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Fangdamm nach Art eines Nadelwehrs und Verfahren zu seiner Herstellung.
Die Erfindung betrifft einen Fangdamm nach Art eines Nadelwehrs aus untereinander
verbundenen Gerüstböcken, insbesondere für Felsboden, und besteht darin, daß die
Stützpfosten seiner Gerüstböcke mit Hilfe von in den Pfosten geführten, sie in ganzer
Länge durchdringenden Zugbolzen, deren Fußende nach Art von Keilmauerdübeln ausgebildet
ist, in Bohrungen des Bodens verankert sind. Die Stützpfosten werden hierbei in
der Weise eingesetzt, daß an den bereits stehenden Gerüstböcken Führungsrahmen,
um das Maß des Abstandes der aufeinanderfolgenden Gerüstböcke auskragend, befestigt
werden, und daß die durch die Führungsrahmen in ihrer richtigen Stellung gegen die
Strömung festgelegten Stützpfosten des im Bau begriffenen Gerüstbocks als Führung
für den Bohrer zur Herstellung des Bohrlochs im Boden verwendet werden.
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Der Fangdamm nach der Erfindung besitzt gegenüber bekannten Bauwerken
dieser Art den Vorzug, daß er ohne Taucherarbeiten und ohne Trockenlegung der Baugrube
ausgeführt werden kann. Mit Hilfe des neuen Verfahrens ist dabei die Möglichkeit
gegeben, die Einzelglieder des Fangdammes je für sich mit dem Boden zu verankern
und diesen mit den Einzelgliedern zu standfesten Gerüsten zusammenzufügen, welche
geeignet sind, die Stauwand zu tragen und den Druck des aufgestauten Wassers aufzunehmen.
Das Verfahren gestattet, den Fangdamm im Wasser aus verhältnismäßig leichten Einzelgliedern
zusammenzusetzen, im Gegensatz zu den bisher üblichen Verfahren, bei welchen fertige
Böcke von beträchtlichem Gewicht eingesetzt werden. Die Abbildungen zeigen eine
Ausführungsform des Fangdammes und erläutern das zu seiner Herstellung dienende
Verfahren. Es zeigen Abb. i einen Querschnitt durch den Fangdamm, Abb. 2 einen Schnitt
durch Abb. i nach Linie A-B, Abb. 3 einen Grundriß zu Abb. i, Abb. q. die Befestigung
der Stützpfosten im Felsboden vor dem Anziehen der Schraubenmutter in vergrößertem
Maßstab, Abb. 5 einen Schnitt durch Abb. 4 nach Linie C-D, Abb. 6 die Befestigung
der Stützpfosten bei angezogener Schraubenmutter, Abb. 7 und 8 einen Führungsrahmen
i-rn Grundriß und Aufriß, Abb. 9 die Teilansicht eines solchen Rahmens im Aufriß
und vergrößertem Maßstab; Abb. io veranschaulicht die Errichtung des Fangdammes.
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Die Stützpfosten a und b bestehen aus je zwei mit den Stegen
gegeneinanderg:erichteten [)-Eisen, welche an ihren unteren Enden durch ein [)-Eisen
verbunden sind. Dieses besitzt eine Bohrung für den Durchtritt der Befestigungsteile.
An der oberen Hälfte des Stützpfostens -a ist ein Z-Eisen d
angenietet, gegen
welches die Strebe e abgestützt wird. Zur Führung der Strebe ist im Anschluß an
das Z-Eisen d nach unten an dem Pfosten a ein [)-Eisen vorgesehen. Die Strebe e
ist an dem unteren Ende des Pfostens b gelenkig befestigt und trägt an ihrem anderen
Ende durch Vermittlung von Schrauben h ein Holz g, welches den Zweck hat, bei unebenem
Boden die veränderliche
Länge der Strebe e auf einfache Weise ausgleichen
zu können. Oben sind durchgehende Längswinkeleisen i, welche den Querstab
k
tragen, mittels Klemmschrauben an. den Stützpfosten a und
b befestigt.
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Die Einrichtung zur Sicherung der Stützpfosten a und
b im Felsboden ist nach Art der bekannten Mauerdübel ausgebildet, die sich
beim Anziehen einer Schraube ausspreizen und dadurch den Dübel im Dübelloch festlegen.
Das aus weichem Metall hergestellte Rohr L ist am unteren Ende mehrfach aufgeschlitzt;
und sein oberes Ende ist auf das Führungsstück oi aufgeschraubt. In das untere Ende
nies Rohres l greift ein Keilstück 7i, in dessen Verlängerung ein Bolzen o bis zur
Oberkante der Stützpfosten a und b
geführt ist. Dort ist er mit Gewinde
versehen. Auf diesem sitzt eine Schraubenmutter f, welche sich gegen das obere,
die Pfosten a und b oben abschließende Führungsstück p stützt. Der
Schraubenbolzen o ist in einem Rohr q geführt, welches mit seinem unteren Ende in
das Führungsstück m geschraubt ist und oben in einen Ansatz des Führungsstückes
y greift.
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Die Stützpfosten der einzelnen Gerüstböcke sind untereinander durch
Holzbalken r verbunden, welche an jeder Befestigungsstelle durch zwei [)-Eisenstücke
s gefaßt sind. Gegen die Balken r sind die Holznadeln wie üblich abgestützt. An
die auf die Stützpfosten aufliegenden Schenkel der [)-Eisen s sind Klemmplatten
t angeschraubt, welche zur Führung und Befestigung an den Pfosten dienen. Die Pfosten
a sind an ihren unteren Hälften mit Winkeln u. ausgerüstet, welche bei Bedarf zum
Anbringen von Holzstreben dienen.
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Der in den Abb. 7 bis 9 gezeigte Führungsrahmen hat den Zweck, die
einzusetzenden Pfosten in ihrer richtigen Stellung so lange gegen die Strömung zu
halten, bis sie am Felsboden befestigt sind. Die Rahmen werden mittels der Klemmplatten
z, an <<en bereits stehenden Pfosten a. und b befestigt und ragen um das Maß
des Abstands zweier aufeinanderfolgender Gerüstb5cke vor. An den freien Enden sind
sie mit Führungen-(, zur Aufnahme des neu einzusetzenden Pfostens versehen.
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Abb. io veranschaulicht die Herstellung des Fangdammes. Am Ufer werden
zwei Gerüste aufgestellt und durch einen Belag mit einem Schienengleis verbunden,
auf clem ein Auslegerkran läuft. Die Führungsrahmen nach Abb. 7 bis 9 werden auf
der Ober- und Unterwasserseite an den bereits stehenden Pfosten a und
b mittels der Klemmplatten v
befestigt, so daß die am Rahmen sitzenden
Führungen w um das Maß des Abstands zweier aufeinanderfolgender Gerüstböcke auskragen.
Durch den Kran wird der nächste Pfosten a in die Führung zc, des Rahmens auf der
Oberwasserseite eingeführt und auf den Felsboden abgesetzt. Hierauf wird das Rohr
q zur Führung der Steinbohrer in den Pfosten a eingesetzt und das Loch zum Einsetzen
der Befestigungsdübel in den Fels gebohrt. Nachdem das Rohr herausgenommen ist,
werden die Befestigungsteile eingeführt. Durch Anziehen der Mutter f wird der keilförmige
Ansatz n in das Rohr t eingepreßt (Abb. 6) und hierdurch. der Pfosten
in seiner Stellung gesichert. Ebenso wird vier Pfosten b in die Führung des Einsatzrahmens
auf der Unterwasserseite eingesetzt und festgelegt. Sodann wird der Gerüstbock durch
den oberen Querstab k vervollständigt, die Längswinkel i werden angebracht, und
das Gleis wird verlängert. Dieses Verfahren wiederholt sich so oft, bis alle Böcke
des Fangdammes aufgestellt sind. Soll der Fangdamm entfernt werden, so werden zunächst
die Verbindungen der Querstreben e und k gelöst. Hierauf werden die Muttern f gelockert
und die Keilstücke durch Schlagen auf die Muttern aus den Rohren 1 herausgetrieben.
Hierauf kann das Abbauen des Gerüstes durch den Kran vor sich gehen.