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Verfahren zur Regelung des Betriebes von Abstichgeneratoren Gegenstand
des Patents 567 082 ist ein Verfahren zur Regelung des Betriebes von Abstichgeneratoren,
bei welchem unter Begrenzung der Höhe der Schmelzzone und der Temperatur der Gase
am Austritt der Brennstoffsäule unter Schlackenschmelzung die Vergasung erfolgt.
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Der Zweck der Erfindung ist nun, das gleiche Ziel einfacher zu erreichen,
und zwar wird zu diesem Zweck staubförmiger Brennstoff durch besondere, etwas oberhalb
der Hauptwindrohre angeordnete Rohre eingeleitet. Hierdurch werden die aus der Beschickung
eines kleinstückigen Brennstoffes durch die Gicht hindurch .sich ergebenden Nachteile,
nämlich das Mitreißen des Brennstoffes durch den Gasstrom und das Niederschlagen
des Brennstoffes in dem das geschmolzene Gut aufnehmenden Teil des Generators, beseitigt.
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Der staubartige Brennstoff wird erfindungsgemäß durch besondere, etwas
oberhalb der Hauptwindrohre angeordnete Rohre entweder durch einen Windstrom oder
durch ein endothermisches Reaktionsmittel, wie 1120, CO"
Verbrennungsprodukte
usw., eingeleitet. Da die Temperatur des staubartigen Brennstoffes gleich der -der
Umgebung, d. h. geringer als diejenige der glühenden Kohle in der Säule an der Einführungsstelle,
ist, ergibt sich eine wärmeentziehende Wirkung, wodurch die Höhe der Schmelzzone
verringert wird.
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Der staubartige Brennstoff kann mit beliebigen pulverförmigen Zuschlagmitteln,
wie Schmelzmittel, Kalk oder anderen Stoffen, verwendet werden, die bei ihrer Erhitzung
und Umwandlung wärmeentziehend wirken.
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Infolge der auf das Einführen des staubartigen Brennstoffes bzw. der
Zuschläge in der Zone oberhalb der Hauptwindrohre zurückzuführenden Wärmeentziehung
wird auch die Temperatur der Destillationszone herabgesetzt und die Zone selbst
vergrößert, wodurch die Freigabe von Kohlenwasserstoffen ermöglicht wird, die in
primärer Form gesammelt Werden.
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Auf den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt,
und es ist Abb. i ein senkrechter Schnitt durch einen Gaserzeuger, Abb. 2 die Draufsicht
auf einen Gaserzeuger mit Zubehörteilen.
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Wie aus den Abb. i und .2 ersichtlich ist, besteht der Gaserzeuger
i aus einem Schacht 2, der mehrere Abteile aufweisen kann, und aus
einem
zylindrischen Tiegel 3 mit feuerbeständigen Wänden. .
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Der Tiegel des Gaserzeugers hat wenigstens einen Auslaß 5 zum Abziehen
der Schlacken und einen Auslaß 6 zum Abziehen des flüssigen Metalls und dichterer
Produkte als Schlacke. Über dem Tiegel ist eine Reihe von Windformen 7 vorgesehen,
denen durch die Leitung 8 erhitzte Luft, Sauerstoff oder ein erhitztes oder kaltes
Gemisch aus Luft und Sauerstoff zugeführt wird. Eine zweite Reihe -von waagerechten
oder schrägen Formen 9 dient zum Einblasen des kleinstückigen, von Verteilern bekannter
Bauart i i durch das Rohr io zugeführten Brennstoffes und des durch das Rohr 8 zugeleiteten,
freien Sauerstoff enthaltenden Vergasungsmittels. Eine dritte Reihe von waagerechten
oder schrägen Formen 12 ist mit einer oder mehreren zu einer Dampf-, Kohlensäure-
o. dgl. Quelle gehörenden Leitungen 13 verbunden, um gewünschtenfallswärmeentziehende
Wirkungen zu erzielen. Je nach Beschaffenheit des zu behandelnden Brennstoffes und
dem Gehalt des Vergasungsmittels an freiem Sauerstoff können eine oder mehrere Formen
9 anstatt der dann fortfallenden Formen r2 verwendet werden, wobei die gewählten
Formen mit der Leitung 13 verbunden werden. Weiterkönnen auch die Windformen 7 und
9 und selbst 12 zur Zufuhr von Schmelzmitteln bzw. Metall-oder Metalloidverbindungen
oder irgendeinem in dem Erzeuger wärmeentziehenden Mittel mit Hilfe des eingeblasenen
Gases benutzt werden.
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Über dem Schachtoberteil ist eine Beschikkungsvorrichtung 17 zweckmäßig
ununterbrochen arbeitender und bekannter Bauart vorgesehen. Vom oberen Futter des
Schachtes geht das mit einem Absperrschieber V versehene Sammelrohr C ab; letzteres
führt das Gas zum Entstäuber S und nach einer Anlage R zur Wiedergewinnung von kondensierbaren
Nebenprodukten und schließlich nach dem das Gas absaugenden Gebläse E.
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Das vom Zug 16 ausgehende Sammelrohr Cl führt das Gas nach einem innen
mit feuerfestem Stoff bekleideten Entstäuber D, worauf das Gas durch den Absperrschieber
T' hindurch in die Wärmeaustauschvorrichtung F und von da nach dem Sauggebläse El
gelangt. In dem Brenner 2o wird das aus dem Sammelrohr Cl' oder aus der Hilfsleitung
C2 gelieferte Gas verbrannt. Die Verbindung zwischen dem Sammelrohr Cl und dem Zug
16 muß vollständig dicht sein und kann durch Wasserumlauf gekühlt werden.
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Ein Gebläse i9 saugt von einer nicht dargestellten Anlage Luft oder
ein Gemisch aus Luft und Sauerstoff oder aber reinen Sauer-Stoff, der mit Dampf,
Wasserdampf oder zerstäubtem Wasser gemischt ist, an und drückt dieses Vergasungsmittel
durch die gleiche Heizleitung.
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Entsprechend der chemischen Zusammensetzung des zu vergasenden Brennstoffes
und der gewünschten Ergebnisse, der Güte der Gase, der Wiedergewinnung der verschiedenen
Stufen von kondensierbaren, bei niedriger Temperatur entwickelten Kohlenwasserstoffen,
der Verflüchtigung, Schmelzung oder Vergasung gewisser Produkte, der Beschaffenheit
der Schlacke usw. können der Betrieb des Gaserzeugers und seine Temperaturbereiche
durch Anwendung der oben angegebenen Mittel geändert werden, wodurch die in dem
Tiegel gesammelten Rückstände genügend flüssig bleiben, um leicht ausgetragen werden
zu können.
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Die Lage und Anzahl der Formen zum Einblasen von Staubkohle werden
dadurch bestimmt, daß der Abstand der aufeinanderfolgenden Zonen möglichst gering
sein muß. Die zweckmäßig entsprechend einem obenerwähnten bekannten Verfahren begrenzten
Abmessungen der Verschlackungs- und Schmelzzone hängen für eine bestimmte Windtemperatur
in hohem Maße von der Stückgröße der Kohle, ihrem Aschengehalt, ihrer Schmelzgeschwindigkeit,
der Windmenge und dem Sauerstoffgehalt ab. Die Achse der Hilfsformen liegt in einer
Ebene parallel zu der der Hauptformen, oder die Hilfsformen können schräg zu den
Hauptformen angeordnet werden, damit die in der Praxis augenblicklich erfolgende
Schmelzung der Staubkohlenaschen keine Verstopfung der Verschlackungs- und Schmelzzone
verursacht. Derartige gegebenenfalls vorkommende Störungen können leicht durch gleichzeitige
oder unabhängige Änderungen der Menge der eingeblasenen Staubkohle, der Temperatur
des Windes und gewünschtenfalls dessen Sauerstoffgehalt behoben werden.
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Durch Verstellen der Ventile h, V1, V2 und Einwirken auf die Gebläse
E, El können die Menge des durch die Brennstoffsäule fließenden Gases und mithin
die Temperatur der Brennstoffsäule geregelt werden, wodurch wiederum die das Sammelrohr
C verlassenden Gase unterhalb der Temperatur von 35° C herabgemindert werden kann,
wie dies auch bei dem Verfahren nach dem Hauptpatent der Fall ist. Hieraus ergibt
sich auch eine Verringerung der Höhe der Glühzone. Infolge der auf das Ableiten
eines Teils der heißen Vergasungsgase zurückzuführenden geringeren Verdünnung des
Destillationsgasstromes wird das Abführen der Destillationsgase und der von ihnen
mitgeführten Nebenprodukte erleichtert.