DE1172701B - Gewinnung von Roheisen und Stahl aus Eisenerzen und eisenoxydhaltigen Abfallstoffen in einem Zweistufenverfahren - Google Patents

Gewinnung von Roheisen und Stahl aus Eisenerzen und eisenoxydhaltigen Abfallstoffen in einem Zweistufenverfahren

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DE1172701B
DE1172701B DEG31130A DEG0031130A DE1172701B DE 1172701 B DE1172701 B DE 1172701B DE G31130 A DEG31130 A DE G31130A DE G0031130 A DEG0031130 A DE G0031130A DE 1172701 B DE1172701 B DE 1172701B
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Gerhard Bayer
Dipl-Chem Dr Egon Cherdron
Dr-Ing Dr Hermann Rueter
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Giulini Gebrueder GmbH
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    • C21B13/0013Making spongy iron or liquid steel, by direct processes obtaining iron or steel in a molten state introduction of iron oxide into a bath of molten iron containing a carbon reductant
    • C21B13/002Reduction of iron ores by passing through a heated column of carbon
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Description

  • Gewinnung von Roheisen und Stahl aus Eisenerzen und eisenoxydhaltigen Abfallstoffen in einem Zweistufenverfahren Abgesehen von dem Verfahren zur Roheisengewinnung im Hochofen sind mehrere Verfahren zur Gewinnung von Eisen aus eisenoxydhaltigen Erzen und Abfallstoffen bekanntgeworden. Der Zweck dieser Verfahren ist, einerseits an Stelle des für den Hochofenprozeß erforderlichen Hüttenkokses billigere Reduktionsmittel für die Eisengewinnung einzusetzen, andererseits auch Feinerze bzw. eisenoxydhaltige Abfallstoffe, z. B. die der Tonerdefabriken (Rotschlamm) und Schwefelsäurefabriken (Abbrand), die in sehr feiner Verteilung anfallen, für die Eisengewinnung nutzbar zu machen, da sie für den Hochofen nur durch eine kostspielige Vorbehandlung zu verwenden sind. Diese Verfahren kann man in folgende Gruppen unterteilen: 1. Brikettieren von Feinerz und Feinkohle und Niederschmelzen in geeigneten Öfen, z. B. in Niederschachtöfen oder in Drehrohröfen.
  • 2. Herstellung eines teigigen Gemisches von Eisenluppen und Schlacke aus Feinerz und Feinkohle durch Wälzarbeit im Drehrohrofen und Trennung von Luppen und Schlacke nach dem Erkalten mittels Magnetscheidung.
  • 3. Herstellung von Eisenschwamm aus Feinerz durch Reduktion mit festen oder gasförmigen Reduktionsmitteln im Wirbelbettverfahren, Drehrohrofen oder geeigneten anderen Öfen, gegebenenfalls mit nachfolgender Magnetscheidung.
  • 4. Gewinnung eines Eisensinters, in dem das Eisen weitgehend oder vollständig in elementarer Form vorliegt, aus Feinerz oder Abfallstoffen durch Reduktion mit Kohle oder gasförmigen Reduktionsmitteln in verschiedenen Ofentypen, vorzugsweise im Drehrohrofen, und nachfolgende Einschmelzung dieses Sinters zum Zwecke der Flüssigtrennung von Eisen und Schlacke. Dieses Einschmelzen soll den verschiedenen Vorschlägen zufolge im Elektroofen, im Niederschachtofen, im Kupolofen oder im Drehherdofen vorgenommen werden.
  • Die vorliegende Erfindung gehört in die genannte Verfahrensgruppe 4. Gemäß dieser Erfindung wird zunächst in bekannter Weise aus eisenoxydhaltigen Feinerzen bzw. Abfallstoffen durch Reduktion mit Kohle oder reduzierenden Gasen ein Sinter erzeugt, in dem das Eisen fast vollkommen als reduziertes Metall vorliegt. Um diese weitgehende Reduktion zu bewirken, muß man erfahrungsgemäß so viel Kohlenstoff zusetzen, wie nach der Gleichung Fe203+3C=2Fe+3C0 erforderlich ist. Zweckmäßigerweise setzt man etwas mehr Kohlenstoff zu, um eventuelle geringe Oxydationseinflüsse durch die Heizgase des Ofens zu kompensieren. Diese Reduktion kann in einem der in der Literatur beschriebenen Öfen vorgenommen werden, jedoch eignet sich für diesen Prozeß vornehmlich der Drehrohrofen, da in ihm die Wärmeausnutzung am günstigsten ist und der Sinter in einer erwünscht kleinstückigen Struktur anfällt. Das nachfolgende Einschmelzen des Eisensinters wird erfindungsgemäß in einem Wirbelbett durchgeführt, das über einer glühenden Koksschicht ausgebildet wird. Durch Einblasen von Luft in die Koksschicht wird eine Temperatur erzeugt, die oberhalb der Schmelztemperatur von Schlacke und Eisen liegt; das die Koksschicht verlassende Abgas bringt das aus dem Reduktionsofen auf die Koksschicht fallende Eisensintergut in wirbelnde Bewegung, wodurch ein inten-. siver Wärmeaustausch und ein schnelles Einschmelzen des Einsatzgutes stattfindet. Die Schmelztröpfchen rieseln durch die glühende Koksschicht nach unten, sammeln sich auf dem Boden und trennen sich in flüssiges Eisen und flüssige Schlacke. Beide werden in bekannter Weise wie beim Hochofen bzw. Gießereischachtofen abgezogen.
  • Zur Erzielung einer guten Wärmeausnutzung und zwecks Einsatzes einer möglichst geringen Koksmenge ist es erforderlich, die Koksschüttung in dem Eisenschmelzofen nur so hoch zu halten, daß lediglich eine Umsetzung des Sauerstoffs der eingeblasenen Luft mit dem Kohlenstoff zum Kohlendioxyd erfolgt, dagegen noch nicht bzw. nur in geringem Maße eine Reaktion des gebildeten Kohlendioxyds mit Kohle unter Bildung von Kohlenoxyd. Hierbei ist auch die Geschwindigkeit der eingeblasenen Luft sowie deren Temperatur von Bedeutung. Alle diese drei Faktoren müssen so aufeinander abgestimmt sein, daß der vorstehend beschriebene Effekt gewährleistet ist. Da bezüglich der Gasgeschwindigkeit engere Grenzen gesetzt sind, weil nur der kleinstöckige Eisensinter in wirbelnde Bewegung geraten soll, dagegen nicht die Koksschüttung bzw. der weitaus größte Teil der Koksschüttung, kommt man in der Regel mit einer Koksschüttung von etwa 30 bis 50 cm Höhe, über der Lufteinblasebene gemessen, aus. Diese Schütthöhe ist, wie oben erwähnt, von zahlreichen Faktoren abhängig, nicht zuletzt auch von den Baumaßen des Ofens, so daß sie für jeden Einzelfall entsprechend einreguliert werden muß.
  • Hieraus ist ersichtlich, daß es wichtig ist, die Korngröße des Eisensinters nach oben und die des Kokses nach unten zu begrenzen. Andererseits ist es auch unerwünscht, daß der Eisensinter noch staubförmige Bestandteile enthält, die sich im Wirbelbett nicht halten würden, sondern wieder in den Reduktionsofen zurückgeblasen werden. Man wird deshalb bei pulverförmigem Aufgabegut den Reduktionsofen so fahren, daß das Reduktionsgut in der vorderen Zone des Reduktionsofens zu kleinen Granalien zusammensintert. Falls dies auf Grund der Eigenschaften der Rohmaterialien und ihrer Zusammensetzungen nicht möglich sein sollte, ist es zweckmäßig, das Aufgabegut durch Granulierung, Krümelung, Brikettierung bzw. sonstige Formgebung auf eine Stückgröße von maximal 20 mm, vorzugsweise maximal 10 mm, zu bringen. In diesem Falle muß der Ofen so gefahren werden, daß keine weitere Zusammenballung dieser Granulate in der Sinterzone des Reduktionsofens stattfindet. Bei der Aufgabe von schlammförmigem Aufgabegut entstehen in der Regel kleinstöckige Agglomerate in der gewünschten Größe.
  • Das die Wirbelschicht verlassende Abgas mit einer Temperatur von 1100 bis 1300° C wird in den Drehrohrofen geleitet, in dem ein Großteil seiner Wärme ausgenutzt wird, vorzugsweise zur Durchführung der in dem vorderen Drehrohrofenabschnitt stattfindenden Restreduktion. Die hierbei entstehenden kohlenoxydhaltigen Reduktionsgase werden durch gleichzeitig eingeblasene Luft über der Beschickung des Drehrohrofens verbrannt, wodurch ebenfalls wieder Energie zur Durchführung der Reduktion in einem Sektor gewonnen wird. Diese Vorgänge sind von dem eingangs unter Punkt 2 genannten Verfahren her bekannt, bei dem ebenfalls die bei der Reduktion entstehenden kohlenoxydhaltigen Gase durch Verbrennung die Energie zur Durchführung der Reduktion in weiteren Reduktionsabschnitten bzw. zur Aufheizung des Ofeneintraggutes liefern; bei letzterem Verfahren wird jedoch im Gegensatz zu dem Verfahren nach vorliegender Erfindung die Reduktion des Drehofengutes durch eine Beheizung mit Brennstoff durchgeführt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren setzt eine weitgehende Reduktion im Drehrohrofen voraus, da der Einschmelzvorgang in dem beschriebenen Koksbettwirbelofen in sehr kurzer Zeit vor sich geht, innerhalb derer eine bei ungenügender Vorreduktion notwendige Restreduktion nicht mehr in gewünscht hohem Grade stattfinden würde. Aus diesem Grunde ist es zweckmäßig, das Gemisch von Erz und Kohle in möglichst feinkörnigem Zustand vorliegen zu haben, da dann die Reduktion gut vonstatten geht. Daher eignen sich für dieses Verfahren alle Eisenerze in feinkörniger Form, insbesondere Eisenerze, die von Natur aus in feinkörniger Struktur anfallen und in dieser Form für den Hochofenprozeß nicht geeignet sind. Weiterhin eignen sich hierfür eisenoxydhaltige Abfallstoffe aus den verschiedensten Industriezweigen, die zumeist in äußerst feiner Verteilung anfallen und deshalb erst nach kostspieliger Vorbehandlung für den Einsatz im Hochofen geeignet sind. Beispiele für solche eisenoxydhaltigen Abfallstoffe sind die Pyritabbrände, der unlösliche Rückstand der Tonerdefabrikation nach dem Bayerverfahren (Rotschlamm), die bei der Reduktion von Nitrobenzol zu Anilin mittels Eisen anfallenden Schlämme und die bei der Aufarbeitung des als Nebenprodukt der Titanweißfabrikation anfallenden Eisensulfats gewonnen Rötsprodukte. Ein besonderer Vorteil des Verfahrens ist, daß der hohe Wassergehalt mancher dieser Rückstände insofern nicht stört, da die mit der erforderlichen Menge an Feinkohle gemischten Schlämme direkt dem Drehrohrofeneinlauf zugeführt werden können, so daß die Abgaswärme des Reduktionsofens weitgehend ausgenutzt wird. Hierdurch ergibt sich eine außerordentliche gute Wärmeausnutzung, zumal ein gesonderter Trockner zum Trocknen dieser Schlämme nicht benötigt wird.
  • Die Zugabe des für den Einschmelzprozeß erforderlichen Kokses geschieht zweckmäßigerweise am Reduktionsofeneintrag zusammen mit dem Aufgabegut. Dadurch wird der Koks auf dieselbe Temperatur vorgeheizt wie dar in den Einschmelzofen fallende Eisensinter. Durch diese Maßnahme wird der Einschmeizvorgang zusätzlich beschleunigt und der spezifische Koksverbrauch so niedrig wie möglich gehalten.
  • Das Überraschende und Neue bei dieser Arbeitsweise gegenüber anderen Verfahren ist, daß auf Grund der Tatsache, daß die den Einschmelzofen verlassenden Gase fast frei von Kohlenoxyd und anderen Reduktionsgasen sind, einerseits der spezifische Koksverbrauch niedrig ist und andererseits selbst bei Einsatz von Kaltluft ohne Sauerstoffanreicherung eine solche Temperatur erreicht wird, bei der auch vorreduzierte Sinter aus ballastreichen und minderwertigen Eisenerzen und eisenoxydhaltigen Abfallstoffen, wie z. B. aus Rotschlamm, eingeschmolzen und schmelzflüssig getrennt werden können. Bekanntlich ist gerade der Rotschlamm wegen seines hohen Gehaltes an Ballaststoffen und deren hoher Schmelztemperatur von 1300 bis l400° C bisher großtechnisch nicht verhüttet worden. Darüber hinaus ist aber auch die Eisengewinnung aus ballastarmen Eisenerzen auf dem beschriebenen Wege ein beachtlicher technischer Fortschritt, weil - abgesehen von dem möglichen Einsatz billiger Reduktionskohle an Stelle von Koks (Hochofen) oder an Stelle von Reduktionsgasen und abgesehen von dem möglichen Einsatz von Feinerzen, die im Hochofen erst nach Vorbehandlung verarbeitet werden können - eine Vorheizung der Verbrennungsluft und/ oder eine Anreicherung von Sauerstoff nicht zu erfolgen braucht und die Abga$e aus dem Reduktionsofen praktisch frei von Kohlenoxyd und Wasserstoff anfallen, so daß eine gute Wärmewirtschaft gewährleistet ist. Hierin liegt auch der Unterschied zu dem in der deutschen Auslegeschrift 1086256 beschriebenen Verfahren, bei dem ein mit Reduktionsgasen vorreduziertes Eisenerz ebenfalls über einem glühenden Koksbett eingeschmolzen wird. Bei diesem Verfahren wird jedoch das vorreduzierte Eisenerz zusammen mit Brennstoff oder Brenngasen und vorgeheizter, mit Sauerstoff angereicherter Luft oberhalb des Koksbettes eingeblasen und dadurch geschmolzen, wobei die Abgase dieses Schmelzofens sehr große Mengen an Kohlenoxyd und Wasserstoff enthalten. Das erhitzte Koksbett dient hierbei nur dazu, die Aufkohlung des Eisens zu bewirken. Bei dem Verfahren nach der deutschen Auslegeschrift 1. 086 256 muß die Verbrennungsluft auf 800° C erhitzt und zusätzlich mit Sauerstoff angereichert werden, obwohl hochwertige Erze eingesetzt werden (auf 1000 kg Roheisen 150 kg Schlacke); während bei dem vorliegenden Verfahren selbst bei der Verhüttung von Rotschlamm, bei dem auf 1000 kg Roheisen 1700 kg Schlacke anfallen, weder eine Vorheizung der Luft noch eine Anreicherung mit Sauerstoff erforderlich ist.
  • Die praktische Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist aus der Zeichnung ersichtlich. Der Drehrohrofen 1 in üblicher Bauart wird durch eine Aufgabeschurre 2 mit dem Gemisch aus Feinerz bzw. eisenoxydhaltigen Abfallstoffen, Feinkohle und gegebenenfalls Zuschlagstoffen entweder in Staubform oder in Schlammform oder in agglomerierter Form mit Korngrößen bis zu 20 mm, vorzugsweise bis zu 10 mm, beschickt. Gleichzeitig wird die erforderliche Menge an grobstückigem Koks aufgegeben. In den hinteren Ofenabschnitten 3 findet die Verdampfung des anhaftenden Wassers statt. In dem Ofenabschnitt 4 werden die flüchtigen brennbaren Bestandteile der Kohle ausgetrieben und durch entsprechende Ofenführung an Ort und Stelle verbrannt, wobei die in ihnen enthaltene Energie dem Prozeß nutzbar gemacht wird. Damit diese brennbaren Bestandteile verbrennen, müssen die Ofengase an dieser Stelle des Ofens noch einen entsprechenden Sauerstoffgehalt enthalten, oder es muß mittels eines am Ofen angebrachten Ventilators 5 an dieser Stelle zusätzlich Luft eingeblasen werden. In der Zone 6 findet die Reduktion des Fe2O3 zu Fe statt, wobei neben CO z auch CO entweicht. Dieses Kohlenoxyd wird ebenso wie die in Zone 4 entsprechenden gasförmigen Bestandteile der Kohle an Ort und Stelle verbrannt, wobei der hierzu benötigte Sauerstoff in Form von Luft entweder durch eine Düse 7 oder aber durch einen oder mehrere am Ofen angebrachte Ventilatoren 8 ins Innere des Ofens geblasen wird. Das weitgehend reduzierte Ofengut und der aufgeheizte Koks fallen aus dem Drehrohrofen in die nachgeschaltete Kammer 9, die mit entsprechendem feuerfestem Mauerwerk 10 ausgekleidet ist. Diese Kammer besitzt etwa in halber Höhe mehrere Lufteinblasdüsen 11, durch die von einer Ringleitung 12 Kalt- oder Heißluft in den Ofen geblasen wird. Im Unterteil der Kammer 9 befindet sich eine Schicht flüssigen Eisens 13, darüber eine Schicht flüssiger Schlacke 14, die durch die entsprechenden Öffnungen 15 bzw. 16 nach Bedarf abgelassen werden können. Auf der Schlacke schwimmt das Koksbett 1.7, Glas von der durch 12 und 11 eingeblasenen Luft in glühendem Zustand und bei einer Temperatur von 1300° C gehalten wird. Uber dieser Koksschüttung 17 bildet sich das Wirbelbett J.$ aus, das von dem aus dem Reduktiqnsofen fallenden kleinstückigen Eisensintergut gebildet und von den die Koksschüttung verlassenden heißen Abgasen in wirbelnder Bewegung gehalten wird. Infolge der hohen Temperatur der die Koksschüttung 17 verlassenden Abgase sowie durch die Strahlung der Koksschicht und die zum Teil direkte Berührung der wirbelnden Eisensinterkügelchen finit der Oberseite der glühenden Koksschicht findet ein schnelles Einschmelzen statt, wobei die gebildeten Schmelzkügelchen durch die Koksschüttung hindurchrieseln und sich mit dem flüssigen Bad im Unterteil des Ofens vereinigen, wobei die Trennung in flüssiges Eisen und flüssige Schlacke erfolgt. Die die Wirbelschicht 18 verlassenden Abgase mit einer Temperatur von 1100 bis 1300° C gelangen unmittelbar in den Drehrohrofen und dienen zur Beheizung des Reduktionsofens.
  • Das bei dem Prozeß anfallende Eisen hat einen Kohlenstoffgehalt, je nach der Fahrweise, von 1 bis 4% und kann auf übliche Weise von seinem Gehalt an Schwefel befreit werden.

Claims (7)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Gewinnung von Roheisen und Stahl aus feinkörnigen, eisenoxydhaltigen Erzen oder Abfallstoffen in einem Zweistufenverfahren, bei dem in der ersten Stufe in bekannter Weise der eisenoxydhaltige Stoff mit feingemahlener Kohle und gegebenenfalls zur Verbesserung der Eigenschaften der Schlacke mit geeigneten Zuschlagstoffen in feingemahlener Form vermischt wird und dann in einem Reduktionsofen, vorzugsweise in einem Drehrohrofen, so weit erhitzt wird, daß die Reduktion des Fe z03 zu Fe zu über 90% stattfindet, und in der zweiten Stufe in einem koksbeheizten niedrigen Schachtofen eingeschmolzen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Schütthöhe des Kokses über der Lufteinblasebene, die Stückgröße des Kokses und die Geschwindigkeit der Luft so aufeinander abgestimmt werden, daß die den Schachtofen verlassenden Abgase weniger als 10%, vorzugsweise weniger als 1% Kohlenmonoxyd enthalten und eine Temperatur über 1200° C besitzen, daß außerdem die Geschwindigkeit der in den Schachtofen eingeblasenen Luft und die Stückgröße des eingesetzten Kokses so eingestellt werden, daß das Koksbett ruht, der reduzierte Eisensinter jedoch so lange über dem Koksbett in wirbelnder Bewegung ist, bis er schmilzt, schmelzflüssig durch das heiße Koksbett fließt und sich im Unterteil des Schachtes in schmelzflüssiges Eisen und schmelzflüssige Schlacke trennt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schachtofen mit Kaltluft betrieben wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die heißen Abgase des Einschmelzofens zur Beheizung des Reduktionsofens verwendet werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eisenoxydhaltige Erze und Abfallstoffe eingesetzt werden, die in äußerst feiner Verteilung vorliegen.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eisenoxydhaltige Erze und Abfallstoffe in Schlammform eingesetzt werden, wobei dieser Schlamm ohne vorherige Trocknung und Vermahlung mit der nötigen Feinkohlenmenge und den gegebenenfalls erforderlichen Zuschlagstoffen zu einem Brei vermischt und als solcher dem Reduktionsofen zugeführt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Verwendung trockener Ausgangsstoffe durch vorherige Krümelung, Brikettierung oder Granulierung das Ofenaufgabegut in einer Körnung bis zu 20 mm, vorzugsweise bis zu 10 mm, vorliegt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die für den Einschmelzprozeß erforderliche Menge an stückigem Koks zusammen mit dem Aufgabegut dem Reduktionsofen zugeführt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 282 574; deutsche Auslegeschrift Nr. 1086 256.
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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE282574C (de) * 1900-01-01
DE1086256B (de) * 1952-07-23 1960-08-04 Werner Wenzel Dr Ing Verfahren und Einrichtung zur Eisengewinnung aus staubfoermigen bzw. feinkoernigen Eisenerzen mittels Brennstoffen in feinem Verteilungsgrad oberhalb des Schmelzpunktes der nicht gasfoermigen Reaktionsprodukte

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