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1VIetallene Luftschraube. Die üblichen metallenen Schrauben für die
Luftschiffahrt werden aus einem einzigen Stück hergestellt, oder vielmehr ihre Schaufeln
sind entweder aus einem einzigen Stück oder aus mehreren starr miteinander vereinigten
metallenen Teilen gebildet.
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Die Schwingungen und die Deformationen, denen die Schrauben unterworfen
sind, rufen in diesen starren Körpern eine starke Beanspruchung hervor, die einen
Bruch zur Folge haben kann.
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Es ist ferner bekannt, Metallschrauben durch Ineinanderschachtelung
von Hohlkörpern' verschiedener Länge derart herzustellen, daB die verschiedenen
Teile der Schaufeln von der Nabe bis zum Ende eine abnehmende Dicke besitzen. Man
hat auch schon zu dem gleichen Zweck, nämlich um die Starrheit der Schaufeln zu
erhöhen
und die Schraube zu versteifen, durch Übereinanderlagerüng
und Befestigung der Lamellen Schaufeln verschiedener Länge hergestellt, die aus
demselben zylindrischen Blech geschnitten sind. Diese Lamellen besitzen keine Anfangsspannung.
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Gemäß der Erfindung ist die metallene, aus einer Anzahl übereinandergelagerter
Lamellen abgestufter Länge bestehende Luftschraube dadurch gekennzeichnet, daß die
einzelnen Lamellen als Federlamellen ausgebildet und nach Art einer Fahrzeugfederung
mit Anfangsspannung zentral unter gleicher Längenerstreckung nach beiden Seiten
vereinigt sind.
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In dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung zeigen die Abb. z bis q.
eine Schraube gemäß der Erfindung. Die sie bildenden Metallamellen haben eine Drehung
in der Weise erfahren, daß man hierdurch den Schaufeln die gewünschte Steigung gibt.
Die Abb. 2 und 3 sind im besonderen Längsschnitte dieser Schraube, wobei die Lamellen
vor und nach ihrer Vereinigung dargestellt sind. Die Abb. 5 bis 7 betreffen eine
Metallschraube, welche die Form und das Aussehen einer Holzschraube besitzt.
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Zweckmäßig besitzen bei der Herstellung die Lamellen eine leichte
Krümmung in Richtung ihrer Länge (Abb. 2), so daß sie, einmal in der Mitte auf der
Nabe vereinigt und zusammengepreßt, sich mit ihren Enden kräftig aufeinanderlegen
und das so gebildete Ganze genau die Außenform der Schraube besitzt, die man herstellen
will. Die aerodynamische Arbeitsweise dieser Schraube ist genau die gleiche wie
diA einer Schraube, deren Schaufeln aus einem einzigen Metallblock gebildet sind.
Die Anordnung der Lamellen ist derartig, daß der Druck der Luft auf die Grundlamelle
erfolgt, d. h. auf die Lamelle a, welche die größte Länge besitzt. Unter der Stoßkraft
der Luft biegt sich diese Lamelle und überträgt die Beanspruchung auf die zweite
Lamelle b und so fort auf alle Lamellen, welche zusammen die Schraube bilden.
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Die aufeinanderfolgenden Biegungen der Lamellen haben die Wirkung,
daß, wie bei. einer Feder, ein leichtes Gleiten der Lamellen aufeinander entsteht
und Formveränderungen oder Biegungen von ziemlicher Bedeutung eintreten, ohne daß
jedoch das Metall überstark beansprucht wird. Infolgedessen besitzt diese Schraube
eine Sicherheit gegen Bruch, die weit höher ist als bei den Schrauben, die aus einem
einzigen Stück bestehen. Andererseits erschwert die Reibung der Lamellen untereinander
die schädlichen Schwingungen, die unter bestimmten Arbeitsbedingungen der Luftschrauben
entstehen könnten, und dämpft sie daher.
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Schließlich nimmt durch die vereinigte Wirkung der Luft und der Fliehkraft
diese Schraube infolge ihrer Anpassungsfähigkeit selbsttätig eine solche Stellung
und Form an, daß die von der Resultierenden dieser beiden Kräfte gegebenen Biegungsbeanspruchungen
sich aufheben. Infolgedessen können die Zahl und die Dicke der Lamellen verringert
werden, was ermöglicht, mit weniger schweren Schrauben auszukommen als bei den starren
Metallschrauben.
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Es ist klar, daß die Dicke der Lamellen, welche die Schraube bilden,
gleich oder verschieden sein kann. Ferner können die Lamellen vor der Vereinigung
die Form Zylindrischer Flächen von verschiedenen Krümmungen einnehmen.
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Die Abb. 6 und 7 zeigen in Draufsicht und im Schnitt eine Luftschraube,
welche die Außenform der üblichen Holzschraube besitzt, aber von ebenen Metallamellen
gebildet ist, welche entsprechend ausgeschnitten und so angeordnet sind, daß die
Außenformen dieser Schrauben hergestellt sind.
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Wie bei dem vorhergehenden Beispiel hat jede Lamelle eine Anfangskrümmung
oder -spannung erhalten, so daß jede sich auf die vorhergehende mit ihrem Ende legt,
wobei das zentrale Zusammenpressen auf der Nabe die Lamellen aufeinanderlegt, so
daß die gewünschte Außenform erzielt wird.
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Die Lamellen könnten mit Einrichtung zu ihrem Halten ausgerüstet sein,
wie es bei den Wagenfedern üblich ist. Man könnte sie zu diesem Zwecke mit Rippen
oder Federwarzen :). dgl. ausrüsten.