DE445736C - Verfahren zur Herstellung leicht schmelzbarer Glaeser und Emaillen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung leicht schmelzbarer Glaeser und EmaillenInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung leicht schmelzbarer Gläser und Emaillen. In der Glas- und keramischen Industrie sowie auch in der Beleuchtungstechnik benötigt man häufig Gläser und Emaillen von sehr niedriger Schmelztemperatur, z. B. zum Anbringen von Überzügen auf Glühlampenkolben. Die meisten niedrig schmelzenden Emaillen für genannte Zwecke haben einen sehr hohen Bleioxydgehalt von etwa 6o bis 8o Prozent. Dieser hohe Bleioxydgehalt bedingt stets eine mehr oder weniger starke Gelbfärbung des Glases, was einesteils das Aussehen des Glases beeinträchtigt und andernteils auch die Lichtdurchlässigkeit desselben verringert.
- Die Erfindung bezweckt nun die Herstellung eines niedrig schmelzenden Glases, bei denn diese durch hohen Bleioxydgehalt bedingte Gelbfärbung vermieden wird. Zu diesem Zweck werden erfindungsgemäß in ein Glasgemenge, das einen niedrigen Bleioxydgehalt von etwa qo bis 6o Prozent aufweist, neben den sonst noch erforderlichen Glasbildnern, wie Borsäure und Kieselsäure, mindestens 8 bis 16 Prozent Alkalisilikofluoride eingeführt. Die Einführung von Alkalisilikofluoriden in Glas ist zwar an sich bekannt; jedoch wurden diese Alkalisilikofluoride bisher nur bei ganz anders zusammengesetzten Gläsern und auch stets nur in sehr geringer Menge, bis höchstens 6 Prozent, als Trübungsmittel benutzt. Bei den neuen Gläsern und Emaillen dienen jedoch bei dem bestimmten herabgesetzten Bleioxydgehalt die in prozentual größerer Menge eingeführten Alkalisilikofluoride in neuartiger Weise als Glasbildner.
- Beim Schmelzen tritt zwar eine gewisse Verflüchtigung der in das Glasgemenge eingeführten Alkalisilikofluoride ein, die sich jeweils nach der Temperatur und der Zusammensetzung bzw. Wahl der anderen glasbildenden Komponenten richtet. Es hat sich jedoch gezeigt, daß immerhin beträchtliche Mengen der zugesetzten Alkalisilikofluoride, in der Regel 5o bis 8o Prozent derselben, noch in der fertigen Emaille feststellbar sind. Es dürfte dies darauf zurückzuführen sein, daß der größte Teil der Alkalisilikofluoride als Glasbildner in Lösung geht, und daß bei der Schmelzung der Emaille wesentlich niedrigere Temperaturen als bei den üblichen technischen Gläsern und Emaillen erforderlich sind.
- Als zweckmäßig hat sich beispielsweise ein Natriumsilikofluoridzusatz von etwa zo Teilen, wiederum bezogen auf zoo Teile des Glasgemenges, erwiesen. Die Sinterungstemperatur solcher Gläser und Emaillen schwankt je nach der Zusammensetzung des Glases zwischen 420 und 520' C. Bei einem höheren Prozentgehalt an Natriumsilikofluorid, z. B. 12 bis 16 Prozent, veranlaßt dieses gleichzeitig eine Trübung des Glases, ohne daß jedoch die Sinterungstemperatur desselben erhöht wird. Handelt es sich um die Herstellung getrübter Gläser oder Emaillen, so kann also die Trübung gegebenenfalls ausschließlich durch etwas erhöhten Alkalisüikofluoridzusatz erreicht werden. Man kann aber auch, sofern man nur etwa bis zu zo Prozent Natriumsilikofluorid zusetzt, die Trübung durch Einführung bekannter anderer Trübungsmittel, wie beispielsweise Zinnoxyd und Zirkonoxyd, bewirken.
- Sollen Gläser und Emaillen von besonders niedrigem Ausdehnungskoeffizienten hergestellt werden, -so wird zweckmäßig Lithiumsilikofluorid, sei es allein oder in Mischung mit Natrium- bzw. Kaliumsüikofluorid, in das Grundglas eingeführt.
- Im übrigen läßt sich der Ausdehnungskoeffizient der neuen Gläser und Emaillen in bekannter Weise aber auch durch Einführung von gleichzeitig als Glasbildner dienendem Zinkoxyd herabsetzen. Zweckmäßige Zusammensetzungen von für die der Erfindung entsprechenden neuen Gläser und Emaillen ergeben sich bei Innehaltung folgender Grenzzahlen
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Herstellung leicht schmelzbarer Gläser und Emaillen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemenge geschmolzen wird, welches außer einem Bleioxydgehalt von etwa q.o bis 6o Prozent und den notwendigen Glasbildnern, wie Borsäure, Kieselsäure und gegebenenfalls auch Zinkoxyd, noch 8 bis 16 Prozent Alkalisilikofluoride aufweist. a. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß Lithiumsilikofluorid allein oder in Mischung mit anderen Alkalisilikofluoriden in das Gemenge eingeführt wird. 4.o bis 6o Prozent Pb0, 8 bis 16 Prozent Na2SiFs, o bis zz Prozent Zn0, i5 bis 30 Prozent B203, 5 bis zo Prozent SiO2, o bis 5 Prozent färbende Oxyde.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP49263D DE445736C (de) | 1924-12-05 | 1924-12-05 | Verfahren zur Herstellung leicht schmelzbarer Glaeser und Emaillen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP49263D DE445736C (de) | 1924-12-05 | 1924-12-05 | Verfahren zur Herstellung leicht schmelzbarer Glaeser und Emaillen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE445736C true DE445736C (de) | 1927-06-17 |
Family
ID=7383636
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP49263D Expired DE445736C (de) | 1924-12-05 | 1924-12-05 | Verfahren zur Herstellung leicht schmelzbarer Glaeser und Emaillen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE445736C (de) |
-
1924
- 1924-12-05 DE DEP49263D patent/DE445736C/de not_active Expired
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