CH121773A - Verfahren zur Reinigung von Gasen von kohlenstoffhaltigen Schwefelverbindungen. - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Gasen von kohlenstoffhaltigen Schwefelverbindungen.

Info

Publication number
CH121773A
CH121773A CH121773DA CH121773A CH 121773 A CH121773 A CH 121773A CH 121773D A CH121773D A CH 121773DA CH 121773 A CH121773 A CH 121773A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
carbon
reaction temperature
contact
sulfur compounds
gases
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Fischer Franz Dr Prof
Tropsch Hans Ing Dr
Original Assignee
Fischer Franz Dr Prof
Tropsch Hans Ing Dr
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Fischer Franz Dr Prof, Tropsch Hans Ing Dr filed Critical Fischer Franz Dr Prof
Publication of CH121773A publication Critical patent/CH121773A/de

Links

Landscapes

  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Gas Separation By Absorption (AREA)

Description


  Verfahren zur Reinigung von Gasen von     kohlenstoffhaltigen        Schwefelverbindungen.       Die Erfindung     betrifft    ein Verfahren zur  Entschwefelung von Gasen und Dämpfen  durch Überführen der kohlenstoffhaltigen  Schwefelverbindungen solcher Gase und  Dämpfe in Schwefelwasserstoff und Absorp  tion des gebildeten     Schwefelwasserstoffes.        A2an     hat bereits vorgeschlagen, für diesen Zweck  Kontaktsubstanzen, wie insbesondere Metall  oxyde, namentlich Zinkoxyd, zu verwenden  und die Gase oder Dämpfe unter sehr hohem  Druck über diese Metalloxyde und dergleichen  zu leiten.

   Auch hat man schon vorgeschlagen,  Metalle der Eisengruppe für den angegebenen  Zweck zu verwenden, ist dabei aber in der  Praxis nur zu Gasen gekommen, die noch  etwa 17 g Schwefel pro 100     m3    enthalten  (vergleiche     Evans    J.     Soc.        Chem.        Ind.        34.9,     1915). Dieses ungünstige Ergebnis ist offen  bar darauf zurückzuführen, dass die gewöhn  lichen Kontaktsubstanzen nicht genügend  aktiv sind beziehungsweise ihre Aktivität  nicht dauernd bewahren.  



  Es hat sich nun gezeigt, dass eine sehr  vollkommene Reinigung der Gase von kohlen  stoffhaltigen Schwefelverbindungen durch Über-    führen der kohlenstoffhaltigen Schwefelverbin  dungen in Schwefelwasserstoff mittelst Kon  taktmitteln und Absorption des Schwefel  wasserstoffes dadurch erhalten werden kann,  dass man die Gase über ein fein verteiltes  Kontaktmittel leitet, das eine innige Mischung  eines Metalls mit einem bei der Reaktions  temperatur festen anorganischen, nicht metal  lischen     Stoff    darstellt.  



  Als nicht metallische Stoffe dieser Art  kommen in erster Linie Basen oder Säure  anhydride in Betracht, während als Metalle  für das Kontaktmittel vorzugsweise solche  angewandt werden, welche nur auf die im  Gas vorhandenen schwefelhaltigen Verunreini  gungen einwirken, das Gas oder Gasgemisch  sonst aber nicht chemisch verändern. Der  artige Kontaktmittel behalten ihre Wirkung  monatelang bei. Dabei kann zweckmässig bei  einer Temperatur von     400-60W1    C unter  Atmosphärendruck gearbeitet werden, und es  werden dann alle kohlenstoffhaltigen Schwefel  verbindungen des Gases in leicht absorbier  baren     Schwefelwasserstoff'    umgewandelt.

        Die     Beständigkeit    der Kontaktmittel ist  so gross, dass es bei ihrer Anwendung keines  wegs notwendig ist, aus dem technischen  Gas zunächst den vorhandenen freien Schwefel  wasserstoff in der üblichen Weise zu ent  fernen und dann erst mit Hilfe des Kontakt  mittels gemäss vorliegender Erfindung die  übrigen Schwefelverbindungen in Schwefel  wasserstoff überzuführen; vielmehr kann man  das rohe Gas unmittelbar über das Kontakt  mittel leiten. Nach     Herausnahme    des Schwefel  wasserstoffes durch Absorption oder dergleichen  ist dann das Gas oder     Gasgeinisoh    praktisch  frei von allen Schwefelverbindungen.

   Bei  spielsweise gelang es auf diese Weise, den  Schwefelgehalt von Gasen bis unter 0,1     gr    in  100     m3    herabzudrücken.  



  Vorzugsweise verwendet man als Metalle  für das Kontaktmittel solche Metalle oder  Metallegierungen, deren Schmelzpunkt unter  halb der     Reaktionstemperatur    liegt, wie ins  besondere Blei und Zinn. Bei Anwendung  derartiger Metalle oder Metallegierungen wird  durch die zugesetzten bei der Reaktions  temperatur festen anorganischen, nicht metal  lischen Stoffe, wie Basen oder     Säureanhydride,     mit denen jene Metalle sich in inniger Mi  schung befinden, das Zusammenballen oder  Zusammenfliessen der Kontaktmetalle zu  Tropfen bei der Reaktionstemperatur ver  hindert. Daher ist es auch zweckmässig, als  feste Träger für die leicht schmelzbaren Metalle  Stoffe von     grosser    Oberfläche zu verwenden  beziehungsweise solche hinzuzusetzen, zum  Beispiel stark poröse.  



       Beispielsweise    kann man für die Her  stellung des Kontaktmittels von     Bleichromat     ausgehen und dieses durch die reduzierende  Wirkung des angewandten Gases in ein Ge  misch von     Cbronioxyd    und fein verteiltem  Blei umwandeln, das die gewünschte Wirkung  ausübt und monatelang beibehält.

   An Stelle  der     Chromate    können zur Herstellung der  Kontakte auch andere Salze, beispielsweise  Silikate,     Aluminate    und dergleichen benutzt  werden, oder auch solche, bei denen das  wirksame Metall     d.erl        ssä.urebestandteil    des    Salzes bildet, beispielsweise     Caleiumplumbat.     Zu derartigen Salzen können auch noch an  dere     Stoffe    zugesetzt werden, entweder zur  Erhöhung der     Wirkung,    zum Beispiel Kupfer  oder Kupferoxyd, oder zur Vergrösserung der  Oberfläche, zum Beispiel     Kieselgur    oder der  gleichen.

   Auch kann man verschiedene der  oben erwähnten oder anderer wirksamer Salze  in     Mischung    miteinander verwenden.  



  Man kann jedoch auch von vornherein  von dem freien Metall ausgehen und dieses  auf mechanische Weise in innige Mischung  mit den bei der     Reaktionstemperatur    festen  anorganischen, nicht metallischen Stoffen  bringen, oder man kann zur     Herstellung    des  Kontaktes ein organisches Salz, wie Blei  acetat, auf einen festen     anorganischen    Körper  grosser Oberfläche, wie poröse Tonscherben  oder Bimsstein auftragen, trocknen und redu  zieren.

      Die Wahl der angewandten Kontakt  mittel richtet sich nach der Art der zu rei  nigenden Gase oder Dämpfe.     Kontaktmittel,     die kein Metall der Eisengruppe enthalten,  sind besonders wertvoll, wenn es sich darum  handelt, solche Gase zu reinigen, die durch  den Kontakt     keine    sonstigen Veränderungen  erleiden sollen.

   Man kann auf die angegebene  Weise alle möglichen technischen Gase, wie  Leuchtgas,     Generatorgas,    Wassergas und der  gleichen von ihrem Gehalt an Schwefelkohlen  stoff und andern kohlenstoffhaltigen Schwefel  verbindungen dadurch völlig befreien, dass der  Wasserstoff des Gases die Schwefelverbin  dungen 'unter der Wirkung des Kontakt  mittels quantitativ     zü    Schwefelwasserstoff  reduziert, der sich dann ebenfalls quantitativ  in an sich bekannter Weise, zum Beispiel  durch     Gasreinigungsmasse    oder aktive Kohle  entfernen lässt.

   Die so gereinigten Gase  können dann     finit    andern Katalysatoren weiter  behandelt werden, ohne dass diese der Gefahr  einer Vergiftung durch Schwefel ausgesetzt  wären, während anderseits der ganze ur  sprünglich im Gas enthalten gewesene Schwefel  aus dem entstandenen Schwefelwasserstoff  in     elementarer    Form gewonnen werden     kann         <I>Beispiel:</I>  In einem Rohr von 5 cm' Querschnitt  wird auf einer Strecke von<B>60</B> cm eine Menge  von 300     cm3    einer     Kontaktmasse    angeordnet,  die aus gleichen Teilchen     Bleichromat    und       Kupferoxyd    besteht.

   Diese Masse wird zu  nächst mit einem reduzierenden Gas, bei  spielsweise     Wasserstoff,    Wassergas oder     Ge-          neratorgas    bei 4001 reduziert, so dass sie  keine oxydierenden Eigenschaften mehr hat.  Das Kontaktmittel besitzt dann weder die  Fähigkeit, aus     kohlenoxydhaltigen    Gasen  Kohlenstoff abzuscheiden. noch daraus Methan  zu bilden, dagegen die allein erwünschte  Eigenschaft, die organischen Schwefelverbin  dungen dieser Gase in Schwefelwasserstoff  umzuwandeln.  



  Das zu reinigende Gas wird bei<B>5000</B>  durch das mit dem Kontaktmittel beschickte  Rohr geleitet. Aus dem austretenden Gas  wird der Schwefelwasserstoff mit den üblichen  Mitteln entfernt, zum Beispiel durch Rasen  eisenerz oder aktive Kohle.  



  Da das Kontaktmittel die Schwefel  verbindungen nicht absorbiert, sondern sie  nur auf katalytischem Wege umwandelt, so  bleibt es beliebig lange brauchbar. So  wurde bei 500   über die oben erwähnten  300 cm' Kontaktmittel monatelang Gas mit  einer Geschwindigkeit von 1     m3    pro Stunde  geleitet, ohne dass das Kontaktmittel eine  Abnahme seiner Aktivität gezeigt hätte. Es  wurde auch festgestellt, dass sogar mehr als  1     m3    Gas pro Stunde über dieses Kontakt  mittel geleitet werden kann.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Reinigung von Gasen von kohlenstoffhaltigen Schwefelverbindungen durch Überführen der kohlenstoffhaltigen Schwefelverbindungen in Schwefelwasserstoff mittelst Kontaktmittel und Absorption des Schwefelwasserstoffes,dadurch gekennzeichnet, dass man die Gase über ein feinverteiltes Kontaktmittel, das eine innige Mischung eines Metalls mit einem bei der Reaktions temperatur festen anorganischen, nicht metal lischen Stoff darstellt, leitet. UNTERANSPRÜCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als ein bei der Re aktionstemperatur fester anorganischer Stoff eine Base verwendet wird. 2.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als ein bei der Re aktionstemperatur fester anorganischer Stoff ein Säureanhydrid verwendet wird. 3. Verfahren nach Patentanspruch, bei dem das Kontaktmittel auf einem Träger sitzt, dadurch gekennzeichnet, dass man einen bei der Reaktionstemperatur unschmelz- baren Träger mit grosser Oberfläche ver wendet. 4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass ein solches Kontakt mittel angewandt wird, das eine Metall legierung enthält. 5. Verfahren nach Patentanspruch und Unter anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein solches Metall Verwendung findet dessen Schmelzpunkt niedriger liegt als die Reaktionstemperatur. 6.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass ein solches Kontakt mittel angewandt wird, welches nur auf die im Gas vorhandenen schwefelhaltigen Verunreinigungen einwirkt.
CH121773D 1925-06-29 1926-05-25 Verfahren zur Reinigung von Gasen von kohlenstoffhaltigen Schwefelverbindungen. CH121773A (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE121773X 1925-06-29

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH121773A true CH121773A (de) 1927-08-01

Family

ID=5657056

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH121773D CH121773A (de) 1925-06-29 1926-05-25 Verfahren zur Reinigung von Gasen von kohlenstoffhaltigen Schwefelverbindungen.

Country Status (1)

Country Link
CH (1) CH121773A (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69509907T2 (de) Regenerierungsverfahren eines mit stickstoff behandelten kohlenstoffhaltigen für die entfernung von schwefelwasserstoff verwendeten materials
DE2931486A1 (de) Verfahren zur reinigung eines schwefelwasserstoff enthaltenden gases
DE2135522C2 (de) Verfahren zur Verringerung des Gesamtschwefelgehaltes von Schwefeldioxid enthaltenden Abgasen, die aus einer Claus-Anlage stammen
DE2332774A1 (de) Verfahren zur katalytischen behandlung von schwefelverbindungen enthaltenden abgasen
DE2750006C2 (de)
EP0928630B1 (de) Katalysator und Verfahren zur katalytischen Zersetzung von Ammoniak und Cyanwasserstoff aus Kokereiabgasen
DE736975C (de) Verfahren zur Gewinnung von elementarem Schwefel aus Gasen, die Schwefelwasserstoff, Kohlenoxysulfid und Schwefelkohlenstoff enthalten
CH121773A (de) Verfahren zur Reinigung von Gasen von kohlenstoffhaltigen Schwefelverbindungen.
DE448298C (de) Verfahren zur Reinigung von Gasen von Schwefel
DE545368C (de) Verfahren zur Entfernung von Kohlenoxysulfid aus Gasen
DE708933C (de) Verfahren zur Entfernung von organisch gebundenem Schwefel aus Gasen
DE2000059C3 (de) Verfahren zur Entschwefelung von Verbrennungsgasen
DE2361917C2 (de) Verfahren und Anlage zur Aufarbeitung eines verunreinigten inaktiven Quecksllber-I l-chlorid/Aktivkohle-Katalysators
DE556096C (de) Verfahren zur Entfernung von Schwefelwasserstoff
DE615510C (de) Verfahren zur Entschwefelung von Gasen mit hohem Schwefelwasserstoffgehalt
AT116054B (de) Verfahren zur Darstellung von Methanol und anderen sauerstoffhaltigen organischen Verbindungen.
DE843546C (de) Verfahren zur Konvertierung von Wassergas
DE554177C (de) Verfahren zur Entschwefelung von Gasen mit hohem Schwefelwasserstoffgehalt
DE701758C (de) Verfahren zur Entfernung von organisch gebundenem Schwefel aus Wassergas
DE929265C (de) Verfahren zur Entfernung der im Koksofengas und anderen technischen Gasen vorhandenen organischen Schwefelverbindungen
DE2235426C3 (de) Verfahren zur Behandlung von Stickoxiden enthaltenden Abgasen
DE535848C (de) Verfahren zur Entschwefelung von Gasen oder Daempfen, insbesondere Kohlenwasserstoffen
DE462837C (de) Verfahren zur Herstellung von sauerstoffhaltigen organischen Verbindungen aus Oxyden des Kohlenstoffs durch Reduktion
DE533111C (de) Verfahren zur Entschwefelung von Gasen
DE651114C (de) Verfahren zur Verbesserung der Haltbarkeit von Kalkstickstoffkoernern