DE4497279C2 - Klavier - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Klavier mit einem Mechanismus, der
eine elektronische Ton- bzw. Schallquelle steuert und zusätz
lich zu einem herkömmlichen Mechanismus vorgesehen ist, der
durch das Anschlagen von Saiten arbeitet.
Ein derartiges Klavier, das eine mit einem akustischen Kla
vier kombinierte elektronische Schallquelle aufweist, ist be
kannt. Dieses arbeitet unter Verwendung sowohl einer elektro
nischen Schallquelle als auch einer normalen Klavier-Spiel
weise.
Bei der genannten Art von Klavier ist es üblich, einen Mecha
nismus vorzusehen, der verhindert, daß ein durch Drücken ei
ner Taste hervorgerufener mechanischer Vorgang auf Hämmer
übertragen wird, so daß ein (nachstehend als Saitenton be
zeichneter) normaler mechanisch erzeugter Ton während des Be
triebs der elektronischen Schallquelle beseitigt bzw. ver
hindert wird, der andernfalls durch Anschlagen von Saiten
hervorgerufen werden würde. Daher wird ein Saitenton während
des Betriebs unter Verwendung der elektronischen Schallquelle
nicht erzeugt.
Während des Betriebs unter Verwendung der elektronischen
Schallquelle dienen abgestufte Verschlüsse sowie erste und
zweite Tastensensoren, die unterhalb von Tasten bzw. dem
Hauptaufbau eines Klaviers vorgesehen sind, als Erfassungs
einrichtung zum Erfassen von Vorgängen, die sich auf das
Drücken und Loslassen von Tasten beziehen. Die ersten und
zweiten Tastensensoren bestehen aus einem Paar eines Licht
sende- und eines Lichtaufnahmeelements. Wenn eine Blockierung
bzw. Unterbrechung zwischen diesen Elementen vorliegt, wird
ein Ein-Signal erzeugt. Wenn eine Taste gedrückt wird, ver
dunkelt der abgestufte Verschluß zunächst den Strahlengang
bzw. Lichtpfad des ersten Tastensensors und dann mit einem
bestimmten Zeitintervall den Lichtpfad bzw. Strahlengang des
zweiten Tastensensors. Der Zeitpunkt und die Zeitverzögerung
einer derartigen Blockierung bzw. Unterbrechung des Strahlen
gangs bei den ersten und zweiten Tastensensoren werden durch
eine Steuereinrichtung erfaßt, die zum Steuern einer elektro
nischen Schallquelle dient. Die Steuereinrichtung erzeugt
dann entsprechend einem Steuerprogramm Ausführungsdaten in
Form eines Steuersignals und sendet sie zu der elektronischen
Schallquelle. Infolgedessen wird ein Ton von der elektroni
schen Schallquelle erzeugt.
Gemäß dem vorstehend beschriebenen Stand der Technik ist das
Ausgeben der Ausführungsdaten durch die Steuereinrichtung zu
der elektronischen Schallquelle gleichzeitig mit dem Ein-Si
gnal bei dem zweiten Tastensensor. Deswegen wird, sobald der
Strahlengang bei dem zweiten Tastensensor unterbrochen wird,
der Ton der elektronischen Schallquelle unmittelbar danach
ausgeschaltet.
Jedoch wird der Saitenton, der erzeugt wird, wenn das Klavier
als normales Klavier betrieben wird, durch die kinetische En
ergie des Drückens einer Taste verursacht, die zu einem Ham
mer übertragen wird und verursacht, daß er eine Saite an
schlägt. Da ein derartiger Vorgang eine beträchtliche Zeit
dauer in Anspruch nimmt, besteht ein Unterschied zwischen dem
Aussenden des Tons oder Ton-Ein bzw. "Note-On", dem Zeitpunkt
des Saitentons während der normalen Klavier-Spielweise und
dem des durch die elektronische Schallquelle erzeugten Tons,
was insgesamt gesehen zu einem Ungleichgewicht der Ausführung
zwischen der normalen Klavier-Spielweise und einer Spielweise
unter Verwendung der elektronischen Schallquelle führt. In
folgedessen fällt dies einem Spieler unangenehm auf, wenn er
unter Verwendung einer der Schallquellen nach Benutzung der
anderen Schallquelle spielt.
Aus der US-A-4 704 931 ist ein Klavier bekannt, das eine
Tastatur, eine Erzeugungseinrichtung zur Erzeugung eines
akustischen Tons mittels eines Mechanismus bei Betätigung
einer Taste der Tastatur und eine zusätzliche
Erzeugungseinrichtung zur Erzeugung eines elektronischen Tons
bei Betätigung einer Taste aufweist, wobei unter jeder Taste
ein EIN/AUS-Erfassungsschalter vorgesehen ist. Ferner enthält
das Klavier eine Einrichtung zur Bestimmung eines zu
sperrenden Tons und eine Einrichtung zum Sperren der
Erzeugung des akustischen Tons, wenn der bestimmte Ton der
akustische Ton ist.
Das in der US-A-4 704 931 offenbarte Klavier beinhaltet des
weiteren eine Einrichtung zur Erfassung einer
Tastenanschlagstärke, die unter jeder Taste vorgesehen sein
kann. Zu Beginn der Bewegung einer Taste wird der Kontakt von
einem ersten Anschluß gelöst, und der Kontakt wird mit einem
zweiten Anschluß geschlossen, wenn die Taste den tiefsten
Punkt erreicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zum Lösen der
vorstehend beschriebenen Probleme ein Klavier zu schaffen,
das sowohl unter Verwendung einer elektronischen Schallquelle
als auch als normales Klavier gespielt werden kann, wobei
insgesamt gesehen kein Unterschied des Gleichgewichts
zwischen der normalen Klavier-Spielweise und einer Spielweise
unter Verwendung der elektronischen Schallquelle besteht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Klavier gemäß
Patentanspruch 1 gelöst.
Wenn das erfindungsgemäße Klavier unter Verwendung der elek
tronischen Schallquelle entsprechend einer Betätigung der Ta
statur gespielt wird, wird das Drücken einer Taste oder das
Loslassen einer Taste durch die Erfassungseinrichtung erfaßt,
und entsprechend solcher Informationen steuert die Steuerein
richtung die elektronische Schallquelle, wodurch ein elektro
nischer Ton erzeugt wird. In der Zwischenzeit wird, weil die
Auffangvorrichtung die Hämmer auffängt, kein
Saitenton erzeugt. Außerdem bestimmt die Verzögerungszeit-
Bestimmungseinrichtung eine Verzögerungszeit, durch die das
Aussenden eines Tons der durch die Steuereinrichtung gesteu
erten elektronischen Schallquelle nach Erfassen der Drückens
einer Taste durch die Erfassungseinrichtung verzögert wird.
Auf diese Weise wird die Zeitdauer von dem Drücken der Taste
bis zum tatsächlichen Ton-Einschalten ("Note-on") der elek
tronischen Schallquelle an die Ton-Ein-Zeit während der
normalen Klavier-Spielweise angeglichen, d. h. die Zeitdauer,
während der eine Taste gedrückt wird, ein Hammer die kineti
sche Energie aufnimmt und eine Saite zum Erzeugen eines Tons
angeschlagen wird. Auf diese Weise wird das Schaffen dersel
ben Ton-Ein-Zeit für die elektronische Tonquelle wie für die
normale Klavier-Spielweise ermöglicht. Deswegen besteht
insgesamt gesehen kein Unterschied der Ausführung zwischen
der Spielweise unter Verwendung der elektronischen Schall
quelle und einer normalen Klavier-Spielweise.
Bei dem erfindungsgemäßen Klavier bestimmt die Verzögerungs
zeit-Bestimmungseinrichtung eine Verzögerungszeit entspre
chend zumindest der Intensität des Drückens einer Taste. Des
wegen kann wie bei einem herkömmlichen Klavier die Verzöge
rungszeit verlängert werden, wenn die Intensität des Drückens
einer Taste geringer ist, oder verkürzt werden, wenn die In
tensität des Drückens einer Taste größer ist. Daher wird die
Ton-Ein-Zeit einer normalen Klavier-Spielweise getreu nach
geahmt.
Außerdem bestimmt bei dem Klavier gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung die Verzö
gerungszeit-Bestimmungseinrichtung eine Verzögerungszeit be
züglich jeder Taste oder eines Tastenbereichs. Beispielsweise
sollte, weil bei einem herkömmlichen Klavier die den tieferen
Tönen entsprechenden Hämmer ein schwereres und die den höhe
ren Tönen entsprechenden Hämmer ein leichteres Gewicht auf
weisen, die Verzögerungszeitdauer für den Tastenbereich mit
den tieferen Tönen länger und für den Tastenbereich mit den
höheren Tönen kürzer gemacht werden. Auf diese Weise kann die
Ton-Ein-Zeit des herkömmlichen Klaviers getreu nachgeahmt
werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbei
spiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erläuternde Ansicht, die schematisch den Aufbau
gemäß einem Ausführungsbeispiel darstellt,
Fig. 2 eine erläuternde Ansicht des inneren Aufbaus des Kla
viers gemäß dem Ausführungsbeispiel,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Armhebe
mechanismusses des Klaviers gemäß dem Ausführungsbeispiel,
Fig. 4 ein Blockschaltbild, das eine Steuereinrichtung des
Klaviers gemäß dem Ausführungsbeispiel darstellt,
Fig. 5 ein Flußdiagramm, das ein Ton-Ein-Zeit-Korrekturver
fahren gemäß dem Ausführungsbeispiel darstellt, und
Fig. 6 eine erläuternde Darstellung der Ton-Ein-Zeit gemäß
dem Ausführungsbeispiel, wobei Fig. 6A für eine geringere In
tensität des Drückens einer Taste und Fig. 6B für eine größe
re Intensität des Drückens einer Taste gelten.
Nachstehend wird das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel un
ter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
Fig. 1 ist eine erläuternde Ansicht, die den Aufbau gemäß dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel schematisch darstellt. Fig.
2 ist eine erläuternde Ansicht des inneren Aufbaus des Klaviers
gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel. Fig. 3 ist
eine perspektivische Ansicht eines Armhebemechanismusses ge
mäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel. Fig. 4 ist ein
Blockschaltbild, das eine Steuereinrichtung des Klaviers ge
mäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel darstellt. Fig. 5
ist ein Flußdiagramm, das ein Ton-Ein-Zeit-Korrekturverfahren
gemäß dem Ausführungsbeispiel darstellt. Fig. 6 ist eine er
läuternde Darstellung der Ton-Ein-Zeit.
Ein (Wand-) Klavier 1 gemäß dem vorliegenden Ausführungsbei
spiel weist gemäß Fig. 1 eine eingebaute elektronische
Schallquelle 5 zusätzlich zu einem herkömmlichen Saiten-An
schlagmechanismus 3 auf. Wenn ein Schalter 7 des Klaviers 1
auf einen Akustik-Modus 7a gestellt wird, erzeugt das Klavier
1 Töne als akustisches Klavier mit dem Saiten-An
schlagmechanismus 3. Demgegenüber führt, wenn der Schalter 7
auf einen elektronischen Schallquellenmodus 7b eingestellt
wird, die Betätigung einer Tastatur 2 des Klaviers 1 zu einer
Erzeugung von Tönen durch die elektronische Schallquelle 5.
Die durch die elektronische Schallquelle 5 erzeugten Töne
können über einen Kopfhörer 9 gehört werden, der an einen
Ausgangsanschluß des Klaviers 1 angeschlossen ist.
Das Klavier 1 weist einen Saiten-Anschlagmechanismus 3 (siehe
Fig. 1) auf, der eine Taste 11, die entsprechend der Betäti
gung durch einen Spieler nach oben und nach unten bewegt
wird, eine Capstanschraube bzw. Pilote 12, die sich hebt,
wenn die Taste 11 gedrückt wird, ein Hebeglied 15, das durch
einen Hebeglied-Flansch 13 drehbar an einer Mittelschiene 14
befestigt ist, damit es im Ansprechen auf das Heben der Pi
lote 12 nach oben gedreht wird, eine Stoßzunge 17, die dreh
bar mit dem Hebeglied 15 zum Anheben zusammen mit dem Hebe
glied 15 verbunden ist, bis sein Stoßzungen-Endstück 17a an
eine Auslösepuppe 16 stößt, ein (Hammer-) Endstück bzw. eine
(Hammer-) Nuß 18, die an die Stoßzunge 17 anstößt, sich von
ihr zurückzieht und drehbar an einem Mittelstift 18b eines
(Hammer-) Nuß-Flansches 18a gelagert ist, der an der Mittel
schiene 14 befestigt ist, einen Hammerstiel 21, der fest in
die Nuß 18 eingesetzt ist, damit er sich gegen den Uhrzeigersinn
dreht, wenn die Nuß 18 durch die Stoßzunge 17 angestoßen
wird, einen Gegenfängerstiel 19, der fest in die Nuß 18 ein
gesetzt ist und schräg zu dem Hammerstiel 21 verläuft, einen
Gegenfänger 20, der an einem Ende des Gegenfängerstiels 19
befestigt ist, einen Hammer 23, der an einem Ende des Hammer
stiels 21 befestigt ist, eine Saite 25, die durch den Hammer
23 angeschlagen wird, und eine Hammerschiene bzw. eine Ham
merruheleiste 28 mit einem daran befestigten Prellteil 28a
zum Mindern des Schwungs des Hammers 23 aufweist, indem eine
Seite des Hammerstiels 21 daran anstößt, wenn gemäß Fig. 2
der Hammerstiel 21 nach dem Anschlagen der Saite zurück
schwingt.
Eine Hammerstiel-Halteschiene bzw. -leiste 31, die als erfin
dungsgemäße Auffangvorrichtung dient, wird durch einen Lei
sten-Betätigungsmechanismus (siehe Fig. 3) getragen, die an
beiden Seiten des Klaviers 1 befestigt ist.
Der Leistenbetätigungsmechanismus 35 ist gemäß Fig. 3 durch
einen drehbaren Hebel bzw. Arm 37, einen Einrückhebel 41 und
einen Hebelbetätigungs-Magneten 36 gebildet.
Ein Ende des drehbaren Hebels 37 ist über eine befestigte
Welle 39 mit einem Ende des Einrückhebels 41 verbunden. Eine
mittlere Welle 38 geht durch den drehbaren Hebel 37 und den
Einrückhebel 41 ungefähr an ihren Mittelpunkten hindurch. Das
andere Ende des drehbaren Hebels 37 weist die daran befe
stigte Hammerstiel-Halteleiste 31 auf. Die Hammerstiel-Halte
leiste 31 weist einen Polster- bzw. Dämpfungsfilz 31a an
ihrer Vorderseite auf. Demgegenüber ist das andere Ende des
Einrückhebels 41 mit einer (nicht dargestellten) Schwingspule
des Hebelbetätigungs-Magneten 36 verbunden. Wenn sich die
Schwingspule nach vorne bewegt, dreht sich der Einrückhebel
41 zusammen mit dem drehbaren Hebel 37 um die mittlere Welle
38 gegen den Uhrzeigersinn gemäß Fig. 3, und wenn sich die
Schwingspule zurückzieht, drehen sie sich im Uhrzeigersinn.
Infolgedessen wird die Hammerstiel-Halteleiste 31 im An
sprechen auf das Vorwärtsbewegen bzw. Zurückziehen der
Schwingspule in weine freigegebene bzw. ausgerückte Position
oder eine Arbeitsposition bewegt, die nachstehend beschrieben
sind.
Wenn die Hammerstiel-Halteschiene 31 auf die ausgerückte Po
sition gestellt wird, wird die Hammerstiel-Halteschiene 31,
die in der durch die gestrichelte Linie gemäß Fig. 2 ange
deuteten Position gehalten wird, davon abgehalten, an den
Hammerstiel 21 anzustoßen. Auf diese Weise kann der Hammer 23
die Saite 25 anschlagen. Demgegenüber wird die Hammerstiel-
Halteschiene 31, wenn sie in die Arbeitsposition gestellt
ist, in der durch eine durchgezogene Linie gemäß Fig. 2
angedeuteten Position gehalten und schlägt an einer bestimm
ten Position an den Hammerstiel 21 an, wodurch verhindert
wird, daß der Hammer 23 (siehe strichpunktierte Linie in Fig.
2) die Saite 25 trifft. Bei dem vorliegenden Ausfüh
rungsbeispiel wird eine bestimmte Position in dem Bereich
zwischen dem Punkt, bei dem der Hammer 23 seine Trägheitsbe
wegung im Ansprechen auf das Zurückziehen der Nuß 18 von der
Stoßzunge 17 beginnt, und dem Punkt bestimmt, bei dem der
Hammer 23 die Saite 25 erreicht. Der Hebelbetätigungs-Magnet
36 wird in Zusammenwirken mit dem Schalter 7 (siehe Fig. 1)
eingeschaltet und wird durch Vorwärtsbewegen der Schwingspule
auf die ausgerückte Position gestellt, wenn der Schalter 7
auf den Akustik-Modus 7a eingestellt ist, oder durch Zurück
ziehen der Schwingspule auf die Arbeitsposition gestellt,
wenn der Schalter 7 auf den elektronischen Schallquellen-Mo
dus 7b eingestellt wird.
Außerdem sind gemäß Fig. 2 unter der Taste 11 ein abgestufter
Verschluß 61 und Tastensensoren 63 sowie 65 vorgesehen, die
als Erfassungseinrichtung zum Erfassen des Vorgangs dienen,
der das Drücken einer Taste und das Loslassen einer Taste be
trifft. Jeder der Tastensensoren 63 sowie 65 besteht aus ei
nem Paar von einem Lichtsendeelement und einem Lichtaufnahme
element zum Erzeugen eines Ein-Signals, wenn eine Unter
brechung zwischen den beiden Elementen vorliegt. Wenn die Ta
ste 11 gedrückt wird, unterbricht der abgestufte Verschluß 61
den Strahlengang bzw. Lichtpfad der Tastensensoren 63 und 65
mit einer Zeitverzögerung.
Gemäß Fig. 4 sind diese Tastensensoren 63 sowie 65 an eine
Steuereinheit 71 angeschlossen, die als die Steuereinrichtung
und die Verzögerungszeit-Bestimmungseinrichtung dient. Die
Steuereinheit 71 ist als eine logische Berechnungsschaltung
ausgebildet, die eine bekannte Zentraleinheit bzw. CPU 72,
einen Festspeicher bzw. ROM 73 und einen Schreib-Lese-Spei
cher bzw. RAM 74 enthält, und über eine Eingabe-/Ausgabe-
Schnittstelle 75 an die Tastensensoren 63 sowie 65 ange
schlossen. Die Zentraleinheit 72 erfaßt die Zeitpunkte und
eine Zeitverzögerung der Unterbrechung des Strahlengangs bei
den Tastensensoren 63 sowie 65, erzeugt Ausführungsdaten ent
sprechend dem in dem Festspeicher 73 gespeicherten Steuerpro
gramm und gibt sie zu der elektronischen Schallquelle 5 aus.
Ereignisdaten, die die Ausführungsdaten bilden, bestehen aus
Einheiten von drei Bytes, von denen ein Byte ein Status- bzw.
Zustandsbyte ist und zwei Bytes Datenbytes sind. In dem Sta
tusbyte sind Daten, die das Drücken einer Taste (Ton-Ein,
"Note-On") und das Loslassen einer Taste (Ton-Aus, "Note-
Off") angeben, und andere Informationen gespeichert. In dem
Datenbyte sind Daten, die die Tastennummer (Note), die dem
Ton des Schalls entspricht, und die Intensität (Geschwindig
keit) des Anschlagens der Taste angeben, die der Lautstärke
des Schalls entspricht, und andere Informationen gespeichert.
Außerdem ist die Steuereinheit 71 an einen (nicht dargestell
ten) Pedalsensor zum Erfassen der Funktion des Pedalmechanis
musses wie eines Fortepedals und eines Pianopedals ange
schlossen. Entsprechend den erfaßten Informationen sind auch
verschiedene Wirkungen einschließlich einer Dämpfungs- bzw.
Forte-Wirkung in den Ausführungsdaten enthalten.
Bei dem Klavier 1 mit dem vorstehend beschriebenen Aufbau
wird, wenn der Spieler wählt, das Spielen unter Verwendung
der Saitentöne zu beenden, aber Töne mit der elektronischen
Schallquelle 5 zu erzeugen, das Klavier 1 durch Betätigen des
Schalters 7 (siehe Fig. 1) der Steuereinheit 71 auf den elek
tronischen Schallquellen-Modus 7b eingestellt.
In dem Fall, daß der Spieler die Taste 11 drückt, hebt sich
die Pilote 12 und verursacht, daß sich das Hebeglied 15 gemäß
Fig. 2 nach oben dreht. Die Stoßzunge 17 hebt sich auch zu
sammen mit dem Hebeglied 15 und stößt die Nuß 18 an, so daß
verursacht wird, daß sich der Hammerstiel 21 gegen den Uhr
zeigersinn dreht. Daraufhin stößt, wenn sich die Stoßzunge 17
weiter hebt, das Stoßzungen-Endstück 17a an die Auslösepuppe
16 und die Stoßzunge 17 dreht sich gemäß der Figur stark im
Uhrzeigersinn um das Hebeglied 15. Infolgedessen zieht sich
die Nuß 18 von der Stoßzunge 17 zurück und beginnt ihre Träg
heitsbewegung zusammen mit dem Hammerstiel 21.
Wenn der Hammerstiel 21 mit seiner Trägheitsbewegung fort
fährt und eine Position erreicht, die in Fig. 2 durch eine
strichpunktierte Linie angegeben ist, stößt er an den Dämp
fungsfilz 31a, der an der Vorderseite der Hammerstiel-Hal
teleiste 31 vorgesehen ist. Zu diesem Zeitpunkt wird, da der
Hammerstiel 21 keine solche Position erreicht hat, daß der
Hammer 12 an die Saite 25 anstößt, kein Saitenton erzeugt.
Demgegenüber beginnt, wenn die Taste 11 bewegt wird, die Zen
traleinheit 72 der Steuereinheit 71 sein in Fig. 5 darge
stelltes Ton-Ein-Zeit-Korrekturverfahren. Das Ton-Ein-Zeit-
Korrekturverfahren wird nachstehend unter Bezug auf Fig. 5
und 6 beschrieben.
Zunächst wird die Tastennummer n der gedrückten Taste erfaßt
(S110, nachstehend wird Schritt als "S" bezeichnet), die
Zeitverzögerung ΔT (= T2 - T1) zwischen den Zeitpunkten T1
und T2 erfaßt, bei denen der abgestufte Verschluß 61 die
Pfade zwischen dem entsprechenden Lichtsendeelement und dem
Lichtaufnahmeelement des Tastensensors 63 bzw. 65 erfaßt
(S120) und dann eine Geschwindigkeit V entsprechend der Zeit
verzögerung ΔT berechnet (S130). Daraufhin werden entspre
chend diesen Informationen über das Drücken einer Taste Aus
führungsdaten durch das Ausführungsdaten-Erzeugungs-Unterpro
gramm erzeugt (S140). Außerdem wird unter Verwendung einer
Verzögerungszeit-Bestimmungstabelle eine Verzögerungszeit Td
(= T3 - T2) bestimmt (S150), die der berechneten Geschwindig
keit V entspricht. Übrigens ist die Verzögerungszeit-Tabelle
bezüglich jeder Taste vorgesehen, wobei ein Beispiel nach
stehend in Tabelle 1 gezeigt ist.
Gemäß der Verzögerungszeit-Tabelle weist, wenn die Geschwin
digkeit V gering ist, d. h. wenn die Zeitverzögerung ΔT zwi
schen dem Zeitpunkt, bei dem der Tastensensor 63 ein Ein-Si
gnal ausgegeben hat, und dem Zeitpunkt, bei dem der Tasten
sensor 65 ein Ein-Signal ausgegeben hat, eine Verzögerungs
zeit Td einen hohen Wert auf (Fig. 6A). Wenn demgegenüber die
Geschwindigkeit V groß ist, weist eine Verzögerungszeit Td
einen geringen Wert auf (Fig. 6B). Die Verzögerungszeit ist
daher bezüglich jeder Geschwindigkeit entsprechend der Zeit
dauer zwischen dem Drücken der Taste und dem Erzeugen des
Saitentons in dem Akustik-Modus 7a vorbestimmt.
Danach wird bestimmt, ob die Zeitdauer Td abgelaufen ist oder
nicht (S160). Der Schritt S160 wird wiederholt, bis die Zeit
dauer Td abgelaufen ist. Wenn die Zeitdauer Td abgelaufen ist
("JA" bei S160), werden die Ausführungsdaten zu der elektro
nischen Schallquelle 5 ausgegeben (S170). Infolgedessen wird
ein Ton mit der Zeitdauer Td auf Grundlage der Intensität des
Drückens einer Taste als Intervall nach Drücken der Taste
ausgegeben.
Das bei S110 bis S140 und S170 beschriebene Verfahren ent
spricht dem Verfahren der erfindungsgemäße Steuereinrichtung
und das bei S150 und S160 beschriebene Verfahren entspricht
dem Verfahren der Verzögerungszeit-Bestimmungseinrichtung.
Mit dem Klavier 1 gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
können nachstehend aufgeführte Wirkungen erreicht werden.
- 1. Die Verzögerungszeit Td zum Korrigieren der Ton-Ein-Zeit wird entsprechend der Geschwindigkeit V und unter Verwendung der bezüglich jeder Taste vorbestimmten Verzögerungszeit-Be stimmungstabelle bestimmt. Deswegen kann in beiden Fällen, bei denen der Schalter 7 auf den Akustik-Modus 7a und den elektronischen Schallquellen-Modus 7b eingestellt wird, die Spielweise mit derselben Ton-Ein-Zeit durchgeführt werden. Selbst nach Verändern des Modus an dem Schalter 7 besteht dementsprechend insgesamt gesehen kein Unterschied des Gleichgewichts in der Spielweise zwischen diesen beiden Modi. Infolgedessen fällt unabhängig davon, welchen Modus ein Spie ler auswählt, ihm dies während seines Spiels nicht unangenehm auf.
- 2. Da die Verzögerungszeit Td entsprechend der Geschwindig keit V, d. h. der Intensität des Drückens einer Taste, be stimmt wird, kann die Ton-Ein-Zeit während des Spiels in dem Akustik-Modus 7a getreu nachgeahmt werden.
- 3. Wegen des Vorhandenseins der Verzögerungszeit-Tabelle für jede Taste kann die Variation der Verzögerungszeit infolge des verschiedenen Gewichts der Hämmer und des Unterschieds des Saiten-Anschlagmechanismusses für jede Taste in der vor bestimmten Verzögerungszeit berücksichtigt werden.
- 4. Der Saitenton, der erzeugt werden würde, wenn der Spieler die Taste 11 betätigt, wird durch Auffangen der Bewegung des Hammers 23 beseitigt, wodurch gestattet wird, daß ein Ton nur von der elektronischen Schallquelle 5 ausgegeben wird. Da in diesem Fall das Auffangen stattfindet, nachdem der Hammer 23 seine Trägheitsbewegung begonnen hat, ist das Anfühlen der Taste 11 nicht von dem des Spiels mit den Saitentönen ver schieden.
Trotz des vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Ausfüh
rungsbeispiels ist die vorliegende Erfindung nicht auf das
Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern soll sämtliche ver
schiedenen Arten der Erfindung innerhalb des Bereichs des be
anspruchten Gegenstands enthalten.
Beispielsweise kann anstelle der Verzögerungszeit-Bestim
mungstabelle eine vorbestimmte Berechnungsformel oder eine
andere Berechnung zum Bestimmen der Verzögerungszeit entspre
chend einer Geschwindigkeit V verwendet werden. Außerdem
kann, während bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel die
Verzögerungszeit-Bestimmungstabelle bezüglich jeder Taste
vorgesehen ist, die Tabelle bezüglich jeder Oktave vorgesehen
sein.
Außerdem kann die Verzögerungszeit-Bestimmmungseinrichtung
als Verzögerungsschaltung aufgebaut sein und weiterhin die
Verzögerungszeit-Bestimmungseinrichtung bei der elektroni
schen Schallquelle 5 vorgesehen sein, wodurch die aus der
Steuereinheit 71 ausgegebenen Ausführungsdaten verarbeitet
bzw. ausgeführt werden, nachdem eine Verzögerungszeit ab
gelaufen ist.
Da sich außerdem die Ton-Ein-Zeit jeder Taste bei einem her
kömmlichen Klavier mit der Zeit verändert, kann der vorlie
gende Mechanismus zum Berücksichtigen derartiger Veränderun
gen die Funktion zum gelegentlichen Aktualisieren der Verzö
gerungszeit-Bestimmungstabelle aufweisen. Beispielsweise wird
eine Geschwindigkeit Va zunächst entsprechend der Zeitverzö
gerung ΔTa zwischen dem Zeitpunkt, bei dem der Tastensensor
63 ein Ein-Signal ausgibt, und dem Zeitpunkt erhalten, bei
dem der Tastensensor 65 ein Ein-Signal ausgibt. Dann wird die
Zeit Tdr zwischen dem Zeitpunkt, bei dem der Tastensensor 65
tatsächlich ein Ein-Signal ausgibt, und dem Zeitpunkt für
jede Taste erhalten, bei dem ein Saitenton tatsächlich ausge
sendet wurde. Daraufhin wird durch Teilen des Wertes Tdr
durch die Verzögerungszeit Tda, die der Geschwindigkeit Va in
der Verzögerungszeit-Bestimmungstabelle entspricht, ein Wert
Tdr/Tda erhalten, der als Korrekturkoeffizient bei der gelegentlichen
Aktualisierung der Verzögerungszeit-Bestimmungsta
belle verwendet werden kann. Falls eine derartige Aktualisie
rungsfunktion für sämtliche chronologischen Veränderungen bei
dem Saiten-Anschlagmechanismus des Klaviers enthalten ist,
kann der erfindungsgemäße Mechanismus den Unterschied der
Ton-Ein-Zeit zwischen der Spielweise als normales Klavier und
der Spielweise unter Verwendung der elektronischen Schall
quelle beseitigen.
Obwohl bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel die elektro
nische Schallquelle in das Klavier eingebaut ist, kann dar
über hinaus dieselbe Wirkung durch Anschließen eines externen
elektronischen Musikinstruments als elektronische Schall
quelle erhalten werden.
Wie vorstehend beschrieben beseitigt bei einem Klavier, das
sowohl eine Spielweise unter Verwendung einer elektronischen
Schallquelle als auch eine normale Klavier-Spielweise ermög
licht, das erfindungsgemäße Klavier den Unterschied des
Gleichgewichts zwischen der normalen Klavier-Spielweise und
der Spielweise unter Verwendung der elektronischen Schall
quelle. Deswegen fällt unabhängig davon, welche von der nor
malen Klavier-Spielweise oder der Spielweise unter Verwendung
der elektronischen Schallquelle der Spieler auswählt, ihm
dies bei seinem Spiel nicht unangenehm auf.
Als Klavier, das sowohl eine Spielweise unter Verwendung ei
ner elektronischen Schallquelle als auch eine normale Kla
vier-Spielweise ermöglicht, wird ein solches Klavier vorge
schlagen, bei dem kein Unterschied des Gleichgewichts zwi
schen der normalen Klavier-Spielweise und der Spielweise un
ter Verwendung der elektronischen Schallquelle besteht. Wenn
eine Taste bei einem elektronischen Schallquellen-Modus be
wegt wird, erfaßt eine Zentraleinheit (CPU) eine Nummer n der
Taste (S110), erfaßt eine Zeitverzögerung ΔT zwischen den
Zeitpunkten, bei denen eine Unterbrechung zwischen den Licht
sendeelementen und den Lichtaufnahmeelementen von beiden
Tastensensoren verursacht wird (S120), und berechnet eine
Geschwindigkeit V entsprechend der Zeitverzögerung ΔT (S130).
Dann werden Ausführungsdaten bei dem Ausführungsdaten-Erzeu
gungs-Unterprogramm entsprechend diesen Informationen über
das Drücken der Tasten erzeugt (S140) und eine der Geschwin
digkeit V entsprechende Verzögerungszeit Td unter Verwendung
einer Verzögerungszeit-Bestimmungstabelle bestimmt (S150).
Daraufhin wird bestimmt, ob die Verzögerungszeit Td abge
laufen ist (S160). Wenn sie abgelaufen ist, werden die Aus
führungsdaten zu der elektronischen Schallquelle ausgegeben
(S170). Infolgedessen wird ein Ton mit der Verzögerungszeit
Td entsprechend einer Intensität des Drückens einer Taste als
Intervall nachdem Drücken der Taste erzeugt.
Claims (2)
1. Klavier mit
einem Mechanismus, der verursacht, daß ein Hammer eine Saite im Ansprechen auf die Betätigung einer Tastatur anschlägt,
einer Einrichtung zum Steuern einer elektronischen Schallquelle im Ansprechen auf die Betätigung der Tastatur,
einer Erfassungseinrichtung (61, 63, 65) mit zwei Erfassungseinheiten (63, 65) zum Erfassen einer Zeitverzögerung (ΔT) beim Drücken einer Taste (11),
einer Steuereinrichtung (71) zum Steuern der elektronischen Schallquelle (5) entsprechend von der Erfassungseinrichtung gesendeten Informationen,
einer Verzögerungszeit-Bestimmungseinrichtung (71) zum Bestimmen einer Verzögerungszeit (Td), durch die das durch die Steuereinrichtung gesteuerte Aussenden eines Tons von der elektronischen Schallquelle (5) nach Erfassen des Drückens einer Taste durch die Erfassungseinrichtung verzögert wird, entsprechend der Zeitverzögerung (ΔT) zwischen dem Erfassen durch die zwei Erfassungseinheiten, und
einer Auffangvorrichtung (31, 31a) zum Auffangen des Hammers (23), wenn die Steuereinrichtung die elektronische Schallquelle zum Spielen steuert.
einem Mechanismus, der verursacht, daß ein Hammer eine Saite im Ansprechen auf die Betätigung einer Tastatur anschlägt,
einer Einrichtung zum Steuern einer elektronischen Schallquelle im Ansprechen auf die Betätigung der Tastatur,
einer Erfassungseinrichtung (61, 63, 65) mit zwei Erfassungseinheiten (63, 65) zum Erfassen einer Zeitverzögerung (ΔT) beim Drücken einer Taste (11),
einer Steuereinrichtung (71) zum Steuern der elektronischen Schallquelle (5) entsprechend von der Erfassungseinrichtung gesendeten Informationen,
einer Verzögerungszeit-Bestimmungseinrichtung (71) zum Bestimmen einer Verzögerungszeit (Td), durch die das durch die Steuereinrichtung gesteuerte Aussenden eines Tons von der elektronischen Schallquelle (5) nach Erfassen des Drückens einer Taste durch die Erfassungseinrichtung verzögert wird, entsprechend der Zeitverzögerung (ΔT) zwischen dem Erfassen durch die zwei Erfassungseinheiten, und
einer Auffangvorrichtung (31, 31a) zum Auffangen des Hammers (23), wenn die Steuereinrichtung die elektronische Schallquelle zum Spielen steuert.
2. Klavier nach Anspruch 1, wobei die Verzögerungszeit-
Bestimmungseinrichtung die Verzögerungszeit (Td) bezüglich
jeder Taste oder eines Tastenbereichs bestimmt.
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- 1994-09-22 DE DE4497279T patent/DE4497279T1/de active Granted
- 1994-09-22 DE DE4497279A patent/DE4497279C2/de not_active Expired - Lifetime
- 1994-09-22 WO PCT/JP1994/001573 patent/WO1995009414A1/ja active Application Filing
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JPH0792971A (ja) | 1995-04-07 |
DE4497279T1 (de) | 1995-10-05 |
JP3254062B2 (ja) | 2002-02-04 |
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