DE448298C - Verfahren zur Reinigung von Gasen von Schwefel - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Gasen von Schwefel

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DE448298C
DE448298C DEF59237D DEF0059237D DE448298C DE 448298 C DE448298 C DE 448298C DE F59237 D DEF59237 D DE F59237D DE F0059237 D DEF0059237 D DE F0059237D DE 448298 C DE448298 C DE 448298C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/34Purifying combustible gases containing carbon monoxide by catalytic conversion of impurities to more readily removable materials

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Description

  • Verfahren zur Reinigung von Gasen von Schwefel. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entschwefelung von Gasen und Dämpfen durch Überführen der kohlenstoffhaltigen Schwefelverbindungen solcher Gase und Dämpfe in Schwefelwasserstoff und Absorption des gebildeten Schwefelwasserstoffs. Man hat bereits vorgeschlagen, für diesen Zweck Kontaktsubstanzen, wie insbesondere Metalloxyde, namentlich Zinkoxyd, zu verwenden und die Gase oder Dämpfe unter sehr hohem Druck über diese Metalloxyde u. dgl. zu leiten. Auch hat man schon vorgeschlagen, Metalle der Eisengruppe für den angegebenen Zweck zu verwenden; durch diese erfolgt aber bei Gegenwart von Wasserstoff auch eine Hydrierung der in den Gasen enthaltenen Oxyde des Kohlenstoffs, was bei diesem Reinigungsverfahren unerwünscht ist. Es sind ferner Metalle und solche Metallverbindungen benutzt, die durch Wasserstoff oder andere reduzierende Gase in den metallischen Zustand übergeführt werden. Diese-wurden bei Temperaturen von etwa 28o bis 300° C benutzt, da höhere Temperaturen die unerwünschte Zersetzung anderer Gasbestandteile verursachten. Bei solchen Metallen, die nicht eigentlich zu den hydrierenden gehören, wie Zinn, Blei und Antimon, reichen die Temperaturen nicht aus, um praktisch genügende Umsetzungsgeschwindigkeit der gasförmigen kohlenstoffhaltigen Schwefelverbindungen zu erzielen.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß ein guter und dauernd wirksamer Kontakt dann erhalten werden kann, wenn solche Kontaktmetalle, wie Zinn, Blei und Antimon, die durch innige Mischung mit bei der Reaktionstemperatur festen anorganischen Stoffen, wie Basen und-Säureanhydriden, in fein verteilte Form gebracht wurden, die ferner nur kohlenstoffhaltige Schwefelverbindungen hydrieren und deren Schmelzpunkt unterhalb der Reaktionstemperatur liegt, bei Temperaturen über etwa 33o° verwendet werden. Ein derartiger Kontakt behält seine Wirkung monatelang bei. Zweckmäßig wird bei einer Temperatur von 4.oo bis 6oo° C unter Atmosphärendruck gearbeitet; dabei werden alle Schwefelverbindungen des Gases in leicht absorbierbaren Schwefelwasserstoff umgewandelt. Die Beständigkeit des Kontaktes ist so groß, daß es bei seiner Anwendung keineswegs notwendig ist, aus dem technischen Gas zunächst den vorhandenen freien Schwefelwasserstoff in der üblichen Weise zu entfernen und dann erst mit Hilfe der Kontaktsubstanz gemäß vorliegender Erfindung die übrigen Schwefelverbindungen in Schwefelwasserstoff überzuführen, vielmehr kann man das rohe Gas unmittelbar über den Kontakt leiten. Nach Herausnahme des Schwefelwasserstoffs durch Absorption o. dgl. ist dann das Gas oder Gasgemisch praktisch frei von allen Schwefelverbindungen. Beispielsweise gelang es auf diese Weise, den Schwefelgehalt von Gasen bis unter o, t g in t oo cbm herabzudrücken.
  • Da der Schmelzpunkt der angewandten l,Zontak-tmetalle oder Metallegierungen unterhalb der Reaktionstemperatur liegt, so dienen hier die zugesetzten, bei der Reaktionstemperatur festen anorganischen Stoffe, wie Basen oder Säureanhydride, mit denen jene Metalle sich in inniger Mischung befinden, dem Zweck, das Zusammenballen oder Zusammenfließen der I@ontäktrüetalle `: zu Tropfen- bei der Reaktionstemperatur zu verhindern. Daher ist es 'auch' iwdeckmäßig, als feste Träger für die leicht schmelzbaren Metalle Stoffe von großer Oberfläche zu verwenden.
  • Beispielsweise kann man als Kontaktsubstanz Bleichromat zur Anwendung bringen, wobei dann .durch die reduzierende Wirkung des angewandten Gases ein Gemisch von Chrömoxyd und fein verteiltem Blei erzeugt wird, das die gewünschte Wirkung ausübt und monatelang beibehält. An Stelle der Chromate können auch andere Salze, beispielsweise Silikate, Aluminate u. dgl., benutzt werden, oder auch solche, bei denen das wirksame Metall im basischen Teil des Salzes enthalten ist, beispielsweise Calciumplumbat. Zu derartigen Salzen können auch noch andere Stoffe zugesetzt werden, entweder zur Erhöhung der Wirkung, z. B. Kupfer oder Kupferoxyd, oder zur Vergrößerung der Oberfläche, z. B. Kieselgur o. dgl. Auch kann man verschiedene der obenerwähnten oder anderer wirksamer Salze in Mischung miteinander verwenden. Man kann jedoch auch von vornherein von dem freien Metall ausgehen und dieses auf mechanische Weise in innige Mischung mit den bei der Reaktionstemperatur festen anorganischen Stoffen bringen, oder man kann zur Herstellung des Kontaktes ein organisches Salz, wie Bleiacetat, auf einen festen anorganischen Körper großer Oberfläche, wie poröse Tonscherben oder Bimsstein, auftragen, trocknen und reduzieren.
  • Die Wahl der angewandten Kontaktmittel richtet sich im übrigen nach der Art der zu reinigenden Gase oder Dämpfe. Man kann auf die angegebene Weise alle möglichen technischen Gase, wie Leuchtgas, Generatorgas, Wassergas u. dgl., von ihrem Gehalt an Schwefelkohlenstoff und anderen Schwefelverbindungen dadurch völlig befreien, daß der Wasserstoff des Gases die Schwefelverbindungen unter der Wirkung des Kontaktmittels quantitativ zu Schwefelwasserstoff reduziert, der sich dann ebenfalls quantitativ in an sich bekannter Weise, z. B. durch Gasreinigungsmasse oder aktive Kohle, entfernen läßt. Die so gereinigten Gase können dann mit anderen Katalysatoren weiterbehandelt werden, ohne daß diese der Gefahr einer Vergiftung durch Schwefel ausgesetzt wären, während anderseits der ganze ursprünglich im Gas enthalten gewesene Schwefel aus dem entstandenen Schwefelwasserstoff in elementarer Form gewonnen werden kann. Ausführungsbeispiel. In einem Rohr von 5 qcm Querschnitt wird auf einer Strecke von 6o cm eine Menge von 3oo ccm Kontaktmasse angeordnet, die aus gleichen Teilen Bleichromat und Kupferoxyd besteht. Diese Masse wird zunächst mit einem reduzierenden Gas, beispielsweise Wasserstoff, Wassergas oder Generatorgas, bei ¢oo° reduziert, so daß sie keine oxydierenden Eigenschaften mehr hat. Sie besitzt nunmehr die Fähigkeit, aus kohlenoxydhaltigen Gasen weder Kohlenstoff abzuscheiden noch-Methan zu bilden, dagegen die allein erwünschte Eigenschaft, die organischen Schwefelverbindungen dieser Gase in Schwefelwasserstoff umzuwandeln. Wenn das Gas diese Kontaktmasse verlassen hat, wird der Schwefelwasserstoff mit den üblichen Mitteln entfernt, z. B. durch Raseneisenerz oder -aktive Kohle.
  • Es handelt sich, wie aus Vorstehendem hervorgeht, bei der angewandten Kontaktmasse nicht um ein Absorptionsmittel für Schwefelverbindungen, sondern um einen katalytischen Umwandler. Aus diesem Grunde ist die- Masse beliebig lange brauchbar. So wurde bei 5oo° über die obenerwähnten 300 ccm Kontaktmasse monatelang Gas mit einer Geschwindigkeit von i cbm pro Stunde geleitet, ohne daß die Kontaktmasse eine Abnahme ihrer Aktivität gezeigt hätte. Es wurde-- äuch festgestellt, daß sogar mehr als i cbm Gas pro Stunde über die erwähnte Kontaktmasae geleitet werden kann.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Reinigung von Gasen von Schwefel durch Überführen der kohlenstoffhaltigen Schwefelverbindungen in Schwefelwasserstoff mittels Kontaktsubstanzen, die fein verteiltes Metall oder solche Metallverbindungen enthalten, die durch Wasserstoff oder andere reduzierende Gase in den metallischen Zustand übergeführt werden, und Absorption des gebildeten Schwefelwasserstoffs, dadurch gekennzeichnet, daß solche Kontaktmetalle, wie Zinn, Blei und Antimon, die durch innige Mischung mit bei der Reaktionstemperatur festen anorganischen Stoffen, wie Basen und Säureanhydriden, in fein verteilte Form gebracht wurden, die ferner nur kohlenstoffhaltige Schwefelverbindungen hydrieren und deren Schmelzpunkt unterhalb der Reaktionstemperatur liegt, bei Temperaturen über etwa 330° verwendet werden.
DEF59237D 1925-06-30 1925-06-30 Verfahren zur Reinigung von Gasen von Schwefel Expired DE448298C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1994029004A1 (de) * 1993-06-09 1994-12-22 Linde Aktiengesellschaft Verfahren zur entfernung von hcn aus gasgemischen und katalysator zur zersetzung von hcn

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1994029004A1 (de) * 1993-06-09 1994-12-22 Linde Aktiengesellschaft Verfahren zur entfernung von hcn aus gasgemischen und katalysator zur zersetzung von hcn
US5660807A (en) * 1993-06-09 1997-08-26 Linde Aktiengesellschaft Process for the removal of HCN from gas mixtures

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