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Zwinge zur Herstellung von Schalungen
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Die Erfindung betrifft eine Zwingt zur Herstellung von Schalungen
fur Stahlbetonsaulen odr dergleichen, bestehend aus vier Riegeln mit Lochreihen
und Eckteilen zur festen Verbindung. von zwei Riegeln sowie lösbaren Spannmitteln
im Bereich der freien Riegel-enden.
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Zwingen dieser Art haben die Aufgabe,- die im allgemeinen aus Holz
bestehenden Schalflächen und die evtl. mit ihnen verbundenen Unterkonstruktionen
zusammenzuhalten und den auftretenden Betondruck abzufangen.
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Es ist eine Vielzahl von Zwingen bekannt, mit denen versucht--wurde,
diese Aufgaben zu erfüllen. Sie haben jedoch verschiedene Nachteile, insbesondere
erfordern sie einen hohen Zeitaufwand bei der Bedienung bzw.
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bei den Schalarbeiten. Es wurde versuchte dies dadurch zu verbessern,
daß zwei Riegel einseitig mit einer rechtwinkligen Fuhrungstasche fur den anderen
Riegel versehen wurden, und daß zum Schließen zweier Zwingenhälften gleitende Taschen
mit einer Keilverbindung Verwendung fanden (DBGM 77 37 513). Zwingen dieser Art
haben einen hohen Materialaufwand
und führen insbesondere beim
Ein- und Ausschalen zu Schwierigkeiten, d-a die Riegel gahelförmig und die Taschen
schlitzförmig angeordnet sind, was eine genaue Einpassung beim Einschalen erfordert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, großflächiges Schalen bei
Stahlbetonsäulen durch eine vorherige Grunoeiontage zweier Schalung hälften wesentlich
zu vereinfachen und insbesondere den Ein- und Ausschalvorgang unter gleichzeltiger
Verwendung einfacher und leicht zu bedienender Spannmittel für das Öffnen und Schließen
einer solchen Schalung zu beschleunigen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Eckteile
aus Ecklaschen mit zwei Schenkeln bestehen, die Löcher aufweisen, deren Abstand
dem Lochraster in den Riegeln angepaßt ist, wobei die Ecklaschen zwischen zwei sich
kreuzenden Riegeln angeordnet und durch Schrauben oder Bolzen mit diesen verbunden
sind, und daß die Riegel an einem Ende eine Führung zum Einlegen eines an sich bekannten
Schalungsankers oder eines vergleichbaren Spannmittels aufweisen.
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Bei der einfachsten Ausführung sind in der Ecklasche 3 Löcher vorzusehen,
deren Verbindungslinien im allgemeinen einen Winkel von 9o Grad einschließen. Das
mittlere der drei Löcher wird im Kreuzungspunkt zweier Riegel angeordnet, so daß
mit einer Schraube beide Riegel mit der zwischen ihnen liegenden Ecklasche verbunden
werden.
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Eine winkelsteife Ausbildung einer so gebildeten Halbzwinge ergibt
sich, wenn jeder Riegel durch eine weitere Schraube mit einem der beiden übrigen
Löcher in der Ecklasche verbunden wird. Bei dieser Ausführung bildet der Abstand
zweier Löcher in der Ecklasche ein ganzes Vielfaches des Abstandes zwischen zwei
Löchern in den Riegeln.
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Eine anpassungsfähigere Ausführung der Säulenzwinge wird dadurch erreicht,
daß die Ecklasche in beiden-Schenkeln eine Lochreihe aufweist, wobei der Abstand
dieser Löcher zum Abstand der Löcher in den Riegeln in einem noniusähnlichen Verhältnis
steht. Ferner kann es vorteilhaft sein, die Lochreihen in den Ecklaschen mit Unterbrechungen
zu versehen.
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Zur Erzielung einer hohen Steifigkeit können d:e Ecklaschen führungsähnliche
Anschläge für die Riegel-aufweisen.
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Es ist empfehlenswert, die Führungen für die Schalungsanker U-förmig
oder rohrförmig auszubilden und sie so anzuordnen, daß ihre Längsachsen zur Längsachse
der-Riegel einen Winkel von ca. 45 Grad bilden.
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Eine leicht zu bedienende Form ergibt sich, wenn die Riegel an jedem
Ende eine Führung für Schalungsanker aufweisen, und die Längsachsen dieser beiden
Führungen -einen Winkel von 90 Grad einschließen.
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Um ein Riegelende für andere Anschlüsse freizuhalten, wird vorgeschlagen,
an einem Riegelende zwei Führungen so vorzusehen, daß sie zur Längsachse des Riegels
symmetrisch angeordnet sind und mit dieser jeweils einen Winkel von 45 Grad einschließen.
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Soll beim Einschalen, also beim Schließen der Zwingen, ein genaues
Anpassen erreicht werden, so ist es sinnvoll, im Bereich der Führungen für die Spannmittel
Justierzapfen oder glei-chwertige Justiermittel vorzusehen.
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Eine Zwinge entsprechend der Erfindung kann, wenn an einem Riegelende
zwei Führungen vorgesehen sind, auch zum Einschalen von Unterzügen benutzt werden.
In einem solchen Fall sind die freien Riegelenden lösbar oder dauerhaft mit rechtwinklig
überstehenden Auflagerlaschen zu versehen.
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Zwingen -der hier beschriebenen Art sind für beliebige Querschnitte
bei Säulen, Unterzügen oder dergleichen einsetzbar, da sie nut die tragende Unterkonstruktion
für den eigentlicten Schalungsaufbau bilden.
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Die Riegel der Zwinge werden zweckmäßigerweise aus U- oder Winkelprofilen
hergestellt. Die Flanschen können dannrebenfalls mit Löchern versehen werden, um
die Riegel mit dem Schalungsaufbau zu verbinden.
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Die Erfindung wird anhand einiger Beispiele näher beschrieben.
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Figur 1: Ansicht eines Riegels-aus einez U-Profil mit einseitig angebrachten
Führungen für das Spannmittel.
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Figur 2: Querschnitt durch den Riegel nach Fig. 1 entsprechend dem
Schnitt a-a- in vergrößertem Maßstab Figur 3: Einfachste Ausführung einer Ecklasche
mit zwei Schenkeln und drei Bohrungen.
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Figur 4: Ecklasche mit Lochreihen in beiden Schenkeln.
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Figur 5: Zusammengebaute Halbzwinge aus zwei Riegeln, einer Ecklasche
und vier Schrauben.
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Figur 6: Montierte Zwinge mit Riegeln aus Winkelprofilen und beidseitig
angebrachten Führungen.
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Figur 7: Querschnitt durch eine fertige Säulenschalung mit Riegeln
gemäßFig. 1.
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Figur 8: Zwinge zur Einschalung eines Unterzuges.
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Der in Fig. 1 dargestellte Riegel aus einem U-Profil (1) ist an einem
Ende mit zwei Führungen (2) versehen, deren Längsachsen mit der Längsachse des Riegels
einen Winkel von etwa 45 Grad bilden.
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Der Steg des Riegels (1) ist mit einer Lochreihe (3L versehen, bei
der die Löcher einen Abstand b von einander haben. Um die Schalung mit dem Riegel
verbinden zu können, sind in den Flanschen des Riegels ebenfalls Löcher (4) vorhanden.
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Die Führungen (2) werden bei diesem Ausführungsbeispiel aus Vierkantrohren
gebildet. Jeweils ein Ende (5) der Führungen ragt etwas über den äußeren Rand des
Riegels vor, um der Spannmutter bzw. der Druckplatte des einzulegenden Schalungsankers
eine ausreichend große Auflagefläche zu bieten.
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Zur Verbindung zweier Riegel, die im allgemeinen einen Winkel von
9o Grad zwischen sich einschließen, wird eine Ecklasche im Kreuzungspunkt zwischen
den Riegeln angeordnet und mit diesen verschraubt oder verbolzt. Die einfachste
Form einer solchen Ecklasche (6) ist in Fig. 3 dargestellt. Sie besteht aus einem
Flacheisen und weist zwei Schenkel auf, die an ihren freien Enden und im Schenkelsehnittpunkt
Locher tragen. Der Abstand der Löcher entspricht einem ganzen Vielfachen des Lochabstandes
der Riegel.
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Eine solche Ecklasche (6) ist besonders preisgünstig und benötigt
nur drei Schrauben (7) für die Montage. Dies ist in Fig. 6 gezeigt.
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Die Anpassung einer solchen Zwinge an das gewünschte Säulenmaß erfolgt
im Raster des Lochabstandes in den Riegeln.
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Eine verbesserte Ausführung einer Ecklasche (8) zeigt Fig. 4. Diese
Ecklasche hat in jedem Schenkel eine Lochreihe, deren Abstand c zum Lochabstand
b im Riegel in einem noniusähnlichen Verhältnis steht.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel beträgt der Lochabstand b im Riegel
3 cm und der Lochabstand c in der Ecklasche 4 cm. Bei den so gewählten Maßverhältnissen
reicht es aus, wenn in der Ecklasche (8) für jede Bolzenverbindung drei Löcher vorgesehen
sind, so daß die Anpassung der Säulenzwinge an die gewünschten Schalungsmaße im
cm-Raster erfolgen kann.
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Es ist sinnvoll, zwischen den einzelnen Lochgruppen in den Schenkeln
einen ausreichend großen Abstand d zu wählen. In Fig. 5 ist zu erkennen, daß bei
der Verbindung zweier Riegel mittels einer Ecklasche (8) und vier Schrauben (9)
jeweils immer nur ein Loch der Lochgruppen der Ecklasche (8) mit einem Loch in den
Riegeln (1) zur Deckung kommt.
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Eine so montierte Halbzwinge wird in entsprechenden Abständen, die
statisch zu ermitteln sind, mit dem hölzernen Schalungsaufbau verbunden. So ergibt
sich ein Großflächenschalelement für den halben Umfang einer Stahlbetonsäule, welches,
ohne zerlegt zu werden, von Einsatz zu Einsatz transportiert werden kann.
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Fig. 6 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel. Die Riegel (lo) sind
aus Winkelprofilen gebildet und tragen an beiden Enden je eine Führung (11). Auch
hier steht ein Ende der Führung über den äußeren Rand des Riegels (lo) vor, um der
Ankermutter (12) eine ausreichende Anlagefläche zu schaffen.
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Um eine genaue Passung beim Schließen der Schalung zu erreichen, sind
bei diesem Ausführungsbeispiel die Führungen (11) mit kegelstumpfförmigen Ansätzen
(14, 15) versehen. Diese aufeinander abgestimmten Ansätze erzwingen beim Schließen
durch gegenseitige Führung einen genauen Sitz, da sich das Außenteil (14) über das
Innenteil (15) stülpt.
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Sind je zwei Riegel (lo) mit Ecklaschen (8) zu Halbzwingen und mit
dem Schalungsaufbau zu großflächigen Schalelementen verbunden, so werden sie beim
Einschalen zum vollstandigen Saulenquerschnitt zusammengesetzt und durch normale
-Schalungsanker (13) oder vergleichbare Spannmittel miteinander verbunden.
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Es ist unwesentlich, ob beim Zusammenbau eines Schalelementes die
Schalhaut direkt mit den Riegeln verbunden wird, oder ob zur Erzielung größerer
Zwingenabstände Kanthölzer, Stahlprofile oder Schalungsträger als lastverteilende
Elemente zwischengeordnet werden.
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In Fig. 7 ist eine fertige Schalung dargestellt. Hier sind die Riegel
(1) mit Kanthölzern (22) verbunden, die als Unterlage für die Schalhaut (23) dienen.
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Zur Einschalung von Unterzugen werden drei Riegel {16, 17 18) mit
Hilfe von zwei Ecklaschen (8) zu einer U-fõrmigen Zwinge miteinander verbunden (Fig.
8). Die freien Riegelenden (19, 20) an der offenen Zwingenseite erhalten rechtwinklig
überstehende Auflagerlaschen (21).
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die mit Schrauben (9) angeschlossen werden. Es ist auch möglich, die
Riegel grundsatzlich an ihren freien Enden mit solchen Laschen dauerhaft zu verbinden.
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Eine andere Art, die Zwingen bei der Schalung von Unterzügen zu verwenden,
sieht vor, lediglich die seitlichen Riegel (16, 18) anzuordnen und für die Bodenschalung
horizontale Riegel auf Konsolen zu legen, die an den Riegeln (16, 18) befestigt
sind. Diese Ausführung erfordert einen geringeren Materialaufwand, da die Ecklaschen
(8) entfallen und kann beim Ausschalen Vorteile bringen.