl das Staubfilter (50) als auch die Isolierplatte (15 a) am Metallkörper (13 a)
befestigt sind.
10
7. Gerät nach den Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrolytischen Schichten
aus einer Lösung eines hygroskopischen Salzes in Mischung mit Pigmenten bestehen.
8. Gerät nach den Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrolytischen Schichten
aus einer Lösung eines hygroskopischen Salzes in Mischung mit Verdickungsmitteln bestehen.
9. Gerät nach den Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrolytischen Schichten
aus einer Lösung eines hygroskopischen Salzes in Mischung mit Netzmitteln bestehen.
10. Gerät nach den Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrolytischen Schichten
aus einer Lösung eines hygroskopischen Salzes in Mischung mit Pigmenten und Verdickungsmitteln
bestehen.
11. Gerät nach den Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrolytischen Schichten
aus einer Lösung eines hygroskopischen Salzes in ao Mischung mit Pigmenten und Netzmitteln bestehen.
12. Gerät nach den Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrolytischen Schichten
aus einer Lösung eines hygroskopischen Salzes in Mischung mit Verdickungsmitteln und Netzmitteln
bestehen.
13. Gerät nach den Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrolytischen Schichten
aus einer Lösung eines hygroskopischen Salzes in Mischung mit Pigmenten, Verdickungsmitteln und
Netzmitteln bestehen.
14. Gerät nach den Ansprüchen 9,11, 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Netzmittel aus
einer quarternären Ammoniumverbindung mit einem längeren aliphatischen Rest besteht.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 453 970, 949378;
deutsche Patentanmeldung S 20860 IX/421 (bekanntgemacht am 27. 9. 1951);
Deutsche Patentschriften Nr. 453 970, 949378;
deutsche Patentanmeldung S 20860 IX/421 (bekanntgemacht am 27. 9. 1951);
Angerer-Ebert, Technische Kunstgriffe bei physikalischen Untersuchungen, 8. Auflage, Braunschweig,
1952, S. 133.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 009 680/270 12.60
Applications Claiming Priority (1)
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