DE450540C

DE450540C - Walzwerk zum Walzen von Rillenschienen

Info

Publication number: DE450540C
Application number: DEV21450D
Authority: DE
Inventors: Heinrich Kurz
Original assignee: Vereinigte Stahlwerke AG
Current assignee: Vereinigte Stahlwerke AG
Priority date: 1926-07-17
Filing date: 1926-07-17
Publication date: 1927-10-11

Description

Walzwerk zum Walzen von Rillenschienen.

Zum Walzen von Rillenschienen für gerade

und gekrümmte Strecken hat man bisher zwei

verschiedene Walzwerke mit Vor- und Fertig-

walzen verwenden müssen, da die Lippe der

Rillenschiene für die Gleiskurve mit Rücksicht

auf die größere Abnutzung wesentlich stärker

ausgeführt werden muß als die Lippe der Rillen-

schiene für die gerade Strecke. Die Lippe der

Rillenschiene für die Kurve enthält daher so

erheblich mehr Werkstoff, daß schon die Profile

,der Vorwalzen mit Rücksicht darauf anders ge-

staltet sein müssen als beim Walzen der Rillen-

schiene für die gerade Strecke.

Nach der Erfindung ist ermöglicht, mittels

eines einzigen Walzwerkes mit Vor- und Fertig-

walzen wahlweise Rillenschienen für gerade und

gekrümmte Strecken zu walzen, indem die

Fertigwalze des Walzwerkes, deren letzter Bund

mit dem Profil für den Fertigstich der Rillen-

schiene der geraden Strecke versehen ist, gegen

eine Fertigwalze austauschbar ist, deren letzter

Bund das Profil für eine Rillenschiene hat, an

deren Lippe in bekannter Weise eine Zwangs-

schiene beliebiger Form angebracht wird. Die

Lippe dieserRillenschiene braucht, da diezweck-

mäßig auswechselbar mit der Lippe verbundene

Zwangsschiene dem Verschleiß ausgesetzt ist und zur Einhaltung einer gewissen Rillenbreite dient, nicht stärker als die Lippe der Rillenschiene für die gerade Strecke ausgeführt zu werden, so daß in beiden Fällen die Lippe etwa die gleiche Masse an Werkstoff enthält. Die Vorwalzen und auch die Fertigwalzen können infolgedessen, abgesehen von dem letzten Stich, sowohl zum Walzen der Rille für die gerade Strecke als auch für die gekrümmte Strecke benutzt werden; nur beim Fertigstich bedarf die Fertigwalze, also beim Triowalzwerk die Mittelwalze, einer anderen Profilierung, um bei der Rillenschiene für die Kurve der Lippe die Gestalt und den Abstand von -der Fahrkante zu geben, der nötig ist, damit die Rillenschiene nach Anbringung der Zwangsschiene das erforderliche Profil hat.

Es ist zwar bereits bekannt, die Walzen von Walzwerken austauschbar zu machen oder die Kaliber der Walzen auswechselbar auf dem Walzenkörper anzuordnen. Bei derartigen Walzwerken wird jedoch bei Auswechselung der Walzen der freie Querschnitt sämtlicher Durchgänge geändert.
Im Gegensatz zu den bekannten Anordnungen ist die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe in der Beseitigung der Notwendigkeit der Anschaffung und Benutzung zweier Walzwerke für das Walzen von Rillenschienen für gerade und gekrümmte Strecken zu erblicken.
Der durch das Auswechseln der Fertigwalzen bedingte Kraft- und Zeitaufwand wird ferner erfindungsgemäß dadurch erheblich verkleinert, daß der als Kaliber dienende Bund mit dem Profil für den Fertigstich der Rillenschiene der geraden Strecke abnehmbar mit dem Walzenkörper verbunden und gegen einen als Kaliber dienenden Bund austauschbar ist, der das Profil für eine Rillenschiene hat, an deren Lippe eine Zwangsschiene angebracht wird. Der Austausch der verschieden profilierten Bunde geht verhältnismäßig schnell und leicht vonstatten.
Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Walzwerks nach der Erfindung dargestellt. Abb. z ist eine teilweise im Längsschnitt und abgebrochen gezeichnete Seitenansicht des Fertigwalzwerks zur Herstellung einer Rillenschiene für gerade Strecken. Abb. 2 zeigt einen Teil der Abb. z bei Benutzung zur Herstellung einer Rillenschiene für Kurvengleise. Abb.3 zeigt eine für Kurven bestimmte Rillenschiene im Gebrauch in größerem Maßstabe. Abb. q. zeigt eine Abänderungsform der Abb. 2 und Abb. 5 die damit hergestellte, für Kurven bestimmte Rillenschiene im Gebrauch in größerem Maßstabe.
Bei dem in Abb. z dargestellten Triofertigwalzwerk ist der letzte Bund a der Mittelwalze b, der mit dem Profil a1 für den Fertigstich versehen ist und mit der Rolle a2 zusammenarbeitet, als ein kegeliger Ring ausgebildet, der auf eine Kegelfläche c des Walzenkörpers aufgesteckt werden kann. Der aufsteckbare Bund a wird durch eine Mutter d gehalten, die auf einem Gewindeteil e des Walzenkörpers aufschraubbar ist. Zwischen Mutter und Bund ist zweckmäßig ein zweiteiliger Ring f zur Entlastung der Mutter von dem Längsschub eingelegt.
Die Rillenschiene g für gerade Strecken wird mittels des Vorwalzwerks und des dargestellten Fertigwalzwerks in der bekannten Weise gewalzt. Die Profile der Bunde und die Anzahl der Stiche sind dabei durch die Form der Rillenschiene und durch die Anhäufung des Werkstoffes in den einzelnen Teilen der Schiene, insbesondere auch in der Lippe lt, festgelegt.

Soll nun eine Rillenschiene i für ein Kurvengleis mittels dieses Walzwerkes hergestellt werden, so wird der Bund a nach Lösung der Mutter d von der Walze b abgezogen und gegen den in Abb. 2 dargestellten Bund k ausgetauscht, der ein Profil k1 hat und mit einer Rolle k2 so zusammenarbeitet, daß eine wesentlich breitere

Rille m entsteht. Es findet also eine Abbiegung

der Lippe n von dem Fahrkopf o der Schiene

statt. Dabei haben Lippe und Fahrkopf etwa

die gleiche Stärke wie bei der Rillenschiene g.

Die Profile der Bunde der Vorwalzen und der

Fertigwalzen können daher bis auf das Profil

des letzten Bundes für den Fertigstich unver-

ändert bleiben.

Beim Verlegen der Gleiskurve wird eine z. B.

winkelförmige Zwangsschiene P auf der Lippe n

der Schiene i, z. B. durch Aufschweißen, be-

festigt, wie Abb. 3 zeigt. Es ist dann nur die

Zwangsschiene dem Verschleiß ausgesetzt und

kann, ohne das Straßenpflaster zu verletzen,

ausgewechselt werden, so daß die Lippe n nicht

wesentlich stärker zu sein braucht als die Lippe Ja

der Rillenschiene g für die gerade Strecke. Die

für die Kurve gewünschte Rillenbreite wird da-

bei durch die richtige Wahl der Stärke der

Zwangsschiene P geschaffen.

Wie Abb. q. und 5 zeigen, kann auch die Lippeq

der Rillenschiene i beim Fertigstich gerade-

gestreckt werden, wobei dann ein aufsteckbarer

Bund y das Profil r1 erhält und mit der Rolle r2

zusammenarbeitet. Auf die gerade Lippe q wird

eine Zwangsschiene s in einem derartigen Ab-

stande vom Fahrkopf o befestigt,-daß die Fahr-

rille die erforderliche Breite erhält.

Die leicht lösbare Verbindung der Bunde a, k, r

mit dem Walzenkörper b kann natürlich in ver-

schiedener Weise ausgebildet sein.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: z. Walzwerk mit austauschbaren Walzen zum wahlweisen Walzen von Rillenschienen für gerade und gekrümmte Strecken, dadurch gekennzeichnet, daß die Fertigwalze (b) des Walzwerks, deren letzter Bund (a) mit dem Profil (al) für den Fertigstich der Rillenschiene (g) der geraden Strecke versehen ist, gegen eine Fertigwalze austauschbar ist, deren letzter Bund (k bzw. y) das Profil (k1, y1) für .eine Rillenschiene (i) hat, an deren Lippe (m bzw. q) in bekannter Weise eine Zwangsschiene beliebiger Form (P bzw. s) angebracht wird.
2. Walzwerk nach Anspruch r mit auf den Walzen abnehmbar angeordneten Walzkalibern, dadurch gekennzeichnet, daß der als Kaliber dienende Bund (a) mit dem Profil (a1) für den Fertigstich der Rillenschiene(g} der geraden Strecke abnehmbar mit dem Walzenkörper (b) verbunden und gegen einen als Kaliber dienenden Bund (k bzw. r) austauschbar ist, der das Profil (k1, v1) für eine Rillenschiene hat, an deren Lippe (in- bzw. q) eine Zwangsschiene (P bzw. .s) angebracht wird.