DE450460C

DE450460C - Verfahren und Vorrichtung zum Vergasen feinkoerniger bzw. staubfoermiger Brennstoffe

Info

Publication number: DE450460C
Application number: DESCH69468A
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1924-02-02
Filing date: 1924-02-02
Publication date: 1927-10-04

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Vergasen feinkörniger bzw. staubförmiger Brennstoffe. Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum V,ergasen feinkörniger bzw. staubförmiger Brennstoffe, namentlich solcher mit hohem Aschengehalt, und besteht im wesentlichen darin, daß Brennstoff und Luft in oder durch ein feue#rflüssiges Filterbad von hocherhitzten geschmolzenen Stoffen geblasen werden, die selbst nicht brennbar und nicht vergasbar sind. Hierdurch wird die schnelle und restl'ose Vergasung von ohne vorhergehende Brikettierung in anderen Gaserzeugern und nach anderen Verfahren nicht vergasbaren feinkörnigen und selbst staubförrnigen Brennstoffen ermöglicht. Zugleich wird die Zurückhaltung des Staubes bzw. die Entstaubung und Entschlackung des Gases uncl die Zurückhaltung oder Verschlackung der Aschenbestandteile bewirkt.
Gemäß der Erfindung wird das Filter aus verflüssigten Aschenbestandteilen des vergasten bzw. zum Teil verbrannten Drennstoffes gebildet, erforderlichenfalls unter Zugahe fremder, die Verfflüssigung unterstützender Stoffe. Als solche Stoffe kommen beispielsweise Kalkstein, Flußspat, Metalle oder Metalloxyde, Metallschlacken oder andere Magerungsmittel in Frage.
Zweckn-jÄßig wird das feuer-flüssige Filterbad in kippbaren Gefäßen untergebracht, durch deren Drehen bzw. Kippen die Tiefenlage der den Brennstoff und die Luft zuführenden Düsen unter der Badoberfläche verändert werden kann.
Zwecks Niedrighaltung der Temperaturund Erzeugung von Mischgas kann die Vergasung in bekannter Weise unter Zufuhr und Umsetzung von Wasserdampf erfolgen.. der entweder mit dem Brennstoff, der Vergasungsluft oder auch getrennt von beiden zugeführt wird.
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß vorliegender Erfindung beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt: Abb. i Beinen Längsschnitt durch einen drehbaren Verg gaser, Abb. 2 einen Querschnitt nach Linie III-III der Abb. i.
In der Zeichnung ist 1 ein auf Rollen k drehbares bzw. kippbares Vergasungsgefäß, welches durch eine Wand 1 in zwei Räume geteilt ist, dereu einer, m, das feuerflüssige Filter enthält, - während der andere, it, als Gassammelraum dient und mit dem konzentrischen Stutzen o an die Feuerurig oder Gasleitung angeschlossen wird. Brennstoff und Luft werden durch die Düsen p in das Filter oder auf dessen Oberfläche geblasen.
Durch Auf- und Niederkippen bzw. Drehen des Gefäßes wird der eingeblasene Staub in oder außer Berührung mit dem Filter oder höher oder tiefer unter dessen Oberfläche gebracht.
Das Verfahren kann auch in beliebigen anderen Anordnungen ausgeführt werden, z. B. in konverterartigen Kippgefäßen, deren Düsen in bekannter Weise im Mantel odex Boden des Konverters angebracht sind, andererseits aber auch in unbeweglichen Gefäßen (Vergasern), bei denen die relative Stellung der Einführungsöffnungen für Brennstoff und Luft zur Fütersäule etwa durch wahlweIse Benutzung verschieden hoch angeordneterDüsen und Schlackenabflüsse oder durch Bewegung der etwa in Ge:stalt kommunMerender Röbiren angeordneten Filterflüssigkeit geändert und nach Wunsch eingestellt wird. Wenn die Filterflüssigkeit sehr dünnflüssig ist oder schäumt, genügt das Aufblasen von Brennstoff und Luft auf #die Filteroberfläche.
je nach dem Zweck -und der wünschenswerten Filtertemperatur erfolgt die Vergasung mit der theoretischen Luftmenge oder mit Luftüberschuß, also -unter teilweiser Verbrennung des erzeugten Gases-, und es entsteht ein reines kohlensÄurearmes Luftgas oder ein teilweise verbrannt-es Halbgas von hoher Eigenteinperatur. Brennstoff und Luft können in vorerwärmtem Zustande und zusammen in einer Zone oder getrennt voneinander in verschiedenen Zonen der Säule zugefübxt werden; die Vergasergefäße werden zweckmäßig gekühlt oder mit Kühlmänteln zur Erbitzung von Luft oder Flüssigkeiten oder zur Erzeugung von Dampf veisehen.
Die zur vollständigen Verbrennung erforderliche Sekundärluft wird zweckmäßig erst hinter dem Vergaser bzw. in der Feuerung zugeführt.
Brennstoff und Vergasungsluft können'wie bei Kohlenstaubfeuerungen ganz oder teilweise zusammen eingeführt werden, wobei die Vergasungsluft als Träger- und Beförderungsmittel für den Brennstoff dient.

Claims

PATENT ANS PRÜCH E: i. Verfahren zum Vergasen feinkörniger bzw. staubförmiger Brennstoffe, namentlich solcher mit hohem Aschengehalt, dadurch gekennzeichnet, daß Brennstoff und Luft in oder durch ein feuerflüssiges Filterbad von hocherhitzten geschmolzenen Stoffen geblasen werden, die selbst nicht brennbar und nicht vergasbar sind.
2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet, daß das Filter aus den verflüssigten Aschenbestandteilen des vergasten bzw. zum Teil verbrannten Brennstoffes gebildet wird, erforderlichenfalls unter Zugabe fremder, die Verflüssigung unterstützender Stoffe. 3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das feuexflüssige Filterbad in kippbaren Gefäßen untergebracht ist, durch deren Drehen bzw.
Kippen die Tiefenlage der den Brennstoff und die Luft zufüllrenden Düsen unter der Badoberfläche verändert werden kann.