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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
geschmolzenem Metall (wobei dieser Begriff Metallegierungen einschließt), insbesondere,
jedoch nicht ausschließlich
Eisen, aus einem metallhaltigen Beschickungsmaterial, wie Erzen,
teilweise reduzierten Erzen und metallhaltigen Abfallströmen, in
einem metallurgischen Gefäß, das ein
Schmelzbad enthält.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein auf einem Schmelzbad
basierendes direktes Schmelzverfahren bzw. Direktschmelzverfahren
zur Herstellung einer Metallschmelze aus einem metallhaltigen Beschickungsmaterial.
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Das
am häufigsten
angewendete Verfahren zur Herstellung einer Metallschmelze basiert
auf der Verwendung eines Hochofens. Festes Material wird in die
Oberseite des Ofens eingeführt,
und aus dem Herd wird eine Eisenschmelze abgestochen. Das feste
Material schließt
Eisenerz (in Sinter-, Stück-
oder Pelletform), Koks und Flußmittel
ein und bildet einen durchlässigen
Möller,
der sich nach unten bewegt. Vorgewärmte Luft, die Sauerstoff angereichert
sein kann, wird in den Boden des Ofens eingeblasen und bewegt sich
durch das durchlässige
Bett nach oben und erzeugt durch die Verbrennung von Koks Kohlenmonoxid
und Wärme.
Das Ergebnis dieser Reaktionen besteht in der Erzeugung von Eisenschmelze
und Schlacke.
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Ein
Verfahren, das Eisen durch die Reduktion von Eisenerz unterhalb
des Schmelzpunkts des erzeugten Eisens produziert, wird allgemein
als ein "Direktreduktionsverfahren" klassifiziert, und
das Produkt wird als DRI bezeichnet.
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Der
FIOR-Prozeß (Reduktionsverfahren
in der Wirbelschicht) ist ein Beispiel eines Direktreduktionsverfahrens.
Bei diesem Verfahren werden Feinstoffe von Eisenerz reduziert, wenn
die Feinstoffe aufgrund der Schwerkraft in einer Reihe von Wirbelbettreaktoren
durch jeden Reaktor geführt
werden. Die Feinstoffe werden durch ein komprimiertes reduzierendes
Gas reduziert, das durch den Boden des untersten Reaktors in dieser Reihe
eintritt und im Gegenstrom zur Abwärtsbewegung der Feinstoffe
strömt.
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Andere
Direktreduktionsverfahren schließen auf einem Drehschachtofen
basierende Verfahren, auf einem stationären Schachtofen basierende
Verfahren, auf einem Drehherd basierende Verfahren, auf einem Drehofen
basierende Verfahren und auf einer Retorte basierende Verfahren
ein.
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Der
COREX-Prozeß erzeugt
eine Eisenschmelze direkt aus Kohle, ohne daß der Hochofen Koks benötigt. Das
Verfahren schließt
ein zweistufiges Verfahren ein, bei dem:
- (a)
DRI in einem Schachtofen aus einem durchlässigen Bett von Eisenerz (in
Stück-
oder Pelletform), Kohle und Flußmitteln
erzeugt wird; und
- (b) dieses DRI dann ohne Abkühlung
in einen damit verbundenen Schmelzer-Vergaser eingeführt wird.
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Die
teilweise Verbrennung der Kohle im Wirbelbett des Schmelzer-Vergasers erzeugt
reduzierendes Gas für
den Schachtofen.
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Eine
andere bekannte Gruppe von Verfahren zur Herstellung einer Eisenschmelze
basiert auf Zyklonkonvertern, in denen Eisenerz durch die Verbrennung
von Sauerstoff und reduzierendem Gas im oberen Schmelzzyklon geschmolzen
und in einem unteren Schmelzer, der ein Bad von geschmolzenem Eisen
enthält, geschmolzen
wird. Der untere Schmelzer erzeugt das reduzierende Gas für den oberen
Schmelzzyklon.
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Ein
Verfahren, das eine Metallschmelze direkt aus Erzen erzeugt, wird
allgemein als ein "Direktschmelzverfahren" bezeichnet.
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Eine
bekannte Gruppe von Direktschmelzverfahren basiert auf der Verwendung
von Elektroöfen
als Hauptquelle der Energie für
die Schmelzreaktionen.
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Ein
anderes bekanntes Direktschmelzverfahren, das allgemein als Romelt-Prozeß bezeichnet
wird, basiert auf der Verwendung eines stark bewegten Schlackebades
mit einem großen
Volumen als Medium zum Schmelzen der von oben eingeführten Metalloxide
zu Metall und für
die Nachverbrennung der gasförmigen
Reaktionsprodukte und zur Übertragung
der Wärme,
sowie es erforderlich ist, um das Schmelzen der Metalloxide fortzuführen. Der
Romelt-Prozeß schließt das Einblasen
von mit Sauerstoff angereicherter Luft oder von Sauerstoff in die
Schlacke über
eine untere Reihe von Düsen,
so daß für die Bewegung
der Schlacke gesorgt wird, und das Einblasen von Sauerstoff in die
Schlacke über
eine obere Reihe von Düsen
ein, wodurch die Nachverbrennung gefördert wird. Beim Romelt-Prozeß stellt
die Metallschicht kein wichtiges Reaktionsmedium dar.
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Eine
andere bekannte Gruppe von Direktschmelzverfahren, die auf Schlacke
basieren, wird allgemein als "Tiefschlacke"-Verfahren bezeichnet.
Diese Verfahren, wie die DIOS- und AISI-Prozesse, basieren auf der Bildung
einer tiefen Schlackeschicht mit drei Bereichen, und zwar einem
oberen Bereich für
den Nachverbrennung der Reaktionsgase mit eingeblasenem Sauerstoff,
einem unteren Bereich zum Schmelzen der Metalloxide zu Metall und
einem mittleren Bereich, der den oberen und den unteren Bereich
trennt. Wie beim Romelt-Pro zeß stellt
die Metallschicht unter der Schlacke kein wichtiges Reaktionsmedium
dar.
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Eines
anderes bekanntes Direktschmelzverfahren, das auf einer Metallschmelzeschicht
als Reaktionsmedium beruht und allgemein als HIsmelt-Prozeß bezeichnet
wird, ist in der Internationalen Anmeldung PCT/AU96/00197 (WO 96/31627)
im Namen dieses Anmelders beschrieben.
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Der
HIsmelt-Prozeß,
sowie er in dieser Internationalen Anmeldung beschrieben ist, umfaßt:
- (a) das Erzeugen eines Bades aus geschmolzenem
Eisen und Schlacke in einem Gefäß;
- (b) das Einblasen in das Bad von:
(i) metallhaltigem Beschickungsmaterial,
typischerweise Metalloxide; und
(ii) einem festen kohlenstoff-
bzw. kohlehaltigen Material, typischerweise Kohle, das als Reduktionsmittel für die Metalloxide
und als Energiequelle wirkt; und
- (c) das Schmelzen des metallhaltigen Beschickungsmaterials in
der Metallschicht zu Metall.
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Der
HIsmelt-Prozeß umfaßt auch
die Nachverbrennung von Reaktionsgasen, wie CO und H2,
die aus dem Bad freigesetzt wurden, im Raum über dem Bad mit einem sauerstoffhaltigen
Gas und die Übertragung der
durch die Nachverbrennung erzeugten Wärme auf das Bad, wodurch zu
der Wärmeenergie
beigetragen wird, die erforderlich ist, um die metallhaltigen Beschickungsmaterialien
zu schmelzen.
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Der
HIsmelt-Prozeß umfaßt auch
die Bildung einer Übergangszone über der
nominell ruhigen Oberfläche
des Bades, in der es eine vorteilhafte Masse von aufsteigenden und
danach absinkenden Tropfen oder Spritzern oder Strömen des
geschmolzenen Metalls und/oder der Schlacke gibt, was ein wirksames
Medium bietet, um die durch die Nachverbrennung der Reaktionsgase über dem
Bad erzeugte Wärmeenergie
auf das Bad zu übertragen.
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Der
HIsmelt-Prozeß,
wie er in dieser Internationalen Anmeldung beschrieben ist, ist
dadurch gekennzeichnet, daß die Übergangszone
gebildet wird, indem ein Trägergas
und metallhaltiges Beschickungsmaterial und/oder festes kohlehaltiges
Material und/oder ein anderes festes Material durch einen Abschnitt
der Seite des Gefäßes, die
mit dem Bad in Kontakt steht, und/oder von oberhalb des Bades eingeblasen
wird, so daß das
Trägergas
und das feste Material in das Bad eindringen und dazu führen, das
geschmolzenes Material und/oder Schlacke in den Raum über der
Badoberfläche
geschleudert werden.
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Der
HIsmelt-Prozeß,
wie er in dieser Internationalen Anmeldung beschrieben ist, stellt
eine Verbesserung gegenüber
früheren
Formen des HIsmelt-Prozesses dar, bei denen die Übergangszone durch Einblasen von
Gas und/oder kohlehaltigem Material von unten in das Bad erzeugt
wird, was dazu führt,
das Tropfen und Spritzer und Ströme
von geschmolzenem Metall und Schlacke aus dem Bad geschleudert werden.
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Der
Anmelder hat eine extensive Arbeit mit dem HIsmelt-Prozeß in einer
Pilotanlage durchgeführt
und eine Reihe von signifikanten Erkenntnissen im Zusammenhang mit
diesem Verfahren gewonnen.
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Allgemein
ausgedrückt
ist die vorliegende Erfindung ein Direktschmelzverfahren zur Erzeugung
von Metallen aus einem metallhalti gen Beschickungsmaterial, das
die Schritte einschließt,
wie sie Anspruch 1 angegeben sind.
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Der
Begriff "Schmelzen" steht hier für eine Wärmebehandlung,
bei der chemische Reaktionen stattfinden, die das metallhaltige
Beschickungsmaterial reduzieren, wodurch flüssiges Metall erzeugt wird.
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Der
Begriff "ruhige
Oberfläche" steht im Zusammenhang
mit dem Schmelzbad für
die Oberfläche
des Schmelzbades bei Verfahrensbedingungen, bei denen kein Gas/Feststoffe
eingeblasen wird und das Bad folglich nicht bewegt wird.
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Der
Raum über
der nominell ruhigen Oberfläche
des Schmelzbades wird hier als "oberer
Raum" bezeichnet.
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Eine
signifikante Erkenntnis bei der Arbeit mit der Pilotanlage ist,
daß es
wichtig ist, im Gefäß, und insbesondere
in der Übergangszone,
große
Schlackemengen beizubehalten, damit die Wärmeverluste aus dem Gefäß und die
Wärmeübertragung
auf die Metallschicht gesteuert werden. Die Bedeutung der Schlacke
für den
HIsmelt-Prozeß stellt
eine signifikante Abweichung von der bisherigen Arbeit zum HIsmelt-Prozeß dar. In der
bisherigen Arbeit wurde die Schlackemenge nicht als für das Verfahren
wichtig angesehen.
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Das
Konzept eines "hohen
Schlackebestandes" kann
im Zusammenhang mit der Tiefe der Schlackeschicht im Gefäß verstanden
werden.
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Vorzugsweise
schließt
das Verfahren die Aufrechterhaltung des hohen Schlackebestandes
durch Steuerung der Schlackeschicht ein, so daß sie bei Gleichgewichtsbedingungen
des Verfahrens 0,5 bis 4 m tief ist.
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Stärker bevorzugt
schließt
das Verfahren das Aufrechterhaltung des hohen Schlackebestandes
ein, indem die Schlackeschicht gesteuert wird, so daß sie bei
Gleichgewichtsbedingungen des Verfahrens 1,5 bis 2,5 m tief ist.
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Es
ist besonders bevorzugt, daß das
Verfahren die Aufrechterhaltung eines hohen Schlackebestandes einschließt, indem
die Schlackeschicht gesteuert wird, so daß sie bei Gleichgewichtsbedingungen
des Verfahrens mindestens 1,5 m tief ist.
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Das
Konzept eines "hohen
Schlackebestandes" kann
auch im Zusammenhang mit der Schlackemenge im Vergleich mit der
Metallmenge im Gefäß verstanden
werden.
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Wenn
das Verfahren bei Gleichgewichtsbedingungen durchgeführt wird,
schließt
das Verfahren vorzugsweise die Aufrechterhaltung des hohen Schlackebestandes
ein, indem das Gewichtsverhältnis
von Metall:Schlacke bei 4:1 bis 1:2 gesteuert wird.
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Stärker bevorzugt
schließt
das Verfahren die Aufrechterhaltung des hohen Schlackebestandes
ein, indem das Gewichtsverhältnis
von Metall:Schlacke bei 3:1 bis 1:1 gesteuert wird.
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Es
ist besonders bevorzugt, daß das
Verfahren die Aufrechterhaltung des hohen Schlackebestandes einschließt, indem
das Gewichtsverhältnis
von Metall:Schlacke bei 3:1 bis 2:1 gesteuert wird.
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Die
Schlackemenge im Gefäß, d.h.
der Schlackebestand, hat einen direkten Einfluß auf die Schlackemenge, die
in der Übergangszone
vorliegt.
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Die
Merkmale einer relativ geringen Wärmeübertragung der Schlacke im
Vergleich zum Metall sind im Zusammenhang mit der Minimierung des
Wärmeverlustes
aus der Übergangszone
auf die Seitenwände
und aus dem Gefäß über die
Seitenwände
des Gefäßes wichtig.
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Durch
eine geeignete Steuerung des Verfahrens kann die Schlacke in der Übergangszone
eine Schicht oder Schichten auf den Seitenwänden bilden, die zu einem Widerstand
gegenüber
dem Wärmeverlust aus
den Seitenwänden
beiträgt
bzw. beitragen.
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Durch Änderung
des Schlackebestandes ist es folglich möglich, die Schlackemenge in
der Übergangszone
und auf den Seitenwänden
zu vergrößern oder
zu verringern und folglich den Wärmeverlust über die
Seitenwände
des Gefäßes zu steuern.
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Die
Schlacke kann eine "feuchte" Schicht oder eine "trockene" Schicht auf den
Seitenwänden
bilden. Eine "feuchte" Schicht umfaßt eine
erstarrte Schicht, die an den Seitenwänden haftet, eine halbfeste
(breiige) Schicht und einen äußeren flüssigen Film.
Eine "trockene" Schicht ist eine,
bei der im wesentlichen die gesamte Schlacke erstarrt ist.
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Die
Schlackemenge im Gefäß bietet
auch eine Methode für
die Steuerung des Ausmaßes
der Nachverbrennung.
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Wenn
der Schlackebestand insbesondere zu gering ist, ist mehr Metall
in der Übergangszone
zugänglich
und es gibt folglich eine stärkere
Oxidation des Metalls und mehr gelösten Kohlenstoff im Metall
und es besteht eine größere Möglichkeit
der reduzierten Nachverbrennung und folglich der geringeren Nachverbrennung,
trotz des positiven Einflusses, den das Metall in der Übergangszone
auf die Wärmeübertragung
auf die Metallschicht hat.
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Wenn
der Schlackebestand zu hoch ist, wird zudem die eine oder mehr als
eine Lanze/Düse
zum Einblasen von sauerstoffhaltigem Gas in der Übergangszone begraben, und
dies minimiert die Bewegung der Reaktionsgase des oberen Raums zum
Ende der oder jeder Lanze/Düse
und vermindert als Folge die Möglichkeit der
Nachverbrennung.
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Die
Schlackemenge im Gefäß, d.h.
der Schlackebestand, der als Tiefe der Schlackeschicht oder Gewichtsverhältnis von
Metall:Schlacke gemessen wird, kann durch die Abstichraten von Metall
und Schlacke gesteuert werden.
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Die
Erzeugung von Schlacke im Gefäß kann gesteuert
werden, indem die Beschickungsraten des metallhaltigen Beschickungsmaterials,
des kohlehaltigen Materials und der Flußmittel zum Gefäß und die
Verfahrensparameter, wie die Einblasraten von sauerstoffhaltigem
Gas, geändert
werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Wärmeübertragung über die Übergangszone
auf die Metallschicht und der Wärmeverlust
aus dem Gefäß über die Übergangszone
gesteuert werden.
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Wie
vorstehend festgestellt, ist die vorliegende Erfindung insbesondere
dadurch gekennzeichnet, daß das
Verfahren gesteuert wird, indem ein hoher Schlackebestand aufrechterhalten
wird.
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Außerdem ist
die vorliegende Erfindung vorzugsweise dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren durch
die folgenden Verfahrensmerkmale, getrennt oder in Kombination,
gesteuert wird:
- (a) Anordnen der einen oder
mehr als einen Lanze/Düse
zum Einblasen von sauerstoffhaltigem Gas und Einblasen des sauerstoffhaltigen
Gases mit einer solchen Strömungsrate,
daß:
(i)
das sauerstoffhaltige Gas in Richtung der Schlackeschicht eingeblasen
wird und in die Übergangszone eindringt;
und
(ii) der Strom des sauerstoffhaltigen Gases die Spritzer,
Tropfen und Ströme
des geschmolzenen Materials um einen unteren Abschnitt der oder
jeder Lanze/Düse
herum ablenkt und um das Ende der oder jeder Lanze/Düse herum
ein durchgängiger
Gasraum, der als "freier
Raum" beschrieben
wird, entsteht;
- (b) Steuern des Wärmeverlustes
aus dem Gefäß, indem
vorwiegend Schlacke auf die Seitenwände des Gefäßes gespritzt wird, die mit
der Übergangszone
in Kontakt stehen, indem einer oder mehrere der folgenden Faktoren
geregelt werden:
(i) die Schlackemenge im Schmelzbad;
(ii)
die Strömungsrate
beim Einblasen des sauerstoffhaltigen Gases durch die eine oder
mehr als eine Lanze/Düse
zum Einblasen von sauerstoffhaltigem Gas; und
(iii) die Strömungsrate
des metallhaltigen Beschickungsmaterials und des kohlehaltigen Materials
durch die Lanzen/Düsen.
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Wenn
das metallhaltige Beschickungsmaterial ein eisenhaltiges Material
ist, ist die vorliegende Erfindung auch vorzugsweise dadurch gekennzeichnet,
daß das
Verfahren gesteuert wird, indem die Menge des gelösten Kohlenstoffs
im geschmolzenen Eisen bei mindestens 3 Gew.-% gesteuert wird und
die Schlacke in einem stark reduzierenden Zustand gehalten wird,
was zu FeO-Mengen von weniger als 6 Gew.-%, stärker bevorzugt weniger als
5 Gew.-%, in der Schlackeschicht und in der Übergangszone führt.
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Das
metallurgische Gefäß schließt vorzugsweise
folgendes ein:
- (a) die vorstehend beschriebene
eine oder mehr als eine Lanze/Düse
zum Einblasen von sauerstoffhaltigem Gas und die Lanzen/Düsen zum
Einblasen von festen Materialien, wie metallhaltigem Material, kohlehaltigem
Material (typischerweise Kohle) und Flußmitteln, in das Gefäß;
- (b) Auslässe
für die
Abgabe von geschmolzenem Metall und Schlacke aus dem Gefäß, und
- (c) einen oder mehrere Abgasauslässe.
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Damit
das Verfahren durchgeführt
werden kann, ist es wesentlich, daß das Gefäß ein Schmelzbad mit einer
Metallschicht und einer Schlackeschicht auf der Metallschicht einschließt.
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Der
Begriff "Metallschicht" steht hier für den Bereich
des Bades, der vorwiegend Metall ist.
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Der
Begriff "Schlackeschicht" steht hier für den Bereich
des Bades, der vorwiegend Schlacke ist.
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Ein
wichtiges Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
daß das
metallhaltige Material zumindest vorwiegend in der Metallschicht
des Schmelzbades zu Metall geschmolzen wird.
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In
der Praxis gibt es einen Anteil des metallhaltigen Materials, der
in anderen Bereichen des Gefäßes, wie
der Schlackeschicht, zu Metall geschmolzen wird. Die Aufgabe des
erfindungsgemäßen Verfahrens
und ein wichtiger Unterschied zwischen diesem Verfahren und herkömmlichen
Verfahren besteht jedoch darin, das Schmelzen des me tallhaltigen
Materials in der Metallschicht auf einen Höchstwert zu bringen.
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Als
Folge des vorstehend Beschriebenen schließt das Verfahren das Einblasen
von metallhaltigem Material und kohlehaltigem Material, das als
Quelle eines Reduktionsmittels und als Energiequelle wirkt, in die Metallschicht
ein.
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Eine
Möglichkeit
besteht darin, metallhaltiges Material und kohlehaltiges Material über Lanzen/Düsen einzublasen,
die sich über
der Metallschicht befinden und sich zu dieser nach unten erstrecken.
Die Lanzen/Düsen
erstrecken sich typischerweise durch die Seitenwände des Gefäßes und sind in einem Winkel
einwärts
und nach unten zur Oberfläche
der Metallschicht angeordnet.
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Eine
weitere Möglichkeit,
obwohl keineswegs die einzige andere Möglichkeit, besteht darin, metallhaltiges
Material und kohlehaltiges Material durch Düsen im Boden des Gefäßes oder
in den Seitenwänden
des Gefäßes, die
mit der Metallschicht in Kontakt stehen, einzublasen.
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Das
Einblasen von metallhaltigem Material und kohlehaltigem Material
kann durch die gleichen oder getrennte Lanzen/Düsen erfolgen.
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Ein
weiteres wichtiges Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
daß es
dazu führt, daß geschmolzenes
Material, typischerweise in Form von Spritzern, Tropfen und Strömen, aus
dem Schmelzbad nach oben in zumindest einen Teil des oberen Raums über der
ruhigen Oberfläche
des Bades geschleudert wird, wodurch die Übergangszone gebildet wird.
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Die Übergangszone
unterscheidet sich völlig
von der Schlackeschicht. Als Erklärung umfaßt die Schlackeschicht bei
Gleichgewichtsbedin gungen des Verfahrens Gasblasen in einem durchgängigen Flüssigkeitsvolumen,
wohingegen die Übergangszone
Spritzer, Tropfen und Ströme
von geschmolzenem Material in einem durchgängigen Gasvolumen umfaßt.
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Das
Verfahren schließt
vorzugsweise ein, daß bewirkt
wird, daß geschmolzenes
Material als Spritzer, Tropfen und Ströme in den Raum über der Übergangszone
geschleudert wird.
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Ein
weiteres wichtiges Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht darin,
daß Reaktionsgase,
wie Kohlenmonoxid und Wasserstoff, die im Schmelzbad erzeugt wurden,
im oberen Raum (einschließlich
der Übergangszone) über der
nominell ruhigen Oberfläche
des Bades nachverbrannt werden und die durch die Nachverbrennung
erzeugte Wärme
auf die Metallschicht übertragen
wird, so daß die
Temperatur des Schmelzbades aufrechterhalten wird – wie es
angesichts der endothermen Reaktionen in dieser Schicht wesentlich
ist.
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Das
sauerstoffhaltige Gas ist vorzugsweise Luft.
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Die
Luft ist stärker
bevorzugt vorgewärmt.
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Die
Luft wird typischerweise auf 1200°C
vorgewärmt.
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Die
Luft kann mit Sauerstoff angereichert sein.
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Der
Wert der Nachverbrennung beträgt
vorzugsweise mindestens 40 %, wobei die Nachverbrennung wie folgt
definiert wird:
wobei:
[CO
2]
= Vol.-% von CO
2 im Abgas
[H
2O] = Vol.-% von H
2O
im Abgas
[CO] = Vol.-% von CO im Abgas
[H
2]
= Vol.-% von H
2 im Abgas
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Die Übergangszone
ist aus zwei Gründen
wichtig.
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Erstens
stellen die aufsteigenden und danach absinkenden Spritzer, Tropfen
und Ströme
des geschmolzenen Materials ein wirksames Mittel dar, um die durch
die Nachverbrennung der Reaktionsgase im oberen Raum über der
ruhigen Oberfläche
des Bades erzeugte Wärme
auf das Schmelzbad zu übertragen.
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Zweitens
stellt das geschmolzene Material und insbesondere die Schlacke in
der Übergangszone
ein wirksames Mittel dar, um den Wärmeverlust über die Seitenwände des
Gefäßes zu minimieren.
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Ein
grundsätzlicher
Unterschied zwischen dem erfindungsgemäßen Verfahren und herkömmlichen Verfahren
besteht darin, daß beim
erfindungsgemäßen Verfahren
die Metallschicht den hauptsächlichen Schmelzbereich
darstellt und der hauptsächliche
Oxidationsbereich (d.h. Wärmeerzeugungsbereich) über und in
der Übergangszone
ist und diese Bereiche räumlich
gut getrennt sind und die Wärmeübertragung
durch die körperliche
Bewegung des geschmolzenen Metalls und der Schlacke zwischen diesen
beiden Bereichen erfolgt.
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Die Übergangszone
wird vorzugsweise erzeugt, indem metallhaltiges Material und kohlehaltiges
Material in einem Trägergas
durch Lan zen/Düsen
eingeblasen werden, die sich nach unten zur Metallschicht erstrecken.
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Wie
vorstehend festgestellt, erstrecken sich die Lanzen/Düsen stärker bevorzugt
durch die Seitenwände
des Gefäßes und
befinden sich in einem Winkel einwärts und nach unten zur Metallschicht.
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Dieses
Einblasen des festen Materials zur und danach in die Metallschicht
hat die nachstehenden Folgen:
- (a) der Impuls
von festem Material/Trägergas
bewirkt, daß das
feste Material und das Gas in die Metallschicht eindringen;
- (b) das kohlehaltige Material, typischerweise Kohle, wird von
flüchtigen
Bestandteilen befreit und erzeugt dadurch Gas in der Metallschicht;
- (c) Kohlenstoff wird vorwiegend im Metall gelöst und bleibt
teilweise als Feststoff zurück;
- (d) das metallhaltige Material wird durch den Kohlenstoff zu
Metall geschmolzen, das von der eingeblasenen Kohle stammt, wie
es vorstehend im Punkt (c) beschrieben ist, und die Schmelzreaktion
erzeugt gasförmiges
Kohlenmonoxid; und
- (e) die in die Metallschicht transportierten und durch das Entfernen
der flüchtigen
Bestandteile und das Schmelzen erzeugten Gase rufen eine deutliche
Auftriebsbewegung des geschmolzenen Materials, der festen Kohle
und der Schlacke (die als Folge des Einblasens von Feststoff/Gas
in die Metallschicht gezogen worden ist) aus der Metallschicht hervor,
was zu einer Aufwärtsbewegung
von Spritzern, Tropfen und Strömen
von geschmolzenem Metall und Schlacke führt, und diese Spritzer, Tropfen
und Ströme
reißen weitere Schlacke
mit sich, wenn sie sich durch die Schlackeschicht bewegen.
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Ein
weiteres wichtiges Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht darin,
daß die
Anordnung und die Betriebsparameter der einen oder mehr als einen
Lanze/Düse,
die sauerstoffhaltiges Gas einbläst
bzw. einblasen, und die Betriebsparameter, die die Übergangszone
steuern, so ausgewählt
werden, daß:
- (a) das sauerstoffhaltige Gas in Richtung der
Schlackeschicht eingeblasen wird und in die Übergangszone eindringt;
- (b) der Strom des sauerstoffhaltigen Gases die Spritzer, Tropfen
und Ströme
des geschmolzenen Materials ablenkt, so daß tatsächlich:
(i) sich die Übergangszone
nach oben um den unteren Abschnitt der einen oder mehr als einen
Lanze/Düse erstreckt;
und
(ii) ein durchgängiger
Gasraum, der als "freier
Raum" beschrieben
wird, um das Ende der einen oder mehr als einen Lanze/Düse entsteht.
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Die
Bildung des freien Raums stellt ein wichtiges Merkmal dar, da sie
es ermöglicht,
daß die
Reaktionsgase im oberen Raum des Gefäßes in den Bereich des Endes
der einen oder mehr als einen Lanze/Düse zum Einblasen von sauerstoffhaltigem
Gas gezogen werden und in diesem Bereich nachverbrannt werden. In diesem
Zusammenhang soll der Begriff "freier
Raum" für einen
Raum stehen, der praktisch kein Metall und keine Schlacke enthält.
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Außerdem schützt das
vorstehend beschriebene Ablenken des geschmolzenen Materials die
Seitenwände
des Gefäßes bis
zu einem gewissen Grad vor der Verbrennungszone, die am Ende der
oder jeder Lanze/Düse
erzeugt wird. Es bietet auch ein Mittel, um mehr Energie von Gasen,
die in diesem oberen Raum nachverbrannt werden, zum Bad zurückzuleiten.
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Das
Verfahren schließt
vorzugsweise das Einblasen des sauerstoffhaltigen Gases in das Gefäß in einer
Wirbelbewegung ein.
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Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung
als Beispiel weiter beschrieben, die eine senkrechte Schnittansicht
durch ein metallurgisches Gefäß ist, das
eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
schematisch zeigt.
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Die
folgende Beschreibung steht im Zusammenhang mit dem Schmelzen von
Eisenerz zur Erzeugung einer Eisenschmelze, und es ist selbstverständlich,
daß die
vorliegende Erfindung nicht auf diese Anwendung begrenzt ist und
bei irgendwelchen geeigneten Metallerzen und/oder Konzentraten – einschließlich teilweise reduzierten
Metallerzen und Abfallrücklaufmaterialien – angewendet
werden kann.
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Das
in dieser Figur gezeigte Gefäß weist
folgendes auf: einen Herd, der eine Basis 3 und Seiten 55 aus
feuerfesten Ziegeln einschließt;
Seitenwände 5,
die ein im allgemeinen zylindrisches Gefäß bilden, das sich von den
Seiten 55 des Herdes nach oben erstreckt und das einen
oberen Gefäßabschnitt 51 und
einen unteren Gefäßabschnitt 53 einschließt; ein
Gewölbe 7;
einen Auslaß 9 für Abgase;
einen Vorherd 57 für
die kontinuierliche Abgabe von Metallschmelze; und ein Abstichloch 61 für die Abgabe
von geschmolzener Schlacke.
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Bei
Verwendung enthält
das Gefäß ein Schmelzbad
aus Eisen und Schlacke, das eine Schicht 15 aus geschmolzenem
Metall und eine Schicht 16 aus geschmolzener Schlacke auf
der Metallschicht 15 einschließt. Der Pfeil mit der Bezugsziffer 17 kennzeichnet
die Position der nominell ruhigen Oberfläche der Metallschicht 15,
und der Pfeil mit der Bezugsziffer 19 kennzeichnet die
Position der nominell ruhigen Oberfläche der Schlackeschicht 16.
Der Begriff "ruhige
Oberfläche" steht für die Oberfläche, wenn
kein Gas und keine Feststoffe in das Gefäß eingeblasen werden.
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Das
Gefäß schließt auch
zwei Lanzen/Düsen 11 zum
Einblasen von Feststoffen ein, die sich in einem Winkel von 30 bis
60° zur
Senkrechten nach unten und einwärts
durch die Seitenwände 5 und
in die Schlackeschicht 16 erstrecken. Die Position der
Lanzen/Düsen 11 wird
so gewählt,
daß sich
die unteren Enden über der
ruhigen Oberfläche 17 der
Metallschicht 15 befinden.
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Bei
Verwendung werden Eisenerz, festes kohlehaltiges Material (typischerweise
Kohle) und Flußmittel (typischerweise
Kalk und Magnesiumoxid), die in einem Trägergas (typischerweise N2) mitgerissen werden, durch die Lanzen/Düsen 11 in
die Metallschicht 15 eingeblasen. Der Impuls von festem
Material/Trägergas
bewirkt, daß das
feste Material und das Gas in die Metallschicht 15 eindringen.
Die Kohle wird von flüchtigen
Bestandteilen befreit und erzeugt dadurch in der Metallschicht 15 Gas.
Kohlenstoff löst
sich teilweise im Metall und bleibt teilweise als feste Kohle zurück. Das
Eisenerz wird zu Metall geschmolzen, und die Schmelzreaktion erzeugt
gasförmiges
Kohlenmonoxid. Die in die Metallschicht 15 transportierten
und durch das Entfernen der flüchtigen
Bestandteile und das Schmelzen erzeugten Gase rufen eine deutliche
Auftriebsbewegung von geschmolzenem Metall, fester Kohle und Schlacke
(die als Folge des Einblasens von Feststoff/Gas in die Metallschicht 15 gezogen
worden ist) aus der Metallschicht 15 hervor, was zu einer
Aufwärtsbewegung
von Spritzern, Tropfen und Strömen
von geschmolzenem Metall und Schlacke führt, und diese Spritzer und
Tropfen und Ströme
reißen
Schlacke mit, wenn sie sich durch die Schlackeschicht 16 bewegen.
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Die
Auftriebsbewegung von geschmolzenem Metall, fester Kohle und Schlacke
führt zu
einer wesentlichen Bewegung in der Metallschicht 15 und
der Schlackeschicht 16, als Ergebnis wird das Volumen der Schlackeschicht 16 größer, und
sie hat die mit dem Pfeil 30 angegebene Oberfläche. Das
Ausmaß der
Bewegung ist derart, daß im
Metall- und Schlackebereich eine vernünftig gleichmäßige Temperatur – typischerweise 1450
bis 1550°C – bei einer
Temperaturschwankung in der Größenordnung
von 30° in
jedem Bereich – vorliegt.
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Außerdem erstreckt
sich die Aufwärtsbewegung
der Spritzer, Tropfen und Ströme
des geschmolzenen Materials, die durch die Auftriebsbewegung von
geschmolzenem Metall, fester Kohle und Schlacke hervorgerufen wird,
in den oberen Raum 31 über
dem Schmelzbad im Gefäß und:
- (a) bildet eine Übergangszone 23; und
- (b) schleudert etwas geschmolzenes Material (vorwiegend Schlacke) über die Übergangszone
hinaus und auf den Teil des oberen Gefäßabschnittes 51 der
Seitenwände 5,
der sich über
der Übergangszone 23 befindet,
und auf das Gewölbe 7.
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Allgemein
ausgedrückt
ist die Schlackeschicht 16 ein durchgängiges Flüssigkeitsvolumen mit Gasblasen
im Inneren und die Übergangszone 23 ein
durchgängiges
Gasvolumen mit Spritzern, Tropfen und Strömen von geschmolzenem Metall
und Schlacke.
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Das
Gefäß weist
ferner eine Lanze 13 zum Einblasen von sauerstoffhaltigem
Gas (typischerweise vorgewärmte,
mit Sauerstoff angereicherte Luft) auf, die mittig angeordnet ist
und sich senkrecht nach unten in das Gefäß erstreckt. Die Position der
Lanze 13 und die Strömungsrate
des Gases durch die Lanze 13 werden so gewählt, daß das sauerstoffhaltige
Gas in den mittleren Bereich der Übergangszone 23 eindringt
und einen im wesentlichen von Metall/Schlacke freien Raum 25 um
das Ende der Lanze 13 aufrechterhält. Die Lanze 13 weist
eine Anordnung auf, die dazu führt,
daß das
sauerstoffhaltige Gas in einer Wirbelbewegung in das Gefäß eingeblasen
wird.
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Das
Einblasen von sauerstoffhaltigem Gas durch die Lanze 13 verbrennt
die Reaktionsgase CO und H2 in der Übergangszone 23 und
im freien Raum 25 um das Ende der Lanze 13 nach
und erzeugt im Gasraum hohe Temperaturen in der Größenordnung
von 2000°C
oder darüber.
Die Wärme
wird auf die aufsteigenden und absinkenden Spritzer, Tropfen und
Ströme
des geschmolzenen Materials in dem Bereich übertragen, in dem Gas eingeblasen
wird, und diese Wärme
wird dann teilweise auf die Metallschicht 15 übertragen,
wenn das Metall/die Schlacke zur Metallschicht 15 zurückkehrt.
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Der
freie Raum 25 ist wichtig, um hohe Nachverbrennungswerte
zu erreichen, da er das Mitreißen
von Gasen im Raum über
der Übergangszone 23 in
den Endbereich der Lanze 13 ermöglicht und dadurch mehr verfügbare Reaktionsgase
der Nachverbrennung ausgesetzt werden.
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Der
kombinierte Effekt aus Anordnen der Lanze 13, Strömungsrate
des Gases durch die Lanze 13 und Aufwärtsbewegung von Spritzern,
Tropfen und Strömen
von geschmolzenem Material besteht darin, die Übergangszone 23 um
den unteren Bereich der Lanze 13 zu formen – der allgemein
mit den Bezugsziffern 27 gekennzeichnet ist. Dieser geformte
Bereich bietet eine teilweise Sperre gegenüber der Wärmeübertragung durch Strahlung
auf die Seitenwände 5.
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Außerdem stellen
die aufsteigenden und absinkenden Tropfen, Spritzer und Ströme des Materials
ein wirksames Mittel dar, Wärme
aus der Übergangszone 23 auf
das Schmelzbad zu übertragen,
als Ergebnis liegt die Temperatur der Übergangszone 23 im
Bereich der Seitenwände 5 in
der Größenordnung
von 1450 bis 1550°C.
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Das
Gefäß ist in
bezug auf die Niveaus von Metallschicht 15, Schlackeschicht 16 und Übergangszone 23 im
Gefäß, wenn
das Verfahren durchgeführt
wird, und in bezug auf die Spritzer, Tropfen und Ströme von geschmolzenem
Material und Schlacke, die in den oberen Raum 31 über der Übergangszone 23 geschleudert werden,
wenn das Verfahren durchgeführt
wird, so aufgebaut, daß:
- (a) der Herd und der untere Gefäßabschnitt 53 der
Seitenwände 5,
die mit den Metall-/Schlackeschichten 15/16 in
Kontakt stehen, aus Ziegeln aus feuerfestem Material gebildet sind
(in dieser Figur kreuzweise schraffiert);
- (b) zumindest ein Teil des unteren Gefäßabschnittes 53 der
Seitenwände 5 mit
Wasser gekühlten
Platten 8 hinterlegt ist; und
- (c) der obere Gefäßabschnitt 51 der
Seitenwände 5 und
das Gewölbe 7,
die mit der Übergangszone 23 und dem
oberen Raum 31 in Kontakt stehen, aus wassergekühlten Platten 57, 59 gebildet
sind.
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Jede
wassergekühlte
Platte 8, 57, 59 im oberen Abschnitt
10 der Seitenwände 5 weist
parallele Ober- und Unterkanten und parallele Seitenkanten auf und
ist gekrümmt,
so daß der
Querschnitt des zylindrischen Gefäßes definiert wird. Jede Platte
weist ein inneres Wasserkühlrohr
und ein äußeres Wasserkühlrohr auf.
Die Rohre sind serpentinenförmig
konfiguriert, wobei die waagerechten Abschnitte durch gekrümmte Abschnitte miteinander
verbunden sind. Jedes Rohr weist ferner einen Wassereinlaß und einen
Wasserauslaß auf.
Die Rohre sind senkrecht versetzt, so daß sich die waagerechten Abschnittes
des äußeren Rohrs
nicht unmittelbar hinter den waagerechten Abschnitten des inneren
Rohrs befinden, wenn das Ganze von der freiliegenden Seite der Platte,
d.h. der Seite her betrachtet wird, die zum Inneren des Gefäßes zeigt.
Jede Platte weist ferner ein gestampftes feuerfestes Material auf,
das die Räume
zwischen den benachbarten waagerechten Abschnitten jedes Rohrs und
zwischen den Rohren füllt.
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Die
Wassereinlässe
und die Wasserauslässe
der Rohre sind mit einem Wasserzuführungskreis (nicht gezeigt)
verbunden, der Wasser mit einer hohen Strömungsrate durch die Rohre zirkulieren
läßt.
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Bei
Verwendung werden die Betriebsbedingungen so gesteuert, daß ausreichend
Schlacke mit den wassergekühlten
Platten 57, 59 in Kontakt steht und ausreichend
Wärme von
den Platten abgeleitet wird, so daß auf den Platten eine Schlackeschicht
aufgebaut und aufrechterhalten wird. Die Schlackeschicht bildet
eine wirksame Wärmesperre
gegenüber
dem Wärmeverlust über die Übergangszone
und den Rest des oberen Raums über
der Übergangszone.
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Wie
vorstehend gezeigt, hat der Anmelder bei der Arbeit mit einer Pilotanlage
die folgenden Besonderheiten des Verfahrens festgestellt, die getrennt
oder in Kombination eine wirksame Steuerung des Verfahrens bieten.
- (a) Steuern des Schlackebestandes, d.h. der
Tiefe der Schlackeschicht und/oder des Verhältnisses von Schlacke/Metall,
um den positiven Einfluß des
Metalls in der Übergangszone 23 auf
die Wärmeübertragung gegenüber dem
negativen Einfluß des
Metalls in der Übergangszone 23 auf
die Nachverbrennung aufgrund der Rückreaktionen in der Übergangszone 23 auszugleichen.
Wenn der Schlackebestand zu gering ist, ist der Einfluß des Metalls
auf den Sauerstoff zu stark, und es besteht eine geringere Möglichkeit
für eine Nachverbrennung.
Wenn der Schlackebestand andererseits zu hoch ist, wird die Lanze 13 in
der Übergangszone 23 begraben
und es wird weniger Gas in den freien Raum 25 mitgerissen
und es besteht eine geringere Möglichkeit
für die
Nachverbrennung.
- (b) Steuerung der Menge des gelösten Kohlenstoffs im Metall
bei mindestens 3 Gew.-% und Aufrechterhaltung der Schlacke in einem
stark reduzierenden Zustand, was zu FeO-Werten von weniger als 6
Gew.-% in der Schlackeschicht 16 und in der Übergangszone 23 führt.
- (c) Auswählen
der Position der Lanze 13 und Steuern der Einblasraten
von sauerstoffhaltigem Gas und Feststoffen durch die Lanze 13 und
die Lanzen/Düsen 11,
damit der im wesentlichen von Metall/Schlacke freie Bereich um das
Ende der Lanze 13 aufrechterhalten wird und die Übergangszone 23 um
den unteren Abschnitt der Lanze 13 herum gebildet wird.
- (d) Steuern des Wärmeverlustes
aus dem Gefäß durch
Bespritzen der Seitenwände
des Gefäßes mit Schlacke,
die mit der Übergangszone 23 in
Kontakt stehen oder sich über
der Übergangszone 23 befinden, indem
einer oder mehrere der folgenden Faktoren geregelt werden:
(i)
der Schlackebestand; und
(ii) die Strömungsrate beim Einblasen durch
die Lanze 13 und die Lanzen/Düsen 11.
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Die
vorstehend genannte Arbeit mit einer Pilotanlage wurde vom Anmelder
in seiner Pilotanlage in Kwinana, Westaustralien, als eine Reihe
von längeren
Ofenreisen durchgeführt.
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Die
Arbeit in der Pilotanlage wurde mit dem in der Figur gezeigten und
vorstehend beschriebenen Gefäß und nach
den vorstehend beschriebenen Verfahrensbedingungen durchgeführt.
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Mit
der Arbeit in der Pilotanlage wurden das Gefäß ausgewertet und das Verfahren
erforscht, jeweils in einem weiten Bereich von unterschiedlichen:
- (a) Beschickungsmaterialien;
- (b) Einblasraten von Feststoffen und Gas;
- (c) Schlackebeständen – in bezug
auf die Tiefe der Schlackeschicht und die Verhältnisse von Schlacke:Metall
gemessen;
- (d) Betriebstemperaturen; und
- (e) Einstellungen der Vorrichtung.
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Die
nachfolgende Tabelle führt
relevante Werte beim Anfahren und die Gleichgewichtsbedingungen des
Verfahrens für
die Arbeit in der Pilotanlage auf.
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Das
Eisenerz wurde von Hamersley als normales feines Direktversanderz
bezogen und enthielt auf Trockenbasis 64,6 % Eisen, 4,21 SiO2 und 2,78 % Al2O3.
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Anthrazitkohle
wurde sowohl als Reduktionsmittel als auch als Quelle für Kohlenstoff
und Wasserstoff für
die Verbrennung und Energiezufuhr zu diesem Verfahren verwendet.
Die Kohle hatte einen spezifischen Heizwert von 30,7 MJ/kg, einen
Aschegehalt von 10 % und einen Wert der flüchtigen Bestandteile von 9,5
%. Zu anderen Eigenschaften gehörten
79,82 % gesamter Kohlenstoff, 1,8 % H2O,
1,59 N2, 3,09 % O2 und
3,09 % H2.
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Das
Verfahren wurde so durchgeführt,
daß eine
Basizität
der Schlacke von 1,3 (CaO/SiO2-Verhältnis) aufrechterhalten
wurde, wobei eine Kombination von Flußmitteln aus Kalk und Magnesiumoxid
verwendet wurde. Das Magnesiumoxid lieferte MgO, wodurch das Korrosionsvermögen der
Schlacke gegenüber
dem feuerfesten Material verringert wurde, indem in der Schlacke
geeignete MgO-Mengen aufrechterhalten wurden.
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Bei
den Anfahrbedingungen arbeitete die Pilotanlage mit: einer Heißwindrate
von 26000 Nm3/h mit 1200°C; einer Nachverbrennungsrate
von 60 % ((CO2 + H2O)/(CO
+ H2 + CO2 + H2O)); und einer Beschickungsrate von Eisenerzfeinstoffen
von 5,9 t/h, einer Beschickungsrate von Kohle von 5,4 t/h und einer
Beschickungsrate des Flußmittels
von 1,0 t/h, die alle mit N2 als Trägergas als
Feststoffe eingeblasen wurden. Im Gefäß gab es wenig oder keine Schlacke
und keine ausreichende Möglichkeit,
auf den Seitenplatten eine Schicht aus erstarrter Schlacke zu erzeugen.
Als Folge war der Wärmeverlust
des Kühlwassers
mit 12 MW relativ hoch. Die Pilotanlage arbeitete bei einer Produktivität von 3,7
t/h heißes
Metall (4,5 Gew.-% C) und einer Kohlerate von 1450 kg Kohle/t erzeugtes
heißes
Metall.
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Bei
Gleichgewichtsbedingungen des Verfahrens wurden bei einer Steuerung
des Schlackebestandes und einer Schicht aus erstarrter Schlacke
auf den Wasserkühlplatten,
die die Seitenwände
bildeten, relativ geringe Wärmeverluste
von 8 MW festgestellt. Die Verringerung des Wärmeverlustes an das Wasserkühlsystem ermöglichte
eine bessere Produktivität
von bis zu 6,1 t/h heißes
Metall. Diese bessere Produktivität wurde bei der gleichen Heißwindrate
und Nachverbrennung wie beim Anfahren erhalten. Die Einblasraten
von Feststoffen betrugen 9,7 t/h Erzfeinstoffe und 6,1 t/h Kohle
zusammen mit 1,4 t/h Flußmittel.
Diese bessere Produktivität
verbesserte auch die Kohlerate auf 1000 kg Kohle/t erzieltes heißes Metall.