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Vorrichtung zum Löschen von Sturz-, kornförmigem oder pulverförmigem
Gut. Die vorliegende Erfindung betrifft Vorrichtungen zum Löschen von Sturz-, kornförmigem
oder pulverförmigem Gut und zu anderen ähnlichen Zwecken, welche ein in festen Lagern
mittels einer Auswechselungseinrichtung kippbares Meßgefäß haben, das oben eine
in der Hochstellung des Gefäßes mit der Auslaßmündung eines Trichters oder Kanals
in Verbindung stehende Einlaßöffnung und einen in der Tiefstellung des Gefäßes die
Auslaßmündung deckenden Schirm und unten eine Entleerungsklappe hat. Die Erfindung
bezweckt insbesondere, Vorrichtungen dieser Art in der Weise auszuführen, daß sie
vorteilhaft zum Löschen von Kohlen und Koks aus Prahrnen an Kais verwendet werden
können.
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Die Erfindung ist zunächst dadurch gekennzeichnet, daß Teile der Entleerungsklappe
mit festen Anschlägen zum Kontrollieren der Bewegung der Entleerungsklappe zusammenwirken.
Diese Vorrichtung kann in der Weise ausgeführt werden, daß der als Entleerungsklappe
ausgebildete Boden des Meßgefäßes sich mittels eines Teils (Rolle, Kante o. dgl.)
auf einer festen Bahn von einer solchen Form bewegt, daß die Klappe verhindert ist,
sich zu öffnen, so lange eine V ei Bindung zwischen der Auslaßmündung des Trichters
oder Kanals vorhanden ist, und daß die Klappe geschlossen wird, bevor eine solche
Verbindung entsteht. Hierdurch erhält man ein Meßgefäß, das in einfacher und zuverlässiger
Weise für jede Kippbewegung eine vollständig bestimmte Menge Gut zumißt und abliefert,
die in Säcke, Gefäße, Wagen oder andere Einrichtungen zur Weiterbeförderung des
Guts herabfällt. Wenn die Kippbewegung des Meßgefäßes durch eine umlaufende Welle
erfolgt, die während der Umdrehung in nur einer Richtung die Schwingung des Gefäßes
sowohl hin als auch zurück bewirkt, so ist gemäß der Erfindung die Welle in Lagern
angeordnet, die an der Hinundzurückschwingung des Gefäßes teilnehmen. Diese Anordnung
ist sehr vorteilhaft für die Bewirkung der Kippbewegung des Meßgefäßes. Wenn die
Kante der Einlaßmündung des Meßgefäßes nach einer zylindrischen Fläche geformt ist,
deren Mittelachse mit der Wellenachse zusammenfällt, so besitzt gemäß der Erfindung
der Boden des Gefäßes eine ähnliche zylindrische Gestalt. Infolgedessen ist es leichter,
den Inhalt des Meßgefäßes zu kontrollieren, als wenn das Meßgefäß eine unregelmäßige
Form hat. Schließlich ist gemäß der Erfindung die Entleerungsklappe auf beiden Seiten
mit einem F lansch versehen, der als Führung für das von dieser Klappe herabfallende
Gut dienen kann.
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Durch diese Ausbildung der Vorrichtung werden folgende Vorteile erzielt:
a) geringere Löschkosten, b) geringere Beförderungskosten beim Abfahren von der
Ausladestelle, weil die Wartezeit beim Aufladen wegfällt, c) wirksame Kontrolle,
d) erhöhte Konkurrenzfähigkeit, da die Kunden kontrolliertes Gut lieber kaufen,
und e) größere Unabhängigkeit von Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitern.
Von den verschiedenen Zwecken, zu denen die Erfindung benutzt werden kann, wird
hier beispielsweise das Löschen und Laden von Fischen erwähnt.
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Auf den Zeichnungen ist beispielsweise eine Vorrichtung dargestellt,
die sich zum Löschen von Kohlen und Koks besonders eignet.
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Abb. i ist eine Vorderansicht, wobei ein Teil weggeschnitten ist;
Abb.2
zeigt einen senkrechten Mittelschnitt durch die Vorrichtung; Abb. 3 und 4 zeigen
eine Ausführungsform des Meßgefäßes mit den zugehörigen Teilen in senkrechtem Schnitt
bzw. in Hinteransicht; Abb.5 und 6 zeigen in derselben Weise eine abgeänderte Ausführungsform
nach Abb. 3 und 4.
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Ein Elevator besteht aus einem unteren Teil i und einem oberen Teil
2. Der untere Teil i ist in Abb. i und 2 in ausgezogenen Linien über die Kante eines
Kais 3 niedergeklappt gezeigt, und es ist angenommen, daß er sich in einen mit Kohlen
oder Koks gefüllten Prahm erstreckt. In strichpunktierten Linien ist in Abb. 2 angedeutet,
wie der Teil i gegen den Teil e aufgeklappt werden kann. 4 ist die Abgabestelle
des Guts aus dem Elevator. Von der Abgabestelle 4 gelangt das Gut in einen Trichter
5 und aus diesem in ein kippbares Meßgefäß 6, unter dem ein Sack zur Aufnahme des
vom Meßgefäß zugemessenen. Guts angebracht wird.
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Nach der in Abb.3 und 4 dargestellten Ausführungsform ist in zwei
Ständern 7 eine obere Welle 8 gelagert, auf der das Meßgefäß 6 von der ausgezogenen
bis zu der strichpunktierten Lage in Abb. 3 gekippt werden kann. Das Kippen geschieht
mittels eines einzigen Kurbelarms 9, der am einen oder anderen Ende einer in den
Ständern 7 drehbar gelagerten Welle io befestigt ist, die durch Gelenkarme i i mit
dem Meßgefäß 6 bei 12 verbunden ist. 13 ist die Auslaßöffnung des Meßgefäßes für
das Gut, die durch eine auf dem Zapfen 14 gelagerte Klappe 15 geschlossen ist, die
in der in Abb. 3 in ausgezogenen Linien angegebenen Lage die Öffnung 13 infolge
der Wirkung des Gegengewichts 16 abschließt. Beim Kippen des Meßgefäßes bis zu der
in Abb.3 in strichpunktierten Linien angegebenen Lage stößt das Gegengewicht 16
gegen Ende der Kippbewegung auf den festen Anschlag 17, so daß die Klappe 15 geöffnet
wird und die im Meßgefäß enthaltene Gutmenge in den Sack herabfällt. Das Meßgefäß
ist an der Einlaßöffnung i8 für das Gut mit einem am Meßgefäß fest angeordneten,
seitwärts hervorspringenden Schirm ig versehen, welcher beim Kippen des Meßgefäßes
die Auslaßöffnung 20 des Trichters 5 für das Gut abschließt und an der Auslaßöffnung
18 eine Schneide 21 bildet.
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Die Anschläge können durch Schrauben u. dgl. einstellbar gemacht werden.
Statt eines Gegengewichts kann eine Feder verwendet werden.
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Wie ersichtlich, ist das Meßgefäß in Abb. 3 und 5 in der strichpunktierten
-Lage oben offen, so daß der Inhalt des Meßgefäßes beobachtet werden kann. Zu demselben
Zweck kann das Meßgefwß mit einer durchsichtigen oder durchbrochenen Wand versehen
sein. Das Gerfist zum Tragen des Elevators 1, 2 und des Meßgefäßes 6 bildet nach
Abb. i und 2 einen Schuppen 32, der mit Vorratstischen 33 versehen ist, die zur
Aufnahme von fertiggefüllten Säcken bestimmt sind, so daß das Füllen der Säcke unabhängig
von deren Abfahren vor sich gellen kann. Nach der Zeichnung sind das Gerüst und
der Schuppen fest, so daß ein Prahm nach dem andern zum Löschen bis zum Gerüst gebracht
werden. Statt dessen können auch das Gerüst und der Schuppen beweglich sein, z.
B. mittels auf Schienen laufender Räder, so daß das Gerüst mit Schuppen zum Löschen
von dem einen bis zum anderen Prahm sich bewegen läßt.
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Bei der in Abb. 5 und 6 gezeigten Ausführungsforin ist 5 der Trichter,
6 das kippbare Meßgefäg, 7 sind die zwei Ständer, und ig ist der Schirm, der beim
Kippen des Meßgefäßes die Auslaßöffnung des Trichters 5 abschließt. Das Meßgefäß
ist mit Seitenplatten 35 versehen, die sich abwärts und nach hinten erstrecken.
Mit diesen Seitenplatten ist das Meßgefäß an den Ständern 7 mittels Zapfen 8 drehbar
gelagert. In den nach hinten gerichteten Teilen der Seitenplatten 35 ist eine Welle
37 gelagert, die mit Kurbelscheiben 38 versehen ist, die durch Kurbelstangen 39
mit den Ständern 7 verbunden sind. Eine andere Weile 40 ist auch in den Seitenplatten
35 gelagert und mit einer Handkurbel 41 versehen. Die Wellen 37 und 4o sind durch
Verzahnung miteinander verbunden, und zwar durch die Zahnräder 42 auf der Welle
40 und die als Zahnräder ausgebildeten Kurbelscheiben 38 auf der Welle 37. Durch
Drehung der Welle 4o mittels der Handkurbel 41 in derselben Richtung dreht sich
auch die Welle 37 in unveränderter Richtung und erteilt dem Meßgefäß eine Schwingung
vorwärts aus der in Abb. 5 in vollen Linien bis zu der in strichpunktierten Linien
dargestellten Lage und wieder zurück. In Abb. 6 ist mittels strichpunktierten Linien
gezeigt, wie eine Welle 43 durch eine Kette 44 und eine Zahnkupplung 45 mit der
Welle 4o verbunden werden kann. -Die Welle 43 kann mittels einer Riemenscheibe 46
von einer Maschine getrieben werden und mehrere Meßgefäße gemeinsam antreiben. Falls
man Maschinenkraft verwenden will, kann die Kupplung durch eine Landhabe, einen
Tritthebel o. dgl. geschehen. Die Kurbelscheiben 38 können selbstverständlich_d_urch
Kurbel oder Ezzenterscheiben ersetzt werden.
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Wie aus Abb.5 und 6 ersichtlich, ist die Einlaßöffnungskante des Trichters
nach einer
zylindrischen-Fläche-geformt, deren Mittelachse mit der
Achse der Welle zusammenfällt, wie dies in Abb.3 und ¢ auch der Fall ist. Außerdem
ist in Abb. 5 und 6 auch der Boden des Meßgefäßes nach einer ähnlichen zylindrischen
Fläche wie dessen obere Kante oder Einlaßkante geformt; er bildet eine senkbare
Entleerungsklappe 47 für das Meßgefäß. Diese Klappe ist bei 48 drehbar und wird
während der Schwingung des Meßgefäßes mittels Rollen 49 auf festen Kammscheiben
5o geführt, so daß die Klappe 47 sich gerade dann zu senken beginnt, wenn der Schirm
i9 die Auslaßöffnung des Trichters- 5 .verschließt, worauf sie bei fortgesetzter
Drehung sich vollständig öffnet.
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Während das Meßgefäß aus der strichpunktierten Lage in Abb. 5 sich
so weit zurückbewegt, daß der Trichter mit .dem. Meßgefäß in Verbindung zu treten
beginnt, bewegen sich die Rollen 49 die beinahe - senkrechte Fläche hinauf bis zu
der beinahe wagerechten Fläche der Kammscheiben 5o,- so daß die Klappe geschlossen
und während der fortgesetzten Zurückschwingung des Meßgefäßes in geschlossener Lage
dadurch gehalten wird, daß die Rollen sich auf den erwähnten, fast wagerechten Flächen
bewegen. Die Klappe 47 ist an beiden Seiten mit- einem sich aufwärts erstreckenden
Flansch 51 zur Führung des von dieser Klappe hinabfallenden Guts versehen. Das Meßgefäß
kann mit einer Dekleidung aus haltbarem Metall oder einer Metallegierung innen an
der oberen Kante (nicht dargestellt) versehen sein.
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Aus dem Meßgefäß kann das Gut in einen Sack, Korb o. dgl.. entleert
werden. Beim Fördern größerer _ Mengen wird das Gut aus dem Meßgefäß mittels Rinne
oder Förderband bis zu einem Kraftwagen, Eisenbahnwagen, Prahm o. dgl. geschafft.
Bei der Benutzung des Handhebels kann ein einzelner Mann diesen Hebel und z. B.
den zu füllenden Sack bedienen. Die obenerwähnte Vorrichtung kann auch mit einer
Waage und einer Zählvorrichtung kombiniert werden, welche in der Nähe des Meßgefäßes
zum Feststellen der vom Meßgefäß zugemessenen Gutmenge oder der Anzahl der Füllungen
des Meßgefäßes angebracht wird. Die Zählvorrichtung kann zweckmäßig auf der Welle-
37 angebracht werden, und die Übersetzung kann derart sein, daß diese Welle
- eine Drehung für jede zugemessene und gelieferte Gutmenge ausführt. -Die Einzelheiten
der Vorrichtung können auf verschiedene Weise abgeändert werden, falls nur das charakteristische-
Merkmal beibehalten wird.