DE1086256B - Verfahren und Einrichtung zur Eisengewinnung aus staubfoermigen bzw. feinkoernigen Eisenerzen mittels Brennstoffen in feinem Verteilungsgrad oberhalb des Schmelzpunktes der nicht gasfoermigen Reaktionsprodukte - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zur Eisengewinnung aus staubfoermigen bzw. feinkoernigen Eisenerzen mittels Brennstoffen in feinem Verteilungsgrad oberhalb des Schmelzpunktes der nicht gasfoermigen Reaktionsprodukte

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Description

  • Verfahren und Einrichtung zur Eisengewinnung aus staubförmigen bzw. feinkörnigen Eisenerzen mittels Brennstoffen in feinem Verteilungsgrad oberhalb des Schmelzpunktes der nicht gasförmigen Reaktionsprodukte Es sind Verfahren zur Eisengewinnung aus staubförmigen bzw. feinkörnigen Eisenerzen mittels Brennstoffen in feinem Verteilungsgrad oberhalb des Schmelzpunktes der nicht gasförmigen Reaktionsprodukte z. B. durch die deutschen Patentschriften 323 808 und 583 209 bekannt. Nach dem Vorschlag der erstgenannten Patentschrift wird das zu reduzierende Erz innig mit Kohlenstaub vermischt und in die heiße Reduktionskammer eingeblasen, in welcher sich das Gemisch beim Auftreffen auf die heißen Wände des Ofens entzündet, der kohlenstoffhaltige Brennstoff unter Bildung von Kohlenoxyd verbrennt und das metallhaltige Gut zu Metall reduziert. Metall und Schlacke sammeln sich im Reaktionsraum an. Nach der zweitgenannten Patentschrift wird das Reaktionsgut durch die ihm beim Einblasen erteilte lebendige Kraft in der Außenzone der Reaktionskammer nach oben getragen. In dem Augenblick, in welchem diese Bewegungsenergie verbraucht ist, fallen die Festkörper herunter, wobei sie einem aufwärts gerichteten Reaktionsstrom beigemischt werden.
  • Es ist ferner ein Schmelzverfahren durch die USA.-Patentschrift 2 540 593 bekannt, gemäß welchem feinverteiltes, staubförmiges Schwammeisen in einer Schmelzkammer mit einem hocherhitzten Trägergas nicht oxydierender Beschaffenheit eingeschmolzen wird.
  • Auch ist ein Verfahren (USA.-Patentschrift 2 481217) bekannt, gemäß welchem Eisenerze unterhalb der Sintertemperatur der schmelzbaren Substanzen in zwei oder mehreren Stufen reduziert werden mit dem Ziel, Eisenpulver zu gewinnen, das vornehmlich bei pulvermetallurgischen Prozessen Verwendung finden soll.
  • Demgegenüber wird bei einem Verfahren zur Eisengewinnung aus staubförmigen bzw. feinkörnigen Eisenerzen mittels Brennstoffen in feinem Verteilungsgrad oberhalb des Schmelzpunktes der nicht gasförmigen Reaktionsprodukte erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Erze zunächst in einer Reduktionskammer vorreduziert werden, wobei die nicht gasförmigen Reaktionskomponenten in der Schwebe gehalten werden, und daß im unmittelbaren Anschluß die so vorreduzierten Erze in einer Schmelzkammer in der Schwebe nachreduziert, die Reduktionsprodukte geschmolzen und durch Schwer- oder Zentrifugalkraft abgeschieden werden.
  • Hierdurch kann die Eisengewinnung aus staubförmigen bzw. feinkörnigen Eisenerzen mittels einer verhältnismäßig einfachen Anlage erfolgen; auch ist der Brennstoffverbrauch, auf die Tonne in der Schmelzkammer reduziertes Eisenerz bezogen, niedrig. Infolge des Zweistufenprozesses wird nämlich die bei dem hohen Temperaturniveau der Schmelzkammer erforderliche Wärmemenge, die besonders hohe Kosten verursacht, weitgehend eingeschränkt. Ferner wird ein großer Teil der für die Eisenreduktion erforderlichen Wärmemenge bei Temperaturen aufgebracht, die erheblich unterhalb der Schmelzkammertemperatur liegen, und zwar im Bereich unterhalb der Sintertemperatur des Erzes.
  • Es hat sich herausgestellt, daß sich das erfindungsgemäße Verfahren besonders vorteilhaft durchführen läßt, wenn die heißen Abgase der Schmelzkammer zur Vorreduktion dienen. Das Mengenverhältnis von Brennstoff zu gasförmigen Verbrennungsmitteln, das in die Schmelzkammer eingeblasen wird, wird in diesem Fall so eingestellt, daß die Abgase der Schmelzkammer infolge ihres entsprechend hohen Gehaltes an Kohlenoxyd und Wasserstoff als Reduktionsgase unterhalb der Sintertemperatur dienen können. Es erweist sich als besonders vorteilhaft, daß in diesem Fall die Schmelzkammer gleichzeitig den Gaserzeuger für die Herstellung des Reduktionsgases darstellt, das unterhalb der Sintertemperatur zur Anwendung gebracht wird.
  • Die für die Wirtschaftlichkeit notwendige Wärmeökonomie des vorliegenden Verfahrens hat zur Voraussetzung, daß die fühlbare Wärme des Abgases aus der Schmelzkammer in hochwertigster Weise ausgenutzt wird. Der dem Stand der Technik entsprechende Weg für die Wärmeausnutzung durch rekuperative oder regenerative Übertragung derselben an das gasförmige Verbrennungsmedium ist im vorliegenden Fall mit großen Schwierigkeiten behaftet, weil die Abgastemperatur der Schmelzkammer sehr hoch liegt (bei etwa 1600° C) und das Abgas mit staubförmigen oder flüssigen Stoffen verunreinigt ist. Eine technisch und wirtschaftlich sehr günstige Möglichkeit für die Wärmeausnutzung des Schmelzkammerabgases hat sich bei dem vorliegenden Verfahren dadurch ergeben, daß das Roherz bzw. die Möllerstoffe in das Abgas der Schmelzkammer beim Verlassen der Schmelzkammer eingeführt werden. Unter schroffer Abkühlung des Schmelzkammerabgases werden hierbei Roherz und Möllerstoffe schnell auf die Temperatur erhitzt, die für die Vorreduktion des Eisenerzes erforderlich ist. Gleichzeitig werden die festen und flüssigen Verunreinigungen des Schmelzkammerabgases von den staubförrnigen Möllerstoffen umhüllt und aufgenommen, und es wird deren Ablagerung auf den Wänden der Rohrleitungen usw. verhindert bzw. eingeschränkt.
  • Um diese Ablagerung insbesondere von flüssigen Bestandteilen des Schmelzkammerabgases auf den Wandungen der Rohrleitungen hinter der Schmelzkammer zu verhindern, ist auch vorgesehen, daß die sehr heißen Abgase der Schmelzkammer bei Verlassen derselben zunächst an Kühlrohren vorbeistreichen, die z. B. mittels Wasser gekühlt werden. Flüssige im Abgas enthaltene Verunreinigungen werden hierbei abgeschreckt und unschädlich gemacht.
  • Vorteilhaft ist auch die Abstimmung der bei den verschiedenen Temperaturniveaus durchgeführten Reduktionsprozesse aufeinander. Es wurde gefunden, daß ein günstigster Gesamtbrennstoffverbrauch dann erzielt wird, wenn die Verbrennung des Brennstoffes in der Schmelzkammer durch entsprechende Bemessung des Verhältnisses der Brennstoffmenge zu der Menge der gasförmigen Verbrennungsmittel so erfolgt, daß ein mit Kohlensäure und Wasserdampf angereichertes Gas entsteht, dessen Zusammensetzung in der Nähe des Gleichgewichtes mit Fe/FeO als Bodenkörper bei der Schmelzkammertemperatur liegt. Auf diese Weise wird erreicht, daß eine möglichst weitgehende Brennstoffausnutzung in der Schmelzkammer erfolgt mit dem Ziel einer möglichst großen Wärmeerzeugung pro Tonne durchgesetzten Brennstoff. Diese Fahrweise in der Schmelzkammer wird dadurch ermöglicht, daß die Vorreduktion des Erzes in der Vorreduktionskammer, also unterhalb der Sintertemperatur, bis zu einem Restsauerstoffgehalt des Erzes erfolgt, dessen Wärmebedarf für die Reduktion einschließlich des sonstigen Wärmebedarfes der Schmelzkammer gerade gedeckt wird infolge der teilweisen Verbrennung des Brennstoffes zu Kohlensäure und Wasserdampf.
  • Es hat sich herausgestellt, daß insbesondere bei großer Durchsatzleistung einer Schmelzkammer aus dieser Schlacken gewonnen werden, die noch einen relativ hohen Eisenoxydgehalt aufweisen. Die vorliegende Erfindung wird deshalb dahingehend vervollständigt, daß die flüssigen Reaktions-und Schmelzprodukte der Schmelzkammer durch ein über die Schmelztemperatur derselben vorzugsweise durch Einblasen eines Teiles des Verbrennungsmediums erhitztes Koksbett geleitet werden. Das Erhitzen des Koksbettes soll vorzugsweise durch Einblasen eines gasförmigen Verbrennungsmediums erfolgen, das von dem Verbrennungsmedium der Schmelzkammer abgezweigt werden kann. Die Wirkung des Koksbettes im Sinne der Erfindung wird dadurch gesteigert, daß diesem außer Koks oder koksbildender Kohle Stoffe beigegeben werden, die der Reinigung oder Anreicherung der metallischen und/oder der Schlackenphase dienen.
  • Als solche Stoffe kommen in Frage Kalk, Quarzsand, Tonerde, Chromoxyd u. dgl.
  • Es ist vorgesehen, daß die Vorreduktion des Erzes in einem Zyklon oder im Wirbelschichtverfahren oder mittels beider erfolgt.
  • Bei der Zyklonkammer wird das Reduktionsgas tangential in einen zylinderförmigen oder kegelförmigen Raum eingeführt und hierin mit dem zu reduzierenden Eisenerz zur Reaktion gebracht. Bei dem Wirbelschichtverfahren wird das staubförmige bzw. feinkörnige Erz mittels des Reduktionsgases in an sich bekannter Weise in der Schwebe gehalten, so daß sich eine flüssigkeitsähnliche Wirbelschicht herausbildet. Es besteht auch die Möglichkeit, daß man besonders eine Zyklonkammer und eine Wirbelschicht hintereinanderschaltet, um eine möglichst gute Ausnutzung des Reaktionsraumes zu erzielen.
  • Eine wichtige Weiterausgestaltung des Verfahrens besteht darin, daß die Abgase der Schmelzkammer oder der Vorreduktionskammer zwecks Abscheidung von Kohlenstoff in einem geeigneten Temperaturbereich (z. B. bei 500° C) mit Erzstaub oder vorreduziertem Erzstaub zur Reaktion gebracht und der abgeschiedene Kohlenstoff zusammen mit dem Erz der Schmelzkammer zugeführt wird. In diesem Temperaturbereich findet die Reaktion 2 C O = C 09 -i- C statt. Das Gemisch aus Erzstaub und abgeschiedenem Kohlenstoff wird anschließend der weiteren Verhüttung zugeführt. Diese Arbeitsweise hat den Vorteil, daß aus dem Gas Reduktionskohlenstoff für die Reduktion des Eisenerzes gewonnen wird und daß die hierbei frei werdende Wärme nutzbar gemacht werden kann. Eine solche Form der Nutzbarmachung ist z. B. die Gewinnung von Dampf dadurch, daß der Reaktionsraum mit der Dampferzeugung dienenden Rohrschlangen gekühlt wird.
  • Für die Durchführung der Kohlenoxydzersetzung am Eisenerz ist die Verwendung einer Zyklonkammer oder einer Wirbelschicht vorgesehen. Es können auch Zyklonkammer und Wirbelschichtkammer hintereinandergeschaltet werden.
  • Es hat sich herausgestellt, daß sowohl bei der Vorreduktion wie auch bei dem Kohlenstoffabscheideprozeß eine Auflockerung des Gefüges des so behandelten Erzes erfolgt. Erfindungsgemäß erfolgt deshalb die Feinzerkleinerung von in körnigem Zustand vorliegenden Erzen nach ihrer Vorreduktion und/oder nach ihrer Behandlung in der Kohlenstoffabscheidekammer.
  • Sowohl die Reduktionsvorgänge wie auch die Kohlenstoffabscheidung werden stark intensiviert, wenn der Reduktions- und der Schmelzprozeß bei erhöhtem Druck durchgeführt werden. Die Durchsatzleistung eines gegebenen Reaktionsraumes steigt mit erhöhtem Druck an sowohl für das Gesamtverfahren wie auch für die Teilprozesse desselben.
  • Ein wichtiges Problem bei einem Schmelzkammerreduktionsprozeß ist auch die feuerfeste Auskleidung der Schmelzkammer. Es ist bekannt. daß z. B. bei den Schmelzkesseln derartige Schmelzkammern mit wasserdurchflossenen, bestifteten Rohren ausgekleidet sind, die mit einer dünnen Schicht einer keramischen Masse überzogen sind. Um die Wärmeverluste durch die Kammerwandung möglichst klein zu halten und möglichst große Anteile der Verbrennungswärme des Brennstoffes für die Eisenerzreduktion auszunutzen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die feuerfeste Auskleidung der Schmelzkammer aus einem periodisch oder kontinuierlich zu erneuernden Werkstoff besteht, dessen verschlackender Bestandteil als Verschlackungsmittel für die Gangart des Erzes und die Asche der Kohle dient. Ein solches Mittel ist z. B. Teer-Dolomit. Die verschlackenden Bestandteile des Teer-Dolomits (Ca0 und Mg0) werden von der Verhüttungsschlacke aufgenommen und dienen zur Anreicherung dieser Schlacke mit basischen Bestandteilen. Man spart in diesem Fall die Zugabe von Ca0 und Mg 0 zu den Möllerstoffen des Verhüttungsprozesses ein, die normalerweise wegen der sauren Gangart der Erze und der Kohlenaschen, erforderlich ist.
  • Eine Abänderung der Schmelzkammerauskleidung nach der Erfindung besteht darin, daß diese aus Kohlenstoff besteht, die nach Maßgabe des Verbrauches infolge der Einwirkung der Möllerstoffe und der Gase in der Schmelzkammer laufend ergänzt wird. Dies kann z. B. so geschehen, daß man auf die Innenseite der Schmelzkammer kontinuierlich oder diskontinuierlich flüssige Kohlenstoffträger, wie Öle oder Ölkohlenstaubmischungen, aufträgt bzw. aufspritzt.
  • Die für die erfindungsgemäße Durchführung des Schmelzkammerprozesses angewandte Vorrichtung hat als Besonderheit, daß Einführungsorgane in eine Schmelzkammer für den Roherzstaub in der Nähe des Abgasauslasses oder in diesem und daß Einführungsorgane für den Brennstoff, für das vorreduzierte Erz und für das Verbrennungsmedium in einer Ebene, und zwar im Bereich der Reaktionszone, vorgesehen sind, derart, daß die Einblasestellen gegeneinander gerichtet sind.
  • Um das Zusammentreffen von bereits reduziertem Erz bzw. metallischem Eisen mit dem Sauerstoff des gasförmigen Verbrennungsmediums möglichst zu vermeiden, können auch Vorverbrennungseinblasedüsen Verwendung finden, bei denen der Brennstoff mit dem gasförmigen Verbrennungsmedium vor dem Eintritt in die Schmelzkammer bereits weitgehend verbrannt wird.
  • Zum Zwecke der Reaktionslenkung in der Schmelzkammer können die gegeneinanderblasenden, sich gegenüberliegenden Einblasedüsen mit verschiedenen Reaktionsstoffen beaufschlagt werden, z. B. so, daß der eine der gegeneinanderblasenden Strahlen den größten Teil oder den gesamten Brennstoff und allen Verbrennungssauerstoff enthält, während der Gegenstrahl nur das vorreduzierte Erz enthält. Beim Zusammentreffen beider Strahlen ist bereits eine weitgehende Verbrennung des Sauerstoffs erfolgt, so daß die Rückoxydation des Eisens vermieden wird.
  • Schließlich ist es vorteilhaft, daß in der Nähe des Bodens des Schmelzraumes einer Schmelzkammer Austrittsöffnungen für das flüssige Eisen und für die flüssige Schlacke sowie über dem Boden, aber unterhalb der Einblasestellen für die Reaktionskomponenten ein Koksbett angeordnet sind und daß in das Koksbett Hilfseinblasedüsen führen.
  • In der Zeichnung ist das Wesen der Erfindung beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. 1 schematisch die gesamte Einrichtung der Anlage, Abb. 2 ein Schema der Staubverhüttung mit Erdgas, Abb. 3 ein Schema der Staubverhüttung mit Öl. Gemäß Abb. 1 weist eine Reaktionskammer bzw. Schmelzkammer 1 mit einem zentralen Abzugsrohr 2 oben Zuführungskanäle 3 für Erz, Zuschläge und Koks und im unteren Teil Einlaßöffnungen bzw. Einblasedüsen 4 für Staubkohle sowie im Koksbett 5 Hilfsdüsen 6 zum Einführen von Verbrennungsmedien sowie einen Schlackenablauf 7 und einen Eisenablauf 8 auf. Von dem Gasauslaß 2 der Schmelzkammer 1 führt eine Rohrleitung 9 zu einem Einlaß 10 der Vorreduktionskammer 11, welche oben einen zentralen Gasaustritt 12 und unten einen Auslaß 13 für das abgeschiedene Gut enthält. Von dem Auslaß 13 führt ein Förderorgan 14 zu der Einlaßdüse 4 der Reaktionskammer 1. Die Vorreduktionskammer 11 ist hier schematisch als Zyklon gezeigt. Die Vorreduktionskammer ist mit einem Wärmeaustauscher 15 verbunden, in den eine vom Gasaustritt 12 führende Rohrleitung 16 in den Gaseinlaß 17 mündet. Das bei 17 eingetretene Gas durchströmt den Wärmeaustauscher 15 durch ein Wärmeaustauschsystem und verläßt den Wärmeaustauscher bei 18. Bei 19 wird in den Wärmeaustauscher das kalte Verbrennungsmedium, z. B. sauerstoffangereicherte Luft, eingeleitet, das in erwärmtem Zustand den Wärmeaustauscher bei 20 verläßt und mittels einer Leitung 21 der Reaktionskammer 1 durch die Einlaßdüsen 4 zugeleitet wird.
  • Von dem Gasaustritt 18 des Wärmeaustauschers führt eine Leitung 22 zum Einlaß 23 einer elektrischen Gasreinigungsvorrichtung 24. Am oberen Ende befindet sich ein Gasauslaß 25, am unteren Ende eine Staubabzugsvorrichtung 26, welche mittels eines Förderorgans 27 mit der Einlaßdüse 4 der Reaktionskammer 1 verbunden ist, Das Verfahren wird in folgender Weise durchgeführt: Durch die Einlaßdüsen 4 wird in die Reaktions- bzw. Schmelzkammer 1 ein Reaktionsgemisch eingeblasen. Dieses besteht aus vorreduziertem Erz 28, welches aus der Vorreduktionskammer il mittels des Förderorgans 14 herangeführt wird, aus dem Feinstaub 29 der elektrischen Gasreinigung 24, der mittels des Förderorgans 27 dem vorreduzierten Erz 28 zugeführt und beigemischt wird, dem Brennstoff (Staubkohle) und aus dem Verbrennungsmedium, das -bestehend aus z. B. sauerstoffangereicherter Luft -in dem Wärmeaustauscher 15 auf z. B. 800° C vorgewärmt und der Einblasedüse 4 durch die Rohrleitung 21 zugeführt wird. In der Schmelzkammer 1 reagieren Staubkohle, Erzstaub und Verbrennungsmedium in dem Raum vor den Einblasedüsen 4 miteinander. Hierbei wird flüssiges Eisen und flüssige Schlacke gebildet, die zum größten Teil in Tropfenform nach unten fallen. Sie treffen hierbei auf das Koksbett 5.
  • In dem Koksbett 5 wird die Schlacke vollständig ausreduziert, das Eisen desoxydiert und aufgekohlt und mit Hilfe des von oben durch die Öffnungen 3 in die Schmelzkammer gegebenen Kalkes entschwefelt und gegebenenfalls mit bestimmten Legierungsbestandteilen - wie Mangan, Silizium usw. - angereichert. Unterhalb des Koksbettes 5 sammelt sich die Schlacke in einer zusammenhängenden Schicht 30 und darunter das Eisen in einer ebenfalls zusammenhängenden Schicht 31. Die Schlacke und das Eisen werden entweder kontinuierlich oder diskontinuierlich aus der Reaktionskammer 1 durch die Öffnungen 7 bzw. 8 abgezogen.
  • Die vor den Einblasedüsen 4 in der Reaktionskammer entstehenden Brenngase strömen in der Reaktionskammer nach oben und verlassen durch das Gasaustrittsrohr 2 dieselbe. Koks und Kalk (Ca O) bzw. weitere Zuschläge werden durch die Einlaßöffnungen 3 in die Reaktionskammer 1 in stückiger Form eingeführt und durchfallen demzufolge den nach oben gerichteten Gasstrom und gelangen auf das Koksbett 5. Durch die Eintrittsöffnungen 3 wird auch kalter Erzstaub eingeführt, der infolge seiner geringen Sinkgeschwindigkeit von dem aufwärts gerichteten Gasstrom mitgerissen, gleichzeitig erwärmt und durch den Gasauslaß 2 bzw. die Leitung 9 zur Vorreduktionskammer 11 weitergeführt wird. Diesem Erz kann auch staubförmiger Kalk (Ca O) oder andere Zuschläge beigefügt sein. Infolge der Aufheizung des Erzstaubes sinkt die Temperatur des Brenngases schnell von etwa 1600 auf etwa 1000° C ab.
  • Die Abkühlung der Reaktionskammerabgase kann auch durch weitere oder andere Maßnahmen erfolgen, wie z. B. durch wassergekühlte Rohre, um zu erreichen, daß die Schmelz- und Sintertemperaturen der Festbestandteile schnell unterschritten werden und diese mit den Abgasen mit etwa 1000° C in die Vorreduktionskammer 11 gelangen. In die Vorreduktionskammer 11 wird das Gemisch aus dem Reaktionskammerabgas und dem Erzstaub tangential durch den Einlaß 10 eingeblasen. Infolge der Zyklonwirkung scheidet sich hierbei das vorreduzierte Erz 28 ab und wird aus dem Auslaß 13 über das Förderorgan 14 in den Reduktionsraum der Reaktionskammer 1 eingebracht. Die in dem Zyklon 11 von dem Erzstaub weitgehend befreiten Abgase verlassen diesen zentral durch den Auslaß 12 und werden mit einer Temperatur von etwa 1000° C durch die Rohrleitung 16 dem Wärmeaustauscher 15 bei dem Gaseinlaß 17 zugeführt. Der Wärmeaustauscher besteht in bekannter Weise aus einem Rohrsystem, dessen Rohre von dem abzukühlenden Gas umspült werden, das durch den Gasauslaß 18 austritt. Durch den Einlaß 19 wird das kalte Verbrennungsmedium in den Wärmeaustauscher 15 eingeführt und im Gegenstrom zu den abzukühlenden Gasen in bekannter Weise aufgeheizt. Es v erläßt diesen mit einer Temperatur von etwa 800° C bei dem Auslaß 20, um dann über die Leitung 21 den Einführungsdüsen 4 der Reaktionskammer 1 zugeführt zu werden. Das gekühlte Gas wird nach Verlassen des Wärmeaustauschers 15 bei dem Gasauslaß 18 durch die Leitung 22 in die elektrische Gasreinigungsv orrichtung 24 bei dem Einlaß 23 eingeführt mit einer Temperatur von etwa 250° C. In bekannter Weise wird in dieser elektrischen Gasreinigungsvorrichtung 24 der Staub 29 abgeschieden. Das gereinigte Gas v erläßt die elektrische Gasreinigung bei dem Auslaß 25 und steht für beliebige Heizzwecke bzw. als Synthesegas zur Verfügung. Am unteren Ende der elektrischen Gasreinigungsvorrichtung 24 wird bei 26 der abgeschiedene Staub 29 abgezogen und durch die Fördereinrichtung 27 zur Reaktionskammer 1 befördert.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Eisengewinnung aus staubförmigen bzw. feinkörnigen Eisenerzen mittels Brennstoffen in feinem Verteilungsgrad oberhalb des Schmelzpunktes der nicht gasförmigen Reaktionsprodukte, dadurch gekennzeichnet, daß die Erze zunächst in einer Reduktionskammer vorreduziert werden, wobei die nicht gasförmigen Reaktionskomponenten in der Schwebe gehalten werden, und im unmittelbaren Anschluß die so vorreduzierten, in der Schwebe befindlichen Erze in einer Schmelzkammer nachreduziert, die Reduktionsprodukte geschmolzen und durch Schwer-oder Zentrifugalkraft abgeschieden werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die heißen Abgase der Schmelzkammer zur Vorreduktion dienen.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Roherz in das Abgas der Schmelzkammer beim Verlassen der Schmelzkammer eingeführt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgase der Schmelzkammer bei Verlassen derselben an Kühlrohren vorbeistreichen.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die flüssigen Reaktions- und Schmelzprodukte der Schmelzkammer durch ein über die Schmelztemperatur derselben vorzugsweise durch Einblasen eines Teiles des Verbrennungsmediums erhitztes Koksbett geleitet werden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem Koksbett außer Koks oder koksbildender Kohle Stoffe beigegeben werden, die der Reinigung oder Anreicherung der metallischen und/oder Schlackenphase dienen (Ca O, S'02, A12 03 oder Cr2 03).
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorreduktion in einem Zyklon oder im Wirbelschichtverfahren oder mittels beider erfolgt. B. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgase der Schmelzkammer oder der Vorreduktionskammer zwecks Abscheidung von. Kohlenstoff in einem geeigneten Temperaturbereich (z. B. bei 500° C) mit Erzstaub oder vorreduziertem Erzstaub zur Reaktion gebracht und der abgeschiedene Kohlenstoff zusammen mit dem Erz der Schmelzkammer zugeführt wird. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kohlenstoffabscheidung eine Zyklonkammer oder eine Wirbelschichtanordnung oder beide dienen. 10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Feinzerkleinerung von in körnigem Zustand vorliegenden Erzen nach ihrer Vorreduktion und/oder nach ihrer Behandlung in der Kohlenstoffabscheidekammer erfolgt. 11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Reduktions- und Schmelzprozeß ganz oder teilweise über Atmosphärendruck ausgeführt wird. 12. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die feuerfeste Auskleidung der Schmelzkammer aus einem periodisch oder kontinuierlich zu erneuernden Werkstoff besteht, dessen verschlackender Bestandteil als Verschlackungsmittel für die Gangart des Erzes und die Asche der Kohle dient (Teer-Dolomit). 13. Abänderung der Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelzkammer eine im wesentlichen aus Kohlenstoff bestehende Auskleidung besitzt. 14. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Einführungsorgane in eine Schmelzkammer für den Roherzstaub in der Nähe des Abgasauslasses oder in diesem und daß Einführungsorgane für den Brennstoff, für das vorreduzierte Erz und für das Verbrennungsmedium in einer Ebene, und zwar im Bereich der Reaktionszone, vorgesehen sind, derart, daß die Einblasestellen gegeneinander gerichtet sind. 15. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Nähe des Bodens des Schmelzraumes einer Schmelzkammer Austrittsöffnungen für die flüssige Schlacke und das flüssige Eisen sowie über dem Boden, aber unterhalb der Einblasestellen für die Reaktionskomponenten ein Koksbett angeordnet sind und daß in das Koksbett Hilfseinblas-edüsen führen. 16. Einrichtung nach den Ansprüchen 12 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterteil und der Deckel der Schmelzkammer ortsfest sind und das Mittelstück auswechselbar ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 440 099, 583 209, 323 808, 282 574; USA.-Patentschriften Nr. 2 540 593, 2 481217-
DEW9117A 1952-07-23 1952-07-23 Verfahren und Einrichtung zur Eisengewinnung aus staubfoermigen bzw. feinkoernigen Eisenerzen mittels Brennstoffen in feinem Verteilungsgrad oberhalb des Schmelzpunktes der nicht gasfoermigen Reaktionsprodukte Pending DE1086256B (de)

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