DE282574C

DE282574C -

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Publication number: DE282574C
Application number: DENDAT282574D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMTS,

I. Vorliegende Erfindung bezweckt die. gleiehj zeitige Ausnutzung mulmiger Eisenerze und .minderwertiger Brennstoffe, namentlich des \ Feinkokses, welcher als Abfall bei der Koks- ! 5 bereitung gewonnen wird. Der Erfmdungs-1.,., zweck wird durch Verbindung einer Erzreduktion im Drehrohrofen vermittels Kolilenoxydgas und einer Schmelzung aus auf diese Weise j im Rotierofen gewonnenem reduzierten Metall j ίο niit minderwertiger Kohle in einem Schachtofen mit geringer Schichthöhe unter gleichzeitiger Gewinnung ivon Kohlenoxydgas erreicht. Das im Schachtofen bei der Schmelzung des reduzierten Eisens im Überschuß gewonnene Kohlenoxydgas, welches zur Reduktion des Erzes nicht benötigt wird, kann-zu .beliebiger Verwendung abgeführt werden.

Das \"orliegende Verfahren geht von dem bekann (en getrennten Reduktions- und Schmelzprozeß aus. Während bei dem bekannten Verfahren aber die Reduktion durch festes Brennmaterial erfolgt, geschieht sie bei dem vorliegenden \'*erfahren durch Kohlenoxydgas. Die Folge da\-on ist. daß nach dem vorliegenden Verfahren ein kontinuierlicher Betrieb möglich ist, während dort das Füllen und Leeren abwechselnd erfolgen muß.

Die Durchführung der Erfindung setzt eine aus einem Roticrofen und einem niedrigen Schachtofen bestehende Ofenanlage voraus, bei welcher das Ausla(3endc des Rotierofens an die Gicht des Schachtofens angeschlossen ist, sn daß die im Schachtofen entwickelten Kohlenoxydgase in den Rotierofen überzutreten vermögen, während das reduzierte Erz aus dem Rotierofen selbsttätig in den Schachtofen gelangt, um dort durch die Hitze des zur Vergasung gelangenden Brennstoffes geschmolzen zu werden.

Die Funktiönsfähigkeit der Ofenkombination beruht darauf, daß das im Schachtofen gewonnene Kohlenoxydgas in an sich bekannter Weise die Reduktion des mulmigen oxydischen Erzes zu schwammigein Metall ohne Sinterung und Verschlackung gestattet, so daß die Mctallschmelzung im Schachtofen mit geringer Schichthöhe unter Verwendung von minderwertigen, d. h. feinkörnigen Brennstoffen bei geringer Windpressung durchgeführt werden kann, was nicht möglich wäre, wenn das reduzierte Erz in gesintertem oder verschlacktem Zustande zur Aufgabe im Schachtofen gelangt.

Die unmittelbare Verbindung zwischen dem zugleich als Schmelzofen und Gasgenerator dienenden Schachtofen und dem Drehrohrofen gewährleistet dabei für das in den Drehrohrofen eintretende Kohlcnoxj'dgas die zur Herbeiführung der Erzreduktion erforderliche hohe Temperatur.

Eine Ausführungsform der neuen Ofcnanlagc, welche sich als ein gebrochener Hochofen darstellt, ist «auf der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht.

Der Drehrohrofen zur Reduktion des mulmigen Erzes ist mit ι bezeichnet. Das Auslaßende desselben mündet in die Gicht 2 des Schachtofens 3, so daß das aus dem Drehrohr-

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ofen austretende Material unmittelbar in den : Schachtofen entleeit wird. Das minderwertige, kleinstückige (Koksabfälle, !Braunkohle usw.) j Brennmaterial wird durch den Beg'ichtungstrichter 4 in den Schachtofen 3 aufgegeben. j 5 ist ein Gasabzug zur direkten Entnahme von Kohlenoxydgas aus dem Schachtofen. j 6 bezeichnet den Beschickungstrichter für den ■Rotierofen. 7 ist das Abstichloch. 8 ist eine unter dem Ofenschacht vorgesehene Heizkam- ;; ι ^; mer, welche durch aus der Gasleitung 9 ein- : tretende und mit Luft aus der Düse 10 ver- ; mischte Gase beheizt wird, j 11 ist eine Abgasleitung. 12 stellt die Düsen für die Windzuführung dar, 13 die Düsen für eine even-· j.-tuelle Dampf eingabe zur Verhütung einer vorzeitigen Schlackenbildung und eines Zusammenbacken der aufgegebenen Massen, welche in dem Schachtofen infolge der geringen Schichthöhe leicht auftreten kann. Die Schachtbeheizung bezweckt die Verhinderung der Festsetzung der Schlacke im Ofenschacht. Die· Tiegelbeheizung sowie die Dampfaufgabe sind im allgemeinen zweckmäßig, jedoch nicht immer notwendig, und gehören diese Maßnahmen nicht zum Gegenstande der zu schützenden Erfindung.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Verfahren zur Gewinnung von metallischem Eisen aus mulmigen Erzen und von Kohlenoxydgas aus minderwertigem Brennstoff durch getrennten Reduktionsund Schmelzprozeß, darin bestehend, daß die mulmigen Erze im Drehrohrofen unter Vermeidung von Sinterung durch Kohlenoxydgas zu schwammigem Eisen reduziert werden, und daß das reduzierte Erz in einen niedrigen Schachtofen übergeführt und dort vermittels minderwertigen Brennstoffes bei geringer Schichthöhe Und geringer Windpressung unter Vergasung des Brennstoffes geschmolzen wird, wobei das durch die Vergasung des Brennstoffes gebildete Kohlenoxydgas in den Drehrohrofen zur Reduktion des Erzes in demselben ' übergeführt wird, -während ein etwaiger Überschuß an Gas zu beliebiger Verwendung abgeführt werden kann.
2. Ofenanlage zur gleichzeitigen Gewinnung von metallischem Eisen und Kohlenoxydgas, bestehend aus einem gebrochenen Hochofen, dessen zur Reduktion des Erzes : -'·. dienender Einlaßabschnitt von einem Drehrohrofen, und dessen der Schmelzung des reduzierten Erzes dienender Auslaßabschnitt von einem niedrigen Schachtofen gebildet wird, in welchem der Drehrohrofen in der Nähe von seiner Gicht mündet, unter gleichzeitiger Vorsehung einer besonderen Begichtungsvorrichtung an dem oberen Schachto.fenende nahe der Drehrohrmündung. ;

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.