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Reibungskupplung für den Antrieb von Ziegelabschneidern. Die Priorität
der Anmeldung in Schweden vom 16. Oktober igzj ist in Anspruch genommen. Aus den
Ziegelstrangpressen kommt bekanntlich das Rohmaterial in Förm eines Stranges heraus,
der mittels eines Abschneiders in gleich große Stücke zerschnitten wird. Die für
den Antrieb des Abschneiders erforderliche Kraft muß derart zugeführt werden, daß
die Geschwindigkeit des Abschneiders ungehindert geregelt werden kann und in jedem
Augenblick sich.entsprechend der Geschwindigkeit des vorgetriebenen Ziegelstranges
selbst verändert. Um dies zu ermöglichen, hat man bereits vorgeschlagen, die Antriebsvorrichtung
des Abschneiders mit einer Reibungskupplung zu versehen, deren treibender Teil eine
größere Geschwindigkeit hat, als für die Bewegung des Abschneiders erforderlich
ist, so daß der getriebene Teil für gewöhnlich gleitet. Dabei stehen die zwischen
dem treibenden und dem getriebenen Teil vorgesehenen, an den getriebenen Teil aasgelenkten
Kupplungsmittel auch noch mit einer von dem bewegten Ziegelstrang gesteuerten Vorrichtung
derart in Verbindung, daß das Gleiten des getriebenen Kupplungsteiles bei erhöhtem
Schnittwiderstand des Abschneiders, z. B. infolge härteren Materials des Ziegelstranges,
mehr oder weniger aufgehoben wird, indem die Kupplungsmittel kräftiger an den treibenden
Teil angepreßt werden. Wenn nämlich die Kupplung bei erhöhtem Schnittwiderstand
mehr als gewöhnlich gleitet, kann es vorkommen, daß der Ziegelstrang sich schneller
vorwärts bewegt, als der Geschwindigkeit, mit der der durch die Kupplung angetriebene
Abschneider sich bewegt, entspricht, so daß ein schiefes Durchschneiden des Ziegelstranges
die Folge ist. Um nun die Reibungskupplung entsprechend der Härte des Ziegelstranges
mehr oder weniger kräftig wirken lassen zu können, hat man sie mit einer federnden
Nachstellvorrichtung versehen, die j edesmal bei Veränderung der Härte des Ziegelstranges
von Hand verstellt werden muß.
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Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführung besteht diese Reibungskupplung
für den Antrieb von Ziegelabschneidern aus einer von der Triebwelle aus ununterbrochen
getriebenen Trommel und einer den Abschneider, z. B. ein umlaufendes Messersystem,
antreibenden Scheibe. Diese beiden Teile sind lose auf einer Welle gelagert, auf
der eine Nabe festgekeilt -ist, die durch aasgelenkte Stangen mit Kupplungsbacken
verbunden ist. Diese Kupplungsbacken, die an der den treibenden Kupplungsteil bildenden
Trommel- anliegen, sind an Armen befestigt, die an die den Abschneider antreibende
Scheibe aasgelenkt sind. Die Stellung der Nabe zu der Scheibe kann. durch eine regelbare,
an diesen beiden Teilen abgestützte Feder verändert werden. Die Verbindungspunkte
der von den Kupplungsbacken ausgehenden Stangen und Arme mit der Nabe und der Scheibe
liegen bei dieser bekannten Anordnung in der Drehrichtung der Scheibe hinter den
zugehörigen Kupplungsbacken. Die Folge ist, daß die Trommel das Bestreben hat, von
den Kupplungsbacken fortzugleiten, und der Anpressungsdruck dieser Backen an die
Trommel in der Hauptsache von der zur Nabennachstellung dienenden Feder abhängt.
Bei größerem Schnittwiderstand muß daher diese Feder von Hand stärker gespannt und
bei Vernvnderung dieses Widerstandes wieder nachgelassen werden.
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Die Erfindung bezweckt nun, diese Reibungskupplung so auszubilden,
daß die Kupplungsteile sich selbsttätig und rasch dem Schnittwiderstand in ihrem
Anpressungsdruck anpassen, so daß die bisher erforderliche jedesmalige Handbedienung
der Nachstellfeder erspart wird. Diese Feder braucht erfindungsgemäß nur zur Erzielung
einer gewissen Anfangsreibung und bei Verschleiß der Kupplungsbacken gespannt zu
werden. Dieses Ziel wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß die Verbindungspunkte
der an den Kupplungsbacken befestigten Atme mit der getriebenen Scheibe, in der
Drehrichtung der treibenden Scheiben gesehen, vor und die Verbindungspunkte der
Gelenkstangen mit der Nabe hinter die Anhegestellen der Kupplungsbacken an der
Trommel
verlegt werden. Dadurch werden die Arme und die Stangen zu Winkelhebeln, welche
die Backen tragen und schon bei geringer Verdrehung der Scheibe gegen die Nabe selbsttätig
ein sehr kräftiges Ansetzen der Backen an die Trommel bewirken.
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Die Zeichnung zeigt die Reibungskupplung nach der Erfindung in einem
Ausführungsbeispiel.
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Abb. i veranschaulicht eine Seitenansicht und Abb. 2 einen Achsschnitt,
während Abb. 3 die Nachstellvorrichtung als Einzelheit in Teilschnitt und Ansicht
wiedergibt. Die Kupplung besteht in bekannter Weise aus zwei lose auf derselben
Welle i sitzenden Scheiben 2 und 3, von denen die getriebene Scheibe 2 zu einem
Kettenrad 8 zur Aufnahme einer den Ziegelabschneider antreibenden Kette ausgebildet
ist, während die treibende Scheibe 3 die Form eines Kegelrades hat, das mit einem
kegelförmigen Antriebsritzel g in Eingriff steht und dadurch ständig in Umdrehung
versetzt wird. Zwischen den beiden Scheiben 3 und 8 ist eine mit der Scheibe 3 fest--
verbundene Trommel 4 angeordnet, welche zusammen mit den beiden Scheiben einen geschlossenen
Raum bildet, in dem sich eine auf der Welle i festsitzende Nabe 5 befindet. Diese
Nabe 5 ist durch mehrere, z. B. zwei in der Länge veränderliche, an Zapfen 16 angelenkte
Stangen 6 mit Kupplungsbacken 7 verbunden, die sich an die Innenfläche der Trommel
4 anlegen sollen und an Armen io befestigt sind, welche an die getriebene Scheibe
2 mittels Zapfen 1i angelenkt sind. Ein von der Nabe 5 ausgehender Arm i2 ist -durch
eine Öffnung 13 der Scheibe 2 nach außen gebogen und mit dieser Scheibe mittels
eines daran angelenkten Gewindebolzens 14 verbunden. Der Bolzen 14 geht durch den
Arm 12 hindurch und trägt an seinem freien Ende eine durch eine Flügelmutter verstellbare,
auf den Arm 12 drückende Feder 15.
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Während die Gelenkpunkte 1i und 16 der Arme io bzw. der Stangen 6
bei der bisher gebräuchlichen Bauart dieser Reibungskupplung sich, in der Drehrichtung
17 der Trommel 3 gesehen, hinter den Kupplungsbacken 7 befinden, ist erfindungsgemäß
die Anordnung so getroffen, daß die Verbindungspunkte der Arme io mit der Scheibe
2, d. h. die Zapfen 1i in der Drehrichtung 17, vor und die Verbindungspunkte der
Stangen 6 mit der Nabe 5, also die Zapfen 16 hinter den Andrückstellen der Backen
7, gegen die Trommel 4 zu liegen kommen. Hierdurch werden die Arme 1o und die Stangen
6 zu Winkelhebeln, welche die Backen 7 tragen und schon bei einer sehr geringen,
der Pfeilrichtung 17 entgegengesetzten Verdrehung der Scheibe 2 gegenüber der Nabe
5 ein außerordentlich kräftiges Ansetzen der Backen 7 an die Trommel 4 bewirken.
Eine derartige Verdrehung der Scheibe 2 gegenüber der Nabe 5 tritt ein, wenn der
von der Scheibe 2 angetriebene Ziegelabschneider auf einen erhöhten Schnittwiderstand
trifft. Eine gewisse Anfangsreibung, die zwischen der umlaufenden Trommel 4 und
-den davon mitgezogenen Backen 7 vorhanden ist und durch die Feder 15 eingestellt
werden kann, strebt die Kupplungsbacken 7 noch fester an die Trommel 4 zu drücken,
während sie bei der bisher bekannten Art einer solchen Reibungskupplung den Druck
zwischen Backen und Trommeln zu vermindern sucht. Auf die Nabe 5 wirkt ferner unter
Vermittlung der Welle i und der Riemenübertragung 18 in nicht näher dargestellter
Weise der von der Ziegelpresse vorgeschriebene Ziegelstrang derart ein, daß die
Nabe 5 bei Gefahr eines zu starken Gleitens der Kupplungsbacken gedreht wird und
auf die Stangen 6 drückt, wodurch die Kupplungsbacken 7 ebenfalls stärker an die
Trommel 4 gepreßt werden. Die Anpassung der Kupplung an den Schnittwiderstand und
die Stranggeschwindigkeit vollzieht sich sehr rasch und selbsttätig, und die Notwendigkeit
der Nachstellung der Kupplungsteile von Hand ist auf das unbedingt erforderliche
-Mindestmaß beschränkt. Praktisch ist eine Handbedienung der Kupplung nur bei Einstellung
der Anfangsreibung und bei- Verschleiß der Kupplungsteile vorzunehmen.