DE448870C

DE448870C - Verfahren zur Herstellung eines Naehrmittels

Info

Publication number: DE448870C
Application number: DEC35932D
Authority: DE
Original assignee: Chem Fab Dr H Sander & Co Akt
Current assignee: Chem Fab Dr H Sander & Co Akt
Priority date: 1924-12-25
Filing date: 1924-12-25
Publication date: 1927-09-01

Description

Verfahren zur Herstellung eines Nährmittels. Die akzessorischen Nährstoffe (Vitamine) spielen in der Ernährungstherapie nach dem heutigen Standpunkte der Wissenschaft eine wichtige Rolle. Man nimmt an, daß sie für den Ablauf gewisser Organfunktionen erforderlich sind. Sie entfalten demnach auch bei der Ernährung eine ähnliche Wirkung wie die Produkte der inneren Sekretion, die Hormone.
Die akzessorischen Nährstoffe zerfallen in zwei Gruppen: -i. Die fettlöslichen, lipoidartigen Nährstoffe, welche besonders in Milch, Eidotter und Lebertran vorhanden -sind; z. die Wasser- und alkohollöslichen Nährstoffe -der Vegetabilien, welche in Kleie und Hefe besonders reich vertreten sind.
Wie die tierexperimentellen Versuche erwiesen haben, ist @es in der diätetischen Therapie unbedingt notwendig, daß beide Arten der akzessorischen Nährstoffe in den Nährmitteln enthalten sind.
Man bat bereits, `vorgeschlagen, Nährpräparate dadurch herzustellen, daß mari die Wasser- und alkohollöslichen Nährstoffe mit fettlöslichen zu einer Emulsion vereinigt bzw. homogenisiert.
Gemäß vorliegender Erfindung soll nun ein derartiges Nährmittel dadurch erhalten werden, daß man Kleie o. dgl. mit verdünnter Phosphorsäure extrahiert, die Säure mit Kalkmilch neutralisiert und 'das erhaltene Produkt mit Lebertran o. dgl. zu einer Emulsion verarbeitet. Durch die Behandlung der Kleie o. dgl. mit Phosphorsäure rund die Neutralisation mit Kalk gelingt es, in einem Arbeitsgangeeinen vitaminreichen Extrakt mit einem Gehalt an phosphorsaurem Kalk herzustellen.
Es ist zwar bereits bekannt, vitaminhaltige Stoffe mit ölen, Fetten o. dgl. zusammenzubringen; insbesondere hat :man vorgeschlagen; Hefe durch ein Homogenisierungsverfahren mit Malzextrakt, Fett und Magermilch zu vereinigen. Derartige Verfahren haben aber mit dem vorliegenden nichts, @u tun, weil es überhaupt nicht möglich ist, feste Substanzen, wie Reiskleie und Hefe, miteinander zu emulgieren.
Hierzu kommt, daß beide Substanzen als diätetisches Nährmittel, welches für Kinder bestimmt ist, wegen des hohen Cellulosegehalts überhaupt nicht verwendet werden können.
Die Neuerung gegenüber diesen bekannten Verfahren besteht in der Verwendung . der Extrakte der genannten Stoffe, welche in einem Arbeitsgange mit dem Calciumphosphat erzeugt werden. Calciumphosphat entsteht einerseits als Nebenprodukt bei der Neutralisation mit Kalkmilch, anderseits ist aber dieses-',`S.alz ein sehr wesentlicher Bestandteil der :Emulsion, da bekanntlich die Vitamine die Aufnahme des, Calciums durch den Stoffwechsel ',ermitteln. ' Bei Rachitis sind die Vitamine ohne gleichzeitige Verabreichung von Kalk wirkungslos. Beispiel.
i o kg Reiskleie werden mit 38 kg Wasser übergossen, sodann i/¢ kg Phosphorsäure hinzugesetzt und 6 Stunden lang bei 5 5 bis 6o° extrahiert. ;Hierauf wird abgepreßt; durchgeseiht und die Masse zwecks. fraktionierter Sterilisierung nochmals mehrere Male je i Stunde lang auf 6o° erwärmt. Dann setzt man i#-1-alkmilch bis zur schwachsauren Reaktion zu. Der so erhaltene Auszug enthält neben den Vitaminen noch phosphorsauren Kalk und wird mit Lebertran zu iookg Emulsion verarbeitet.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines Nährmittels aus Kleie, Hefe oder ähnlichen vitaminhaltigen Vegetabilien und Lebertran o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß man die Kleie oder den ähnlichen vitaminhaltigen Stoff mit verdünnter Phosphorsäure extrahiert, die Säure mit Kalkmilch neutralisiert und das erhaltene Produkt mit Lebertran o. dgl. in bekannter Weise zu einer Emulsion verarbeitet.