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Gaswaschapparat.
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Es ist schon bekannt, Gaswaschapparate zu verwenden, welche aus mehreren
Gruppen von mit Verteilungsstoff gefüllten Kammern bestehen, und bei welchen Gas
und Waschflüssigkeit den Füllstoff in horizontaler, einander entgegengesetzter Richtung
unter gegenseitiger Berührung durchströmen.
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Gegenstand der Erfindung betrifft einen der obengenannten Apparate,
bei welchem die Kammern in ihrem oberen Teil durch doppelte durchlochte Wände mit
Zwischenräumen ohne Füllstoff voneinander getrennt sind, die sich am Boden jeder
Kammer ansammelnde Flüssigkeit durch je eine Pumpe zum oberen Teil der Kammer gehoben
und in Form von Regen darüber verteilt wird und die Flüssigkeitshöhe in den aufeinanderfolgenden
Kammern jeder Gruppe durch Überlaufen über Schwellen abnimmt. Andere Kennzeichen
der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung und den beiliegenden
Zeichnungen. Letztere zeigen schematisch ein praktischen Ausführungsbeispiel der
Erfindung.
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Abb. 1 ist ein Längsschnitt durch den Gesamtapparat, Abb. 2 eine
Endansicht.
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Der Waschapparat besteht aus einem rechteckigen Kasten beliebiger
Länge, welcher in der Längsrichtung in eine anzahl von Unterabteilen I zerlegt ist.
Auf den Seiten und am Boden der Abteile sind Metallgewebe, gelochte Bleche, Roste
oder Jelousielamellen 2, 3 angebracht. Die Abteile werden entweder mit sogenannten
Raschig-Ringen, mit Guttmann-Kugeln oder mit Koksstücken, mit Holz- oder
Metallspänen
oder mit einem beliebigen anderen Material von großer Oberfläche gefüllt.
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Zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Abteilen ist ein freier Raum
4 vorhanden, wie dies in der Zeichnung angegeben ist.
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An den Boden des Apparates setzt sich ein Rohr 5 an, auf welches
eine kleine Pumpe 6 aufgesetzt ist, um die am Boden sich ansammelnde Flüssigkeit
nach oblen zu heblen und in feinem Regen über das Füllenaterial dcs Ab teils herabfallen
zu lassen. Zu diesem Zwecke ist eine Brause nach Art einer Pfanne 7 am oberen Ende
der Abteile angebracht, welche die Flüssigkeit über die Gesamtfüllung verteilt.
Wie bereits erwähnt, kann das Füllmaterial ganz in Wegfall konunen, wenn die Flüssigkeit
genügend fein verteilt wird, so daß in den einzelnen Waschunterabteilen ein genügender
Kontakt zwischen Gas und Flüssigkeit stattfindet.
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Die Waschflüssigkeit wird bei 8 an dem einen Ende des Apparates eingeleitet,
und zwar an dem dem Gaseintritt 9 entgegengesetzten E,nde. Außer der Zirkulation
der Flüssigkeit in Richtung von oben nach unten flndet eine weitere Zirkulation
derselben von Abteil zu Abteil in wagerechter Richtung im umgekehrten Sinne zum
Pfeile 10 statt, welcher die Stromrichtung des Gases anzeigt.
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Die Flüssigkeit läuft über die am Boden angeordneten Schwellen 11
verschiedener Höbe, welche gesondert angeordnet werden können oder einen Teil der
Zwischenwände zwischen den einzelnen Abteilungen bilden. Dieser letztgenannte Flüssigkeitsumlauf
kann auch durch äußere Rohre ersetzt werden, die die einzelnen Abteile unter sich
verbinden. Die bei 9 eintretenden Gase sind vor ihrem Austritt aus dem Apparat gersungen,
die einzelnen mit beregneten Füllsubstancen großer Oberfläche beschickten Abteile
in entgegengesetzter Richtung zu passieren, wodurch leine methodische Waschung zustande
kommt. Um -Flüssigkeitsteile, welche in Gestalt von Bläschen mitgerissen werden
könnten, festzuhalten, kann man in den Weg des gases oder am Ende der Anlage Abteile
Ia anbringen, in welchen keine Beregnung stattfindet, und die ausschließlich zum
Trocknen dienen.
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Falls ein derartiges Trockenabteil 1a vor den gewöhnlichen Abteilen
liegt, wird eine erhöhte Schwelle 11a angebracht, um den Flüssigkeitsstrom zu hemmen,
welcher in diesem Falle durch die Leitung 12 abgeführt wird.
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Man kann außerdem mehrere aufeinanderfolgende Waschungen mit verschiedenen
Flüssigkeiten ausführen, indem beispielsweise eine Leitung I3 in das erste Abteil
eine besondere Flüssigkeit einführt.
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Die Trennungswände der Abteile können senkrecht stehen oder, wie
auf der Zeichnung dargestellt, etwas geneigt sein behufs Berücksichtigung des Mitreißens
der Flüssigkeit durch die Gasmasse. Die Gesamtvorrichtung kann aus Blech, Guß, Metall
oder anderen Materialien, Mauerwerk, armiertem Zement usw. bestehen, welche gegen
Zersetzungen durch die Gase oder die Flüssigkeiten widerstandsfähig sind.
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Waschapparate der beschriebenen Art können zum Waschen von Steinkohlengas
mittels Wassers verwendet werden, um das Ammoniak zu absorbleren, und ebenso zum
Waschen desselben Gasles mittels Öles zur Gewinnung der Benzole. Dieselben können
außerdem zum Waschen natürlicher Gase, welche Kohlenwasserstoffe enthalten, dienen,
um diese in Öl aufzulösen. Auch andere Gase und Dämpfe können mit beliebigen Flüssigkeiten
gewaschen werden zum Reinigen der Gase oder zur Gewinnung von Produkten, indem man
die Anlage aus geeignetem Material und in passender Größe herstellt.