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Blattfeder. Es ist bereits bekannt, Blattfedern mit Klammern zu versehen,
an welchen ein biegsames Hilfsblatt von geringer Länge vorgesehen ist, welches sich
gegen die konkave Seite der Hatiptblätter anlegt und seinerseits eine Feder bildet,
welche sich durch ihre beiden Enden gegen das Blätterbündel anstützt und die einzelnen
Blattfedern dieses letzteren gegeneinander andrückt. Die Wirkungsweise dieser bekannten
Einrichtung ist derart, daß in der Ruhelage, wenn das Fahrzeuggestell sich in seiner
höchsten Lage befindet, das Hilfsblatt seine größte Wirkung ausübt und die abfedernde
Kraft des Systems steigert, während bei auftretenden Stößen, wenn sich das Rad dem
Fahrzeuggestell nähert, die Krümmung der Feder und die Druckkraft der Klammern im
Maße des Durchbiegens, der Feder abnimmt. Diese bekannten Einrichtungen vermindern
gleichzeitig die Empfindlichkeit des Systems bei schwachen Schwina -"ungen und vermindern
ebenfalls die abfe dernde Kraft bei starken Schwingungen.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt eine solche Einrichtung des Systems
unter Ver-ZD wendung der an sich bekannten Klammern mit Hilfsfedern, daß dem System
die urngekehrten Eigenschaften verliehen werden, d. h. eine Steigerung der
Empfindlichkeit bei gerin-,gen Schwingungen und Vergrößerung der abfedernden Kraft
bei starken Schwingungen.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen, darin, daß man die Klammern
mit der Hilfsfeder nicht auf der konkaven, sondern auf der konvexen Seite der Hauptblattfeder
anordnet, so daß die Verstellung der Fahrzeugachse das allmählich steigende Andrücken
des Hilfsblattes gegen das Hauptblatt bewirkt, wobei sich dieses Hilfsblatt nicht,
wie bekannt, an einzelnen Stellen, sondern auf seiner ganzen Ausdehnung gegen das
Hauptblatt anlegt, um die Gesamtwirkung durch die Reibwirkung zu unterstützen.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes,
bei welchem drei Paare der Klammern für jede Hälfte des Federsystems vorgesehen
sind. Die Klammern -,verden durch Doppelbügel i, i', i" gebildet, welche gegen das
Blätterbündel Hilfsblätter :2 anpressen, welche derart gespannt sind, daß sämtliche
Blätter des Bündels. gegeneinander angedrückt werden. Die Doppelbügel i, i', isind
an ihren oberen Enden an die Blätter 3,
3', 3" angeschlossen, welche
oberhalb des Hauptblattes 4 verlaufen, Schmierbehälter 5
dienen zum Schmieren
der Blätter, welche zu diesem Zweck mit dem Schtnierkanal 6 versehen sind.
Die Feder selbst ist durch Blätter von beliebiger Gestalt und Krümmung zusammengesetzt
und besteht bei dargestelltem -Beispiel aus dem Hauptblatt 4, den oberen Federn
3, 3', 3" und den unteren Federn 7,
welche ebenso wie die oberen Blattfedern3,
3', 3" von geringerer Dicke sind.
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jedes Hilfsblatt besitzt im Verhältnis zu den Hauptblättern eine wesentlich
geringere Ausdehnung und ist erfindungsgenläß auf der konvexen Seite des Blätterbündels
angeordnet, d. h. an derjenigen Seite, nach welcher zu
die Durchbiegung
der Feder erfolgt, wenn sich das Rad dem Fahrzeuggestell nähert. Im Ausführungsbeispiel
sind die Hilfsblätter unterhalb des Blätterbündels angeordnet und stützen sich auf
ihrer gesamten Länge gegen das unterste Hauptblatt an.
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Die Wirkungsweise der Klammern ist die folgende: Während der Schwingungen
infolge der Ungleichmäßigkeiten des Weges gleiten die unterschiedlichen Blätter
der Feder aufeinander, wobei der Widerstand, welchen die Feder gegen das Biegen
leistet, um so größer ist, je
stärker die Blätter gegeneinander angedrückt
werden. Das Zusammendrücken durch die Klammern hat somit zur Wirkung, daß es möglich
ist, Blattfedern von geringerer ;Stärke für das Aufhängen ein und derselben Belastung
oder des Fahrzeugs anzuwenden. Da ferner die Spannung der zusätzlichen Fe# dern:2
im dargestellten Beispiel nach aufwärts gerichtet ist, so wird die Biegung der Feder
im Sinne des Pfeiles f, z. B. infolge des Niedergangs des Fahrzeuggestells,
den Blättern 7 eine Krümmung verleihen, welche entgegengesetzt zu derjenigen
des Federblattes 2. ist, welcher Umstand den Druck, mit welchem die Federblätter
gegeneinander anliegen, wesentlich erhöht, was den Erfolg hat, daß auch der Widerstand
der ganzen Federanordnung gegen das Biegen vergrößert ist. Somit haben die elastischen
Klammern die Wirkung, daß die Größe der Schwingungen dadurch begrenzt bzw. vermindert
wird, daß der Widerstand der Federn gegen die Biegung gleichzeitig mit der Vergrößerung
der Krümmung steigt.
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Auf diese Weise läßt sieh durch ein und dieselbe Feder eine sehr große
Empfindlichkeit und eine Widerstandsfähigkeit gegen größere Stöße unter Stoßdämpfung
verbinden. In der Tat, wenn sich die Feder in ihrer mittleren Lage befindet, so
ist das Zusammendrücken durch Klammern verhältnismäßig gering, und die Blätter haben
ein ziemliches Spiel ohne wesentliche Reibung aufeinander. Wird die Biegung infolge
der Belastung und des Ausschwingens größer, so steigt gleichzeitig auch das Zusammendrücken
der Blätter, wodurch der Stoß mit dernentsprechend größerer Kraft abgedämpft wird.
Der sogenannte Rückprall infolge der Reaktion bei bekannten Federn wird dadurch
vermieden, daß die Feder sich aus einer größeren Anzahl von in Wirklichkeit verhältnismäßig
dünnen und schwachen Federn zusammensetzt, welche nicht befähigt sind, das belastete
Gestell nach aufwärts rückprallen zu lassen. Mit Vorteil sind die in oben beschriebener
Weise ausgebildeten Klammern auf ein und derselben Blattfeder reihenweise, wie dargestellt,
angeordnet. Die dem freien Ende der Feder am nächsten liegende Klammer beansprucht
lediglich die längsten Blätter, während die anderen Klammern stufenweise eine um
so größere Anzahl der Blätter angreifen, je näher sich die betrefiende Klammer
der Mittellinie der Feder nähert. Unter diesen Umständen erhält man ein sehr vollkommenes
Abdämpfen der Stöße bzw. der Schwingungen, indem die äußerste Klammer nur bei sehr
geringen Stößen zur Wirkung kommt, wie z. B. bei gewöhnlichern Pflaster, wobei lediglich
die längsten Blätter abgebogen werden, während die übrigen nicht in Mitleidenschaft
gezogen werden. Die zweite Klammer fügt ihre Wirkung dann hinzu, wenn die Schwingungsgröße
eine entsprechend größere Anzahl der Blätter zum Abbiegen bringt.
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Im dargestellten Beispiel sind die Hilfsblätter 2- unterhalb des Blattbündels
angeordnet. Es ist jedoch ersichtlich, daß dieselben auch oberhalb desselben vorgesehen
sein könnten, indem die Klammern in umgekehrter Lage wie dargestellt angeordnet
sein könnten. In diesem Falle dient das Hilfsblatt 2 zum Abdämpfen der Stöße, welche
die Feder in der Richtung des Pfeiles f' züm Biegen bringen. Außer der vollkomm#eneren
Abdämpfung der Stöße gestattet die vorliegende Einrichtung, die Dicke der Federblätter
wesentlich zu vermindern, ohne daß ein Durchstoßen zu befürchten wäre.