DE3735965C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von
Metallen bzw. Metallegierungen, insbesondere
Ferrolegierungen durch Reduktion von Metalloxiden in einer
Reduktionszone, die aus einem von Reduktionsgas
durchströmten Kohlebett gebildet wird, sowie eine Anlage
zur Durchführung des Verfahrens.
In der EP-A-01 74 291 ist ein Verfahren zum Erschmelzen
von Metallen, und zwar Kupfer, Blei, Zink, Nickel, Kobalt und
Zinn, aus oxidischen feinkörnigen Nichteisenmetallerzen
beschrieben, wobei das Einsatzmaterial in eine
Reduktionszone eingebracht wird, die von einer
Kohlewirbelschicht in einem Einschmelzvergaser gebildet
wird. Beim Passieren dieser Reduktionszone wird das
oxidische Einsatzmaterial zu Metall reduziert, welches im
unteren Teil des Einschmelzvergasers gesammelt wird.
Es hat sich gezeigt, daß das Verfahren nach der EP-A-
01 74 291 zur Reduktion von Oxiden, die mit elementarem
Kohlenstoff bei Temperaturen unter 1000°C reagieren, mit
Vorteil angewendet werden kann, daß es jedoch bei der
Gewinnung von Metallen und Metallegierungen, insbesondere
Ferrolegierungen, wie Ferromangan, Ferrochrom und
Ferrosilicium, welche aus ihren Oxiden erst bei
Temperaturen von über 1000°C mit elementarem Kohlenstoff
als Reduktionsmittel gewonnen werden können, zu
Schwierigkeiten kommen kann, weil die Kontaktzeit dieses
bei höheren Temperaturen reagierenden oxidischen
Einsatzmaterials mit den die Wirbelschicht bildenden
Kohlenstoffteilchen relativ kurz ist.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und
Schwierigkeiten und stellt sich die Aufgabe, ein Verfahren
und eine Anlage der eingangs beschriebenen Art zu
schaffen, welche es ermöglichen, Metalle und
Metallegierungen, insbesondere Ferrolegierungen, wie
Ferromangan, Ferrochrom und Ferrosilicium, aus stückigem
oxidischem Einsatzmaterial in einem Einschmelzvergaser
herzustellen, wobei das Metall eine so hohe Affinität zu
Sauerstoff hat, daß es erst oberhalb 1000°C mit
elementarem Kohlenstoff reagiert.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs
bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
stückiges oxidisches Einsatzmaterial unter
Schwerkrafteinwirkung durch ein Kohlefestbett, bestehend
aus drei Schichten, geleitet wird, wobei
- - eine unterste, einen flüssigen Sumpf aus reduziertem Metall und Schlacke bedeckende Schicht aus entgaster Kohle vorgesehen wird,
- - in eine mittlere Schicht Sauerstoff oder ein Sauerstoff enthaltendes Gas eingeleitet wird, um ein im wesentlichen aus CO bestehendes heißes Reduktionsgas zu bilden, und
- - in eine oberste Schicht Verbrennungsgase aus Kohlenstoffteilchen und Sauerstoff bzw. sauerstoffhaltigem Gas eingeleitet werden.
Vorteilhaft wird stückiges oxidisches Einsatzmaterial mit
einer Korngröße von 6 bis 50 mm, vorzugsweise 10 bis
30 mm, eingesetzt.
Zweckmäßig wird zur Bildung der Festbettschichten Kohle
mit einer Korngröße von 5 bis 100 mm, insbesondere 5 bis
30 mm, verwendet.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Dicke der
mittleren und obersten Festbettschicht zwischen 1 und 4 m
gehalten.
Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß aus dem die
Festbettschichten (Reduktionszonen) passierenden Abgas
staubförmige Kohlenstoffteilchen abgeschieden werden und
diese Kohlenstoffteilchen, vorzugsweise in heißem Zustand,
zusammen mit Sauerstoff oder sauerstoffhaltigem Gas
Brennern zugeführt werden, die in die oberste
Festbettschicht gerichtet sind.
Als Kohle wird vorzugsweise eine solche eingesetzt, die
nach Entgasung ihren stückigen Charakter beibehält, so daß
bei einem eingesetzten Korngrößenbereich von 5 bis 100 mm,
vorzugsweise 5 bis 30 mm, nach Entgasung noch mindestens
50% der entstandenen entgasten Kohle innerhalb des
ursprünglichen Korngrößenbereiches von 5 bis 100 mm bzw.
von 5 bis 30 mm vorhanden ist und der Rest als Unterkorn
vorliegt.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet den Vorteil, daß
alle bekannten Vorteile der Reduktionsprozesse in mit
fossiler Energie gefeuerten Schachtöfen erhalten bleiben,
wie Gegenstromwärmetausch, metallurgische Reaktion im
Festbett mit elementarem Kohlenstoff, welche für die
Reduktion von Oxiden unedler Metalle erforderlich ist,
sowie gute Trennung von Metall und Schlacke. Die Verkokung
bzw. die Entgasung von Kohle kann ohne Bildung von Teer
und anderer kondensierbarer Verbindungen durchgeführt
werden. Das bei der Entgasung der Kohle gebildete Gas
wirkt als zusätzliches Reduktionsmittel zu den aus der
Vergasung der entgasten Kohle gebildeten Reduktionsgasen.
Ein besonderer Vorteil des Verfahrens ist darin zu sehen,
daß die Reduktion von Oxiden unedler Elemente, wie
beispielsweise Silicium, Chrom, Mangan ohne Verwendung von
elektrischer Energie durchgeführt werden kann. Im
erfindungsgemäßen Verfahren wird auf einfache Weise die
für die Entgasung der Kohle erforderliche Energie
gesteuert, da das Unterkorn (kleiner als 5 mm) mit den
heißen Abgasen des Einschmelzvergasers ausgetragen,
abgeschieden, in die obere Einblaszone sauerstoffhaltiger
Gase rückgeführt und mittels der sauerstoffhaltigen Gase
oxidiert wird, wobei Wärme frei wird.
Das Kornzerfallsverhalten wird so getestet, daß eine
Kornfraktion von 16 bis 20 mm einer einstündigen Entgasung
in einer auf 1400°C vorerhitzten Kammer unterworfen wird.
Das Kammervolumen beträgt 12 dm3. Nach Abkühlung durch
Spülen mit kaltem Inertgas wird die Kornverteilung
bestimmt.
Die Erfindung umfaßt des weiteren eine Anlage zur
Durchführung des Verfahrens mit einem feuerfest
ausgekleideten schachtförmigen Einschmelzvergaser, der im
Oberteil Chargieröffnungen zum Einbringen von Kohle und
von stückigem oxidischem Einsatzmaterial sowie eine
Ableitung für Abgas aufweist, die Seitenwand des
Einschmelzvergasers von Zuleitungen für Kohle und
Sauerstoff bzw. sauerstoffhaltiges Gas durchsetzt ist und
ein unterer Abschnitt zum Sammeln von schmelzflüssigem
Metall und flüssiger Schlacke vorgesehen ist. Diese Anlage
ist dadurch gekennzeichnet, daß unter Bildung von drei
übereinander angeordneten Festbettschichten A, B, C
- - im Bereich zwischen der untersten Festbettschicht A und der mittleren Festbettschicht B ein Kranz von Einblasrohren für Sauerstoff bzw. sauerstoffhaltiges Gas vorgesehen ist, und
- - im Abstand darüber im Bereich zwischen der mittleren Festbettschicht B und der obersten Festbettschicht C ein Kranz von mit Kohlenstoffteilchen und Sauerstoff bzw. sauerstoffhaltigem Gas beschickten Brennern vorgesehen ist.
Vorteilhaft ist in der Ableitung für Abgas ein Heißzyklon
zum Abscheiden von Kohlenstoffteilchen aus dem Abgas
vorgesehen und das Austragsende dieses Heißzyklons ist mit
dem Kranz von Brennern leitungsmäßig verbunden.
Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die Anlage zur
Durchführung des Verfahrens sind in der Zeichnung näher
erläutert, wobei diese eine schematische Darstellung des
Einschmelzvergasers mit daran angeschlossenen
Zusatzeinrichtungen erläutert.
Mit 1 ist ein schachtförmiger Einschmelzvergaser
bezeichnet, der mit einer feuerfesten Auskleidung 2
versehen ist. Der Bodenbereich des Einschmelzvergasers
dient zur Aufnahme von schmelzflüssigem Metall 3 und
schmelzflüssiger Schlacke 4. Eine Abstichöffnung für
Metall ist mit 5 und eine Abstichöffnung für die Schlacke
mit 6 bezeichnet. Im Oberteil des Einschmelzvergasers ist
eine Chargieröffnung 7 zur Zugabe von stückiger Kohle
sowie eine Chargieröffnung 9 für stückiges oxidisches
Einsatzmaterial vorgesehen. Oberhalb des Flüssigsumpfes 3,
4 ist das Kohlefestbett ausgebildet, und zwar eine mit A
bezeichnete, nicht durchgaste unterste Schicht aus
entgaster Kohle, eine darüber befindliche, mit B
bezeichnete durchgaste mittlere Schicht aus entgaster
Kohle und eine darüber befindliche, mit C bezeichnete
durchgaste oberste Schicht aus stückiger Kohle.
Die Seitenwand des Einschmelzvergasers 1 ist von
Einblasrohren durchsetzt, und zwar von einem Kranz von
Einblasrohren 8 für Sauerstoff oder sauerstoffhaltige
Gase. Diese Rohre sind im Grenzbereich zwischen der nicht
durchgasten Festbettschicht A und der Festbettschicht B
angeordnet.
Im Abstand darüber, und zwar im Grenzbereich zwischen der
Schicht B und der Schicht C, ist ein Kranz von die
Seitenwand des Einschmelzvergasers 1 durchsetzenden
Brennern 10 vorgesehen, in welche ein Gemisch aus
staubförmigen Kohlenstoffteilchen und Sauerstoff bzw.
sauerstoffhaltigem Gas eingeführt wird. Vom oberen Teil
des Einschmelzvergasers führt eine Ableitung 11 weg, die
das entstandene Abgas zu einem Heißzyklon 12 führt.
Staubförmige Kohlenstoffteilchen, die in dem Abgas
suspendiert sind, werden im Heißzyklon 12 abgeschieden und
vom Austragsende des Heißzyklons 12, in welchem eine
Dosiereinrichtung 13 vorgesehen ist, durch eine Leitung 14
den kranzförmig angeordneten Brennern 10 zugeführt. Mit 15
ist eine zu den Brennern 10 führende Leitung für
sauerstoffhaltiges Gas bezeichnet. Mit der
Dosiereinrichtung 13 kann der Füllstand des Heißzyklons 12
geregelt und die Abscheidewirkung des Heißzyklons 12
beeinflußt werden. Vom Oberteil des Heißzyklons 12 wird
Abgas durch die Leitung 16 abgeführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorteilhaft so
ausgeführt, daß durch die Chargieröffnungen im Oberteil
des Einschmelzvergasers 1 Kohle und stückiges oxidisches
Einsatzmaterial gemeinsam eingebracht werden. Die Kohle
wird in der Festbettschicht C entgast. Die für die
Entgasung erforderliche Wärme wird einerseits von den
heißen Reduktionsgasen geliefert, die aus der
Festbettschicht B aufsteigen, andererseits durch
Verbrennungswärme der Kohlenstoffteilchen, die mittels
sauerstoffhaltiger Gase in den Brennern 10 verbrannt
werden. Die vertikale Erstreckung der Schicht C wird so
gewählt, daß das die Schicht C verlassende Gas eine
Mindesttemperatur von 950°C aufweist. Dadurch ist
sichergestellt, daß Teere und andere kondensierbare
Verbindungen gekrackt werden. Eine Verstopfung der
obersten Festbettschicht C ist damit ausgeschlossen. In
der Praxis erweist sich eine Schichtdicke für die Schicht
C von 1 bis 4 m als vorteilhaft. Eine vertikale
Erstreckung von 1 bis 4 m erweist sich auch für die
Festbettschicht B als vorteilhaft. Die in der
Festbettschicht C entgaste Kohle bildet beim Absinken nach
unten die Festbettschicht B.
Das stückige oxidische Einsatzmaterial wird in der
Festbettschicht B aufgeschmolzen und durch den elementaren
Kohlenstoff reduziert. Die für das Schmelzen und die
Reduktion erforderliche Wärme wird durch Vergasung von
heißer entgaster Kohle mittels sauerstoffhaltiger Gase,
die über die Einblasrohre 8 in den Vergaser eingebracht
werden, aufgebracht. Das in der Festbettschicht B
entstehende schmelzflüssige Metall und die schmelzflüssige
Schlacke fließen nach unten und werden unterhalb der
Festbettschicht A gesammelt und abgestochen.
Claims (7)
1. Verfahren zur Gewinnung von Metallen und
Metallegierungen, insbesondere Ferrolegierungen, durch
Reduktion von Metalloxiden in einer Reduktionszone, die
aus einem von Reduktionsgas durchströmten Kohlebett
gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, daß stückiges
oxidisches Einsatzmaterial unter Schwerkrafteinwirkung
durch ein Kohlefestbett, bestehend aus drei Schichten
(A, B, C), geleitet wird, wobei
- - eine unterste, einen flüssigen Sumpf aus reduziertem Metall (3) und Schlacke (4) bedeckende Schicht (A) aus entgaster Kohle vorgesehen wird,
- - in eine mittlere Schicht (B) Sauerstoff oder ein Sauerstoff enthaltendes Gas eingeleitet wird, um ein im wesentlichen aus CO bestehendes heißes Reduktionsgas zu bilden, und
- - in eine oberste Schicht (C) Verbrennungsgase aus Kohlenstoffteilchen und Sauerstoff bzw. sauerstoffhaltigem Gas eingeleitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
stückiges oxidisches Einsatzmaterial mit einer
Korngröße von 6 bis 50 mm, vorzugsweise 10 bis 30 mm,
eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Bildung der Festbettschichten
(A, B, C) Kohle mit einer Korngröße von 5 bis 100 mm,
insbesondere 5 bis 30 mm, verwendet wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der mittleren
und obersten Festbettschicht (B, C) zwischen 1 und 4 m
gehalten wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem die
Festbettschichten (Reduktionszonen) passierenden Abgas
staubförmige Kohlenstoffteilchen abgeschieden werden
und diese Kohlenstoffteilchen, vorzugsweise in heißem
Zustand, zusammen mit Sauerstoff oder
sauerstoffhaltigem Gas Brennern (10) zugeführt werden,
die in die oberste Festbettschicht (C) gerichtet sind.
6. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach den
Ansprüchen 1 bis 5, mit einem feuerfest ausgekleideten
schachtförmigen Einschmelzvergaser (1), der im Oberteil
Chargieröffnungen (7, 9) zum Einbringen von Kohle und
von stückigem oxidischem Einsatzmaterial sowie eine
Ableitung (11) für Abgas aufweist, die Seitenwand des
Einschmelzvergasers (1) von Zuleitungen für Kohle und
Sauerstoff bzw. sauerstoffhaltiges Gas durchsetzt ist
und ein unterer Abschnitt zum Sammeln von
schmelzflüssigem Metall (3) und flüssiger Schlacke (4)
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß unter
Bildung von drei übereinander angeordneten
Festbettschichten (A, B, C)
- - im Bereich zwischen der untersten Festbettschicht (A) und der mittleren Festbettschicht (B) ein Kranz von Einblasrohren (8) für Sauerstoff bzw. sauerstoffhaltiges Gas vorgesehen ist, und
- - im Abstand darüber im Bereich zwischen der mittleren Festbettschicht (B) und der obersten Festbettschicht (C) ein Kranz von mit Kohlenstoffteilchen und Sauerstoff bzw. sauerstoffhaltigem Gas beschickten Brennern (10) vorgesehen ist.
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Ableitung (11) für Abgas ein Heißzyklon (12) zum
Abscheiden von Kohlenstoffteilchen aus dem Abgas
vorgesehen ist und das Austragsende dieses Heißzyklons
(12) mit dem Kranz von Brennern (10) leitungsmäßig
verbunden ist.
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