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Karussell. Es sind: Karusselle bekannt, deren Fahrzeuge außer der
Kreisbewegung noch eine Auf- und Abwärtsbewegung erfahren. Die Auf- und Abwärtsbewegung
der Fahrzeuge erfolgte bisher durch Auf- und Abwickeln von. Seilen mittels Seiltrommeln
o. dgl., und zwar entweder unter Anwendung besonderer Antriebsmaschinen der unmittelbar
durch Auf- und Abwickeln der Seile während der Kreisbewegung und von dieser abhängig.
Bei letzterer Antriebsart erfolgte die Abwärtsbewegung der Fahrzeuge durch die entgegengesetzte
Kreisbewegung wie die der Aufwärtsbewegung oder durch Bremsen, der auf einer vertikalen.
Welle gelagerten Wickelrolle. Letztere Art hat bei etwaigem Versagen der Bremse
oder einem Unfall der bedienenden Person ein Fallen der Fahrzeuge zur Folge.
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Beim Antrieb unter Anwendung besonderer Antriebsmaschinen muBten bisher
die Seiltrommeln zum Aufwickeln der Seile die Kreisbewegung mitmachen, um ein Vemdrehen
der Seile zu verhindern. Letzteres ist bei dieser Art Karusselle die Schwierigkeit
gewesen., deren Beseitigung der Zweck dieser neuen Erfindung ist.
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In. der Zeichnung ist der Aufriß des Karussells dargestellt. Der Kopf
a und der Antriebszahnkranz b sind mittels Kugeln, Rollen, Laufräder o. dgl. je
auf einem am Gestell befestig tenLaufkranz c und d drehbargelagert und gegen. seitliches
Verschieben infolge einseitiger Belastung durch die Fahrzeuge einesteils durch den
Zahnkranz b selbst, andernteils durch den zylindrischen Teil e des Kopfes a gesichert.
Das Gestell besteht aus etwa vier Ständern f, die auf Lagerhölzern oder ähnlichem
ruhen und oben durch die Lautkränze c und d zusammengehalten werden. Der Antriebszahnkranz
b wird vom Elektromotor M mittels Treibriemens g, Riemenscheibe h, VorgelegewelIe
i, Kegelzahnräder h, vertikaler Welle l und Zahnrades in
angetrieben.
Als neu zu betrachten ist folgendes Die Fahrzeugseile o, über die an den Auslegernp
gelagerten Seilrollen q und über die am Kopf a gelagerten R#ollenr laufend, sind
mit ihrem freien Ende an der um den B:oir zen s durch -ein vertikales Kugellager
t zu der Kreisbewegung drehbar gelagerten und vertikal durch denselben Bolzen s
gehaltenen Scheibe u befestigt. Das andexe Ende des Bolzens s ist an der Strebe
v befestigt, die von den Zugseilen w, welche auf die Trommelx gewickelt werden,
gehalten und in vertikaler Richtung gegen. die Drehbewegung mittels der Führungsstangen
y geführt wird. Die Strebe v ist also an der Drehbewegung gehindert, jedoch vertikal,
frei beweglich. Der technische Foxtschritt dieser Erfindung ist folgender: Um ein
sicheres Mitdreh@en der Schelbea zu bewirken und hierdurch ein Verdrehen der Fahrzeugseil,e,o
zu verhindern, sind an der Scheibe u etwa- drei Mitnehmerstangen z befestigt, die
durch den Kopf a hindurchgehen, von diesem mittels Ösen A; und B die Drehbewegung
erhalten. und an ihrem oberen Ende ebenfalls an .einer Scheibe C befestigt sind.
Hierdurch erhalten- die Scheibea und die an ihr befestigten Fahrzeugseile o die
Kreisbewegung des Fahrgestells. Ebenfalls ist der Antrieb der Auf- und Abwärtsbewegung
als neu zu betrachten,. Die Seiltrommel x, auf welche die Zugseile w für die Auf-
und Abwärtsbewegung gewickelt werden, erhält ihren Antrieb vom Elektromotor N mittels
Schnecke D und Schneckenrades E. Es wird hierdurch bei etwaigem Versagen des Motors
N oder evt1. im Unfälle der bedienenden
Person ein selbsttätiges
Fallen der Fahrzeuge F durch die Selbsthemmung der Schnecke D zum Schneckenrad E
verhindert, und es ist hierdurch irgendeine Bremsvorrichtung nicht erforderlich.
Die Höchst- bzw. Tiefstellung der Fahrzeuge F ist begrenzt durch die an den Führungsstangeny
befestigten elektrischen Schalter C' z und H, die mit dem am Schaltbrett
befindlichen Umschalter (in der Zeichnung nicht enthalten) hinteremander, also in
Reihe, geschaltet sind. Schal ter Gr liegt im Senkstromkreis und Schalter
H.
im Hebestromkreis.
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Um den MItnehmerstangenz eine gute Führung zu geben, sind sie durch
die an dem zylindrischen Teile des Kopfesa befindlichen Üsen B nochmals geführt.
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Der Kopf ist gegen Kippen infolge einseitiger Belastung der Fahrzeuge
F einesteils durch den Laufring d und andernteils durch den Führungsring I, der
gleichzeitig als Befestigung der Ständert dient, geführt.
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Das Seiltrommelgestelll( ist auf eine fahrbare Platte L aufgebaut,
so daß die Seiltrommelx äls Winde zum Aufrichten des Karussellgerüstes verwandt
werden kann.
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Ein Teil der Fahrzeuglasten kann durch Gewichte ausgeglichen werden.
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Auf der Scheibe C befindet sich für Re; klamezwecke ein Leuchtkörper,
wie Scheinwerfer o. dgl., der die Auf- und Abwärtsbewegungen entgegengesetzt den
Fahrzeugen ebenfalls erhält.
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Der Bewegungsvorgang der ganzen Bahn ist folgender: Wird der Motor
M eingeschaltet, so erhält der Antriebszahnkranz b die Kreisbewegung, ebenfalls
auch der Kopf a in Verbindung durcb die Strebenu mit dem Antriebszahnkranz
b sowie die Scheibe a mit Hilfe der Mitnehmerstangen z, die durch den Kopf
ä hindurchgehen und von diesem die Drehb.ewe,-gung erhalten. Die Fahrzeuge befinden
sich jetzt also. in der Kreisbewegung. Sollen .die Fahrzeuge nun gehoben werden,
so wird der Motor N eingeschaltet, der mittels Schnecke D und Schneckenrades E die
Seiltrommel x in Drehung versetzt. Die Seiltrommelx wickelt die Zugseile tv auf;
diese ziehen die Strebe v, den Bolzen s, die Scheibe u und Mitnehm:erstangen z herunter
und die Fahrzeuge. F mittels der Fahrzeugseile o in die Höhe,. Haben die Fahrzeuge
F die höchste Stellung erreicht, so schaltet die Strebe v einen Schalter H selbsttätig
aus, durch den, der Hebestromkreis für den Motor N geöffnet wird. Der Motor N steht
still, Lind die Fahrzeuge F bleiben durch die Hemmwirkung der Schnecke L) zum Schneckenrade
E in ihrer Höhe. Sollen die Fahrzeuge gesenkt werden, so wird der Motor N auf »Senken«
geschaltet. Der MotorN macht dann die entgegengesetzten Umdrehungen wie beim Heben.
Die SeiltrommeIx rollt die Seile ab, und die Scheiben wird infolge der Eigengewichte
und der Belastungen der Fahrzeuge F, indem sich diese senken, in die Höhe gezogen.
Sobald die Strebe v den Schalter H freigibt, schließt dieser hier selbsttätig durch
Gewicht, Feder o. dgl. den Hebestromkreis, der jedoch noch durch den Umschalter
am Schaltbrett geöffnet ist und erst durch diesen wieder von Hand aus geschlossen
werden kann. Haben nun die Fabrzeuge F die tiefste Stellung erreicht, so schaltet
ebenfalls die Strebe v den Schalter G aus, der den Senkstromkreis für den Motor
N öffnet und diesen stillstellt. Die FahrzeugeF bleiben in ihrer tiefsten Stellung,
sind jedoch bei . dieser Auf- und Abwärtsbewegung in keiner Weise an ihrer Kreisbewegung
gehindert gewesen, sondern behalten diese bei, bis der Motor M ausgeschaltet wird
und die Fahrzeug e erforderlichenfalls durch eine Bremse, die in der Zeichnung nicht
enthalten ist, zum Stillstand gebracht werden. Die Auf- und Abwärtsbewegungen der
Fahrzeuge F sind also von der Kreisbewegung derselben vollständig unabhängig und
können in jeder beliebigen Höhe gehalten werden und mit beElebiger Geschwindigkeit
durch die zu regelnde Tourenzahl des Motors N gehoben oder gesenkt werden, wie die
Geschwindigkeit der Kreisbewegung ebenfalls durch die Tourenzahl des Motors M ,
reguliert werden kann.