DE1215C - Reinigungsverfahren für Gase und die erforderlichen Apparate - Google Patents

Reinigungsverfahren für Gase und die erforderlichen Apparate

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DE1215C
DE1215C DE000000001215DA DE1215DA DE1215C DE 1215 C DE1215 C DE 1215C DE 000000001215D A DE000000001215D A DE 000000001215DA DE 1215D A DE1215D A DE 1215DA DE 1215 C DE1215 C DE 1215C
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  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Gas Separation By Absorption (AREA)

Description

1877.
Klasse 26.
AUGUST KLÖNNE in DORTMUND. Reinigungsverfahren für Gase und die erforderlichen Apparate.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. October 1877 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren für die Reinigung und Absorption von Gasen, unter Verwendung geeigneter Apparate.
Die Erfindung ging aus dem Streben hervor, die bisher üblichen Reinigungsmethoden, die theilweise ziemlich umständlicher und unvollkommener Natur sind (z, B. die Reinigungsart des Leuchtgases in Gasfabriken von Ammoniak, Schwefelwasserstoff etc., der Hohofengase von Flugstaub), in Betreff sowohl der Anlage, als namentlich des Betriebes zu vereinfachen, Gasverluste möglichst zu umgehen, die Reinigungsmaterialien möglichst vollständig auszunutzen, im Falle der Leuchtgasreinigung ein hochgradiges Ammoniakwasser zu erzielen, bei derjenigen der Hohofengase wenig Wasser zu bedürfen, also die Gase möglichst wenig abzukühlen und denselben einen geringeren Wassergehalt zu geben und dabei ein Minimum an Raumbedarf nöthig zu machen.
Zur Erreichung des Zwecks der Erfindung werden zwei Apparate angewendet, der sogenannte »Scrubber« und der »Reiniger«.
Beide Apparate beruhen auf dem nämlichen Princip: Sie enthalten das Reinigungsmaterial in verschiedenen, eigenartig auf geneigten Böden übereinander liegenden, dabei untereinander zusammenhängenden Schichten, welche sich in entweder stetiger oder in absatzweise!· Vorwärtsbewegung befinden und für deren Ersatz sowohl durch frisches Reinigungsmaterial, als Abführung des ausgenutzten hinreichend und in der Weise Sorge getragen ist, dafs einmal jeder Gasverlust vermieden, sodann aber die Möglichkeit eines ununterbrochenen Betriebes gegeben ist.
Der Scrubber (Blatt I) ist mit einem Wascher combinirt; das Gas tritt bei α ein und wird durch Apparat b gezwungen, möglichst lange in inniger Berührung mit dem stärksten Ammoniakwasser, welches bei h eintretend und durch Kieslagen durchsickernd, sich unten sammelt, zu bleiben, um einerseits neben Ammoniak möglichst viel Schwefelwasserstoff, Kohlensäure und Naphtalin abzugeben und sich andererseits seines etwa noch anhaftenden Theergehaltes zu entledigen,
Die Abschlufsöffnungen β und ßl erhalten einen gleichmäfsigen Wasserstand im Innern des Kastens.
Statt nach der Construction b, kann der Wascher auch nach derjenigen in bt ausgeführt werden, in welcher auf einem durchlochten Bleche eine Kiesschicht lagert, welche ganz von Ammoniakwasser getränkt ist.
Nachdem das Gas den beschriebenen Apparat passirt, tritt es, aufwärts steigend, durch Kiesschichten von bestimmter Höhe; diese Kiesschichten lagern auf übereinander liegenden Rosten bezw. Horden, welche nach einer Seite, abwechselnd je nach rechts und links, behufs Vorwärtsbewegung des Kieses, dem Böschungswinkel des letzteren entsprechend, geneigt liegen. Die Länge der Horde, bezw. deren Abstand von der gegenüberliegenden Wandung, bestimmt die Höhe der einzelnen Kiesschichten.
Es entstehen durch diese Anordnung ohne erhebliche Druckzunahme für das aufsteigende Gas eine Menge Berührungspunkte mit dem durchsickernden, bei h durch eine Brause continuirlich oder intermittirend eintretenden Ammoniakwasser.
Bei d und e sind Reservoire für den frischen und bei c Schieber zum Ablassen des gebrauchten Kieses angebracht; beim Oeffnen der letzteren, also zeitweiligem Ablassen des unteren Theiles der Füllung, wird die ganze Füllung des Kastens nachrücken und aus dem Reservoir wieder ergänzt. Die Bildung von vertheerten Kanälen oder Röhren im Reinigungsmateriale wird vermieden theils durch das abspülende Wasser, hauptsächlich aber durch das erwähnte zeitweilige Ablassen eines Theiles der Füllung, wodurch die ganze Masse in Bewegung gesetzt wird und so etwa gebildete Kanäle oder Röhren verschoben werden.
Gleichzeitig wird aber auch durch das Verschieben der einzelnen' Elemente der Kiesschichten der etwa festgesetzte Theer abgescheuert und durch das durchsickernde Wasser weggespült.
Das Nachfüllen der Reservoire d und e ist durch die Vers chlufsvorrichtung / und g ohne erheblichen Gasverlust und unter Druck, also im vollen Betriebe, möglich gemacht, dadurch fällt das Ausschalten eines Apparates gänzlich fort.
Das Ventil/ schliefst sich selbstthätig, sobald die auf demselben liegende Kiesschicht gegen das Gegengewicht fx im Nachtheil ist; auch

Claims (1)

  1. wird dadurch angezeigt, dafs das Reservoir e leer ist und wieder; gefüllt werden mufs.
    Die Füllung desselben geschieht durch g, welche Oeffnung sicherheitshalber nochmals einen exacten Verschlufs hat.
    Es kann jedoch hier, da bei Kies und beim Scrubber die Nässe nicht schadet, die Füllung auch durch eine Schraube geschehen, welche den unter Wasserverschlufs in einem Bassin lagernden Kies dem Kasten zuführt.
    Zum Nachsehen oder etwaigen Verstellen der Horden sind in der Seitenwand des Kastens Oeffnungen i mit selbstdichtendem Deckelverschlufs angebracht.
    Die Abflufsöffnung c ist mit einem Schieber und aufserdem mit einem Deckel, oder bei continuirlichem Austritt mit einem Wasserverschlusse versehen. ,
    Zum Entfernen des etwa durch die unterste Horde fallenden Kieses sind in der Seitenwand des Kastens dicht über dem Boden Reinigungsöffnungen angebracht. Für die Ansammlung des Kieses ist das Reservoir R angebracht, .welches gleichzeitig als Wascher dient.
    Bei der Reinigung der Hohofengase von Flugstaub durch den Scrubber kann dieser im allgemeinen derselbe bleiben; man hat nur das Gas oben statt unten eintreten und unten austreten zu lassen, sowie die Kiesschicht wegen möglichst geringen Zug- bezw, Druckverlustes dünner zu halten, wenn man die Gase nicht durch einen besonderen Apparat durch die Kiesschicht saugen oder drücken sollte, sowie die Wascher-Combinationen fallen zu lassen. Das die einzelnen Kiessteinchen abspülende Wasser dringt in die Aschetheilchen ein und vermehrt das Gewicht derselben, so dafs sie sicher mit dem Wasser in den unteren Abflufskasten gelangen und nach Belieben entfernt werden können.
    Für eine noch weiter gehende Reinigung des Gases, wie sich eine solche z. B. beim Leuchtgas als nothwendig erweist, hat man das Gas durch das Rohr H des Scrubbers in den zweiten Apparat, den Reiniger, überzuführen. Derselbe (Blatt Π) beruht, wie erwähnt, auf dem nämlichen Principe, wie der oben beschriebene Scrubber.
    Die Reinigungsmasse, Eisenerz, Laming'sche, Deick'sche Masse, Kalk etc., ruht auf Rosten oder Horden, deren einzelne Lage wieder dem Böschungswinkel der verschiedenen Massen im Betriebszustande entspricht.
    Zur Regulirug kleiner Differenzen bei verschiedenem Reinigungsmaterial und Betriebsweisen sind die Horden beweglich, um den oberen Aufhängepunkt drehbar, und zum Feststellen die Stellschrauben s angebracht.
    Zum Einsetzen oder Herausnehmen der Hordenrahmen befinden sich in der Kastenwand aufser den beim Scrubber erwähnten Oeffnungen noch zwei gröfsere k und ky, welche verschraubt werden.
    Die ausgenutzte Masse ist infolge Absorbirung von Wasser schwerer und infolge dessen nicht so durchlässig, als die noch trockenere, auf den höheren Horden liegende. Aus diesem Grunde sind die unteren Lagen des Reinigungsmaterials dünner zu halten, als die oberen.
    Das Gas tritt bei A ein, passirt die verschiedenen Lagen des Reinigungsmaterials und tritt bei B wieder aus.
    E und D sind Reservoire für die Reinigungsmasse.
    Der Schieber C kann so gestellt werden, dafs gerade soviel Masse ausläuft oder ausrutscht, wie zur Reinigung des Gases benutzt wird, und ist alsdann an der Ausflufsöffnung statt des Verschlufsdeckels der Wasserverschlufs anzubringen.
    Für Anstalten mit Maschinenbetrieb ist zum Zwecke der regelmäfsigen und continuirlichen Abführung der gebrauchten Masse die zuverlässigere Schraube L angebracht.
    Durch diese Einrichtung wird die Reinigungsmasse in stete Bewegung gesetzt, es werden immer neue Berührungspunkte geschaffen und gebildete Kanäle verschoben. Die Masse wird besser ausgenutzt und der Kasten aufserordentlich leistungsfähig.
    Das Ventil G ermöglicht, wie bei dem Scrubber, das Füllen des Reservoirs D unter Druck und ohne erheblichen Gasverlust, also im vollen Betriebe.
    Patent-Anspruch: Das Verfahren zur Reinigung von Industriegasen, wie solches bei Benutzung der beschriebenen neuen Apparate (bezw. des neuen Apparates, da beide principiell nicht unterschieden sind) stattfindet, welche Apparate (bezw. welcher Apparat) das für jeden besonderen Fall geeignete Reinigungsmaterial in der dargelegten Art und Weise in sich aufnimmt, mit dem zu reinigenden Gase in Berührung bringt, fortbewegt und es schliefslich abführt, so dafs durch das ganze Verfahren die Möglichkeit eines ununterbrochenen Betriebes gegeben ist.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
DE000000001215DA 1877-10-19 1877-10-19 Reinigungsverfahren für Gase und die erforderlichen Apparate Expired - Lifetime DE1215C (de)

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  • 1877

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